Georgien? Ja!

Begonnen von Berthold, 07.Mär.19 um 11:02 Uhr

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Berthold

Als Abwechslung zu der beeindruckenden kaukasischen Natur, wollten wir uns etwas gruseln und haben denn Geburtsort Gori von Josef Stalin aufgesucht.
Es ist beeindruckend einem Menschen so nahe zu kommen, der 20 Millionen Menschen umgebracht hat, um seine Vorstellungen durchzudrücken. Deshalb war er auch zeitweise Idol von Che Guevara.
Gori ist eine kleine etwas abgelegene Stadt, in der schon immer ziemliches Chaos herrschte.
Es gab mehrere Rockergruppen, die sich permanent geprügelt haben. Schon Kinder mit 3 Jahren waren in sochen Gruppen organisiert. Man trug sogar Wettbewerbe solcher Schlägereien aus.
Stalin überall dabei.
Aber er wollte höher hinaus. Mit Anfang 20 organisierte einen brutalen Raubüberfall auf den staatlichen Geldtransport, bei dem er einen erhebliche Anteil des Staatsschatzes erbeutet. Es gab viele Tote, da Handgranaten und einiges andere zum Einsatz kamen.
Bestraft wurde Stalin nicht, da man ihm die direkte Beteiligung an dem Überfall nicht nachweisen konnte.  Er wurde jedoch aus dem Land verwiesen, aber er kam ja zurück.
Die heutige Einstellung der Menschen zu Stalin ist zwiespältig, einige mögen ihn noch, andere hassen ihn.

Noch zu Sowjetzeiten wurde ein Museum für ihn gebaut.

Davor setzte man sein Geburtshaus mit einer eigenen Überdachung.

Sein erstes Büro im Kreml

Er benutzte mein Telefon, links das schwarze

Dann starb er, die Welt war erleichter, viele Sowjets trauerten jedoch
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

1945 fuhr er nach Jalta, um sich mir Truman und Churchill über Deutschland zu unterhalten.

Er nahm den grünen Eisenbahnwagen, der neben dem Museum steht.

Sein Klo im Zug

Sein Konferenzraum im Zug, wo entscheidende Gedanken zur neun Weltordnung diskutiert wurden
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Das ist der Sockel seines Denkmals aus der Sowjetzeit

Jetzt steht er eine Nummer kleiner. Die georgische Regierung hat sich sehr schwer getan mit der Aufarbeitung der Stalinzeit, um die eigenen Bürger nicht vor den Kopf zu stoßen, die Stalin immer noch lieben.

Das ist Stalins Hund, er lebt noch.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Stalin kam nach seiner Vertreibung als Chef der Sowjetunion zurück nach Georgien.
Auf der Prachtstraße in Tiflis hat er das Institut für sozialistische Wissenschaften nach Marx, Engels und Lenin bauen lassen.
Leider alles ein Irrglaube grins

Aber jetzt zurück zur Natur.
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Ruediger

Zitat von: Berthold am 20.Jun.19 um 14:48 Uhr

Auf der Prachtstraße in Tiflis hat er das Institut für sozialistische Wissenschaften nach Marx, Engels und Lenin bauen lassen.
Leider alles ein Irrglaube grins



Über unseren heutigen Irrglauben werden sich spätere Generationen amüsieren. :-D
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Die erste Abenteuerfahrt führte in den Vashlovani-Nationalpark im Südosten des Landes an der Grenze zu Azerbaijan.
Man benötigt wegen der nahen Grenze eine Zutrittsgenehmigung, die man bei der Parkverwaltung beantragen und von der Grenzpolizei bestätigen lassen muss.
Dieser Nationalpark ist interessant wegen seiner Geologie und seiner Steppenvegetation.

Zutrittsgenehmigung, sehr sorgfältig geprüft :yes
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Berthold

Die Entfernung vom Hotel betrug etwa 150 km über schlechte bis sehr schlechte Strasse.

Die Besiedlung ist extrem dünn. Man kann nur durch die Viehhaltung überleben. Ackerbau ist nicht möglich.

Salzwiesen mit Brandkraut, Federgras, Wachtelweizen und einigem anderen.

Salzwiesen

Rosenstare fühlen sich wohl
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

typische Landschaft

Gazellen sind wieder da. Sie waren in Georgien ausgerottet. Einige hat man von Azerbaijan wieder importiert, aber der Papierkram war zu aufwendig.
Deshalb hat man sie in Azerbaijan an der Grenze zu Georgien angesiedelt und sie sind dann ohne Papierkram allein nach Georgien rüber gewandert.

Nationalpark-Eingang

Pistazienbäume, typisch für die Gegend

Strasse in guter Qualität
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Viel Steine gab's und wenig Brot.

Landschaft

Strasse überquert ausgetrocknetes Flussbett

Landschaft

Landschaft
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Landschaft

Grenzfluss zu Azerbaijan

Strasse etwas schlechter, da überspült, aber kein Problem für einen Toyota V8 mit Sonderbereifung.
Man muss als Fahrer nur etwas Mut aufbringen. Stiefel im Auto beruhigen
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Ralla

Zitat von: Berthold am 22.Jun.19 um 00:16 Uhr
Strasse etwas schlechter, da überspült, aber kein Problem für einen Toyota V8 mit Sonderbereifung.
Man muss als Fahrer nur etwas Mut aufbringen. Stiefel im Auto beruhigen

Das ist doch ein Land für Jill!
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Ja, aber Frauen fahren hier nicht Auto. Entweder sammeln sie Kuhmist zum Trocknen eine oder sie sitzen im Schönheitssalon.
Das soziale Gefälle ist enorm gross.

Gestern gab es in Tiflis Protest gegen die Russen. Allerdings sind die Russen die einzigen im Land, die etwas den Wohlstand fördern durch Abnahme von Waren nach Russland und Geld ausgeben als Touristen in Georgien.

Die Protestler möchten aber, dass lieber alle Frauen Kuhmist einsammeln. Dann herrscht mehr Gleichheit im Land. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Wenn man Kuhmist einsammelt kommt man nicht auf dumme Shopping-Ideen, die man dann gleich bei Instagram posten muß.

Da könnten sich die Friday for Futur Kids mal eine Scheibe abschneiden, das ist wenigstens eine CO2-neutrale Freizeitbeschäftigung.
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Langsam frage ich mich, ob es auch schöne Blümchenbilder kommen und etwas Positives (gute Internetverbindung war schon mal was!) auch zu berichten gibt.

Ich habe Georgien etwas anders in Erinnerung, war schliesslich 4 mal da. grins

Berthold

Zitat von: Eerika am 22.Jun.19 um 14:17 Uhr
Langsam frage ich mich, ob es auch schöne Blümchenbilder kommen und etwas Positives (gute Internetverbindung war schon mal was!) auch zu berichten gibt.


Ja, ich habe eine Radfahrergruppe aus Estonia getroffen. Es sollen sehr nette Leute gewesen sein, aber sie haben mit Fremden nur russisch gesprochen. Das hat mir nicht weiter geholfen.

Eerika, schöne Blümchenbilder haben wir doch aus Ecuador gesehen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)