Paphiopedilumkultur in fliessendem Wasser

Begonnen von Berthold, 03.Jan.11 um 23:46 Uhr

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Berthold

Zitat von: Peter am 03.Jan.11 um 23:08 Uhr
Interessant ist, dass die Paphios in Töpfen mit sehr durchlässigem Substrat (Quarzkies) in fließendem Wasser stehen. Eigentlich undenkbar, nach herrschender Expertenmeinung  jedenfalls.

Peter, ein sehr interessanter Bericht.

Ich halte die Kultur der Paphis in fliessendem Wasser mit sehr grobem Substrat sogar für optimal. Sie haben immer genügend Feuchtigkeit, können aber nie abfaulen, weil immer Luft dran kommt und das Wasser ausgetauscht wird. Man kann sie so auch sicher stärker düngen und sie schneller wachsen lassen.

Es gibt ja viele Pflanzen, die sind so empfindlich gegenüber Infektionen, dass sie nur in fliessendem Wasser überleben können.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

#1
Schöne Fotos!
Die Fließtischkultur ist für Phragmis sicher optimal. Nur bei Paphis glaube ich das nicht, soweit ich die Bodenstruktur an Paphi-Standorten kenne, beziegen diese die Feuchtigkeit aus etwa 40-70cm tiefliegenden humosen Schichten über denen eine Laubauflage, gepaart mit Moosbestandteilen, unterschiedlicher Verrottungsgrade liegt in denen die entsprechende Belüftung erfolgt. Ein geringer Teil der Wurzeln geht ganz in die Tiefe, die meisten Wurzeln sitzen etwa bei der Mitte anscheinend in Wartestellung.
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: orchitim am 04.Jan.11 um 00:09 Uhr
Die Fließtischkultur ist für Phragmis sicher optimal. Nur bei Paphis glaube ich das nicht, soweit ich die Bodenstruktur an Paphi-Standorten kenne, beziegen diese die Feuchtigkeit aus etwa 40-70cm tiefliegenden humosen Schichten über denen eine Laubauflage, gepaar mit Moosbestandteilen, unterschiedlicher Verrottungsgrade liegt in denen die entsprechende Belüftung erfolgt. Ein geringer Teil der Wurzeln geht ganz in die Tiefe, die meisten Wurzeln sitzen etwa bei der Mitte anscheinend in Wartestellung.

Aber die Paphis machen das doch nur, weil sie kein sauberes fliessendes Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt haben. Die würden bestimmt auch gerne. Da kommen sie mit 1/4 Wurzellänge aus für den gleichen Stoffaustausch.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Zitat von: Berthold am 04.Jan.11 um 00:16 Uhr
Aber die Paphis machen das doch nur, weil sie kein sauberes fliessendes Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt haben. Die würden bestimmt auch gerne. Da kommen sie mit 1/4 Wurzellänge aus für den gleichen Stoffaustausch.
Möglich wäre das, obwohl ich glaube das humoser Boden noch belüftet ist während im fließendem Wasser den Wurzeln die Struktur für die Sauerstoffgewinnung fehlt. Aber wissen tun tue ich das jetzt nicht so genau. :ka
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: orchitim am 04.Jan.11 um 00:21 Uhr
Zitat von: Berthold am 04.Jan.11 um 00:16 Uhr
Aber die Paphis machen das doch nur, weil sie kein sauberes fliessendes Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt haben. Die würden bestimmt auch gerne. Da kommen sie mit 1/4 Wurzellänge aus für den gleichen Stoffaustausch.
Möglich wäre das, obwohl ich glaube das humoser Boden noch belüftet ist während im fließendem Wasser den Wurzeln die Struktur für die Sauerstoffgewinnung fehlt. Aber wissen tun tue ich das jetzt nicht so genau. :ka

Im fliessenden Wasser ist ja auch Sauerstoff aber die Wurzelstruktur muss eine etwas andere sein als im Humus. Die Pflanzen können sich aber bestimmt anpassen mit den Wurzeln (wie bei der Umstellung auf Hydrokultur).
Ausserdem sind die Wurzel ja nicht komplett ständig im Wasser. Da gibt es ja kleine Staus und Umspülungen, die mal kommen und wieder gehen.

