Mycoparasiten ohne Pilze

Begonnen von Ahriman, 07.Jun.09 um 00:23 Uhr

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Ahriman

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Manne

Hallo,
wie versprochen die alten Bilder von Otto Möllers Hydrokulturen von Sarophyten.
BG
Manne

Charlemann

Und das hat funktioniert?
Unglaublich!

Berthold

#3
Zitat von: Manne am 16.Jun.09 um 21:05 Uhr
Hallo,
wie versprochen die alten Bilder von Otto Möllers Hydrokulturen von Sarophyten.
BG
Manne

Manfred, Otto Möller hatte die doch ohne Pilze, also asymbiotisch in Hydrokultur gezogen, oder?

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Limodorum keimt bei mir zur Zeit auch. Aber das Labor Bogers hat sie nie über das Stadium des sterilen Glases gebracht, Auspikieren war auch nach mehreren Jahren nicht möglich.

Ich will es auch erst einmal über längere Zeit asymbiotisch versuchen, meine Böden sind ja recht ordentlich.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Manne

Hallo Berthold,
er hat pilzfrei kultiviert. Das war vor über 30 Jahren.
Nun verstehst Du vieleicht, warum ich eine andere Theorie zu dieser Orchideengruppe habe.
BG
Manne

pierre

Könnte sein, dass in Hydrokultur trotzdem nicht pilzefrei ist.

Berthold

#7
Zitat von: Manne am 16.Jun.09 um 21:45 Uhr
Hallo Berthold,
er hat pilzfrei kultiviert. Das war vor über 30 Jahren.
Nun verstehst Du vieleicht, warum ich eine andere Theorie zu dieser Orchideengruppe habe.
BG
Manne

Langsam, langsam Manfred. Claus und andere kultivieren auch pilzfrei bei der asymbiotischen Aussaat.

Wenn man alle notwendigen Nährstoffe im Nährboden oder in dem Hydrokulturmedium zur Verfügung stellt, funktioniert das natürlich ohne Pilze. Es ist aber in der Natur sehr unwahrscheinlich, dass in der Umgebung des Orchideensamens die notwendigen Nährstoffe, insbesondere Kohlenhydrate wie Zucker zur Verfügung stehen, deshalb keimen die Samen nicht ohne Pilze. Die Pilze produzieren die Nährstoffe durch Umwandlung von z.B. Holz und versorgen dann die Orchideen, bei der Endomykorrhiza durch direkte Indizierung.

Die Nestwurz besitzt die Besonderheit, dass sie quasi nie in ihrem Leben Kohlenhydrate selber produzieren kann, weil sie kein Chrorophyll besitzt, deshalb ist sie ihr Leben lang auf einen Pilzpartner oder eben Herrn Möller angewiesen.
Sie scheint ja sehr robust zu sein, wenn sie nicht abfault durch Infektionen. Sie verhungert nur, wenn man nicht den richtigen Pilzpartner hat oder eben, wie wir jetzt sehen, einen Pflegevater.

Was Möller macht ist eine unsterile asymbiotische Kultur. Mit unsterilem Agar geht das nicht, weil sich dort sofort Pilze ansiedelen und den Zucker schlecken möchten. In der Hydrokulturflüssigkeit scheint es ja dann zu klappen. Vielleicht sind der Flüssigkeit starke Antibiotika zugesetzt aber wahrscheinlich werden die Zuckerkonzentrationen viel niedriger sein als im Agar üblich (20 g/l).
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: hakone am 16.Jun.09 um 21:55 Uhr
Könnte sein, dass in Hydrokultur trotzdem nicht pilzefrei ist.

Nee Hakone.
Woher soll denn der Pilz diese Menge an Nährstoffen zur Verfügung stellen?
Das geht nur über Nährstoffzugaben in Form von Dünger.

Claus

Kann man den Herrn Möller noch fragen? Er ist ja schon über 90 und hat vielleicht vieles vergessen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Manfred, noch eine wichtige Frage, weisst Du wie lange Möller die Nestwurz in Hydrokultur gehalten hat?

Eine Nestwurz auszugraben, zu reinigen, etwas zu desinfizieren und dann in Nährlösung zu setzen ist nicht das Problem. Sie bleibt dann mit Sicherheit einige Wochen oder Monate stabil, ähnlich wie eine Schnittblüme.
Aber es ist die Frage, ob Möller der Pflanze so viele Nährstoffe über die Hydrokulturflüssigkeit zuführen konnte, dass sie ein oder mehrer Jahreszyklen überlebt.
Wenn es gelungen wäre hätte er doch sicher darüber berichtet, aber ich habe nie derartiges gehört.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Hallo!

Ich denke Berthold hat recht!
Eine Phali wird invitro auch zum "Saprophyten", man kann sie sogar in völliger Dunkelheit kultivieren sodass sie chlorophyll-los wächst. Das sagt aber nichts über die Lebensbedingungen in vivo aus.

Diese Hydrokultur sieht interessant aus, dass sowas möglich ist war mir neu.
Dass man etwas über das wie herausbekommt halte ich widermal für fraglich, dabei wäre es wirklich mal interessant andere Auskünfte über derartige Mycorrhiza - Experimente zu erfahren als "darüber darf ich nicht sprechen" und "ich kann mich nicht erinnern"  :pill


LG,
Christian

P.S: Was hat es mit dem ersten Beitrag auf sich?
Ich habe diesen Thread nicht begonnen...

Berthold

Zitat von: Ahriman am 17.Jun.09 um 01:44 Uhr
P.S: Was hat es mit dem ersten Beitrag auf sich?
Ich habe diesen Thread nicht begonnen...

Christian, der Inhalt Deines Beitrages ist dorthin als Antwort 17 unter meinem Namen gewandert http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=2044.15
Ich konnte die Threads nicht richtig teilen und den ersten Beitrag eines Threads kann man nicht abtrennen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Ahriman am 17.Jun.09 um 01:44 Uhr
dabei wäre es wirklich mal interessant andere Auskünfte über derartige Mycorrhiza - Experimente zu erfahren als

Christian, es sollen ja pilzfreie Experimente sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tobias

Hallo,

in dem Buch von Wolfgang Hoffmann "Winterharte Orchideen im eigenen Garten" steht,dass Neottia nidus-avis kultivierbar sei,unzwar in einer Mischung aus 50% krümligen Lehm,30% feiner Quarzsand und 20% Kalksteinsplitt.

lg

P.S.:Kann es sein,dass Herr Möller die Pflanzen in Perlite kultiviert und mit einer Art Dünger-Zuckerlösung gegossen hat?

Liebe Grüße
Tobias