Langlebige Erdorchideen

Begonnen von Berthold, 20.Nov.14 um 13:40 Uhr

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Berthold

Wenn die Pflanzen im Topf kultiviert werden und man das Substrat regelmässig wechselt, kann ich mir auch eine deutliche Verlängerung der Lebenszeit vorstellen.
In der Natur (bzw. Garten ) geht das aber nicht und dann versifft der Boden um die Pflanzstelle durch das jährliche Einziehen und  Neubilden der Knolle.

Um dieses Problem zu verringern macht z. B. Herminium monorchis lange Wurzelausläufer, an dessen Ende sich die neue Knolle bildet bis 10 cm entfernt von der alten Knolle. Man hatte zunächst die neue Knolle gar nicht gefunden und dachte die Art hätte nur eine Knolle, wodurch der Artname entstand.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

johan

beobachtung himantoglossum adriaticum
diese orchidee kann in gärten sehr alt werden mit dementsprechende knolle wie kartoffel!
dies ist nur möglich da der standort zur blütezeit gemäht wird,sie können kein saat ansetzen,
wo nicht gemäht wird,da waldig oder trockenrasen,stirbt adriaticum nach der blüte mit bis zu 1-2 jahren auszögerung.
das verhindern von saatansetzen ist sehr lebensverlängerend

lg
johan

purpurea †

Gilt auch für die hircinum!!! :wink :wink
Und andere Erdis auch. :thumb :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Zitat von: purpurea am 20.Feb.15 um 07:51 Uhr
Gilt auch für die hircinum!!! :wink :wink
Und andere Erdis auch. :thumb :thumb

Ja, wenn hircinum aber voll aufblüht, verschwindet sie meist anschliessen.

Das gilt klassisch für den zweijährigen roten Fingerhut, Digitalis purpurea. Wenn man den Blütentrieb abschneidet, kann man die Pflanze 4 Jahre am Leben halten, aber was ist das nur für ein Leben?

Das sind aber nach meiner Meinung alle keine geeigneten Gartenorchideen, denn man muss immer nachpflanzen und die in vitro-Vermehrung von Himantoglossum ist sehr mühsam.   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Berthold,ich habe die hircinum schon mehrere Jahre im Garten.Und sie wird immer stärker.Mag sein dass sie bald den Zenyt überschritten hat.Vieleicht kommt es daher dass sie fast jedes Jahr einen neuen Standort bekommt.Aber der blütenstand wird immer abgenommen sobald die Pflanze voll erblüht ist.
Ich habe auch schon in unmittelbarer Nähe 2 Sämlinge gefunden.Ich denke es sind hircinum da sie schon grosse, hircinum typische Winterblätter haben.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Timm Willem

Wenn in Kultur ein eintriebiger calceolus zwei Jahre hintereinander eine wirklich volle Kapsel trägt, ist er normalerweise hin!

Das gilt für praktisch alle Cypris, aber eben nur in Kultur. Am Naturstandort ist dies der Normalzustand.

Cypripedien sind eben doch Schmarotzer!


Berthold

Ja, entscheidend ist vermutlich das Ausreifen der Samenkapseln, das zum Lebensende der Pflanze führt.

Ich hatte hier neben der Mutterpflanze nach 5 Jahren auch mal 2 Sämlinge.
Einen habe ich in Topfkultur genommen, wo er spontan abgefault ist. Der andere neben der Mutterpflanze ist nicht wieder erschienen, die Mutterpflanze auch nicht.

Das jährliche Wechseln des Standortes hat Vor- und Nachteile. Manchmal fault die Pflanze auf dem neuen Standort sofort ab, manchmal kommt sie wegen des neuen Nährstoffangebotes besser. Die Gesundheit hängt vermutlich von den Pilzen an der lokalen Pflanzstelle ab.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

#22
Ich nehm immer ein Pils zu mir wenn ich sie versetze. O-)
Kann sein dass es daran liegt. :garnichtda:blinzel

Bis auf den Raupenfrass kann man nicht mekern. :wink

Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Berthold

Orchis anatolica ist inzwischen die älteste Erdorchidee in meiner Kultur. Sie stammt von Samos aus dem letzten Jahrtausend in 1991, aktuell also 31 Jahre alt.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)