Orchideen im Naturgarten

Begonnen von fido, 22.Jan.23 um 20:21 Uhr

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Alwin

Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 17:51 UhrHallo Berthold,

vielen Dank für den Tipp. Ich habe jetzt mal eine kleine Glasschüssel umgedreht darüber gestülpt.


Aber Luftloch nicht vergessen.
Gruß Alwin

Berthold

Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 17:51 UhrHallo Berthold,

vielen Dank für den Tipp. Ich habe jetzt mal eine kleine Glasschüssel umgedreht darüber gestülpt.


Gut, aber unten muss Luft durchpfeifen können, wie Alwin erwähnt hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

fido

Ja, unter dem Rand kann die Luft durch.

Btw, weiß einer von euch, warum die gekauften Himatoglossum hircinum in den ersten 1-2 Jahren im Freiland so frostempfindlich sind und so schnell braune Blätter bekommen?

Das war bisher bei allen gepflanzten Himatoglossum hircinum so. Fehlen den Orchideen eventuell Nährstoffe wie Magnesium, die sie erst im Boden aufnehmen?



Berthold

Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 20:08 UhrJa, unter dem Rand kann die Luft durch.

Btw, weiß einer von euch, warum die gekauften Himatoglossum hircinum in den ersten 1-2 Jahren im Freiland so frostempfindlich sind und so schnell braune Blätter bekommen?

Das war bisher bei allen gepflanzten Himatoglossum hircinum so. Fehlen den Orchideen eventuell Nährstoffe wie Magnesium, die sie erst im Boden aufnehmen?

nein, es fehlen die passenden Mykorrhiza-Pilze, die Ernährung auch der adulten Pflanzen unterstützen. Sie müssen sich aus eigener Kraft ernähren, was nicht so gut klappt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

fido

Hi Berthold,

vielen Dank.

Ich hatte die neue Himatoglossum hircinum extra an eine Stelle gepflanzt, an der Ophrys apifera stark wuchsen und blühten. Ein für Ophrys apifera kompatibler Pilz ist also da.

Ich werde die neue Himatoglossum hircinum an den nächsten warmen Tagen zwei Meter weiter zu den anderen Himatoglossum hircinum umpflanzen, die aktuell gesund dastehen.

Berthold

Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 21:35 UhrIch hatte die neue Himantoglossum hircinum extra an eine Stelle gepflanzt, an der Ophrys apifera stark wuchsen und blühten. Ein für Ophrys apifera kompatibler Pilz ist also da.


Ja, aber die Pilze sind für die meisten Arten sehr unterschiedlich. Sie passen zu den unterschiedlichen Böden, in denen die Arten wachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

fido

Hi,

ich habe den Patienten heute umgezogen und dabei festgestellt, dass die Knolle viel zu tief saß. Vielleicht erklärt das die Fäulnis.

Jetzt ist die Himatoglossum hircinum in der richtigen Höhe gepflanzt.

Berthold

Zitat von: fido am 21.Dez.23 um 23:07 UhrHi,

ich habe den Patienten heute umgezogen und dabei festgestellt, dass die Knolle viel zu tief saß. Vielleicht erklärt das die Fäulnis.

Jetzt ist die Himatoglossum hircinum in der richtigen Höhe gepflanzt.

Die Pflanztiefe spielt keine wesentliche Rolle, wenn es nur um cm geht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lilgish

Hallo Fido,
für mich sehen die Blattschäden eher nach der Attacke eines Blattpilzes aus weil etwas mit dem Standort oder den Pflanzen selbst nicht stimmt. Vielleicht zu viel Regen oder fehlende Luftbewegung. Solche schwarzen Stellen sehe ich ab und zu auch bei meinen Freilandpflanzen wenn auch nicht so stark wie auf Deinem Bild.
Erfroren ist mir im Freiland bisher noch nichts und da Du ja in Mainfranken lebst, sollte das Klima dort auch für Himantoglossum mild genug sein.

Grüsse

fido

@Lilgish Die Himatoglossum hircinum breiten sich aktuell im Maintal bei Würzburg aus. Unser Klima bekommt bekommt ihnen definitiv.

