Schwimmende Gärten Hydroponischer Ansatz mit belebtem Boden

Begonnen von partisanengärtner, 01.Aug.21 um 18:22 Uhr

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partisanengärtner

Bei den Cypripedien acaule  https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=5069.945
Habe ich die Technik der schwimmenden Gärten schon intensiv gezeigt.
Mittlerweile werden die Kübel immer mehr und  Lösungen für auftretende Probleme finden sich fortlaufend.

Höhere Behälter auf rechteckigen relativ schmalen und hohen Styrodurbehältern neigten ja zu Schieflagen. Auf runden gab es da bei ausreichendem Durchmesser keine Probleme.

Da der Acaule-behälter keinen ausreichenden Schwerpunkt im unteren Bereich der Plaate hatte und externe Stützung brauchte, habe ich eine weitere Platte unten angebracht in die ich einen Granitstreifen von etwa 2 kg Gewicht einfügte.
Die Vertiefung habe ich mittels eines heißen Drahtes rausgeschnitzt und dann den Granitstreifen durch Edelstahldraht daran befestigt.
Die beiden Schwimmkörper dann mit so einem Draht miteinander verbunden
Jetzt schwimmt das 'Teil gerade mit der Ballastplatte unter dem Boden. Selbst mit der Schneelast auf dem Berg liegt sie bretteben im Bottich.

Ein weiterer Ponton für andere Cyps ist noch in Arbeit da kann ich das System gut zeigen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Bei langen schmalen Streifen, war das noch extremer. Die kippten auch mal um. Ich habe die vorübergehend mit rechtwinklig drunter geschobenen weiteren Streifen katamaranähnlich stabilisiert.

Der Wind hat mangels befestigung doch ein paar kentern lassen. Nach einigen Monaten sind die Streifen aber stabil ge3schwommen ganz ohne Sicherung. Die langen Wurzelbärte die der Bewuchs ins Wasser trieb wirkt wie ein tiefer Kiel.

Die Steinstreifen sind allerdings eine bessere Lösung da sie gleich stabil im Wasser liegen.
Das sieht noch ohne Stoffbespannung so aus.

Die Steinstreifen durfte ich mir umsonst bei einem Steinhändler aus dem Abfallkontainer fischen. Sowas fällt beim Zuschnitt regelmäßig an.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Deine Experimente sind ganz toll und wohl auch ziemlich Erfolg versprechend!
Nur eine Frage stellt dich mir:wozu brauchst Du so schmale Stücke? Die meisten Behälter sind doch eher rund oder deutlich breiter rechteckig (wenn das die korrekte Formulierung dafür ist, oder ich mich zumindest verständlich ausgedrückt habe).
Dass Du selbst dafür Lösungen findest, ist beeindruckend!

partisanengärtner

#18
Kleinere Stücke lassen sich erstens leichter transportieren. Vor allem wenn man verschiedene Sorten auseinander halten will hat man ja auch kleine Töpfe. Sie passen auch eher an ein Fensterbrett wenn man nicht winterharte Arten halten will.

Zu guter letzt ich will das knappe Material bis zu letzten Stück ausnutzen. So gehen eben auch kleine Abschnitte. Diekleinen kann man auch für kurze Zeit als Tischdeko drinnen nutzen, wenn man attraktive Schalen dafür hat. Diese Idee kam mir in Dänemark als ich solche Schalen in einem Secondhandshop sah.

Ich habe heute mal angefangen eine Liste der Pflanzen zu machen die auf solchen Habitaten gedeihen.
Helonias bullata

Helonopsis orientalis (breviscapa)



Cypripedium tibeticum (low ph)
Cypripedium reginae (medium to low ph)
Cypripedium acaule * (very low ph)

Pogonia ophiglossoides
Epipactis palustris seedgrown there in acid ph
Dactylorhiza praetermissa (neutral ph)


Polygala paucifolia*+seeds



Drosera binata
Drosera anglica
Drosera intermedia

Drosera rotundifolia

Drosera tokaiensis
Drosera filiformis
Drosera linearis*+seeds



Pinguicula grandiflora

Pinguicula vulgaris


Sarracenia alata
Sarracenia rubra

Sarracenia purpurea dwarf form
Sarracenia leucophylla seedgrown and plants from BG Prag
Darlingtonia californica mountain population Oregon seed grown



