Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung

Begonnen von Claus, 30.Okt.12 um 19:13 Uhr

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Eveline†

Hm! Aber ich habe jetzt das Problem, sie möglichst lange grün zu halten.
Die rosthornii sind mir eingegangen, nachdem ich sie ja doch ziemlich lange hatte. Ich vermute, daß ich sie zur Unzeit umgetopft hab oder sie sind erfroren.  :sad:

Lilium mackliniae Nagaland haben im Spätsommer eingezogen. Daraufhin habe ich sie in einen Moortrog gesetzt. Jetzt sind plötzlich neue Blätter da.

Matthias

#91
Carniolicum kannst du lassen, die sind das gewöhnt, Frost haben wir ja frühestens im November und wenn Du so ein Frühbeetvlies drüberhängst, haben sie auch noch im Dezember Plusgrade, die setzen schnell an, was Bulben betrifft.

Anders so bei den Säcken. Meine besten saccatum , od. korrekter saccata, da bin ich Pedant,  hab ich direkt aus China u. im März gesät und sie keimten allesamt binnen 1 Woche im Juli. Wenn die Bulben zu klein sind und das werden sie bei dir sein, dann halten sie den Winter kaum durch. Meine basteln gerade am 3. echten Blattl. Würde sie, wäre ich Du, nicht unbedingt ins Haus holen, aber frostfrei und hell weiterkultivieren, so geht, bis ins kommende Jahr. Auch mit Vlies. Dann irgendwie eine kurze Kühlperiode. Aber die minus 15, minus 20°C ... das kennen sie selbst von ihrer Herkunft nicht um die Bulben/Wurzeln. Ältere, eingewöhnte Zwiebeln ziehen sich ja brav in die Tiefe und sind dadurch geschützter. Saccatum wächst auch nicht auf freien Wiesen, sondern gern in lichten Laubwäldern oder unter Sträuchern in größerer Höhe. Wenn es Herbst wird, rieselt es an Blättern eine gute Isolationsschichte herunter.
Saccatum aus Tschechien, zB, keimten schlecht und sehr unterschiedlich von der Zeit. Manche jetzt, andere waren vor 6 Monaten schon dran. Viele tun gar nichts, ich denke, da war die Samenqualität nicht sonderlich oder schlecht gelagert. Sie wachsen in-vitro auch nicht schön. Mit denen tu ich auch nicht weiter.

Soll ich Dir saccatum auf die Liste setzen?
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Eveline†

Jawohl, bitte auf Liste, 1. Rang.  :-D

Naja, die carniolicum sind schon ziemlich hinterlistig. Ich habe letzten Herbst kleine Zwiebelchen ausgepflanzt, die heuer nicht mehr erschienen.  :traurig: Vielleicht war es aber nicht die Kälte, sondern eine Maus, Käfer etc.
Die, wo ich die Samen von Stefan hatte, haben heuer wieder ausgetrieben.  :-) Ich will hoffen, daß sie gut weitertun.

Matthias

Stefan? Stefan Zweig oder Stefan Petzner?
ich finde saccatum nicht sonderlich apart. Paradoxum ist schöner oder gleich souliei und medogense erst ...
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Eveline†


Matthias

Ein Volksdeutscher, solariumgebräunt wie saccatum. :)
Und offensichtlich einer deiner Lilienlieferanten.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Claus und Matthias, welches Medium benutzt Ihr zur Aussaat von Liliensamen?
Welche Komponenten enthält es? Kann man es zur in vitro Weiterkultur von symbiotisch gekeimten Orchideen, an denen noch der Keimpilz klebt, einsetzen?

Der normale Orchideenaussaatboden (asymbiotisch) enthält zu viel Zucker. Darauf würde der Pilz explodieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Ich hatte verschiedene Rezepte zur Lilienaussaat ausprobiert - alle vom Typ für asymbiotische Aussaaten. Die funktionieren alle, kein großer Unterschied. Aber alle enthalten Zucker. Für symbiotische Kulturen gehen die nicht.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Matthias

Zitat von: Berthold am 04.Jan.18 um 17:17 Uhr
Claus und Matthias, welches Medium benutzt Ihr zur Aussaat von Liliensamen?
Welche Komponenten enthält es? Kann man es zur in vitro Weiterkultur von symbiotisch gekeimten Orchideen, an denen noch der Keimpilz klebt, einsetzen?

Der normale Orchideenaussaatboden (asymbiotisch) enthält zu viel Zucker. Darauf würde der Pilz explodieren.

p6668 oder besser noch M&S. Sie keimen auch auf gedüngtes Zuckerwasser und Agar.
Sorry für die Verspätung :-/
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 13.Mär.18 um 10:45 Uhr

Minus 6 war das Ärgste, was sie durchzuhalten hatten, an sonnigen Tagen waren es + 12°C.
Nachdem es im November eine Hauruckaktion war, um die Becher unterzubringen, herrschte im Stadl ein ziemlicher Saustall, zumal ich dieses Gebäude fast zur Gänze okkupierte, was für etwas Kritik sorgte ... aber gut. Da muss die Jugend durch. Eigentlich dient der Stadl den Burschen, um berauschende Feste zu feiern, da ging ich pädagogisch dazwischen :)

Ich denke auch, es ist nicht gut, wenn sich die jungen Burschen zu früh im Heu auf dem Dachboden amüsieren.

