Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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Stick †

Lilium canadense - wer kultiviert die erfolgreich und schon seit längerer Zeit? In welcher Erde kultiviert ihr sie?
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Hier bei mir hat ein Sämling einmal geblüht und ist in den Folgejahren immer kleiner geworden und dann verschwunden.
Ähnliches konnte ich im BG Düsseldorf beobachten.

Hier stand sie in meist feuchtem Lehmboden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Knorbs hat ein paar schöne gezeigt. Ich weiss aber nicht obe er noch welche hat.

Die L.candidum sehen doch für frisch gepflanzte ganz ordentlich aus. Da gibts nächstes Jahr sicher Blüten.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

#1698
Ich beneide euch fast um den niedrigen Austrieb der Hybriden. Meine sind zwischen 60 und 75 cm hoch.
Der niedrigste ist noch Leslie Woodriff mit 60 cm wird wohl wenn ihn der Frost nicht kappt um die 190 cm werden. Letztes Jahr war er so hoch und hatte mehr als 60 Blüten an den drei Stielen.

Dann noch ein paar mit  eben 70 -75 cm  die ich im Spätsommer letzten Jahres geschenkt bekommen habe.
Alle sind natürlich Borax gedopt, aber das die so abgehen hab ich mir nicht gedacht. Waren in den kalten Nächten eingetütet. War aber dann nicht so kalt. Max 2 miese.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

Nichts zu beneiden :), der Winter dauerte hier sehr lange, war zwar durch einen warmen März unterbrochen, in dem sämtliches zu treiben anfing, aber dann schlug er nochmals zurück. Ich habe die Lilien allesamt sehr tief gesetzt und kann mich erinnern, dass sukzessive mit den Jahren die Zwiebeln mancher Sorten wieder mehr zur Obefläche wanderten. Meiner Erfahrung nach tun das manche Lilien, andere nicht. Insofern kann der späte Austrieb daran liegen, dass die Hybriden nach wie vor sehr tief gelagert sind. Zeitgleich letzten Spätwinter gesetzt (und gleich tief), kamen sie letztes Frühjahr auch fast gleichzeitig und blühten auch von Mitte Juni bis Mitte Juli (Hybriden). Heuer bemerke ich schon deutliche Unterschiede. Die erste Lilien schaute schon im Februar heraus, manche komme erst jetzt. Ich denke, damit die Blütezeit deutlich verlängern zu können, weil eben nicht alles gleichzeitig kommt.
Anders so die Spezies, die ich allesamt in Töpfen, Containern und teilweise auch Mörteltrögen halte. Von den schweinsteuren Mart. catt. und album ist noch gar nichts zu sehen, ebenso wenig von henryi, fargesii, pyrenaicum. Canadense beginnt gerade durchzubrechen, aber von den 5 ist es bislang nur eine. Pumilum kommt eigentlich heuer recht zufriedenstellend.
Letztes Jahr von der Meuselstiftung (Leipzig?) einige monadelphum und dauricum erstanden, es waren Jungpflanzen, die im Herbst vollkommen eingezogen ankamen. Zwiebel so ca. 2 cm im Durchmesser. Diese kamen wieder, scheinen also robust zu sein.
Deswegen glaube ich ja, dass die Aussaat Sinn macht und es immer noch besser ist, sich die Pflanzen selber heranzuziehen, als um sehr viel Geld eine Zwiebel zu erstehen, die dann verfault, angenagt, verhungert, zerfallen, ... hier ankommt.

Meine Aussaaten sind allesamt in-vitro, Plan ist es, stets einige Klone in-vitro zu halten/zurückzuhalten. Der Versuch, Schuppen keimfrei zu bekommen, scheiterte. Bis sich auf und in der Schuppe keine Keime mehr befanden, war die Schuppe auch schon tot durch den chemischen Mix. Die Sämlinge, versuche ich, in-vitro über den nächsten Winter zu bekommen. Noch ist mir unklar, wie genau (wiewohl ich manchen hier für die Ratschläge bereits herzlich danke):
- dunkel kalt
- durchtreiben kühl und heller
Eigentlich möchte ich erst im Frühjahr 2018 damit beginnen, das in-vitro Zeug sukzessive herauszunehmen. 

