Teilung von Laelien

Begonnen von Sigrid von Goldacker, 01.Jul.09 um 14:25 Uhr

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Sigrid von Goldacker

Hallo,

gestern erhielt ich die Mitteilung von einem Foriumaner, der kein Gewächshaus
haus hat, aber einen Balkon für das Sommerhalbjahr. Diese Mitteilung hat mich
"entsetzt", weil seine Pflanze - eine L. gouldiana - keineswegs hätte zer-
stückelt werden müssen, nur weil sie über den Topf hinausgewachsen war. Mein
Mann hat deshalb heute mein Exemplar einer L. gouldiana fotografiert, die
derzeit auch im Freien ist, nicht gestückelt wird und größer ist als das
Exemplar des Forumianers.

Wie denkt Ihr darüber? Ihr würdet doch meine Pflanze auch nicht teilen oder?

MfG
Sigrid




Frodo

Hallo Sigrid,
es ist ganz simpel:
Pflanzen zerstückeln ist eine Unsitte, Leute glaube es ist besser 3 als 1 Pflanze zu haben, die Luftwurzeln sind zu unordentlich...die "Frau" hat gesagt ich muß den Wintergarten aufräumen...Ich brauche was zum tauschen/verebayen/verkaufen....die Ausreden sind endlos.

Bei mir werden Pflanzen geteilt wenn sie geteilt werden müßen, und keinen Tag eher. Es gibt gute Gründe Pflanzen zu teilen:
Pflanzstoff zerfällt/Pflanze kann nichtmehr gehandelt werde
Tier-Befall
Tote Wurzeln/schlecht kultivierte Pflanzen
Vergreisung
In extremen Fällen: Art-Erhalt durch verg. Vermehrung

Doch sollte man diese Dinge a) gut überlegen und b) planen. Pflanzen teilen weil Sonntag ist, oder es grade regnet und man nichts besseres zu tun hat: ist out.

Gruß,
JB
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Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

dendrobium

Hallo Sigrid,

wenn man kein Gewächshaus hat sondern Zimmerkultur ist so eine gezeigte Haltung Deiner Laelia etwas schwieriger.
Das Forumsmitglied hätte ja seine Pflanze größer topfen können und nicht teilen müssen aber große Töpfe können vielleicht auch wieder schwierig sein sie im Zimmer unter zu bringen.
Ich bin für größer topfen kann es mir vom Platz her auch erlauben, den je größer und älter Orchideen werden auch wenn sie nie geteilt werden um so schöner werden die Blüten, dies sehe ich selbst an alten Exemplaren bei mir. Teilt man eine Pflanze kann sie recht lang beleidigt sein was sich im Wachstum und in den Blüten auswirkt. Teilen kommt bei mir selten vor und dann nur wenn man es aus bestimmten Dingen muss.
Es kommt auch immer auf die Orchidee an und eine gouldiana sollte man nicht so schnell teilen, diese Orchidee wächst sehr kompakt nimmt nicht sehr viel Platz weg da der Neitrieb sofort neben dem alten Trieb erscheint und keinen langen Rhizom macht. Im übrigen gehört eine gouldiana zu den Orchideen die eben mit zunehmenden Alter immer schöner werden.
Der Ozean kennt keine Ruhe.
Dies gilt auch für den Ozean des Lebens.

Sigrid von Goldacker

Danke Frodo,
danke Dendrobium,

für Eure Beiträge. Noch habe ich keine gouldiana geteilt, auch wenn sie
im Haus das Winterhalbjahr bei niedrigen Temperaturen verbracht hat und
im Sommer im Freien gewesen ist.

MfG
Sigrid

Sorensen

#4
Hallo,

grosse Pflanzen sind einfach schön. Das frühzeitige Teilen kommt auch durch die gängige Orchideenliteratur zustande. Eigentlich kenne ich kein  Orchideenbuch, das beim Kapitel Pflege/Umtopfen nicht darauf hinweist, dass das umtopfen ein guter Zeitpunkt sei, eine Pflanze zu teilen und so den eigenen Orchideenbestand zu vergrössern. So etwas verlockt zum Nachmachen. Dann 'bleiben' drei Bulben im Topf und die hinteren zwei werden abgeteilt und zur zweiten Pflanze erklärt... Und selber habe ich das auch schon getan. Bei einigen dickbulbigen mag das ja gehen - sie treiben von alleine kaum mal "hinten" aus, aber in aller Regel habe ich damals mein Lehrgeld bezahlt! Und wenn ich mir nun meine D. delicatum anschaue - ein Teilungskandidat! - wie sie plötzlich auch "hinten" einen enormen Trieb macht, so dass sie zur Blütezeit in alle Richtungen einen blühfähigen Trieb haben wird, dann ist klar - lieber einen überreich blühenden Topf im Dezember als zwei Pfleglinge die nächsten drei Jahre ohne Blütenreichtum! Die grossen sind absolut pflegeleichter, weil gut etabliert. Jetzt, wo ich viele Pflanzen in durchsichtigen Töpfen halte, sehe ich deutlich den Vorteil. Alte Bulben wurzeln nur im Notfall, aber alte lebende Wurzeln, die an alten Bulben hängen, verzweigen sich durchaus noch!

Leider gibt es Kandidaten, die sich nicht verzweigen wollen. Meine M. picta ist so eine. Da juckt es schon manchmal, eine alte Bulbe anzuritzen - hoppla, ist durch! - na dann bekommt sie eben einen eigenen Topf! :-D (Ich werd mich zurückhalten - vielleicht treibt sie mehrfach, wenn ich sie feuchter halte...)

Aber in der Regel - wachsen lassen!

Gruss

Sorensen


Sigrid von Goldacker

Hallo Sorensen,

"aber in aller Regel habe ich damals mein Lehrgeld bezahlt". "Damals" war bei
mir früher, aus dem einfachen Grund, weil ich älter war als Du jener Zeit ge-
wesen bist. Wir haben also beide schon Lehrgeld bezahlt, nur zu unterschied-
lichen Zeiten.

MfG
Sigrid

dendrobium

Hallo Sorensen und Sigrid,

nicht nur ihr habt Lehrgeld bezahlt in Sachen Orchideen auch ich vor Jahren und ich denke auch anderen ging es nicht anders.

Man muss auch immer den vorhandenen Platz berücksichtigen den die Person zur Verfügung hat um Orchideen zu halten, nicht jeder kann ins unermessliche ausschweifen am Platzbedarf. Aber bei mancher Orchidee lohnt es sich dann andere weg zu geben wenn es am Platz mangelt und dafür die eine oder andere unberührt größer wachsen zu lassen, vielleicht hat die besagte Person noch nicht die nötige Erfahrung mit Orchideen und schätzt manche im Habitus vorab falsch ein und steht dann vor vollendete Tatsachen wenn die Pflanze vor ihm steht und muss erst lernen wie wir und vielleicht auch mal Lehrgeld zahlen.

Es gibt allerdings aus eigener Erfahrung auch Orchideen die nicht mehr blühen (kommt zwar selten vor) wenn man sie unendlich größer topft, so geschehen bei einer Cattleya bei mir die nun 5 Jahre ohne Blüten blieb und nur immer viele Neutriebe zulegte, habe sie letztes Jahr in viele Teilstücke geteilt und nun haben schon welche wieder davon geblüht.
Der Ozean kennt keine Ruhe.
Dies gilt auch für den Ozean des Lebens.