Herausforderungspflanzen oder Challenge-Pflanzen?

Begonnen von Muralis, 02.Nov.20 um 19:21 Uhr

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Berthold

#15
Französische Wörter werden ja kaum in die deutsche Sprache übernommen, weil sie meist viel zu kompliziert in der Aussprache sind und nur dem Bildungsbürger hier im Forum bekannt sind.

Es gab Zeiten, in denen der Gebrauch französischer Ausdrücke ein Privileg des Adels war, das oft auch von Hochstaplern missbraucht wurde, weil es in der Damenwelt Aufmerksamkeit erzeugte.

Konrad Beikircher ist ein Meister in diesem Metier :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Ramarro am 03.Nov.20 um 12:40 Uhr
Also, nimm's mir nicht zu krumm, denn es war ja keineswegs böse gemeint, es hatte sich lediglich ein Ventil mal kurz geöffnet.

Hallo Rolf, das klingt jetzt wirklich alles schon wieder recht nett und versöhnlich, danke  :classic

Allerdings: Das Problem ist - und ich unterscheide mich hierin ganz wesentlich von den Befürwortern einer gendergerechten Sprache - ich möchte keinesfalls jemanden mit meinen sprachlichen Elaboraten nerven. Und genau das scheint hier passiert zu sein. War ich doch immer auch selbst schon ein Gegner dieser ständig zunehmenden und oft unnötig scheinenden Anglizismen. Ich habe da offensichtlich einen Fehler gemacht, aus dem ich die Konsequenzen ziehen sollte, z.B. in Form eines (weitgehenden) Rückzugs aus dem Forum. Dem im Forum geforderten Qualitätsniveau eines Bildungsbürgers kann man so einfach nicht entsprechen.
Es ist passiert, weil man sich eben bei gewissen unwichtigeren Beiträgen nicht so die Zeit nimmt, sprachlich korrekter zu formulieren. Und wenn es schnell gehen soll, dann ist eben "Challenge" ganz einfach flüssiger als "Herausforderung". Ich bin da noch immer am Nachdenken, wie ich mit diesem Fehler umgehen soll...

Viel leichter tun sich da die Genderer: Der Moderator Tarek Leitnerin z.B. will provozieren und feixt noch in die Kamera, wenn er mich in die Reihen von "Zuseherinnen" einordnet. Deshalb habe ich ihn umbenannt, denn "Leitner" passt einfach nicht für so eine Person.
Ich kann ihm aber andererseits bei der Abschaffung des Begriffes "Wahlmänner" durchaus zustimmen, da ich davon ausgehe, dass dieses Kollegium heutzutage keinesfalls nur mehr Männer beinhaltet. Statt "Wahlmänner" aber geschätzte 100mal "Elektoratsstimmen" zu verwenden - das ist schon wieder eine Schnapsidee von diesem Leitnerin.

Muralis

Zitat von: Berthold am 03.Nov.20 um 20:24 Uhr
Französische Wörter werden ja kaum in die deutsche Sprache übernommen, weil sie meist viel zu kompliziert in der Aussprache sind und nur dem Bildungsbürger hier im Forum bekannt sind.

Auweh - schon wieder ein Rücktrittsgrund für mich, wenn ich nicht zuvor schon aus dem Forum ausgeschlossen werde: Ich habe in der Schule nicht Französisch gelernt. Stattdessen lernte ich Altgriechisch und kann daher die vielen Fremdwörter, die sich aus dem Altgriechischen ableiten, (meistens) richtig schreiben, ja verstehe sogar sehr oft ihre Bedeutung. Früher einmal musste ja der echte Bildungsbürger sogar Altgriechisch und Latein gelernt haben; sollte man heutzutage zumindest anrechnen können...

Berthold

Zitat von: Muralis am 04.Nov.20 um 17:38 Uhr
Früher einmal musste ja der echte Bildungsbürger sogar Altgriechisch und Latein gelernt haben; sollte man heutzutage zumindest anrechnen können...

Ich musste nur das grosse Latinum machen. Anstelle von Altgriechisch konnte ich Physik und Mathematik lernen. Das war sehr gut für Leben. Leider fehlte dann die Zeit für französisch. Englisch war selbstverständlich die Basisfremdsprache.
Durch fehlendes spanisch ist mir Südamerika fremd geblieben, aber mit den Ureinwohner in Neuseeland konnte ich mich gut unterhalten. Nur vom Aussehen haben sie mir etwas Furcht eingeflößt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ramarro

#19
Zitat von: Berthold am 03.Nov.20 um 20:24 Uhr
Französische Wörter werden ja kaum in die deutsche Sprache übernommen, weil sie meist viel zu kompliziert in der Aussprache sind und nur dem Bildungsbürger hier im Forum bekannt sind.

Anglizismen werden aber auch englisch, also der Herkunftssprache gemäß ausgesprochen, ist mir inzwischen überraschend eingefallen, und Namen von Personen ja sowieso, oder nicht? :-) Ich versuche zumindest, das nach Möglichkeit authentisch zu tun. Dabei gehe ich spaßeshalber auch mal soweit, den Namen Kubicki als Kubitzki auszusprechen, denn ich weiß, dass es ein polnischer Name ist. Viele haben ja ihre Namen umschreiben lassen, andere wollten aber vielleicht lieber den neuen "Klang". Aber das jetzt nur, weil es mir gerade so einfällt.

