Georgien? Ja!

Begonnen von Berthold, 07.Mär.19 um 11:02 Uhr

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Berthold

Kennst sich jemand mit den realen Verhältnissen für Touristen in Georgien aus?

Ist es für  den interessierten Naturfreund eine Reise wert?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Botanisch sicher hochinteressant, allen wegen der Gebirge. Es gibt etwa 1000 endemische Blütenpflanzen, 1/4 aller Arten.

Allerdings sind weite Regionen an der Grenze zu Russland unzugänglich, die besetzten Provinzen Abchasien und Südossetien sowie die Grenze nach Tschetschenien. Dort solltest du dich tunlichst nicht herumtreiben.

Gibt aber noch genug andere Gebirgsregionen die man bereisen kann, etwa das Mt. Kazbek Naturreservat.
https://www.tripadvisor.com/Attraction_Review-g13002079-d2287315-Reviews-Mount_Kazbek_Mqinvartsveri-Stepantsminda_Mtskheta_Mtianeti_Region.html

In einschlägigen Trekkingforen sollte sich eine Menge dazu finden.
https://www.caucasus-trekking.com/best-treks
Abseits der Grenzregionen prinzipiell ein relativ sicheres Land.


Berthold

Danke, Christian. Es ist ins Auge gefasst, im August dorthin in die Berge zu fahren, sicherlich nicht ohne Führung.
Es ist eine Zeit, in der man in 2000 Metern Höhe sicher interessante Dinge finden kann.
Ich hoffe nur, dass man nicht alle Wege zu Fuss mit Rucksack zurück legen muss, denn das würde mich inzwischen überfordern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Gegen die Ausfuhr von Pflanzen scheint nichts zu sprechen, wenn man dem Auswärtigen Amt glauben darf.

Aber die Gesundheit....
ZitatMedizinische Hinweise

Aktuelle medizinische Hinweise
Die WHO hat im Januar 2019 einen fehlenden Impfschutz gegen Masern zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Eine Überprüfung und ggf. Ergänzung des Impfschutzes gegen Masern für Erwachsene und Kinder wird daher spätestens in der Reisevorbereitung dringend empfohlen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Hört sich gut an. Ein Impfgegner bin ich auch nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Ja, Gesundheitsversorgung ist mies, viele Georgier stellen hier Asylantrag um an kostenlose medizinische Behandlung zu kommen. Eine Reiserückholversicherung ist zu empfehlen. Führer mit Auto sollte kein Problem sein. Selber fahren würd ich in solchen Ländern eher nicht.

Phil

Ich habe erst vor Kurzem einen Vortrag eines Mitarbeiters des BoGa Jena gehört und er konnte Georgien nur empfehlen. Es gibt auch geführte botanische Touren. Er selbst hat auch bestimmte Grenzregionen (außer den bekannten problematischen) besucht, aber alles offiziell vom BoGa mit Sammelerlaubnis.
Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen sind zwei verschiedene Gaben.
Franz Grillparzer

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Der August ist bestimmt schon zu spät zum Botanisieren. Der Juni wird wohl der beste Monat sein.
Blumen sind das Lächeln der Erde

Berthold

Zitat von: orchis pallens am 18.Mär.19 um 00:13 Uhr
Der August ist bestimmt schon zu spät zum Botanisieren. Der Juni wird wohl der beste Monat sein.

Ja, das stimmt, aber es ist aus zeitlichen Gründen nicht anders möglich.
Wenn man höher rauf kommt, wäre der August auch noch in Ordnung. Aber das muss noch abgeklärt werden.

2000 Meter in den Alpen sind im August noch interessant.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Calosoma

Moin zusammen,
ich war 2012 (im Juni) in Georgien (und Armenien) unterwegs. Kleine Gruppe, selbst organisiert. In Georgien mit 2 Geologen und einer Reisebegleiterin, die auch deutsch gesprochen hat (die anderen russisch & englisch).
War insgesamt sehr problemarm!
Tolle Gegend und sicher: Ratcha, direkt am/im Gebirge. Wir waren in der Ortschaft Oni, da gibt es ein sehr gemütlich-familiäres Hotel.
Botanisieren kann man reichlichst !!!
Gruß, Calosoma
Gruß

Calosoma

Berthold

Wir können doch schon im Juni, der optimalen Reisezeit für Pflanzen, fahren.
Wir werden mit Herrn Hans Heiner Buhr, einem deutschen Biologen in Georgien, Kontakt aufnehmen, damit er uns bei der Route beraten und uns einen guten Geländewagen und Unterkünfte besorgen kann.

Kennt jemand den Herrn Buhr? Er organisiert auch die DUMA-reisen nach Georgien.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Kaukasusreise nach Georgien ist beendet.
Zusammenfassend kann ich sagen, Deutschland geht es gut.

Georgien ist so gross wie Bayern.
Es leben dort jedoch nicht 11 Millionen, sondern nur 3 Millionen Menschen, darunter viele Russen und Armenier. Letztere sind vor den Türken geflüchtet, die in Armenien Völkermord betrieben haben.
Als Deutscher kommt man in Georgien mit russisch besser zurecht als mit englisch. In Bayer ist es umgekehrt.
In Georgien sind 40% des Strassensystem befestigt (Autofahren nur für harte Kerle), in Bayern ist es deutlich mehr.
Der Internetausbau liegt in Georgien etwas höher als in Bayern. Man sieht auf der Prachtstrasse in Tiflis keinen Passanten ohne Smartphone am Ohr.

Die Georgier gewinnen einen Grossteil ihrer Energie aus Kuhmist (neben Wasserkraft), die Bayern aus Kernenergie, was die Bundeskanzlerin Angela Merkel abstellen möchte.
Das Einkommen der Georgier betragt etwa 20% von deutschen Einkommen. Das ist aber nicht so tragisch, da dort viel selber produziert wird, was nicht zu Einkommen zählt.

Die Wirtschaft (Lebensmittelexport) ist nach der Abkopplung von Russland auf 10% eingebrochen. Jetzt ist man wieder freundlicher zu den Russen, der Export steigt wieder und die Russen kommen wieder als Touristen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Und was für Highlights gab es in der Pflanzenwelt? Da gibt es bestimmt mehr Highlights als in Bayern...
Blumen sind das Lächeln der Erde

Ruediger

Du hättest Dich erstmal freuen können, daß der Berthold gesund und munter zurück ist.
Im Kaukasus gibt es Bären, da gibt es nicht gleich eine Hysterie wie bei ein paar Wölfen wie in Deutschland.
Beste Grüße

Rüdiger