Cypripedium acaule und acaule album

Begonnen von Stick †, 10.Mär.10 um 10:49 Uhr

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partisanengärtner

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Carsten

Axel, dein setting finde ich spannend, bin gespannt, wie es funktioniert.

Um mal ein paar Jahre zurückzublättern zu Beitrag 586: ein wesentlicher Unterschied zwischen mitteleuropäischen und nordamerikanischen Böden ist der Einfluß von Regenwürmern: https://www.mdr.de/wissen/umwelt/boden-erdreich-invasive-arten-regenwurm100.html

Die Graphik in dem Beitrag zeigt sehr schön, wie ohne die Arbeit der Würmer eine definierte, dicke organische Bodenschicht als Rohhumusauflage erhalten bleibt, wie sie bei uns in warmen Mischwäldern nicht entsteht. In dieser Rohhumusschicht, als Flachwurzler ohne Kontakt zum mineralischen Unterboden, wuchs acaule in dem Standort, den ich seinerzeit sehen konnte.

partisanengärtner

Guter Beitrag, darum habe ich mir auch diese Rohhumusschicht aus dem wohl regenwurmarmen sauren Boden des hohen Fichtelgebirges geholt. Auch Fichtenplantagen haben kaum Regenwürmer.
Ich weiss noch das es mir in meiner Jugend nie gelungen ist dort im Wald Würmer zum Angeln zu finden.

Über die ganz andere Waldbodenstruktur in Nordamerika und die Gefahr für das dortige Ökosystem Wald durch eingeschleppte Regenwürmer hat man hier ja schon öfter geredet.

Ich bin auch gespannt wie das langfristig funktioniert. Die Besiedelung durch Würmer ist da auch ein wenig erschwert.
So lange man das richtig sauer halten kann bleiben die meisten Gartenbewohner weg.
Es gibt nur wenige Spezialisten für solche Böden.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Manne

ich habe sie in usa in den appalachen des öfteren in thujaforsten gefunden.
stehen da im reinen rohhumus.
bei den vielen thuja hecken bei uns könnte man leicht einen solchen rohhumus herstellen.

partisanengärtner

Langsam wächst das Acaule Pflanzgefäß ein. Das Netz zum fixieren sieht man aber noch.
Unten sieht man es am 1. August bei Fertigstellung.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.


wölfchen

Bin auf die ersten  acaule gespannt  ....

Stick †

Dieses Bild stammt aus Minnesota. Der Standort ist ein Feuchtgebiet das aus Fichten und Tamarisken besteht. Mein Bekannter hat mir berichtet, dass er sich um die eigene Achse gedreht hat und 87 blühende acaule gezählt hat.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 08.Okt.21 um 18:18 Uhr
Langsam wächst das Acaule Pflanzgefäß ein. Das Netz zum fixieren sieht man aber noch.
Unten sieht man es am 1. August bei Fertigstellung.
Axel, die Art wächst nicht sehr feucht, in den USA nicht in Sphagnum-Gebieten soweit ich weiss. Deshalb muss das Substrat mit andern Mitteln sauer gehalten werden, z. B. Torf, Tannennadeln und saures Gestein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Wenn das Moos aus Sticks Wildstandortbild  kein Sphagnum ist dann weiß ich nicht.
Kann man das Moos am unteren Rand vielleicht als Ausschnitt größer haben Gerhard?
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Man muss aufpassen, dass der Regen den pH-Wert nicht auf über 4 anhebt. Die ausgewaschen H-Ionen können nämlich von lebendem Sphagnum nicht nachgeliefert werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#956
Ist es nicht so das lebendes Sphagnum die wenigen Mineralien im Regenwasser aufnimmt und dafür laufend Wasserstoffionen  abgibt?
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/torfmoose/67002

Die Pufferkapazität von totem Sphagnum oder gar Torf nimmt natürlich laufend ab.

Zusätzlich wird ja das Wasser auf dem das Teil schwimmt, ja auch noch getestet. Ich kann also das System zusätzlich noch über den Wasserkörper ansäuern. Das sollte wesentlich einfacher sein und auch messtechnisch bequemer.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Zitat von: partisanengärtner am 11.Okt.21 um 15:52 Uhr
Ist es nicht so das lebendes Sphagnum die wenigen Mineralien im Regenwasser aufnimmt und dafür laufend Wasserstoffionen  abgibt?
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/torfmoose/67002

Die Pufferkapazität von totem Sphagnum oder gar Torf nimmt natürlich laufend ab.

Ich hätte auch gemeint, dass Sphagnum seine Umgebung ansäuert und dadurch Moore überhaupt einen so niedrigen pH-Wert erreichen können.
Außerdem habe ich gelesen, dass Cypripedium acaule sowohl auf trockenen als auch auf feuchten Böden wächst. Ich erinnere mich an eine Fotografie von Pflanzen zusammen mit Sarracenia purpurea, das war ein sehr eindrucksvolles Bild!

Stick †

Das könnte ja auch Spaghnum sein.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 11.Okt.21 um 15:52 Uhr
Ist es nicht so das lebendes Sphagnum die wenigen Mineralien im Regenwasser aufnimmt und dafür laufend Wasserstoffionen  abgibt?

Ja, aber entscheidend ist, dass das Wasser unten nicht abläuft und das abgestorbene Sphagnum unten Humussäuren bildet, die den pH-Wert senken und auf Dauer niedrig halten, was Pilze abhält.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)