Dendrobium nobile backhousianum

Begonnen von Berthold, 23.Mai.13 um 13:34 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Berthold

Zitat von: Eerika am 08.Mär.19 um 13:29 Uhr
Es scheint mir, dass du nicht funktionsfähige Wurzel nicht erkennst. Wieso ist die Pflanze denn bei mir so gut gewachsen und geblüht?


Du hast nicht verstanden.
Luftwurzeln, die bei aufgebundene Pflanzen gebildet werden, sind für die Topfkultur wertlos, deshalb habe ich sie abgeschnitten.
Sogar bei Substratwechsel in der Topfkultur werden die meisten Wurzeln ausser Funktion gesetzt und die Pflanze muss neue Wurzeln bilden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Eerika am 08.Mär.19 um 13:29 Uhr
Nobile braucht aber keine sibierische Temperaturen, denn es 2ächst zwischen 200 und 2000 Meter.

Die Pflanzen auf 2000 Metren machen natürlich ein sibirische Ruhepause. Im Vergleich dazu ist mein Kalthaus im Winter ein geheizter Ponyhof.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Na, da geht´s ja zur Sache  grins

Hab eben ein paar Fotos gemacht.
Beim 1. Bild sieht man den Fußraum des Dendrobium. Man erkennt dichte, grün veralgte Altwurzeln. Mit diesen Wurzeln hat sich die Pflanze innerhalb weniger Tage die dehydrierten überwinterten Triebe vollgesogen. Einige kurze Neuwurzeln sind auch bereits vorhanden. Die tragen aber zur Versorgung noch so gut wie nichts bei.

Ich hab mal gelesen, dass gerade bei Dendrobien alte, tot erscheinende Wurzeln auf keinen Fall weggeschnitten werden dürfen, da sie nach Beendigung der Winterruhe die Pflanze zunächst versorgen müssen und auch können, wie ich immer wieder bei verschiedenen Arten sehe. Ich schneide nichts weg, außer vll. bei den großen wie thyrsiflorum, wenn ich beim Umtopfen erkenne, dass die Wurzeln absolut tot und am Zerfallen sind.

Weiters sieht man auf dem Bild die ersten NT, die sich schon während der Ruhe gebildet hatten und jetzt zügig wachsen. Die zahlreichen weiteren sind großteils verdeckt, es werden aber an die 20. Die Pflanze verdoppelt jährlich die Zahl ihrer NT, solang diese aber Platz finden, topfe ich nicht um. Die Pflanze wird mich mit ihrem rasch zunehmenden Gewicht aber bald überfordern, zumindest meine arthrotischen Handgelenke...

Auf den weiteren Bildern sieht man je einen vorjährigen und zweijährigen Trieb von heute eben. Durch die gute Wasserversorgung haben sich die vorjährigen auch entschieden, ihre Triebknoten schwellen zu lassen. Es geht aber nichts weiter. Es könnte z.B. sein, dass jetzt die Nachttemperaturen nicht mehr tief genug sind, somit legt die Pflanze keine Blüten an und aus den Knoten werden Kindel. Is aber alles Spekulation, die nächsten Wochen werden´s zeigen.

Interessant auch bei den vorjährigen. Die oberen Teile der Triebe wurden im Herbst draußen nicht mehr fertig, blieben zur Spitze zu sehr dünn bzw. konnten dort keine Reserven einlagern. Das haben diese Triebe jetzt nachgeholt, sie sind auch oben schön fett jetzt. Die häutigen Hüllen konnten mit diesem Dickenwachstum nicht mehr mitwachsen und sind bei allen diesen Trieben oben mehr oder weniger aufgerissen. In diesem oberen Bereich sind die Knoten nicht angeschwollen. Da könnten dann nächstes Jahr vll. Blüten entstehen.

Fazit: Bertold gebe ich recht insofern, dass die Pflanzen bereits zu einem früheren Zeitpunkt entscheiden, ob sie Blüten machen oder nicht (in diesem Fall dann ev. Kindel). Wenn man eine knackige Überwinterung mit tiefen Temperaturen, wenig bis kein Wasser und zudem ausreichend viele Tage mit großer Tag-/Nachtdifferenz bei den Temperaturen geboten hat, entscheidet sich die Pflanze bei (nahezu?) allen Knoten für Blüten.

Eerika hingegen gebe ich eindeutig bei den Wurzeln Recht  :yes




Eerika

Schöne Pflanze, Wolfgang!  :thumb

Bertholds Pflanze ist ja von mir.
Kann sein, dass sie aus der wärmeren Gegend stammt, hier hat es ja ohne solche Kälte geblüht.

Auch vergisst Berthold immer, dass, wenn bei Pflanzenkultur cold / cool steht, dass es nicht monatelang kalte Temperaturen heisst. Gerade viele  Dendrobien haben zwar nachts richtig kalte Temperaturen, aber tagsüber knallt denen die Sonne auf den Rücken. Das sind Tag / Nacht Unterschiede von 25 - 35*  und nicht 5* auf Dauer, monatelang.

