Pleione ×lagenaria

Begonnen von Ramarro, 20.Dez.16 um 21:33 Uhr

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Ramarro

Pleione ×lagenaria, ein gut duftender Herbst/Winterblüher, eine Naturhybride zwischen P. maculata und P. praecox. Manche Bulben bringen auch zwei Blüten, im Zentrum der Pflanze ist es inzwischen aber wohl zu eng geworden, denn dort werden kaum noch Blüten gebildet.

Grüße,
Rolf

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Berthold

Eine tolle Hybride :yes Da wird jeder Cattleya-Freund blass vor Neid.
Man kann sie zur Schnittblumenzucht einsetzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Carsten

Wow, das ist spektakulär.

"zu eng in der Mitte" bedeutet, daß du sie nicht jährlich auseinander nimmst und neu topfst?

Herbert

Beeindruckend!

Aber die gleiche Frage wie Carsten.
Ich habe den Eindruck, dass sie schon etwas zurückgehen, wenn ich sie nur jedes 2. Jahr neu topfe.....
Liebe Grüße aus Linz!
Herbert

Ramarro

Danke für die Kommentare! Diese Naturhybride gehört ja einer anderen Sektion (Dictyopleione) an als die handelsüblicheren Arten, sie bilden Ansätze der Neutriebe zusammen mit den Blüten schon im Herbst aus. Außerdem sind es Epiphyten oder Lithophyten und benötigen ein entsprechend luftdurchlässiges Substrat. Die Wurzeln bleiben über den Winter erhalten, daher ist die Ruhezeit weniger streng zu handhaben (obwohl auch Temperaturen knapp über Null durchaus mal vertragen werden). Jedenfalls ist es nicht unbedingt günstig, die Bulben jedes Jahr zu vereinzeln, sie wachsen m.M.n. besser ungestört im Verband. Sie hängen sowieso fester zusammen als andere Pleionen, daher geht das Um- bzw. Weitertopfen auch recht einfach (abgebildet ist eine einzige zusammenhängende Pflanze). Aber irgendwann ist es dann natürlich auch mal so weit, dass man wieder neu anfangen sollte, weil eine noch größere Schale nicht mehr sinnvoll erscheint ...

Grüße,
Rolf

Berthold

Wenn man die inneren alten Bulben entfernt und frisches Substrat auffüllt, sollte die Pflanze eigentlich auch wieder nach innen wachsen können und wollen.
Man könnte vielleicht einige äußere aktiven Bulben etwas drehen und den Neutrieben dadurch den Weg nach innen aufzeigen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Traumhaft schöne Blüten und ein toller Stock!!!
So eine eindrucksvolle Pflanze auseinander zu reißen tut sicher weh...

Viele Grüße
Walter

Ralla

Die sieht aber schick aus.  :thumb
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ramarro

Freut mich, dass sie Euch gefällt! :-) Die Schale bietet gerade noch Platz für die Fronttriebe eines weiteren Jahres, daher werde ich Bertholds Vorschlag im Frühjahr in die Tat umsetzen. Mit "Drehen" geht da allerdings gar nichts, denn die Bulben sind unglaublich eng und starr miteinander und dem Substrat verwachsen. Aber ich denke, dass auch die älteren wieder nach innen austreiben, wenn Platz da ist und der Druck nachlässt.
Ganz auseinander reißen tut man so eine Gruppe natürlich nicht gern, tatsächlich gemacht habe ich es aber inzwischen ein paar Mal bei noch größeren Schalen, immerhin habe ich diesen Klon schon seit 1982!

Grüße,
Rolf

Jürgen a.d.E.

#9
Verrat doch mal was zu den Kulturbedingungen über´s Jahr.

Mich interessiert wann/welche Temp., wann/wie feucht, wie tief ins Substrat?

Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine maculata versucht, ging schief.

walter b.

Da wäre ich auch dran interessiert, auch ich habe einen erfolglosen Versuch mit macultata hinter mir...

Ramarro

Okay, besonders wichtig ist wohl, dass man sie nicht zu kultivieren versucht wie die "üblichen" Pleionen, sondern wie Epiphyten, dann sollte bei Erfahrung mit ebensolchen eigentlich nicht viel schief gehen. Sie gehören also nicht in den Kühlschrank im Winter! Und die Bulben sollten gar nicht ins Substrat versenkt werden, an der Oberfläche kann man wegen der dünnen Wurzeln aber feineres Material verwenden.

In der frostfreien Zeit etwa zwischen Mai und Oktober stehen sie bei mir im Schlagschatten einer Terrassenmauer, etwas erhöht vom Boden auf einem Gitterrost aus Kunststoff, um Asseln fernzuhalten. Höhe und Abstand von der Mauer sind so justiert, dass die Bulben meist im Schatten liegen, die Blätter aber zeitweise auch Sonne bekommen. Bei sehr heißem Wetter können sie dann ggf. auch noch weiter in den Schatten gerückt werden, oder bei dauerhaft kühler Witterung auch mehr in die Sonne. Gegossen wird immer dann, wenn das Substrat ziemlich ausgetrocknet ist, zwischendurch natürlich immer mal gedüngt (0,5 g/Liter z.B. 14/12/14), besonders auch nach Regenperioden.
Wenn Frost droht oder spätestens wenn die Blätter gelb werden und abfallen, stelle ich sie ins Haus in einen unbeheizten Raum ans Fenster. Normalerweise erscheinen dann auch bald die Blüten. Das Substrat ist zu der Zeit von den Herbstregen meist sowieso noch nass, aber später sollte es gelegentlich kontrolliert werden, besonders bei längerer Sonneneinwirkung. Auch später nach der Blüte sollte es nicht dauerhaft völlig austrocknen, da die Wurzeln erhalten bleiben müssen.
In dem unbeheizten Raum habe ich im Mittel etwa 10-12 °C im Winter, meistens bringe ich sie nach der Blütezeit aber in ein kleines Sukkulentenhaus mit min. 5 °C, wo ich mit Wassergaben natürlich noch vorsichtiger sein muss. Die Schale steht dort etwas schattiert unter einem Tisch, da die Tagestemperaturen im Spätwinter schon deutlich über 20 °C ansteigen können, wenn die Bulben ja eigentlich noch ruhen. Die Triebe beginnen aber bald zu wachsen und es werden neue Wurzeln gebildet, das ist dann die Zeit, auch die Wassergaben ganz allmählich zu erhöhen. Und gleich nach den Eisheiligen geht es dann wieder nach draußen ...
So, nun habe ich zumindest das aufgeschrieben, was mir im Moment gerade wichtig erschien. Vielleicht können diese Angaben ja zu ein paar mehr Erfolgen beitragen.


Jürgen a.d.E.

#12
Herzlichen Dank!

Mit dieser Anleitung kann ich´s nochmal versuchen. Jetzt heißt es, einen Anbieter zu finden. Falls du im Frühjahr Bulben anbietest gib doch mal Bescheid.

Lolele

Vg Leander

Ramarro

Das sieht ganz danach aus, Du kannst Dich also schon mal darauf freuen!  :classic
Bei mir werden sie gerade erst an den Basen sichtbar und das Laub ist auch noch nicht gelb, da fehlte wohl oft die Wärme dieses Jahr. Ich habe sie jedenfalls heute reingeholt, denn die nächsten Tage werden hier auch wieder kühl und nass.

Grüße,
Rolf