Platanthera ciliaris

Begonnen von Stick †, 04.Aug.09 um 18:48 Uhr

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Stick †

Platanthera ciliaris in trauter Gesellschaft mit Sarracenia leucophylla
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

#1
Zitat von: Stick am 04.Aug.09 um 18:48 Uhr
Platanthera ciliaris in trauter Gesellschaft mit Sarracenia leucophylla

eigentlich passt die ciliaris-Blüte gar nicht in die amerikanische Wildnis, weder von der Farbe noch von der Form, finde ich, ist viel zu elegant.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich finde sie umwerfend hübsch! :thumb

Uhu

Wunderschön - hast Du sie schon länger in Kultur??
Grüße Jürgen

Stick †

Zitat von: Uhu am 04.Aug.09 um 23:04 Uhr
Wunderschön - hast Du sie schon länger in Kultur??
Das 4. Jahr und sie blüht jetzt das 2. Mal.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

knorbs

beneide dich um die herrliche orchid stick. du hast doch mehrere...blüht nur eine? wenn die samen ansetzt, dann wäre ich dir für 1 oder 2 kapseln dankbar.

was machen deine anderen platanthera arten? meine haben nicht ausgetrieben, sind wohl exitus. obwohl ich sie in lebendes sphagnum knapp über dem substrat gesetzt hatte. :bag

Manne

#6
Da ich vor zwei Wochen noch durch ehemalige Standorte der nordamerikanischen , Feuchte liebenden Platantheren in Ohio und Pensylvenia gelaufen bin, will ich mal was zum Standort sagen.
Will allerdings voraus stellen, das dort in Folge massiver Sukzession, nichts mehr geblüht hat.
Alle Standorte die ich gesehen habe, haben einen Boden aus sandigem Lehm gehabt. Sehr ähnlich den Standorten von D. majalis hier bei uns. Die Ph Werte lagen zwischen 5,5 und 7.
Im Winter dürften die Flächen überstaut sein und im Sommer auch etwas austrocknen, was wieder Standorten von O. palustris nahe käme.
C. candidum soll dort auch in großen Mengen gewachsen sein.
Eine zu saure Kultur halte ich für schwierig.
BG
Manne

Berthold

Zitat von: knorbs am 06.Aug.09 um 09:48 Uhr
obwohl ich sie in lebendes sphagnum knapp über dem substrat gesetzt hatte. :bag

in lebendem Sphagnum knapp über dem Substrat (reiner Sand) ist mir jetzt schon einiges abgefault, z.B. Calopogon tuberosum, "Pseudocapypso"-Sämlinge, Liparis loeselii-Sämlinge.

Vielleicht sollte man es mit Moos über Sand versuchen. Sphagnum über Sand ist vielleicht gerade in einem solchen niedrigen pH-Bereich, dass die Pflanzen schon schlecht wachsen aber die Infektionen noch nicht behindert werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

knorbs

ich bekam mal p. ciliaris von einem ami aus arkansas. der hatte auf seinem grundstück einen natürlichen "bog". die ciliaris wuchsen dort in sphagnum. im winter zwar überschwemmt, aber über die ganze wintersaison in eis eingefroren. als ich die pflanzen bekam waren noch reste von binsen dabei. solche pflanzengesellschaften kenne ich aus einem sphagnumgebiet hier in meiner gegend. untergrund ist auch saurer sand. leider wachsen dort keine "fringed orchids" :-D

Manne

#9
ich will ja nicht unken. Aber sowohl bei uns als auch in Nordamerika gibt es durchaus Shagnumarten, welche auch kalkhaltig wachsen. Sind also nicht zwingend ein Säurezeiger. Bei den Binsen ähnlich.
Bei mir hat im sauren Sphagnum, ausser Pogonia, noch keine Orchideenart besonders gut funktioniert. Bei sauren Arten, bin ich dazu über gegangen, in den Torf eine Mulde zu machen und diese mit Sand zu füllen. Darin wachsen sie bei mir wesentlich besser.
Der brühmte Dünentälcheneffekt.
C. candidum, welches ja mit diesen Platantheren oft vergesellschaftet ist, wächst bei mir in Moorschwarzerde bei PH 7,8 am besten.
Das in eurem sauren Sand noch keine Platantheren oder C. acaule wachsen, könnt ihr doch ändern. Gegen die Orchideenarmut dort hat der Himmel doch anderswo Arten geschaffen die dies ändern können.
BG
Manne

Erwin

Diese Moororchideen wachsen in Begleitung von Sarracenien und Drosera, insofern denke ich, das das Hauptverbreitungsgebiet in Sphagnummooren liegt. Der Ph-Wert von Schwarztorf kann deutlich höher werden als 7,8.
VG
Erwin

Manne

Hallo Erwin,
ich wollte mit meinen Ausführungen nicht bestreiten, das diese Arten eine größere Tolleranzbreite im PH Bereich haben können. Die Standorte welche ich, wie oben erwähnt kürzlich besucht habe, waren aber nicht sauer.
Neben der Messung der PH Werte, habe ich noch Bodenproben genommen. Diese werden gerade analysiert. Dazu später mehr.
Nun will ich mal einen Trick verraten. Ich selbst kultiviere seit einigen Jahren
P. leucophaea und dies gemeinsam mit O. palustris. Also in Salzlehm. Möchte dazu nur noch sagen, sie wird größer als in der Natur.
Berthold hat dies ja im Juni ja schon bei der O. palustris gesehen.
Die Moorschwarzerde (Smoriza) ist eine sehr seltene Bodenart, nicht identisch mit Schwarztorf.
BG
Manne

knorbs

also für mich steht eines fest...wer erfolg hat, hat recht :yes ...ich hatte keinen. stick soll mal zu seinen kulturbedingungen was erzählen. ich will ihm nicht vorgreifen, aber aus seinen berichten weiß ich, dass er z.b. für acaule sauren sand verwendet.

manne...erzähl mal was zu deinem "salzlehm". ich habe zwar schon hier im forum was gelesen, finde es aber nicht.

Berthold

Zitat von: knorbs am 06.Aug.09 um 16:56 Uhr
also für mich steht eines fest...wer erfolg hat, hat recht :yes

oder Glück, Norbert.
Der Erfolg muss wirklich sehr langfristig sein. Ich z.B. hatte ein Cypripedium reginae in sauren Torfmoor. Der hat sich über 4 Jahre prächtig entwickelt und hat in den letzten 3 Jahren üppig geblüht, dann hat er sich im Herbst eine Infektion eingefangen und ist komplett abgefault.

Alle meine "Feucht"-Disas fangen sich hier im Frühsommer regelmässig eine Pilzinfektion der Blätter ein, völlig unabhängig vom Substrat, in dem sie stehen. Die Pflanzen werden so weit geschädigt, dass sie gerade nicht absterben aber immer zu klein bleiben zum Blühen.
Was ist das denn für ein Leben?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.