Unbekannte Orchidee - Bitte um Hilfe: Grobe Bestimmung der Art

Begonnen von EllaLaLunella, 15.Jan.21 um 18:00 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

EllaLaLunella

Wow- Berthold, danke für die profunden Informationen!
Das heißt ob am Baum oder am Boden - der Frauenschuh wächst inder Laubstreu.
Und für mich heißt das: Ich topfe beide ins gleiche Substrat. Nämlich so, wie von Dir, Florian empfohlen - und dafür werde ich einfach meinen Bims nehmen und ganz streng aussieben, nur die allergrößten Körnchen dürfen dann ins Töpfchen zur Pinienrinde.

Cool. Es gibt einen Plan. Ich freue mich.
Ob sie wohl jemals blühen...? ;)
Danke!

Berthold

Zitat von: EllaLaLunella am 15.Jan.21 um 21:09 Uhr
Wow- Berthold, danke für die profunden Informationen!
Das heißt ob am Baum oder am Boden - der Frauenschuh wächst in der Laubstreu.
Ja, das Paphiopedilum hat feine Haare an den Wurzeln, wie Du sie auf dem Foto gezeigt hast.
Solche Wurzelhaare werden zerstört, wenn die Wurzel in trockener Luft und voller Sonne steht. Deshalb muss sie immer in leicht feuchter Luft kultiviert werden.
Die Wurzeln der richtigen Epiphyten sind anders aufgebaut mit dicker Haut, die auch mal pralle Sonne und Lufttrockenheit vertragen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

EllaLaLunella

Ah, okay. Dann würde ich sie in der Wachstumsphase an ein Westfenster - evtl. eines mit gedämpftem Lichteinfall - stellen, und vielleicht auf einen Untersetzer mit Kieseln im Wasserbad. 

Vom Wasser her müsste es gehen: Wir haben hier in Halle 5 Grad deutscher Härte und eine Leitfähigkeit von 200.

Verträgt das Paphiopedilum ein leicht saures Milieu? Ich habe Bokashi-Tee hier, den ich gern als Dünger benutze. Er ist stickstoffarm und enthält auch nicht viel Calcium, aber Magnesium, Phosphor und so weiter. Sein PH Wert liegt allerdings so bei 4 - deswegen gebe ich ihn im Verhältnis 1:100 und nur an Pflanzen, die ein bisschen Saures mögen.

Berthold

Zitat von: EllaLaLunella am 15.Jan.21 um 21:53 Uhr
Ah, okay. Dann würde ich sie in der Wachstumsphase an ein Westfenster - evtl. eines mit gedämpftem Lichteinfall - stellen, und vielleicht auf einen Untersetzer mit Kieseln im Wasserbad. 

Vom Wasser her müsste es gehen: Wir haben hier in Halle 5 Grad deutscher Härte und eine Leitfähigkeit von 200.

Verträgt das Paphiopedilum ein leicht saures Milieu? Ich habe Bokashi-Tee hier, den ich gern als Dünger benutze. Er ist stickstoffarm und enthält auch nicht viel Calcium, aber Magnesium, Phosphor und so weiter. Sein PH Wert liegt allerdings so bei 4 - deswegen gebe ich ihn im Verhältnis 1:100 und nur an Pflanzen, die ein bisschen Saures mögen.

HalloEllaLaLunella,
die meisten Paphis leben in leicht saurem Milieu, sogar die Arten, die über Kalkstein vorkommen wie Paph micranthum.
Sie brauchen etwas Säure, um das Calcium in dem Kalkstein pflanzenverfügbar zu machen, so als wenn man Essig auf dem Kalksteinfußboden verschüttet.
Aber der pH-wert sollte bei ca. 6 liegen. Da kann man etwas Kalk oder Dolomit dazu geben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

EllaLaLunella

Zitat von: Berthold am 16.Jan.21 um 16:07 Uhr

(...) Aber der pH-wert sollte bei ca. 6 liegen. Da kann man etwas Kalk oder Dolomit dazu geben.

Sprichst Du da vom Gießwasser? Oder vom Substrat?

Ich habe gelesen, dass sie gern einen Kalklieferanten mit im Topf haben. Da ich jetzt nicht extra was kaufen wollte, habe ich vor, das mit ein paar (sehr gut gewaschenen!) zertrümmerten Schalen von Ostsee-Muscheln zu lösen. Denkst Du / denkt Ihr, das ist auch eine gute Lösung? 




wölfchen

Sicher.
Ich nehme Eierschalen vom Huhn.
Bisher hat sich noch keine Beschwerd  :classic

Berthold

Das feuchte Substrat sollte eine pH-Wert von ca. 6 haben, aber der ist nicht einfach zu messen. Hast Du pH-Messtreifen aus der Apotheke für den menschlichen Gebrauch? Du musst beim Kauf auf den Messbereich achten.