Aber nochmal zu "Challenge": natürlich kannte ich diesen Begriff, hatte ihn aber eigentlich nie selbst praktisch verwendet, bis ich eines Tages im Kakteenforum plötzlich auf ein Thema stieß, das mit "Aussaat-Challenge" betitelt war. Nach erster Verblüffung begriff ich, dass es sich also um einen "Wettbewerb" handelte und fand anschließend gleich noch weitere solcher Challenges speziell für unterschiedliche Arten. Ab dann aber häufte sich plötzlich das Auffinden dieses Ausdrucks, in Zeitungen, Radio und Fernsehen, was mich tatsächlich zunehmend nervte. Und erst später wurde mir klar, dass, wäre ich mehr dem Sport zugetan, ich wohl sicherlich weitaus früher schon an diesen Ausdruck gewöhnt worden wäre, denn in diesem Metier scheint er wohl besonders häufig verwendet zu werden. So zumindest mein oberflächlicher Eindruck, denn meist überblättere ich ja diese Themen.  :classic




Berthold

#20
Challenge ist ja kein gutes Wort, das ich nicht benutzen würde.
Es ist schwer auszusprechen und klingt sehr schlecht wegen zu vieler Zischlaute.

Ein Wort sollte aus einem harmonischen Wechsel von Konsonanten und Vokalen bestehen. Auch sollte es nicht mehrere Umlaute Ü enthalten. Hier liegt eine Schwäche des Türkischen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Hallo Leute, ich habe den Thread gerade entdeckt und wundere mich etwas weil der Inhalt mit dem Titel höchstens sehr abstrakt zu verknüpfen ist.

ZitatViel leichter tun sich da die Genderer: Der Moderator Tarek Leitnerin z.B. will provozieren und feixt noch in die Kamera, wenn er mich in die Reihen von "Zuseherinnen" einordnet. Deshalb habe ich ihn umbenannt, denn "Leitner" passt einfach nicht für so eine Person.

Aber stecken denn nicht die Zuseher in den Zuseherinnen drin? Umgekehrt ist es nicht der Fall. Im Wort Zuseher ist (angeblich mehr als) die Hälfte der Menschen nicht enthalten.

Eveline†

Walter, wieviele Frauen kennst Du, die dieses unsäglich blöde Gendergeschwafel begrüßen? Ich keine einzige. Ist doch nur Zeitverschwendung.

walter b.

Ich kenne eine ganze Reihe an Frauen die absolut reflektierte, hoch gebildete und selbstbewusste Feministinnen sind. Ich suche die Interaktion mit ebenbürtigen Menschen, Weibchen finde ich uninteressant.

Berthold

Zitat von: walter b. am 08.Dez.20 um 17:22 Uhr
Ich kenne eine ganze Reihe an Frauen die absolut reflektierte, hoch gebildete und selbstbewusste Feministinnen sind.

Aber das ist doch ein Widerspruch. Absolut reflektierte, hoch gebildete und selbstbewusste Frauen sind doch keinen Feministinnen.
Warum sollten sie auch, die sind doch durch ihre persönliche Leitung erfolgreich und zurecht beleidigt, wenn man sie als Quotenfrau bezeichnet.

Angela Merkel, Ursula von der Leyen und AKK sind doch keinen Feministinnen und sie haben die gesamte EU fast unter Kontrolle.

Feminismus ist in meinen Augen eine Art des Rassismus und sollte nach der deutschen Verfassung verboten sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

doc snyder

Gesetz den Fall ich will die Ziele der Feministinnen unterstützen, was bin ich dann, also, nur vom Begriff her?
Ein Feminister?
Und, wieso wird der Begriff nicht wie bei Hörer_in gegendert?
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

walter b.

Das ist doch kein unübliches Wortgebilde, das in dieser Form der deutschen Sprache fremd ist. Dann bist Du wie eine Hörerin ohne -in, also ein Feminist. Da hättest Du aber selbst draufkommen können...

doc snyder

Dann sollte es aber auch "Feminist_in" geschrieben werden.

Übrigens finde ich es bedenklich, wie du in deinem Beitrag implizierst, dass Frauen, die nicht absolut reflektiert (solche Menschen gibt es nicht!), hochgebildet und selbstbewußt sind, dir nicht ebenbürtig sind und als "Weibchen" herabsetzt.
Da solltest du an deinem Menschenbild arbeiten. Menschen mit "tiefer Bildung" und geringen Selbstwert (der ist meistens gemeint wenn von Selbstbewusstsein gesprochen wird) haben sich das nicht ausgesucht.
Oft maskiert sich, gerade bei den von dir favorisierten Menschen, der mangelnde Selbstwert mit dem Gegenteil.
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

#29
Zitat von: doc snyder am 08.Dez.20 um 19:22 Uhr
Dann sollte es aber auch "Feminist_in" geschrieben werden.

Übrigens finde ich es bedenklich, wie du in deinem Beitrag implizierst, dass Frauen, die nicht absolut reflektiert (solche Menschen gibt es nicht!), hochgebildet und selbstbewußt sind, dir nicht ebenbürtig sind und als "Weibchen" herabsetzt.
Da solltest du an deinem Menschenbild arbeiten. Menschen mit "tiefer Bildung" und geringen Selbstwert (der ist meistens gemeint wenn von Selbstbewusstsein gesprochen wird) haben sich das nicht ausgesucht.
Oft maskiert sich, gerade bei den von dir favorisierten Menschen, der mangelnde Selbstwert mit dem Gegenteil.

:thumb

Walter, ich denke, dass es auch etliche Leute gibt, die sehr froh sind, dass sie Dir nicht ebenbürtig sind. Ich zähle mich dazu
Blumen sind das Lächeln der Erde