Chamaedaphne calyculata nana seedling
Andromeda polyfolia
Vaccinium vitis-idaea
Vaccinium myrtillus
Vaccinium uliginosum

Ocalis acetosella



Iris chrysographes seed grown black form
Iris setosa
Mentha requienii (weedy)grows extremely well, very hardy there but overgrows everything
Fritillaria meleagris
Fritillaria camtschatica grows very well, pretty low plants without ferilizing

Erythronium dens-canis

Narthecium ossifragum

Polygonatum hookeri (dwarf)
Primula integrifolia
Primula matthioli

Primula rosea



Soldanella hybrid

Gentiana acaulis
Gentiana pneumonanthe



Trillium grandiflorum



Selaginella involvens

Adiantum raddianum (high and low Ph)

Gymnocarpium dryopteris
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Da die Schwimmkörper momentan limitiert sind denke ich daran mit verfügbaren alternativen Schwimmkörpern zu experimentieren.
Denkbar erscheinen mir leere Plasikflaschen unter einer umgedrehten Euroschale, die genau in die rechteckigen 90 Liter Baukübel passen.
Von oben sieht man das ja nicht.

Die Baukübel kann man natürlich verkleiden.
Den oberen Teil werde ich bei mir mit bepflanzbaren Keramiken verkleiden, die ich im Atelier machen kann. Im unteren Teil wird mit Trockenmauern aus Fundsteinen die oben am Berg haufenweise zu finden sind. Leider eben Kalksteine,daher nur im unteren Teil.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Weil danach gefragt wurde habe ich noch ein Update um ein paar meiner Systeme näher zu erläutern.

Die ersten Inseln waren rahmenlos oder mit flachen Styrodurabschnitten ( 2-3 mm mit Zahnstocher angeheftet, bis auf das rechte Cypripedium thibeticum Teil, das hat einen 15 cm Rahmen, den habe ich mit Baukleber geklebt und mit Bambusspießen stabilisiert (Ruten von Gartenbambus).

Beim Regentonnenteil und einigen anderen habe ich nur Moospolsterteile darauf gebracht. Als ich da was ansähen musste habe ich das Moos beiseitegeschoben und Substrat aufgebracht und dort angesäht.

Die meisten Rahmenteile sind schmale Abschnitte und wirklich nur notwendig wenn die draußen stehen und die Gefaahr besteht das ein Starkregen alles abschwemmt bevor es sich stabilisiert hat.

Falls man genug Moospolster hat kann man einfach einen Rahmen daraus am Rand machen und die mit Zahnstochern fixieren, Die fangen dann abgeschwemmte Samen etc. auf und wachsen mit ihren Rhizoiden auch relativ schnell fest. Solche mache ich immer noch und das scheint gut zu funktionieren.

Sphagnum geht als Polster ganz gut(auch wenn es keine Rhizoiden hat, aber wenn Du einzelne Fäden ansiedeln willst kann man auch halbe Zahnstocher in kurzen Abständen reinklopfen und das Moos dann quasi reinflechten. Es Vorhangstangen in Streifen geschnitten.

Aber die Idee mit den Zahnstochrn fand ich dann besser als ich drauf kam weil ich an solche Plastikstreifen nicht mehr dran kam.

Abdeckung mit Aqrylglasplatten sind aud Dauer zu unhandlich bei der Menge die ich habe und teuer wären sie auch noch, falls man nicht wie ich ein paar abschnitte geschenkt bekommt.

So habe ich auch mit 2cm plattenStreifen geschnitten und die nachträglich eingerahmt. Damit die Samen nicht abgeschwemmt werden.

Das klappt auch. Nur die Drosophyllum ist abgestorben weil ich vermutlich mit den flachen Randstreifen Wurzeln abgeklemmt habe (stand ja an der Kante) Werde gleich wieder welche ansetzen.