@Berthold Ich hatte sie ca. 20mm zu tief gepflanzt.

Ich teste mit einigen Himatoglossum Jungpflanzen aus, wo in meinem Garten die Bedingungen für diese Orchidee passen. Die Resultate sind sehr durchwachsen :-)
  • Im Trockenrasen (Kalkschotter, vollsonnig): 3 Exemplare waren im nächsten Jahr eingegangen
  • Unter einer Traubenkirsche (halbschattig, mit sichtbaren Pilzkörpern): Seit 2021 sind die Knollen nicht gewachsen
  • Gegenüber den Ophrys apifera im Steingarten (Kalkschotter, vollsonnig): Sehen gesund aus und die Blätter werden jedes Jahr größer
  • Neben den Ophrys apifera (vollsonnig): Zwei Jahre lang gut gewachsen und große Blätter bekommen, dann im Herbst 23 verfault
  • Neben den Ophrys apifera (halbschattig): Adulte Knolle im Herbst 23 gepflanzt mit fauligen Blättern (das war das letzte Bild)

Anbei die Bilder von den zwei Himatoglossum hircinum im Steingarten. Die sehen für mich sehr gesund aus, obwohl sie dieses Jahr bereits ein paar Mal den Frost abbekommen haben. Sie wurden im Frühjahr 2021 als Jungpflanzen gesetzt.



Berthold

Zitat von: fido am 22.Dez.23 um 18:33 Uhr@Lilgish Die Himatoglossum hircinum breiten sich aktuell im Maintal bei Würzburg aus. Unser Klima bekommt bekommt ihnen definitiv.

@Berthold Ich hatte sie ca. 20mm zu tief gepflanzt.

Ich teste mit einigen Himatoglossum Jungpflanzen aus, wo in meinem Garten die Bedingungen für diese Orchidee passen. Die Resultate sind sehr durchwachsen :-)
  • Im Trockenrasen (Kalkschotter, vollsonnig): 3 Exemplare waren im nächsten Jahr eingegangen
  • Unter einer Traubenkirsche (halbschattig, mit sichtbaren Pilzkörpern): Seit 2021 sind die Knollen nicht gewachsen
  • Gegenüber den Ophrys apifera im Steingarten (Kalkschotter, vollsonnig): Sehen gesund aus und die Blätter werden jedes Jahr größer
  • Neben den Ophrys apifera (vollsonnig): Zwei Jahre lang gut gewachsen und große Blätter bekommen, dann im Herbst 23 verfault
  • Neben den Ophrys apifera (halbschattig): Adulte Knolle im Herbst 23 gepflanzt mit fauligen Blättern (das war das letzte Bild)

In der Natur frieren die Rosetten in ganz kalten Wintern bei Barfrost manchmal an der Spitze ab. Dann leiden sie etwas und treiben im nächsten Jahr etwas geringer aus.
Wenn mehrere sehr kalten Winter mit Barfrost hintereinander auftreten, verschwindet die Art. Diese Bedingungen bestimmen die Verbreitungsgrenze der Art. Sie läuft etwa mittig durch Deutschland.

Dieses ungleichmäßige Wachsen liegt an den unterschiedlichen Pilzarten, die im Garten verteilt sind.
An den natürlichen Standorten hat sich großflächig eine Mykorrhiza-Pilzart durchgesetzt, die zu den Himantoglossum passt, sowohl zum Keimen als auch zu Schutz adulter Pflanzen vor dem Angriff anderer Pilze und Mikroorganismen.

Die Pilze verdrängen sich auch gegenseitig über die Jahre, sodass Himantoglossum z. B. 3 Jahre gut wächst und dann plötzlich abfault kann.
Insofern sind Deine Beobachtungen völlig normal.

Die Ansiedlung des geeigneten Mykorrhiza-Pilzes ist sehr schwierig. Man muss den Boden vorher sterilisieren, um alle anderen Pilze und Mikroorganismen abzutöten. Sonst verschwindet der angesiedelte Pilz schnell wieder.

Die Pflanztiefe selber spielt keine wesentliche Rolle. Entscheidend ist, in welcher Erdschicht die geeigneten Pilze überleben können.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)