Calopogon, Hell- oder Dunkelkeimer?

Begonnen von Claus, 26.Dez.10 um 17:22 Uhr

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Claus

Ist Calopogon eigentlich ein Hell- oder Dunkelkeimer?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Niko

Hallo Clauss,
Calopogon hab ich einmal ausgesäht - ist gekeimt wie Kresse (auf Malmgren). Ich hatte die Gläser wie immer dunkel stehen. Das hat die Protokorme wenig interessiert - sie wurden sofort grün - ich habe sie dann ans Licht gestellt, die weitere Entwicklung geht rasant. Nebenbemerkung: Beste Aussaatzeit dürfte September/Oktober sein, innerhalb von ca. 10 Wochen, wenn ich mich recht erinnere, bildet Calopogon kleine "Pseudobulben" und will eine Kühlphase. Zu Beginn der nächsten Wuchsperiode können die Kleinen sofort in Sphagnum. Hätte ich das konsequent so durchgezogen hätte ich jetzt ein paar hundert....

Gruß Niko

Charlemann

Bei mir wollen Sie irgendwie nicht so recht.
Welches Medium habt ihr so gewählt, oder habt ihr ausnahmslos auf Malmgren ausgesät

Claus

Hallo Niko,
danke für die Info. Es kann sein, dass die Samen eine Induktionsperiode im Dunkeln brauchen. Ich hatte schon mal vor längerer Zeit ausgesät und erinnerte mich, dass sie gleich grün wurden. Da habe ich gedacht, es sind Hellkeimer. Dann lasse ich sie jetzt hell stehen.

Ausgesät hatte ich früher erfolgreich auf van Waes BM-2 (Phytotech 142), der Boden enthält 10% Kokoswasser und 0,2 ppm BAP und auch auf meinem Medium. Malmgrenboden war bei mir nicht so erfolgreich.

Viele Grüße
Claus
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Charlemann

Waren das reife Samen oder Grünaussaat?

Claus

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winwen

Philip Kauth hat über die Eigenschaften von Calopogon tuberosus in vitro einiges publiziert. Darunter auch ein bemekenswertes Paper über die Unterschiede im Keimungs-/Wachstumsverhalten von Samen aus klimatisch unterschiedlichen Regionen (Florida, South Carolina, Michigan) unter Berücksichtigung unterschiedlicher Behandlung hinsichtlich Beleuchtung und Medium.
Fazit: Licht von Anfang an ist besser als Dunkelheit (wie Tim das schrieb) UND P723 bzw MS/2 waren besser als die anderen verwendeten Medien (einzig bei BM-1 gab es eine besondere Eignung für die Samen eines bestimmten Clones). Allerdings keimten nicht alle Typen gleich bereitwillig (wie Kresse). Da gab es erhebliche Unterschiede.
Bei meiner eigenen Aussaat gab es bis jetzt keine Keimung (8 Wochen lang). Die Samen sind zwar angeschwollen, haben jedoch keine Rhizoide gebildet. Ich habe mich nun entschieden die Flaschen erst einmal in den Kühlschrank zu legen (für etwa 2 Monate) und dann weiterzusehen. Es gibt Hinweise (aus dem NANOJ), dass Calopogons aus manchen Regionen erst nach einer Eingangskühlphase keimen.
Wie man es also dreht und wendet: Calopogons scheinen keine wirklich schwierige Spezies zu sein - vorausgesetzt man weiß, wie man sie behandeln muss. Kenntnis der Pflanzenherkunft hilft dabei sicherlich.


Charlemann

Zitat von: winwen am 27.Dez.10 um 07:24 Uhr
Bei meiner eigenen Aussaat gab es bis jetzt keine Keimung (8 Wochen lang). Die Samen sind zwar angeschwollen, haben jedoch keine Rhizoide gebildet.

Bei dem Stand bin ich auch.
Also ab in die Kühlung.

Claus

Bei meiner ersten Aussaat 2007 hatte ich nach 4 Wochen beginnende Keimung, nach 6 Wochen grüne Protokorme, aber nach 4 Monaten noch eine starke Nachkeimung.

Bei der zweiten Aussaat 2008 dauerte es bis zur ersten Keimung 10 Wochen.

Von meinen diversen Auspikierversuchen auf verschiedene Substrate existieren immer noch ein paar Sämlinge.
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