In-vitro-Aussaat zum 1. Mal...

Begonnen von sigi, 10.Jan.14 um 20:35 Uhr

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sigi

Ausgesät wurde am 27.10.13 in Kunststoff-Petrischalen, und zwar Anacamptis palustris ssp. elegans,
Anacamptis morio und Platanthera bifolia. Insgesamt waren es 12 Petrischalen. Der Nährboden bestand aus
Haferflocken und Agar, und wurde mit B1 geimpft. (B2 ist B1, nur aus anderer Quelle) Der Samen wurde nicht
desinfiziert, bzw. gebleicht. Am 05.11. zeigte sich das eine Petrischale mit A. morio kontaminiert (s.Foto)
war. Interessant das B1 sich den anderen Pilz (Schimmel) vom ´Leibe´halten konnte. Am 31.12.waren die
Protokorme 2-3cm lang und wuchsen entlang der Petrischalen-Decke. Leider habe ich da kein Foto gemacht. Ich
beschloß eine Umlegeaktion zu starten. Umgelegt wurde über Wasserdampf. Desinfiziert wurden die Petrischalen
mit einer 3%igen H2O2 Lösung. Der Umlegenährboden war TGZ-N, Es wurde zuerst elegans und dann morio (kontaminiert) umgelegt. Nach 10 Tagen zeigt sich das die Umlegeaktion geklappt hat, da sich bei elegans in der Petrischale, aber auch im Glas keine Infektion gebildet hat.
Den Aussaat + Umlegehelfer habe ich mir so gebastelt das das Glas diagonal stellen kann, und ich meine Hände frei habe.
Das Ergebnis ist zwar noch nicht, was die Menge angeht, berauschend, aber jeder hat mal klein angefangen.

sigi

#1
die2.

Berthold

Zitat von: sigi am 10.Jan.14 um 20:35 Uhr
Ausgesät wurde am 27.10.13 in Kunststoff-Petrischalen, und zwar Anacamptis palustris ssp. elegans,
Anacamptis morio und Platanthera bifolia. Insgesamt waren es 12 Petrischalen. Der Nährboden bestand aus
Haferflocken und Agar, und wurde mit B1 geimpft. (B2 ist B1, nur aus anderer Quelle) Der Samen wurde nicht
desinfiziert, bzw. gebleicht. Am 05.11. zeigte sich das eine Petrischale mit A. morio kontaminiert (s.Foto)
war. Interessant das B1 sich den anderen Pilz (Schimmel) vom ´Leibe´halten konnte. Am 31.12.waren die
Protokorme 2-3cm lang und wuchsen entlang der Petrischalen-Decke. Leider habe ich da kein Foto gemacht. Ich
beschloß eine Umlegeaktion zu starten. Umgelegt wurde über Wasserdampf. Desinfiziert wurden die Petrischalen
mit einer 3%igen H2O2 Lösung. Der Umlegenährboden war TGZ-N, Es wurde zuerst elegans und dann morio (kontaminiert) umgelegt. Nach 10 Tagen zeigt sich das die Umlegeaktion geklappt hat, da sich bei elegans in der Petrischale, aber auch im Glas keine Infektion gebildet hat.

Sigi, ich habe verstanden, dass Du auf B1 gekeimte Sämlinge, teils mit Schimmel zusätzlich infiziert auf zuckerhaltigen Boden, der für die Sterilaussaat komponiert ist, umgelegt hast, richtig?

Das Verfahren ist eigentlich völlig unüblich, da die Aussaat auf B1 nie steril verläuft und an den Samen immer Infektionskeime kleben, wenn sie vor der Aussaat nicht desinfiziert worden sind.
Diese Keime entwickeln sich meist explosionsartig wenn sie zuckerhaltigen Nährboden vorfinden. Sie können nur in seltenen Fällen von dem B1 unter Kontrolle gehalten werden.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Es ist doch ganz einfach, 9 ml DanKlorix + 41 ml Wasser zu mischen und die Samen mit dieser Lösung 5 min zu schütteln. Diese Desinfektion reicht meistens völlig aus, um Kontaminationen zu vermeiden. Andererseits stört an den Samen anhaftendes Hypochlorit auch das Wachstum des Pilzes nicht.

Wenn man Protokorme oder Sämlinge auf neuen Boden umlegt, besteht immer die Gefahr der Infektion. Die Protokorme tragen oft den Schimmel in sich, der sich dann nach dem Umlegen ausbreiten kann. Am sichersten geht man, wenn man den Haferboden zunächst mit dem Pilz infiziert und erst nach 5 Tagen, wenn der Pilz sich über die gesamte Oberfläche ausgebreitet hat, darauf umlegt.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 10.Jan.14 um 21:08 Uhr
Wenn man Protokorme oder Sämlinge auf neuen Boden umlegt, besteht immer die Gefahr der Infektion. Die Protokorme tragen oft den Schimmel in sich, der sich dann nach dem Umlegen ausbreiten kann. Am sichersten geht man, wenn man den Haferboden zunächst mit dem Pilz infiziert und erst nach 5 Tagen, wenn der Pilz sich über die gesamte Oberfläche ausgebreitet hat, darauf umlegt.