Ist der Nährboden bei -6° nicht gefroren und das Gel zerstört worden?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

#100
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr

Ist der Nährboden bei -6° nicht gefroren und das Gel zerstört worden?

doch, teilweise ist es etwas flüssig geworden, aber nicht bei allen und es bleiben im Becher immer noch Mediumareale übrig, die fest sind. Ich weiß nicht, ob das die Lilien stört oder sie zu Wasserlilien mutieren. Die größeren Bulben werden jetzt so geteilt und kommen wieder auf einen Nährboden, da verwende ich nun 7.2 g Agar pro Liter Medium.
Manche Becher wurden im Winter 2016/17 schon etwas flüssig und es hat die Bulbenbildung nicht beeinträchtigt. Verwende ich für die Aussaaten ein zu hartes Medium, dann keimt es schlechter.
Die Polypropylenbecher haben nun teils auch den 2. Winter überstanden. Kontaminationen bilden sich gerne am Deckelrand, aber wie erwähnt, scheint das die Lilien nicht zu stören. In-vitro kann ich halt damit nicht weiterarbeiten. Manche Becher sind entsetzlich dreckig durch den Freilandaufenthalt, da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Den Umstieg auf Marmeladegläser habe ich bereut - Sehnenscheidenentzündung. Und nach dem 50. Glas tönten Schreie aus dem Labor, sodass die Außenwelt wohl kaum unterscheiden konnte, ob hinter den Gemäuern des Labors gerade kopuliert oder ausgesät wird. Im Dorf steigt der Bekanntheitsgrad, was ich hier so tue, allerdings fängt die Bevölkerung, von Einfältigkeit betroffen, mit Lilien wenig an. Hier kennt man nur Rüben, Kartoffeln und Mais.

Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr
Ich denke auch, es ist nicht gut, wenn sich die jungen Burschen zu früh im Heu auf dem Dachboden amüsieren.

Bei der letzten Party auf dem Heuboden habe ich die Leiter weggestellt. Dezember 2017. Mehr als 2 cm fortpflanzungsorganischer Länge gehen sich bei Kälte nicht aus. Die Jugend ist verdorben und schlecht.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 13.Mär.18 um 11:21 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr

Ist der Nährboden bei -6° nicht gefroren und das Gel zerstört worden?

doch, teilweise ist es etwas flüssig geworden, aber nicht bei allen und es bleiben im Becher immer noch Mediumareale übrig, die fest sind. Ich weiß nicht, ob das die Lilien stört oder sie zu Wasserlilien mutieren. Die größeren Bulben werden jetzt so geteilt und kommen wieder auf einen Nährboden, da verwende ich nun 7.2 g Agar pro Liter Medium.
Manche Becher wurden im Winter 2016/17 schon etwas flüssig und es hat die Bulbenbildung nicht beeinträchtigt.

Das Gel dient in erster Linie der mechanischen Fixierung der Bulbe. Sie soll sich im Schwerefeld nicht ständig um alle Achsen drehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:31 Uhr
Das Gel dient in erster Linie der mechanischen Fixierung der Bulbe. Sie soll sich im Schwerefeld nicht ständig um alle Achsen drehen.

Physikalisch gesehen, drehen wir uns alle pemanent im Schwerefeld um die Achse und wachsen trotzdem. :)  Berthold, ich kann das alles nicht umlegen, in Ermangelung von Zeit. Aber du bist als Pensionist herzlich eingeladen, mir helfend unter die Ärmeln zu greifen. Es gibt sogar ein Gästezimmer mit Kruzifix und Leiter.

Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 13.Mär.18 um 11:39 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:31 Uhr
Das Gel dient in erster Linie der mechanischen Fixierung der Bulbe. Sie soll sich im Schwerefeld nicht ständig um alle Achsen drehen.

Physikalisch gesehen, drehen wir uns alle permanent im Schwerefeld um die Achse und wachsen trotzdem. :) 

Matthias, ich möchte nicht aussschliessen, dass Du manchmal das Gefühl hast, Dich um Deine eigene Achse zu drehen.
Aber der Mensch sollte doch immer das richtige Gefühl haben, wo oben und wo unten ist, sonst bekommt auch er Schwierigkeiten.

Das Umlegen der Sämlinge ist eine aufwendige und nicht sehr schöpferische Tätigkeit, deshalb reisse ich mich nicht darum.
Ausserdem ist bei einem Privatus immer die Zeit knapp, was mich schon veranlasst hat, nur noch dass Wichtigste auszusäen.
Ich würde mir an Deiner Stelle die weltweit 5 schönsten Lilien aussuchen, und mich auf die Mehrmehrung und Aufzucht nur dieser Arten zu konzentrieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

5 Lilienb bloß? Das ist ja langweilig.
Was sind denn (Deine) 5 schönsten Lilien? Jetzt bin ich neugierig ... .
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.