Cypripedium acaule Substrate

Begonnen von purpurea †, 18.Mär.09 um 13:33 Uhr

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purpurea †

Hallo
Ich habe mir gestern für mein "Projekt" Substrat für die acaule gemischt.
Heidelbeerwalderde ( Ph3,8) Perlite, 'ne Menge Erlenzapfen, ein wenig Hochmoortorf( nicht viel) und Granitgruss.Alles gut durchgemischt mit dem Betonmischer und gleich eingefüllt.
Ein Rest Granitgruss, ca 1/2 Eimer voll war übrig.
Ich wollte ihn für mein Wasserresovier mit Wasserfall als Bodengrund.
Der Eimer war zusätzlich gefüllt mit Regenwasser.
Heute morgen wollte ich mal intressehalber den PH-Wert messen. Ich bekam fast einen Schock.
PH 8,5!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und ich dachte Granit wäre sauer??????
Ich muss dazu aber sagen das ich aus optischen Gründen den roten Granit genommen habe.
Ob der eine andere Zusammensetzung hat??Im Steinwerk bezw. Steinbruch bei uns sagte man mir es wäre Edelgranit, hätte aber die selben Eigenschaften wie der graue.
Weis da vieleicht jemand was näheres??
Natürlich wäre es für mich eine Mordsarbeit das Substrat wieder zu entfernen zumal alle Pflanzen gesetzt sind.
Gruss Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Stick †

Hallo,

im Düngelexikon für den Gartenbau steht über Perlite: " Der ph-Wert ist neutral, um 7,0. Substrate mit Perlite-Anteil sollen einen ph-Wert über 5.0! haben, weil sonst das frei werdende Aluminium pflanzenschädigend wirken kann. Der liebe acaule ist auch so schon sehr zickig.

Stick
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

purpurea †

Hallo Stick
Danke für die Antwort, aber die Frage war wegen dem Granit gestellt.
Ich hatte Granit und Regenwasser im Eimer.
Leider habe ich versäumt den Leitwert zu messen.
Perlite nehme ich schon Jahrelang, Auch bei den acaule. Perlite ist ja ein Naturprodukt und meines Wissens neutral. Und gibt nichts ab.
Gruss Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Stick †

Hallo Rudof,

das mit dem Granit habe ich schon gelesen, Ich dachte mir allerdings dass das mit dem Perlite auch relevant ist. Perlite ist zwar neutral, aber unter ph5 gibt es was ab, da es ja ein Aluminiumsilikat ist.

Gruss
Gerhard
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

purpurea †

Hallo Gerhard
Also mit Perlit hatte ich noch nie Probleme. :ka :ka
Aber es war nett von Dir mich daraufhinzuweissen.
Gruss Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Claus

Hallo Rudolf,

evtl. ist der gemessene pH-Wert falsch. Das Problem: In Böden kann man den pH-Wert nicht so leicht messen, oft sind nur minimale Anteile an elektrisch leitfähigen Substanzen vorhanden, und dann misst man sehr leicht falsche Werte.

Ich nehme einmal an, dass du eine pH-Elektrode verwendest. Hast du Calciumchlorid im Haus? Dann stelle dir eine Lösung her aus 1,1 g CaCl2 und 1 l dest. Wasser. Zu einem Teil dieser Lösung gibst du deinen Granit, rührst den Matsch gut um und misst dann den pH-Wert.

Was misst du? Addiere ca. 0,5 pH-Einheiten, und du hast den richtigen Wert.

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Charlemann

Nur gut das wir einen Chemiker unter uns haben! grins

Ich hab´ bisher auch immer die ph-Elektrode in eine Wasser-Matsch-Mischung gehalten!

Danke Claus!
Jetzt weiß ich wieder etwas mehr.

purpurea †

Hallo Claus
Ich messe nie im Boden.Ich nehme ca 1 Esslöffel voll Substrat das ich in ca 100 Ml destiliertes Wasser " auflöse"Ich weiss das ist auch keine sichere Methode aber es geht halbwegs. Ich will ja nur wissen ob sauer oder alkalisch.
Das oben  befindliche Wasser,nachdem das Substrat gesetzt hat, messe ich.

Der Eimer war ca. 1/2 voll mit Granit, das andere Wasser bezw. Regenwasser.
Ich dachte nur das der Granit irgend etwas abgibt wo der PH- Wertmesser, übrigens kein no name- Gerät, verrückt spielt.
LG Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Manne

#8
Hallo Rudolf
War der rote ,,Granit" aus diesem Steinbruch oder zugekauft von wo anders? Granit gibt es in verschiedenen Farben.
Es kommt bei der Bildung der Gesteine vor, das Granitmagma in der Tiefe in Marmorgesteine eindringt und Mischbildungen vorkommen. Dort wird der Marmor angelöst und metamorph verändert. Dies kann dann auch eine rötliche Farbe geben. Nun wäre der Marmor nicht das Problem, da er kaum etwas abgibt. Durch das Brechen des Gesteines entsteht aber Steinmehl und Staub. Diese sind dann allerdings aktiv. Also den Staub auswaschen, dann ist es kein Problem.
BG
Manne

Claus

Hallo Rudolf,
wenn du nur ganz geringe Mengen an basischen Stoffen im Boden hast, dann kannst du mit deiner Methode völlig falsche Werte bekommen. Die Elektrode kann winzigste Mengen an Säuren oder Basen als pH-Wert anzeigen, weil sie in der Anzeige so empfindlich ist. Im Gemisch mit deinen anderen Stoffen kann das Substrat dann aber ganz andere Werte haben.

