Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Sigrid von Goldacker

Hallo Frank,

ich kenne jemand in der Eifel, der auch mit den pH-Werten nichts am Hut hat.
Er ist kein Händler, kultiviert erfolgreich auch in Lava; es gibt ja genug
davon in der Eifel.

MfG
Sigrid

Berthold

Zitat von: Sigrid von Goldacker am 13.Mai.09 um 00:10 Uhr
ich kenne jemand in der Eifel, der auch mit den pH-Werten nichts am Hut hat.
MfG
Sigrid

Sigrid, ich finde es einfach interessant, welche Orchideen (und auch andere Pflanzen) in welche ökologischen Nischen fliehen um existieren zu können und welche Bedingungen dort herrschen und warum andere dort nicht existieren können. Die Stein-Laelien sind solche Extremisten und für diese Gattung gibt es hier Experten, die sich mit den Pflanzen gut auskennen.
Der pH-Wert ist nur ein Parameter, der Einfluss auf das Gedeihen hat. Wenn er sehr niedrig ist fault nichts mehr, weil die Parasiten nicht mehr existieren können und die Pflanzen leider auch nicht, einige wenige aber eben doch.
Gruss Berthold 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Leni

Zitat von: Berthold am 13.Mai.09 um 00:30 Uhr
Der pH-Wert ist nur ein Parameter, der Einfluss auf das Gedeihen hat.
Gruss Berthold 

Hallo Berthold
Ich möchte deinen Satz umformulieren. Der PH Wert ist nur ein Parameter, der auf das Gedeihen Einfluss haben kann. Denn auf Grund der aktuellen Kulturergebnisse spricht sehr vieles dafür, dass er keine entscheidende Rolle spielt.
Zitat von: Frank am 12.Mai.09 um 23:09 Uhr
Zitat von: Berthold am 12.Mai.09 um 22:54 Uhr
Frank, sie sehen ja sehr gesund aus und ich glaube, ihnen geht es bei Dir viel besser als am Naturstandort. Dort werden sie wahrscheinlich durch Lichtstrahlung mit deutlichem UV-Anteil viel mehr gestresst.

Ach du....im Sommer bekommen sie die auch....wenn auch nicht so viel wie am Naturstandort...

Gruß Frank

Hallo Frank
Bist du dir da ganz sicher? Ich denke, dass unsere UV Werte im Sommer leicht höher sind als am Naturstandort.
Da die Standorte der Steinlaelien wesentlich näher am Äquator liegen als wir, dürften wir durch die Erdneigung im Sommer höhere UV Werte haben.

Liebe Grüße

Leni

Berthold

Zitat von: Leni am 13.Mai.09 um 09:00 Uhr
Der PH Wert ist nur ein Parameter, der auf das Gedeihen Einfluss haben kann. Denn auf Grund der aktuellen Kulturergebnisse spricht sehr vieles dafür, dass er keine entscheidende Rolle spielt.

Leni, voll einverstanden. Ich behaupte sogar, das (fast) jede Grünpflanze auf der Welt am Besten bei einem pH-Wert von ca. 6 wächst.

Wenn Pflanzen in der Natur in andere pH-Bereiche "flüchten", tun sie das deshalb, weil sie dann Vorteile relativ zu anderen Konkurrenzpflanzen haben.

Wenn eine Pflanze sich auf einen pH-Wert von unter 4 eingestellt hat kann sie einigermassen sicher sein, dass in diesem Bereich keine pathogenen Mitbewohner mehr existieren können, während sie selber noch einigermassen klar kommt.


Zitat
Da die Standorte der Steinlaelien wesentlich näher am Äquator liegen als wir, dürften wir durch die Erdneigung im Sommer höhere UV Werte haben.
Liebe Grüße
Leni

Leni, ich denke, je näher eine Pflanze am Äquator lebt, desto grösser ist im Jahresmittel ihre UV-Belastung. Ausserdem steigt die UV-Belastung mit der Höhe über dem Meeresspiegel, weil dann die Luftschicht zur Sonne ebenfalls dünner wird und weniger UV-Strahlung absorbieren kann.
In 5000 m Höhe am Äquator bekommst Du immer einen Sonnenbrand, in Kiruna (Schweden) fast nie.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: Berthold am 13.Mai.09 um 17:11 Uhr
Ich behaupte sogar, das (fast) jede Grünpflanze auf der Welt am Besten bei einem pH-Wert von ca. 6 wächst.

Gut aufgepasst Berthold! :thumb

Gitti †

Hallo,
wie versprochen habe ich eine Anfrage abgeschickt, allerdings kam nicht das, was wir gerne hätten.

