Sphagnum als Substrat

Begonnen von Muralis, 15.Nov.19 um 10:43 Uhr

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Berthold

#30
Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 16:15 Uhr
Berthold, vergiss deine Wissenschaft und deine Theorien.
Am besten probiert man es aus und es ist nicht gesagt, dass das, was bei mir gut funktioniert auch bei dir gut funktionieren muss.


Ja, aber wir sind hier nicht bei den Phali-Mädeln, deshalb sollte man sich vorher überlegen, welche Effekte mit welchen Substraten und Kulturtechniken auftreten können und warum sie auftreten.

Es ist einfach dumm, vor dem Beginn eines Experimentes nicht nachzudenken, wie es am besten funktionieren könnte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Muralis am 16.Nov.19 um 09:15 Uhr
Zitat von: Berthold am 15.Nov.19 um 19:59 Uhr
Frische Pinienrinde enthält Substanzen, die antibiotisch und fungizid wirken, ebenso wie lebendes Sphagnum.

Kann ich nur bestätigen. Denn in meinem selbst hergestellten Kiefernrindensubstrat (heimische Kiefern sind ja auch nichts anderes als "Pinien") ist bis jetzt noch alles gut angewachsen, auch ohne Dampfsterilisation.

Wolfgang, es besteht bei den unterschiedlichen Kiefernarten angeblich ein deutlicher Unterschied in den Inhaltsstoffen der Rinde. Einige verrotten schneller als andere, einige schädigen durch ihre Inhaltsstoffe die Orchideenwurzeln mehr als andere.
Deshalb sind auch nicht alle Holzarten gleich gut zum Aufbinden geeignet.

Die Rinde der mediterranen Kiefer Pinus pinea soll angeblich am Besten für die Orchideenkultur geeignet sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)


Ruediger

Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 15:20 Uhr
Für mich zählte auch Resultat!   :thumb

Natürlich, wer liebt schon die Orchideen auf dem Komposthaufen?
Ich glaube Berthold benötigt den Kompost für die Kultur und Düngung seines Biogemüses. :-D
Beste Grüße

Rüdiger

Ruediger

Zitat von: Muralis am 16.Nov.19 um 15:25 Uhr


Am Ende weiß ich jetzt aber auch noch immer nicht, ob ich für das parishii künftig Moos oder Rinde nehmen werde, es stehen Aussagen gegen Aussagen. Aber ich habe ja noch ein paar Monate Zeit. Immerhin hat´s hier wieder einmal eine angeregte Diskussion in einem Fachthread gegeben, das ist ja auch nicht das Schlechteste  ;-)

Mein Den. parishii wächst doch gut in Sphagnum und hat dieses Jahr erstmalig prächtig geblüht, bei Berthold und seiner Rinde ist nichts bekannt. :whistle

Auch die aktuellen 2 JP wachsen gut in Sphagnum, bei Bethold und seiner Rinde ist nichts bekannt. :whistle

Aber er ist auch nur am Weg interessiert, weniger am Resultat.
Beste Grüße

Rüdiger

Muralis

#35
Zitat von: Berthold am 16.Nov.19 um 17:46 Uhr
Wolfgang, es besteht bei den unterschiedlichen Kiefernarten angeblich ein deutlicher Unterschied in den Inhaltsstoffen der Rinde. Einige verrotten schneller als andere, einige schädigen durch ihre Inhaltsstoffe die Orchideenwurzeln mehr als andere.
Deshalb sind auch nicht alle Holzarten gleich gut zum Aufbinden geeignet.

Die Rinde der mediterranen Kiefer Pinus pinea soll angeblich am Besten für die Orchideenkultur geeignet sein.

Ich denke nicht, dass die Rinde von Pinus sylvestris wirklich sehr schädlich für Orchideenwurzeln sein kann...
(s. Bilder)

Bezüglich D. devonianum: Ich habe noch kein devonianum in einem mitteleuropäischen Orchideenforum gesehen, das mehr Blüten an einem Trieb produziert hat als meines  :yes
Aber die Pflanzen werden eintriebig auf einem Korkblock geliefert und dabei bleibt es. Die logische Folge: die Pflanze muss von dem Block runter in ein Substrat. Ergebnis bei mir: Die Pflanze bildete den längsten und dicksten NT ever und setzt zudem 2(!) annähernd gleich starke NT an. Der gesamte Topfraum ist mit Wurzeln durchwachsen.

Zuletzt zum Sphagnum: Ich habe ein gewisses Vorleben als Botaniker  ;-) Wenn ich also sage, in den Paph-Töpfen ist Sphagnum, dann ist es auch eines und das kann man glauben. Es gibt allerdings in Mitteleuropa etwa 30 Arten von Sphagnum, die durchaus etwas unterschiedlich aussehen können. Die Massenart ist S. magellanicum, aber auf einem der Bilder ist neben dieser Art auch eine andere S.-Art in einem Topf zu sehen.

Das P. venustum ist jetzt schon länger im Moos, zusammen mit einer wurzellosen C. porphyroglossa (geschädigt seinerzeit durch die Wintergarten-Überhitzung 2017). Es hat schon starke Wurzeln und kommt im Frühjahr in einen Topf mit P.-Substrat. Die fairrieanum sind erst rel. kurz im (noch frischeren) Moos und sind erst im Aufbau, die müssen noch bis auf weiteres drin bleiben.

