Orchideenkultur

Fachbereich => Andere interessante Pflanzen => Gehölze und Sträucher => Thema gestartet von: Berthold am 03.Okt.17 um 11:09 Uhr

Titel: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 03.Okt.17 um 11:09 Uhr
Hedera helix auf Kastanienstamm als Stütze

Hedera helix ohne Stütze

Hedera colchica auf Tannenstamm als Stütze
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: KarMa am 03.Okt.17 um 13:33 Uhr
Schön sieht das schon aus, aber für die Ewigkeit ist es nicht gedacht. Der Stützbaum, bei uns eine Birke, war nach dem Zusammenbruch eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Der Effekt einer Würgfeige ist so ähnlich. Wo einmal der Baum war, ist ein Tunnel entstanden.  :ka
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 03.Okt.17 um 13:54 Uhr
Zitat von: KarMa am 03.Okt.17 um 13:33 Uhr
Schön sieht das schon aus, aber für die Ewigkeit ist es nicht gedacht. Der Stützbaum, bei uns eine Birke, war nach dem Zusammenbruch eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Der Effekt einer Würgfeige ist so ähnlich. Wo einmal der Baum war, ist ein Tunnel entstanden.  :ka

Man sollte einen etwas soliden Stützbaum auswählen. Der hält dann ewig, im Vergleich zu einem Menschenleben.
Du kannst auch ein gerades Stück Efeu senkrecht in den Boden stecken und bewurzeln. Dann hast Du einen selbsttragenden Efeubaum. Er wächst nur nicht mehr in die Höhe, sondern bildet einen strauchähnlichen Habitus aus. 
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 11.Sep.18 um 20:25 Uhr
Zitat von: Berthold am 03.Okt.17 um 11:09 Uhr

Hedera helix ohne Stütze

Hedera colchica auf Tannenstamm als Stütze
Wie sich das Efeu entwickelt hat.

Hedera helix hat einen schönen Stamm gebildet und kann schon als Baum durch gehen
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Reinhold am 02.Mai.21 um 12:49 Uhr
In der aktuellen WAMS wird von einem Hobbyisten berichtet, der altes Efeu in abgeschiedenen Wäldern und Mauerbeständen sucht.
Das ist schon beeindruckend, was aus der Pflanze werden kann, wenn man sie läßt.
Ich könnte mir vorstellen, daß Efeu an einer modernen Subventionsfasade aus Styropor mit Minimalputzauflage reinigend wirken würde.
Die Anforderung an das eigene Durchhaltevermögen sind deutlich: 200-300 Jahre müßten es schon sein.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 02.Mai.21 um 13:29 Uhr
Efeu ist nicht frostfest, in kalten Winter unter ab -15° frieren die Blätter ab. Dann wird es unansehnlich und es dauert mehrere Jahre bis sich das Bild erholt hat.
Ausserdem dringt Efeu in jeder Ritze ein und erzeugt gewaltige Sprengkräfte.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: partisanengärtner am 02.Mai.21 um 13:43 Uhr
Efeu sollte schon im Schatten stehen. Nordseite von Felsen und Haus sind hervorragend geeignet. Dann ist er auch winterfest und überlebt problemlos samt Laub Kahlfröste bis unter - 20 Grad. Auch wenn das einige Wochen so bleibt.

Ich kann das hier in der Fränkischen Schweiz (viele Felsen mit nordexponierten Seiten) gut beobachten. Die Winterschäden kommen weniger von der Kälte sondern mehr von der Wintersonne und Windexposition. Immergrüne halt.

Freistehend oder südexponiert zeigen sie die von Dir genannten Eigenschaften. Gilt natürlich nur für die einheimische Art.
Was anderes findet man hier kaum.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: walter b. am 05.Mai.21 um 09:30 Uhr
ZitatAusserdem dringt Efeu in jeder Ritze ein und erzeugt gewaltige Sprengkräfte.

Meinst Du mit den Saugwurzeln? Die sind doch zur zum Fixieren, sie wachsen nur einmal und sterben dann ab bzw. verändern sich nicht mehr. Das wäre doch auch kontraproduktiv, wenn die Pflanze die Unterlage, auf der sie sich festhalten möchte, wegsprengt. Oder nicht?
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 05.Mai.21 um 11:02 Uhr
Zitat von: walter b. am 05.Mai.21 um 09:30 Uhr
ZitatAusserdem dringt Efeu in jeder Ritze ein und erzeugt gewaltige Sprengkräfte.

Meinst Du mit den Saugwurzeln? Die sind doch zur zum Fixieren, sie wachsen nur einmal und sterben dann ab bzw. verändern sich nicht mehr. Das wäre doch auch kontraproduktiv, wenn die Pflanze die Unterlage, auf der sie sich festhalten möchte, wegsprengt. Oder nicht?