Sinn der in-vitro Aussaat liegt sicher nicht darin, dass eine bessere Keimung stattfindet. Verglichen mit einem schottischen Freund u Kollegen, welcher das gleiche zur selben Zeit konventionell aussät, würde ich sogar meinen, der Chemie-Mix zur Desinfektion tut den Samen nicht wirklich gut. Aber während mein "Schotte" bereits die ersten Umfaller durch Infektionen etc. hat, wachsen meine weiter im geschützten Bereich dahin. Nach 3, 4 Monaten konnte ich bereits beginnen, von den kleinen Zwiebeln Schuppen zu entnehmen und erneut in steriles Medium zu setzen. Sie wachsen an und weiter. Auch eine Callusbildung gelingt vom Hypocotyledon und auch von Schuppenanteilen, sowie Blattanlagen. Aber dieses Prozedere ist mühsam, denn es benötigt noch die Herstellung weiterer spezifischer Medien, um Austrieb und Wurzelbildung zu generieren und da haben die verschiedenen Arten auch ihre Vorlieben zu Phytohormonen und der genauen Konstellation. Da bin ich mit mir selber noch uneins, ob das für alle, für manche oder im Einzelfall Sinn macht.

Ich denke, dass es die Sache vereinfacht, stets einiges an Material abgesichert in-vitro zu halten, denn der Tag des Deflaskierens wird kommen, genauso wie dann Infektionen, Umwelteinflüsse etc. auftreten können, und mir ist die Suche nach irgendwelchen Spezies, die man entweder gar nicht bekommt oder nur zu horrenden Preisen, einfach zu mühsam. Da ist es für mich und meine Psyche leichter, einen Verlust im Garten dadurch auszugleichen, indem ich mich aus dem in-vitro-Bereich bediene, Pflanzen nachziehe und es hoffentlich dann in der freien Wildbahn besser gelingt, als vorher, gerade wo Berthold und auch Lit. (man achte auf die Reihenfolge ;)) anmerken, dass manche Arten sich als kurzlebig erweisen. In-vitro sollte es keine Kurzlebigkeit geben, es sei denn, ich stelle mich unbeholfen an.
Ich hänge Euch mal eine aktuelle Liste an, was hier keimt.
lg
Matthias
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Matthias

Danke, Claus, dass Du es so siehst. Ein befreundeter Psychiater meinte unlängst, es erinnert ihn an eine F-Diagnose im ICD-10, sprich Zwangsstörung.
Der eine muss sich notorisch die Hände waschen, beim anderen müssen die Haussschuhe unterm Bett im 90°-Winkel stehen. Mein Zwang liegt darin, Samen in eine sterile Dose zu bekommen. Schon gestört, aber alles in allem harmlos.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

GuRu

Zitat von: Matthias am 25.Apr.17 um 09:29 Uhr
..............Letztes Jahr von der Meuselstiftung (Leipzig?) ..................

Arktisch-Alpiner-Garten Chemnitz

Matthias

genau, Chemnitz, dem Vorort von Leipzig.
Sehr netter Kontakt dort, haben mehr als auf der Liste steht. Pflanzen sind halt jung, aber ich finde eine gute Qualität und einen fairen Preis.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

GuRu

Zitat von: Matthias am 25.Apr.17 um 10:39 Uhr
.......Mein Zwang liegt darin, Samen in eine sterile Dose zu bekommen. Schon gestört, aber alles in allem harmlos.

Matthias, alles ist gut. Das ist eine harmlose Spielart eines inneren Zwangs.
Hier wurde schon zwangsläufig über viel gefährlichere Arten von innerem Zwang diskutiert.

Zitat von: Matthias am 25.Apr.17 um 12:25 Uhr
genau, Chemnitz, dem Vorort von Leipzig.......

Sag das ja nicht mal den Jungs im persönlichen Gespräch.  :hunt

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

warum "hatte", das klingt sehr vergänglich für etwas, von dem Du rühmtest, es wäre langlebig.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 02.Mai.17 um 23:40 Uhr
warum "hatte", das klingt sehr vergänglich für etwas, von dem Du rühmtest, es wäre langlebig.

Matthias, langlebig ist ein relativer Begriff. Ein Bernhardiner-Hund ist etwa so langlebig wie eine Audi-PKW, ein Smartphone nur so langlebig wie ein Maulwurf.

Ein Lilium testaceum liegt etwa in der Mitte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Na, da bin ich aber froh, dass Du keinen Vergleich mit Nonnen und Mönchen gebracht hast, die allesamt von Berufs wegen nicht kindeln dürfen. Bei Lilien wäre das Kindeln aber erlaubt, fragt sich nur, tut das testaceum oder sorgt es gar nicht für Nachkommenschaft, denn das wäre sehr egozentrisch.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 03.Mai.17 um 10:55 Uhr
fragt sich nur, tut das testaceum oder sorgt es gar nicht für Nachkommenschaft,

Ich kann mich nicht erinnern, dass es mit eigenem Pollen befruchtet werden konnte.
Die Kreuzung ist etwas blass und für mich nicht so reizvoll. Sie strahlt keine Lebensfreude aus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

Wie oft düngt ihr eure Liliensämlinge in Töpfen? Danke. :-D
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.