Muralis

Zitat von: Ruediger am 16.Nov.19 um 18:44 Uhr
Mein Den. parishii wächst doch gut in Sphagnum und hat dieses Jahr erstmalig prächtig geblüht, bei Berthold und seiner Rinde ist nichts bekannt. :whistle

Auch die aktuellen 2 JP wachsen gut in Sphagnum, bei Bethold und seiner Rinde ist nichts bekannt. :whistle

Aber er ist auch nur am Weg interessiert, weniger am Resultat.

Das ist sicher kein schlechtes Argument  ;-)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 16.Nov.19 um 17:39 Uhr
Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 16:15 Uhr
Berthold, vergiss deine Wissenschaft und deine Theorien.
Am besten probiert man es aus und es ist nicht gesagt, dass das, was bei mir gut funktioniert auch bei dir gut funktionieren muss.


Ja, aber wir sind hier nicht bei den Phali-Mädeln, deshalb sollte man sich vorher überlegen, welche Effekte mit welchen Substraten und Kulturtechniken auftreten können und warum sie auftreten.

Es ist einfach dumm, vor dem Beginn eines Experimentes nicht nachzudenken, wie es am besten funktionieren könnte.

Das ist alles richtig, nur selbst schlaue Experimente scheitern trotz toller Theorie, da beeindruckt mich die Theorie erstmal gar nicht.
Offensichtlich ist sie völlig falsch.

Dann doch lieber super Orchideen mit reicher Blüte. :-D
Beste Grüße

Rüdiger

Muralis

Ein bisserl muss ich jetzt dem Berthold zu Hilfe eilen: Bei Masdevallia führt dauerhafte Mooskultur ohne Zweifel zum Pflanzenverlust, ich hab da bitteres Lehrgeld bezahlt. Anfangs explodieren die Pflanzen förmlich, später sterben sie zügig, weil sie keine lebenden Wurzeln mehr haben.
Da wäre es schon vorteilhaft gewesen, vorher die passende Theorie zu haben. Bei "aus Schaden wird man klug" hat man halt auch den Schaden...

Eerika

Wolfgang, dein devonianum ist wirklich toll.

Ich hatte die dünnbulbige Art (es gibt verschiedene je nach Standort), es war aufgebunden, hat auch recht schön geblüht. Die Bulben sind auch mit den Jahren nicht dicker geworden, immer das Gleiche.




Ruediger

Na ja, ich habe auch nicht alles in Moos, aber sogar mit Renanthera klappt es, die Rindenkultur verwende ich ganz gerne bei Vanda & Co.

Ich halte nichts von Dogmen, nur die langfristigen Kulturerfolge zählen, und natürlich klappt nicht überall alles gleich gut.

Dazu sind Orchideen zu vielfälltig und die jeweiligen räumlichen bzw.. persönlichen Umstände zu unterschiedlich, als das man alles nach Standard behandelt.
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Zitat von: Muralis am 16.Nov.19 um 19:03 Uhr
Ein bisserl muss ich jetzt dem Berthold zu Hilfe eilen: Bei Masdevallia führt dauerhafte Mooskultur ohne Zweifel zum Pflanzenverlust, ich hab da bitteres Lehrgeld bezahlt.
Das habe ich auch geschrieben.
Bei Masdevallien eignet sich Spaghnum aber sehr gut zum Aufbinden und da wachsen die Wurzel auch ganz toll.
Ich habe viele Masdevallien aufgebunden und so hatte ich auch die besten Ergebnisse.
paar wuchsen auch im Topf im Moos bestens, z.B. Masdevallia datura.

Muralis

Zitat von: Eerika am 16.Nov.19 um 19:09 Uhr
Ich hatte die dünnbulbige Art (es gibt verschiedene je nach Standort), es war aufgebunden, hat auch recht schön geblüht. Die Bulben sind auch mit den Jahren nicht dicker geworden, immer das Gleiche.

Ich zweifle, ob es wirklich extra dünnbulbige Formen gibt. Meine beiden waren/sind eigentlich auch dünnbulbig, aber ich habe die nicht umsonst hunderte Male pro Saison in den Dünger-Tauchkübel geschmissen, damit sie etwas dickbulbiger wurden. Ja, ich kann auch manchmal fleißig sein  grins
Nur ewig denselben einzelnen NT zu erzielen, das ist aber keine Herausforderung mehr für mich. In der Natur gibt es sicher auch mehr- oder vieltriebige Pflanzen. Und das möchte ich jetzt erreichen, nachdem die Kübelpflanzen (s. oben) für meinen Bewegungsapparat nix mehr sind.
Und dazu gibt es auch ein Substrat: Urgesteinsbrocken, dazwischen feine Kiefernrinde - hat perfekt funktioniert und der schwere Topf verleiht dem Ganzen Stabilität.

Berthold

Zitat von: Ruediger am 16.Nov.19 um 18:44 Uhr

Aber er ist auch nur am Weg interessiert, weniger am Resultat.

Nein, er ist an einem Weg interessiert, der reproduzierbar zu einem positiven Resultat führt.
Jeder kluge Mensch verhält sich so.

Man, ich dachte Du hättest Dich mal wissenschaftlich gearbeitet. :nee
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Wolfgang, es gibt sie wirklich in dünn und dick grins

Schau mal nach Bilder:
https://www.google.com/search?q=dendrobium+devonianum&client=firefox-b-d&sxsrf=ACYBGNQuM7vVl20zz4YXBSLmSV447X9aGA:1573929208690&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiZxYqbr-_lAhVhwAIHHbOmDBMQ_AUIEigC&biw=1218&bih=1256

Es kann ja nicht sein, dass all diese Dünnere unterernährt sind.

ich weiss nicht mehr genau, ich glaube, mein kam aus Vietnam.