Claus, Sigi hat ja garnicht auf Haferboden umgelegt sonder auf Zuckerboden für die asymbiotische Kultur
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Hab ich übersehen.  :bag :rot Das geht ja gar nicht. Und weshalb ist da ein Glas unkontaminiert geblieben? J.o.i.R?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 10.Jan.14 um 21:56 Uhr
Das geht ja gar nicht. Und weshalb ist da ein Glas unkontaminiert geblieben?

vielleicht hält ein aktiver B1 andere Pilze und Bakterien selbst auf Zuckerboden unter Kontrolle, zumindest eine Zeit lang.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Na ja, diese verpilzten Sämlinge kenne ich auch, der Schimmel schwächt die Sämlinge aber, manchmal kann man sie sogar noch erfolgreich auspikieren. Aber die Methode der Wahl ist das nicht.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

Hallo Sigi, die Sämlinge sehen recht gut aus. Ich würde Dir auch raten B1 Sämlinge lieber auf frischen Haferagar umzulegen. Auf TGZ kommt morio ebenfalls recht gut. Dann solltest Du jedoch von vonrherein steril aussäen.
Weiterhin viel Erfolg.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 10.Jan.14 um 23:42 Uhr
Dann solltest Du jedoch von vornherein steril aussäen.
Weiterhin viel Erfolg.

Sterile Aussaat geht aber nur über Dampf oder in einer Sterilbank. Da muss man gewisse Übung haben, um wirklich jeden Handgriff und jedes Gerät unter Steril-Bedingungen zu halten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Zitat von: Berthold am 10.Jan.14 um 23:47 Uhr
Sterile Aussaat geht aber nur über Dampf oder in einer Sterilbank. Da muss man gewisse Übung haben....

Da hast du Recht, also Sigi üben, üben,üben :yes
Grüße Jürgen

sigi

Vermutlich habe ich hier Asymbiotisch und Symbiotisch zusammengewürfelt ?

Orchideensamen steril auf definierte Nährmedien mit Zucker aussäen , zb.TGZ. In diesen Medien sind alle
Substanzen enthalten, die der Orchideensamen zur Keimung und Weiterentwicklung benötigt. Das bedeutet das
wenn auf TGZ ausgesät wird, dann muß auch darauf umgelegt werden ? = Asymbiotisch

Haferboden sterilisieren, mit dem Pilz ( zb.B1 ) infizieren. Nach 5 Tagen, wenn der Pilz sich über die
gesamte Oberfläche ausgebreitet hat, darauf aussäen, aber auch umlegen ? = Symbiotisch

9 ml DanKlorix + 41 ml dest. Wasser mischen und die Samen in dieser Lösung 5 min schütteln.
Frank Meissner macht das nicht so. Ich werde aber beim nächsten Aussäen beide Methoden parallel
laufen lassen, um zu sehen, ob es einen Unterschied gibt.

Sigi

Uhu

ja Sigi, das hat sich bisher sehr bewährt. Entweder asymbiotisch oder symbiotisch beginnen und dann auch dabei bleiben bis die Jungpflanzen in Substrat pikiert werden können.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: sigi am 12.Jan.14 um 14:01 Uhr
Vermutlich habe ich hier Asymbiotisch und Symbiotisch zusammengewürfelt ?

Orchideensamen steril auf definierte Nährmedien mit Zucker aussäen , zb.TGZ. In diesen Medien sind alle
Substanzen enthalten, die der Orchideensamen zur Keimung und Weiterentwicklung benötigt. Das bedeutet das
wenn auf TGZ ausgesät wird, dann muß auch darauf umgelegt werden ? = Asymbiotisch
Der Boden für die asymbiotische (ohne Pilze) Aussaat enthält u. a. sehr viel Zucker. Wenn man diese Kulturen nicht steril hält, siedeln sich ganz schnell Pilze und Bakterien an, die den Zucker verstoffwechseln möchten.
Man kann asymbiotisch ausgesäte Sämling auf Haferflockenagar mit B1-Pilz infiziert umlegen. Nur umgekehrt geht es nicht.


Zitat

Haferboden sterilisieren, mit dem Pilz ( zb.B1 ) infizieren. Nach 5 Tagen, wenn der Pilz sich über die
gesamte Oberfläche ausgebreitet hat, darauf aussäen, aber auch umlegen ? = Symbiotisch

9 ml DanKlorix + 41 ml dest. Wasser mischen und die Samen in dieser Lösung 5 min schütteln.
Frank Meissner macht das nicht so. Ich werde aber beim nächsten Aussäen beide Methoden parallel
laufen lassen, um zu sehen, ob es einen Unterschied gibt.

Sigi

korrekt. Wenn man stark versifften Samen nicht desinfiziert und auf B1 aussät, kann man sehr schnell das gesamte Glas infizieren und der Infektionspilz verdrängt den B1. Dann keimt es nur sehr schlecht oder garnicht.

Mann sollte nach 6 bis 8 Wochen umlegen, weil der Pilz dann die 3 g/l Haferflocken im Nährboden aufgebraucht hat. Man darf zu Anfang nicht mehr Haferflocken ins Agar mischen, weil der Pilz sonst zu aggressiv wächst und auch die Samen verspeist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sigi

Vielen Dank Jürgen und Berthold

Sigi