Cypripedium acaule bildet völlig andere Wurzeln, wenn man es vom Trockenen ins Nasse setzt oder umgekehrt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

#5
Hmmm? :ka
Also wenn ich meine Paphis insigne-Hybriden vom normalen Substrat in blankes, feines Sphagnum setze mit extrem gesteigerter Substratfeuchte, dann marschieren die zwar ab wie Schmitd's Katze aber die Wurzelstruktur ändert sich nicht. Allenfalls haben etwa 1/3 der Wurzeln den Drang aus dem Pott zu wachsen. :weird
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: orchitim am 04.Jan.11 um 00:35 Uhr
Also wenn ich meine Paphis insigne-Hybriden vom normalen Substrat in blankes, feines Sphagnum setze mit extrem gesteigerter Substratfeuchte, dann marschieren die zwar ab wie Schmitd's Katze aber die Wurzelstruktur ändert sich nicht.

Die Wurzelstruktur würde sich bestimmt bei neuen Wurzeln ändern, wenn sie viel feuchter stehen. Sie würden vermutlich kleiner bleiben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Dieser Vermutung muss ich entschieden widersprechen. Das Gegenteil ist der Fall, in rel. kurzer Zeit haben die sich 3x um die inner Topfwand gewickelt. Der Effekt kann aber auch an dem verwendeten Sphagnum liegen, Chile-Sphagnum, bei welchem ich regelmäßig explosives Wurzelwachstum beobachtet habe. :ka
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Reinhold

@Tom
Kennst Du das Buch
Gerhard Bomba, Orchideenkultur im Haus ?
Er schreibt über die diversen Wurzeltypen.
Und, daß und wie sich im Wasser ein anderer Wurzeltyp bildet.
Ich selbst habe das nur 1mal durchexerziert mit O. powellii.
Der geht es im Wasser prächtig.
Daß man auch Paphios dazu bewegen kann, ist interessant. Ich habe nämlich nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen (zu naß, zu trocken, ...) die Finger von der Gattung gelassen. Aber fließendes Wasser? Wenn das funktioniert, dann kommt Hoffnung auf.
Gruß
LI.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

pierre

der Paphis in fliessendem Wasser mit sehr grobem Substrat NUR möglich :

- hohe LF
- hohe Temperatur
- genug Licht

Charlemann

Zitat von: Berthold am 03.Jan.11 um 23:46 Uhr
Peter, ein sehr interessanter Bericht.

Kann man den hier nochmal einfügen, man weiß ja gar nicht worüber ihr schreibt.

Peter

Zitat von: Charlemann am 04.Jan.11 um 10:12 Uhr
Zitat von: Berthold am 03.Jan.11 um 23:46 Uhr
Peter, ein sehr interessanter Bericht.

Kann man den hier nochmal einfügen, man weiß ja gar nicht worüber ihr schreibt.

Charlemann,
das da, da sind drei Fotos dabei, ziemlich am Schluß.
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=11296.msg128066#new
Hourai macht das seit Jahren so. Das Wasser wird im Kreislauf gefahren.

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Berthold

Zitat von: suntzu am 04.Jan.11 um 09:04 Uhr
der Paphis in fliessendem Wasser mit sehr grobem Substrat NUR möglich :

- hohe LF
- hohe Temperatur
- genug Licht

aber die hohe Luftfeuchtigkeit hat man dann automatisch im Pflanzenbereich, wenn unten immer Wasser fließt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

pierre

Zitat von: Berthold am 04.Jan.11 um 11:40 Uhr
Zitat von: suntzu am 04.Jan.11 um 09:04 Uhr
der Paphis in fliessendem Wasser mit sehr grobem Substrat NUR möglich :

- hohe LF
- hohe Temperatur
- genug Licht

aber die hohe Luftfeuchtigkeit hat man dann automatisch im Pflanzenbereich, wenn unten immer Wasser fließt.

nicht am Fensterbank

orchitim

Da hat man ja auch nur fließendes Wasser an den Wänden. :-D
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.