Jetzt lege ich in 5-10 cm Abständen kurze Zahnstocherreste aus bevor ich Randstreifen aus Styrodur installiere.

Ein gutes aber erst mal langsam wachsendes Moos für den Rand ist Riccia fluitans. davon habe ich aber noch nicht genug um was abzugeben. Das wird im kommenden Sommer vermutlich besser.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Hallo Axel,

Vielen Dank für die Aktualisierung mit Deinen jüngeren Erfahrungen!

Riccia fluitans kenne ich aus der Aquaristik. Nimmst Du dasselbe?

partisanengärtner

Da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher. Stammt von Freilandfunden und mit bloßem Auge sehe ich keinen Unterschied.
Kann monatelang austrocknen und dann weiterwachsen. Hat es auf den Inseln ja eher nicht nötig.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.


partisanengärtner

Vor ein paar Tagen stolperte ich über einen Link der Uni Greifswald, die sehr aktiv in Moorkunde ist.
Das befeuerte mich und nach wenigen Stunden stolperte ich über Sphagnumkulturen an anderen Unis die teilweise konvergente Entwicklungen bezüglich der schwimmenden Gärten hatten.
https://www.coxnature.com/index.php?route=information/blogger&blogger_id=6
Bei dem letzten hatten sie sogar die gleichen Umrandungen für ihre Sphagnumkulturen mit Hilfe von Zahnstochernägeln entwickelt.
Vermutlich weil sie ein anderes Vlies hatten brauchen die eine deutlich dickere Substratauflage.

Meins ist ja ein Kunstprojekt und ich habe auch eher auf ganze Biotopgemeinschaften abgezielt, das erklärt die Unterschiede.

Es ist also eine etablierte Vorgehensweise. Da verwundert es mich schon sehr, dass diese Kulturtechnik nicht verbreiteter ist.


Für die Verkleidung der Kübel habe ich mittlerweile einige Techniken entwickelt. Da diese alle am besten nachträglich einzusetzen sind war mir das nicht so wichtig.
Sie müssen ja für jedermann einsetzbar sein, denn die keramischen Verkleidungen, die ich gerade noch mache und als Provisorium an meinem verspiegelten Zaunmoor eingesetzt habe, sind ja etwas aufwendig.

Falls sich die Kulturtechnik durchsetzt, wird es sicher Fertigprodukte im Handel geben.

Bis ich die ersten hier zeige muß ich noch ein paar Demo-Objekte fertig stellen. Holzverkleidungen und solche aus Stahlblech sind ja leicht herzustellen und auch einfach zu transportieren.
Gemauert oder mit Fliesen in Holzoptik verkleidete Rahmen habe ich schon bei konventionellen Moorbeeten gesehen.
Ein Demonstrationsobjekt aus Gehölzschnitt geflochten  ist in Arbeit. Dabei ist mir aufgefallen das gefrorene Ruten etwas brüchig sind. grins
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

So, ein Prototyp ist so weit fertig, das man das Prinzip zeigen kann.
Im ersten Schritt habe ich die fast fertige 'Verkleidung zu einem früheren Kübel transportiert und dort dann ein paar Ruten eingeflochten und dann kamen noch ein paar flechtenbewachsene Zweige dazu.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Weitere Varianten folgen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Zitat von: partisanengärtner am 07.Feb.22 um 16:34 Uhr
So, ein Prototyp ist so weit fertig, das man das Prinzip zeigen kann.
Im ersten Schritt habe ich die fast fertige 'Verkleidung zu einem früheren Kübel transportiert und dort dann ein paar Ruten eingeflochten und dann kamen noch ein paar flechtenbewachsene Zweige dazu.

Axel, eine attraktive Variante der Verkleidung! Merke ich mir!

partisanengärtner

Mit Substrat bestückte und bepflanzte keramische Wurzelatrappen sollen bemoosen und durch den Höhenunterschied eine Kontamination mit
umliegendem Gartenboden verhindern.
Eine Variante wäre bis zur angenommenen Höhe eingegraben oder ich unterlege diese mit einer Stein und Lehmmauer.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Das ist auch eine tolle Lösung!