Gemörserte Muschelschalen sind eine sehr gute Lösung.
Ich bevorzuge allerdings Sylter Royal oder Fines de Claire
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

EllaLaLunella

#22
Ich habe keine Messtreifen da.
So genau habe ich bisher mit keiner meiner Pflanzen gearbeitet. Werde das aber für diese machen - habe jetzt den Ehrgeiz, sie irgendwann einmal zum Blühen zu bringen. Einmal aus purer Neugier, weil ich nur so herausfinden kann, was für ein Frauenschuh das denn nun ist. Und dann auch als eine Art letzten Gruß für die Vorbesitzerin, meine Tante Edith.

Zum Messen des pH-werts vom Substrat hab ich mir schon Gedanken gemacht. Ich hab vor, mir Teststreifen aus der Apotheke zu holen - und dann wie beim Testen von Gartenerde: Beim Zusammenmischen des Substrats mehrere Proben von verschiedenen Stellen nehmen, in ein sauberes Glas geben, Glas mit etwas Wasser auffüllen - so wenig wie möglich - und dann den Streifen in dieses reinhängen. Macht man es so?

Danke für Deine /Eure vielen Tipps! Wie schön dass das geht, mit den Muscheln.

EllaLaLunella


Berthold

Zitat von: EllaLaLunella am 16.Jan.21 um 19:40 Uhr

Zum Messen des pH-werts vom Substrat hab ich mir schon Gedanken gemacht. Ich hab vor, mir Teststreifen aus der Apotheke zu holen - und dann wie beim Testen von Gartenerde: Beim Zusammenmischen des Substrats mehrere Proben von verschiedenen Stellen nehmen, in ein sauberes Glas geben, Glas mit etwas Wasser auffüllen - so wenig wie möglich - und dann den Streifen in dieses reinhängen. Macht man es so?
Ja, genau so,
möglichst wenig Wasser, also nur feucht, wenn der Boden nicht schon von sich aus feucht ist, sonst misst man nur den pH-Wert des Wassers.
Man kann den Teststreifen gegen den feuchten Boden drücken.

Du kannst zum Gegentest den pH-Wert von Deinem Blut (ca. 7.4), Urin (5.0 bis 7.0) und Speichel (ca. 7.05) messen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

EllaLaLunella

Fein, danke. Allerdings fällt mir ein: Das ist natürlich bei einem Substrat aus lauter groben Bestandteilen viel schwieriger als bei Gartenerde. Evtl zermörsere ich die Rinden- und Bims-Stücke dafür...? 

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

EllaLaLunella

Zitat von: Berthold am 16.Jan.21 um 19:20 Uhr
Gemörserte Muschelschalen sind eine sehr gute Lösung.

Noch eine kurze Nachfrage - da wir aus den Kindertagen meiner Tochter eine unendliche Zahl von gesammelten Schneckenhäusern unser eigen nennen... Spricht etwas dagegen, diese zu verwenden? Ist doch auch reiner Kalk, wenn ich richtig vermute, oder?

Sorry, das gehört eigentlich echt nicht mehr in diesen Thread, aber ich will wegen so einer abseitigen kleinen Frage kein neues Thema in Eurem Expertenforum aufmachen.

Berthold

#28
Zitat von: EllaLaLunella am 19.Jan.21 um 19:35 Uhr
Zitat von: Berthold am 16.Jan.21 um 19:20 Uhr
Gemörserte Muschelschalen sind eine sehr gute Lösung.

Noch eine kurze Nachfrage - da wir aus den Kindertagen meiner Tochter eine unendliche Zahl von gesammelten Schneckenhäusern unser eigen nennen... Spricht etwas dagegen, diese zu verwenden? Ist doch auch reiner Kalk, wenn ich richtig vermute, oder?

Ja, geht natürlich auch. Schalen von Hühnereiern hast Du doch sicher auch, falls Du die Schneckenhäuser noch mal brauchen solltest, vielleicht für die Enkel?
Bist Du ein Messi?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

EllaLaLunella

Hast Recht... die Enkel.
Ich sammel sie lieber weiter; zwischen den Stapeln mit den Pfennigmünzen und den leeren blauen Flaschen ist ja noch ein bißchen Platz.

Danke!