Die Wurzeln wachsen in alle Ritzen hinein und sprengen sie dadurch. Es sind kein Saugwurzeln, die sich an der Oberfläche durch eine Art Saugnapf festsetzen wie z. B. beim wilden Wein.
Auf dem Dach schieben sie sich unter die Dachziegel und zerstören dadurch die Dichtigkeit des Daches.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: walter b. am 05.Mai.21 um 13:00 Uhr
Ach, das wusste ich nicht. Die Saugorgane werden ja rundherum ausgebildet, deswegen hatte ich nicht an echte Wurzeln und ihr großes Weiterwachsen geglaubt. Ich werde das im Garten einmal genau beobachten, ganz überzeugt bin ich noch nicht...

:ka
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 05.Mai.21 um 14:14 Uhr
Zitat von: walter b. am 05.Mai.21 um 13:00 Uhr
ganz überzeugt bin ich noch nicht...

:ka

Wenn Du das Dach neu decken musst oder wenn das Mauerwerk abplatzt, wirst Du sicher eher überzeugt sein, Walter.
Von Efeu als Hausbegrünung muss dringend abgeraten werden. Ich habe da über 30 Jahre Erfahrungen gesammelt.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: orchis pallens am 05.Mai.21 um 14:59 Uhr
Berthold hat völlig recht, ich habe das auch im Studium im Fach Fassadenbegrünung so gelernt. Es sind richtige Wurzeln, die der Efeu bildet und keine Haftscheiben wie beim Wilden Wein
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 05.Mai.21 um 15:02 Uhr
Zitat von: orchis pallens am 05.Mai.21 um 14:59 Uhr
ich habe das auch im Studium im Fach Fassadenbegrünung so gelernt.
Ich musste das leider im Leben lernen
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: walter b. am 05.Mai.21 um 18:48 Uhr
Interessant! Vielen Dank für Eure Infos!!
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: partisanengärtner am 05.Mai.21 um 19:30 Uhr
Ich hatte den ein paar Jahrzehnte an der Nordfassade eines Hauses. Die Haftwurzeln machten dort auf den 11x 11 Metern keine Schäden die mehr als Bruchteile von Millimetern der Farbe beschädigten.

Nur seine Versuche mit grünen Trieben zwischen die Biberschwanzziegel zu kriechen, nach Überwindung der Regenrinne, habe ich mit einem Rückschnitt zwei Meter unter die Dachkante alle zwei Jahre beantworten müssen.

Am Treppenhaus-Turm gab es Setzungsrisse die er aber nie mit Wurzeln zu erobern versuchte.  Vielleicht war er von meiner Aufsicht eingeschüchtert.

Auf den mit Efeu bewachsen Felsen hier in der Fränkischen scheint er aber schon in die Felsspalten zu wachsen. Diese Wurzeln sehen aber anders aus als die dichten Haftwurzelbärte die sie sonst ausbilden.
Ich kann mir gut vorstellen, das diese Wurzelstrukturen sich auch verändern können unter günstigen Bedingungen.

Die Haftranken vom wilden Wein sind keine Wurzeln oder irre ich mich da?
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 05.Mai.21 um 19:51 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 05.Mai.21 um 19:30 Uhr
Die Haftranken vom wilden Wein sind keine Wurzeln oder irre ich mich da?

An den Ranken sind kleine runde Saugnäpfe von ca. 1 mm Durchmesser, die flach an den Untergrund anwachsen und so die Ranke stabilisieren. So können sie auch ganz glatte Flächen hoch wachsen.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: partisanengärtner am 05.Mai.21 um 21:04 Uhr
Ist mir bekannt, aber es sind keine Wurzeln sondern Sproßteile?
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 05.Mai.21 um 21:24 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 05.Mai.21 um 21:04 Uhr
Ist mir bekannt, aber es sind keine Wurzeln sondern Sproßteile?
Es soll sich nicht um Wurzeln handeln, weil sie nicht weiter wachsen und Stoffwechsel machen sie auch nicht, denke ich.
Titel: Re: Efeu als Baum
Beitrag von: walter b. am 05.Mai.21 um 23:04 Uhr
Ranken müssten umgewandelte Blätter sein.
Titel: Aw: Efeu als Baum
Beitrag von: Berthold am 23.Sep.22 um 18:58 Uhr
Hedera helix am Carport wird immer grösser, jetzt ca. 8 Meter Höhe.
Das letzte bedeutsame Bienenfütter im Jahr, zeitweise waren bei gutem Wetter ca. 1000 Biene aktiv.
Mal schnappt sich eine Hornisse auch eine Wespe.