Griechenland zur Zeit der Herbstblüher

Begonnen von sokol, 08.Nov.17 um 21:25 Uhr

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sokol

Danke euch und es wäre für mich noch viel schöner gewesen, wäre es eine normale Woche mit richtig Sonnenschein gewesen.

Der 1. November war als schlechtester Tag vorhergesagt, unterschied sich aber nicht wesentlich von den beiden Tagen davor. Auf den Bildern kann man es aber schon erkennen, dass die Sonne fehlte.

Wir standen auf einem großem sandigen Parkplatz vor einem Inselchen mit Friedhof. Den Colchicum fehlt etwas die Tiefenschärfe.
LG Stefan

sokol

#31
Wir hatten Angaben von Colchicum sfikasianum aus der Gegend, die wir aber nicht fanden. Dafür gab es Massen an Crocus goulimy leucanthus.
Ich selbst hatte 2010 eine Knolle an einer anderen Stelle aufgesammelt, die sich nach ein paar Jahren als genau diese Art entpuppte. Ich hänge ihn noch mit an.
LG Stefan

sokol

Wir hatten am Abend zuvor im Buch von Ruksans gesehen, dass Crocus cartwrightianus hier die einzigen Fundpunkte auf der Peloponnes hat. Leider lief uns dieser hübsche Krokus nicht zufällig über den Weg. Dafür aber noch mal eine schöne Population von Colchicum cupanii.

LG Stefan

sokol

#33
Meinen Sohn beschäftigte seit dem Vortag die Frage ob wir es sich bei dem kleinen weißen Krokus um Crocus laevigatus oder boryi handelt. Beide sind sehr nahe verwandt. Innen sehen sie gleich aus und von außen sollte ersterer violette Streifen und der zweite reinweiß sein. Was aber wenn in allen Population reinweiße und leicht gestreifte durcheinander stehen? Das zweite auch nicht einfache Merkmal ist, dass Crocus laevigatus die Blüten bei Sonne weit aufmacht, Crocus boryi nicht. Die Sonne schien leider nicht.
Diese Frage konnte leider auch heute nicht beantwortet werden.

Auf den Inseln wäre das Problem nicht existent, da ist Crocus laevigatus bläulicher und außen immer stark gezeichnet. Siehe dazu das letzte Bild, wo die Blüte auch weit geöffnet ist, weiter als bei sonnig blühenden Crocus boryi.
LG Stefan

sokol

Zuletzt ging es noch zu einem guten Orchideenstandort im Hügelland zwischen den Gebirgen. Da es dort wohl bisher kaum geregnet hatte war die Herbstflora noch sehr dürftig.
Den Abschluss des Tages bildete dann das Schiffswrack östlich Githeon, wo wir auch die Nacht verbrachten.
LG Stefan

Herbert

Ich glaube, dass die Größe auch unterschiedlich ist - boryi ist oft doppelt so groß wie laevigatus!
Im übrigen tolle Bilder!
Und nicht über das Wetter maulen - wie wir letztes Jahr unten waren, war es schlimmer: man freute sich schon wenn es bei starkem Wind nur nieselte!
Liebe Grüße aus Linz!
Herbert

sokol

Danke Herbert, das mit der Größe haben wir dann am nächsten Tag auf der Mani auch festgestellt.
Den Kommentar zum Wetter hat mir mein Sohn bereits vor Ort auch gegeben. Klar, es hätte auch schlechter als "bedeckt und nahezu ohne Regen tagsüber" sein können.
LG Stefan

sokol

Nachdem Herbert schon die Lösung erkannt hat, wir haben es auch am nächsten Tag endlich kapiert, Crocus boryi ist großblütiger als Crocus laevigatus. Wir einigten uns darauf, dass wir bisher nur Crocus laevigatus gesehen hatten und ab jetzt nur noch Crocus boryi.
Wir fuhren heute von Githeo bis in die Südspitze der Mani, das Wetter sollte schön werden und wir waren auch nur noch zu dritt. Zwei verließen uns um über den Taygetos zur Ochsenbauchbuht zu fahren und dort wieder mal (vergeblich) nach dem afrikanischen Chamäleon zu suchen.
LG Stefan

sokol

Wir fanden auch zum ersten Mal Narcissus obsoletus, eine herbstblühende Miniaturnarzisse. Der Taygetos war noch wolkenverhangen und wir bedauerten unsere Freunde, die da oben unterwegs waren.
LG Stefan

sokol

Wir waren immer noch im Gebiet nordöstlich von Areopoli als plötzlich die Sonne verschwand, dann der Taygetos und eine schwarze Wand auf uns zukam. Die Motivation weiter in den Süden auszuweichen war groß, war ja sowieso unsere Route.

Wann immer wir in die Wettervorhersage reinschauten hieß es, die Sonne kommt in zwei Stunden, solange bis es dunkel war. Dem Regen aber konnten wir erfolgreich ausweichen.
LG Stefan

sokol

Südlich von Areopoli war es noch sehr trocken und die Natur zurück. Daher waren die angegebenen Fundorte meist sehr dürftig und wir fanden auch nicht alle Arten. Nachdem wir am südlichsten Punkt, der mit dem Auto erreichbar ist angekommen waren und auch dort nichts fanden, drehten wir um und fuhren etwas höher hinauf. Dort war die Welt wieder in Ordnung, drei Krokusarten und Narzissen. Alpenveilchen brauche ich nicht extra erwähnen, die gibt es überall. Da dort ein schöner Stellplatz war, blieben wir gleich an Ort und Stelle, die Wolken rissen auf und es wurde dunkel. In den folgenden 12 Stunden kam genau ein Auto vorbei, nicht viel los am südlichsten Zipfel Griechenlands.
LG Stefan

sokol

Morgens dann herrliches Wetter zum Fotografieren.
LG Stefan

sokol

Crocus niveus hat hier kürzere und weniger verzweigte Staubfäden als im Parnon. Im Vergleich zu ihm ist Narcissus obsoletus klein.
LG Stefan

sokol

Besonders schön stand Crocus goulimyi.
LG Stefan

sokol

Nach getaner Arbeit ging es wieder nach Norden Richtung Areopoli.
LG Stefan