"Der PH-Wert wurde am Standort noch nie gemessen. Auch sind die Habitate (Gesteinsarten) der Pflanzen sehr unterschiedlich, dass sich somit kein fester Wert festlegen läßt. In Brasilien werden alle Pflanzen in reinen Granit getopft, was bisher gute Kulturergebnisse brachte."

Das war leider alles.

Ich habe ein paar dieser Granitsteinchen hier und wenn jemand die Möglichkeit hat, daraus den PH-Wert zu messen, kann er sie gerne haben.

Grüße
Mocki

purpurea †

Granit ist in der Regel sauer.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Leni

Zitat
Leni, ich denke, je näher eine Pflanze am Äquator lebt, desto grösser ist im Jahresmittel ihre UV-Belastung. Ausserdem steigt die UV-Belastung mit der Höhe über dem Meeresspiegel, weil dann die Luftschicht zur Sonne ebenfalls dünner wird und weniger UV-Strahlung absorbieren kann.
In 5000 m Höhe am Äquator bekommst Du immer einen Sonnenbrand, in Kiruna (Schweden) fast nie.

Hi Berti
Ja, das sehe ich genauso. Das ist aber nicht das, was ich meinte. Das Mittel ist für mich zweitrangig, mich interessiert viel mehr, was die Spitze mit sich bringt, denn diese müssen die Pflanzen aushalten können. Die Monate Mai Juni Juli stellen die Spitzen Belastung bei uns dar.
Das Äquatornähe ebenso wie Höhe den Luxwert beeinflussen, ist klar, ebenso dessen Jahresmittel.

Liebe Grüße

Leni

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

totepe

Hallo,

bei der Diskussion um den ph drängt sich mir eine Frage auf:
können bei niedrigem ph den nur "böse" Mikroorganismen nicht mehr leben?
Denn offensichtlich sind Orchideen ja mindestens zur Keimung auf Pilze angewiesen.
Gibt es da gesicherte Etrkenntnisse zu, daß bei niedrigem ph Mikorrhiza Pilze überleben können, andere evtl. schädliche aber nicht - oder bezieht sich das mit dem ph nur auf Bakterien nicht aber auf Pilze?

schönen Gruß. theo

Berthold

Theo, in den niedrigen pH-Wert-Bereichen haben gute und böse Pilze und Bakterien schlechte Karten. Deshalb ist lediglich die Wahrscheinlichkeit geringer, dass eine Pflanze parasitiert wird. Einige Pilze schaffen es immer auch in extreme Bereiche vorzudringen, aber es sind eben nur wenige und deshalb steigt die Überlebenschance der Pflanze.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Genau Berthold.
Es wäre aber mal interessant eine solche Pflanze, nehmen wir jetzt mal Cyp. acaule, in normaler Gartenerde (ca. ph 6) zu kultivieren.
Was (wenn die Pflanze es überlebt) passiert mit ihr in einem solchen Boden.
Massenwuchs?
Gigantismus?
Megavermehrung?

Berthold

Zitat von: Charlemann am 21.Mai.09 um 23:06 Uhr
Was (wenn die Pflanze es überlebt) passiert mit ihr in einem solchen Boden.

Michael, sie verfault einfach, je höher der pH-Wert ist desto schneller. Habe ich sehr sorgfältig getestet, allerdings ohne die Zusammenhänge damals gekannt zu haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Aber was wäre wenn?
Warum verfault sie, veträgt sie selber den "zu hohen" ph-Wet nicht, oder sind es wirklich Fremdinfektionen?
Wie könnte man solche Infektionen anders ausschliessen?

Fragen über Fragen.
Man muss sich vor allen Fragen, warum diese Gattung Steinlaelien sich eine solche Nische ausgesucht haben. Es muss doch irgendetwas damit zu tun haben, das es der Pflanze einen Vorteil bringt.

Berthold

Zitat von: Frank am 19.Jun.09 um 22:30 Uhr
@Bertold....was macht die milleri???Lebt sie noch?? :bag

Gruß Frank

Frank, klar lebt sie. Sie steht draussen, fast vollsonnig im Plastiktopf mit Moospolster drauf und wird alle 2 Tage angefeuchtet. Eigentlich sollte sie sich wie zu Hause fühlen.  Aber sie bewegt sich nicht. Sie will nicht wachsen und nicht faulen, wahrscheinlich habe ich einen Kunsstoffklon erwischt. Dendrobium kingianum wächst an ähnlicher Stelle etwas schattiger wie Unkraut.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)