Muralis

Zitat von: Eerika am 08.Mär.19 um 16:01 Uhr
Bertholds Pflanze ist ja von mir.
Kann sein, dass sie aus der wärmeren Gegend stammt, hier hat es ja ohne solche Kälte geblüht.

Ja, hab´s gelesen. Aber ich denke, es ist jetzt nicht die definitive Blütenentscheidung, ob es 15° hat oder 10 wie bei mir. Aber ich halte es eben für möglich, dass die Pflanze bei 15° nicht alle Knoten blühen lässt, sondern dann auch einige Kindel macht.

Wir wissen ja nicht, von wo unsere Pflanzen wirklich herstammen, sind vll. schon über Generationen in Kultur. Auch 200m und 200m sind nicht dasselbe. Bei 200m in Küstennähe wird es schön warm sein, bei 200m fern der Küste in einem engen Gebirgstal aber im Winter grimmig kalt. So muss man diese Höhenangaben natürlich auch sehen.

Berthold

Zitat von: Eerika am 08.Mär.19 um 16:01 Uhr

Auch vergisst Berthold immer, dass, wenn bei Pflanzenkultur cold / cool steht, dass es nicht monatelang kalte Temperaturen heisst.

Warum sagst Du, dass ich das vergessen, ich denke an nichts anderes.

Hier im Kalthaus steigen die Temperaturen bei Sonnenschein auch auf 15%. Es gibt nur wenige Tage, an denen die Temperatur im Winter nicht über 10° steigt.

Wenn die Art zwischen 200 und 2000 Meter wächst, besagt es nur, dass sie sehr tolerant ist und sogar mit Eerikas Kultur zurecht kommt  grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Also im November - Januar gibt es nicht sehr viele Tage, wo die Sonne richtig knallt, sie geht auch niedrig und die Zeit ist so kurz, dass die Temperaturen im GWH nicht richtig ansteigen.

Diese Pflanze hatte bei mir 15* als Minimumtemperatur nachts und nicht als Maximumtemperatur am Tage.

Kann ja sein, dass sie ursprünglich wirklich aus dem wärmeren Gegend stammt.

Meine Coelogyne cristata wuchs auch unter diesen Bedingungen und das sogar ohne Ruhepause.

Berthold

Zitat von: Eerika am 08.Mär.19 um 18:17 Uhr
Also im November - Januar gibt es nicht sehr viele Tage, wo die Sonne richtig knallt, sie geht auch niedrig und die Zeit ist so kurz, dass die Temperaturen im GWH nicht richtig ansteigen.

Bei einem Kalthaus wirkt sich auch etwas Sonnenstrahlung deutlich stärker aus, als bei einem Warmhaus
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich dachte, es ist umgekehrt.
Wenn kalte Luft drin ist, wird die ganze Luftmasse nicht so schnell warm. Du hast ja ein grosses Haus.
In meinem Kleinen stiegen die Temperaturen in sonnigen Tagen für kurze Zeit nur paar Grad. Und war die Sonne weg, war die Wärme auch gleich weg, eventuell war es direkt unter dem Dach noch etwas wärmer.

Aber ich weiss schon, dass in Marl so manches anders funktioniert...  grins

Berthold

Zitat von: Eerika am 08.Mär.19 um 20:22 Uhr
Ich dachte, es ist umgekehrt.

Aber ich weiss schon, dass in Marl so manches anders funktioniert...  grins
Nein, in Marl ist es so, wie es sein muss.
Von einem Warmhaus wird Wärme viel schneller nach draussen an die Winterkaltluft abgegeben als von einem Kalthaus, deshalb braucht am auch viel mehr Sonneneinstrahlung, um die Innenluft um ein Grad aufzuheizen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Jetzt kann es nicht mehr lange dauern  :classic

Bei den NT halte ich mittlerweilen bei sagenhaften 27.

Eerika


Muralis

Wirklich gut war das noch nicht, Näheres dazu dann, wenn sie blüht!

Muralis

Die ersten Blüten sind offen. ich gehe nicht davon aus, dass es sich ausgeht, dass alle vorhandenen Knospen gleichzeitig als Blüte fungieren können, der Fortschritt der Knospen streut überraschend stark.

Noch viel ärgerlicher finde ich, wieviele Kindel die Pflanze geschoben hat. Auch an den Blütentrieben sind einige zu Kindel geworden. Und die vorjährigen Triebe sind allesamt dicht mit Kindeln besetzt, sodass ich erst in 2 Jahren frühestens wieder Blüten sehen werde. Da könnten es dann richtig viel werden bei etwa an die 30 Neutrieben! Vorausgesetzt ich kann den Hebel richtig ansetzen...

Aber eins sollte feststehen: Bei der Pflanze handelt es sich tatsächlich um die Naturform von D. nobile. Was ist eigentlich diese "backhousianum", wie unterscheidet sich die?

walter b.

ZitatNoch viel ärgerlicher finde ich, wieviele Kindel die Pflanze geschoben hat. Auch an den Blütentrieben sind einige zu Kindel geworden.
Wer wollte das nochmal nicht glauben?