Viele Grüße
Claus
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Berthold

#10
Wenn sich ein Stoff nicht in Wasser löst, beeinflusst es den pH-Wert überhaupt nicht. Man misst also immer den pH-Wert des Wassers. Man kann deshalb mit Perlite oder Seramis in Wasser ein ganz basische oder ganz saure Mischung herstellen, abhängig davon was im Wasser sonst noch drin ist.
Mein Regenwasser hatte neulich einen pH-Wert von 9,4, nur weil ich vor Wochen die Auffangfolie mit einem Reinigungsmittel gesäubert hatte. Wenn ich da in einen Halben-Liter Topf Wasser eine adulte Cyp. acaule von Herrn Meier reingesetzt, wäre der pH-Wert sicher sofort auf 6 abgesunken.

Um ein Substrat längere Zeit sauer zu halten muss also eine Substanz zugemischt werde, die den pH-Wert auf niedrigem Niveau puffert. Er darf also nicht hoch schnellen, wenn man nur einen kleinen Tropfen Kalilauge zukippt. Da hilft z.B. saurer Schwarztorf.

Da hatte Dein Granit wohl eine kleine Kalkbeimischung, Rudolf.

Am Besten, Du schikst mir mal ein oder zwei acaule Sämlinge.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

#11
Zitat von: Berthold am 18.Mär.09 um 22:01 Uhr
Mein Regenwasser hatte neulich einen pH-Wert von 9,4, nur weil ich vor Wochen die Auffangfolie mit einem Reinigungsmittel gesäubert hatte. Wenn ich da in einen Halben-Liter Topf Wasser eine adulte Cyp. acaule von Herrn Meier reingesetzt, wäre der pH-Wert sicher sofort auf 6 abgesunken.

Und danach wäre die acaule hin gewesen!
Ich glaube, ich werde auch mal einen Versuch wagen/starten.
Hat jemand noch eine acaule zuviel?

purpurea †

Hallo
Der rote Granit war aus dem selben Steinbruch.
Mein Bruder fährt das Zeug mit seinem LKW.( Der Granit ist aber nicht von ihm)
Er sagt wenn er das fährt es wäre Quarzgranit.Das Zeug ist gewaschen und entstaubt.
Also sauber in der Körnung von ca 1 mm. Es sins, wie geasgt keine Staubanteile enthalten.
Und leider habe ich keine Sämlinge sonder nur ein paar erwachsene Pflanzen.
Gruss Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Manne

Hallo Rudolf,
dann muss es wohl doch am Wasser liegen. Wer weiß woher die Wolken kamen?
Mit Apfelessig zu korrigieren wird bei größeren Mengen aber immer etwas aufwendig. Da ich die besten C. acaule in Nordamerika, immer in lichten Eichenwäldern gesehen habe, ahme ich dies nach.
Seit dem säure ich das Gießwasser immer mit Tanninen (Gerbsäure). Das ist wohl auch die natürlichste Methode.
In einen Wassereimer gebe ich zerkleinerte Eichenblätter oder Eichenrinde. Das lässt man eine Weile wirken und misst ab und an den PH Wert. Ab PH 3,8 ist das Gießwasser einsatzbereit. Ich messe einfach mit Teststreifen.
Bei mir funktioniert das bisher ganz gut.
BG
Manne

knorbs

#14
wesentlicher bestandteil des granits sind feldspäte (s. hier). bei der feldspatverwitterung werden k-ionen freigesetzt und es kommt zur basenbildung, was den hohen ph-wert erklärt (z.b. hier, runterscrollen zu seite 13)). zitat: 1) Feldspatverwitterung:
Feldspäte (besonders die gesteinsbildenden Alkalifeldspäte) z.B. Sanidin (aus Vulkaniten), Orthoklas (aus Graniten) und Mikroklin (aus Pegmatiten) werden durch die Verwitterung (u.a. Frostsprengung) gespalten und das umgebende Gestein zerfällt ebenso.
Experiment: Etwa 15 ml destilliertes Wasser wird in ein kleines Becherglas gegossen und auf seinen pH-Wert geprüft (sollte 6,5 bis 7 ergeben). Dann wird das frische, fein gepulverte Feldspatmehl dazugegeben, umgerührt und nach einiger Zeit der pH-Wert wieder geprüft. Durch frei werdende K-Ionen und Basenbildung ist ein Ansteigen des pH-Wertes auf etwa 7,5 bis 8 festzustellen.
Verwendung: Gemahlener K-Feldspat ("Granitmehl") ist daher ein Langzeitdünger für
Kalium
"

warum mischt du denn überhaupt solche komponenten in dein acaule substrat, wenn du schon sauere heidelbeererde hast? ich verwende auch walderde aus einem kiefernwald in meiner gegend, untergrund sauerer sandboden. ich nehme also nicht nur die aufliegende rohumusschicht sondern auch den mineralischen unterboden + mische das. das scheint mein acaule zu mögen.