Worst Case in der Vitrine

Begonnen von Burki, 19.Jun.10 um 15:18 Uhr

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Lisa.

Wenn Du morgens und am frühen Abend nass machst und die zwischendurch gut trocknen können...  :ka
Oft halten sie mehr aus als man denkt. Auf jeden Fall bleiben die Daumen gedrückt.  :yes
Grüße
Lisa

Burki

Zitat von: Moli am 23.Jun.10 um 11:44 Uhr
Oft halten sie mehr aus als man denkt.

Da sind welche mit eingebaut, die passen komplett mit Wurzeln auf den kleinen Fingernagel. Die kleine in der Mitte unten z.Bsp. hat 8mm Blattlänge (Kingidium deliciosum, meine letzte).

Außerhalb der Vitrine habe ich gerade 38% LF bei 22°C.

Grüße
Burki
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Sorensen

Oje,

schade so was. Nur Mut, wird schon wieder eine schöne Vitrine. Achte auch auf altes Holz - bzw. sehr alten Kork - und ersetze es frühzeitig durch frische Hölzer. Lebendes Moos sollte nicht so gefährlich sein - aber das abgestorbene dadrunter sehr! Ich drück dir die Daumen, dass die Fungizide den Pilz in der gesamten Vitrine in Schach halten können.

Gruss

Sorensen, der gestern wieder Raupen im Substrat fand...

Burki

Zitat von: Sorensen am 23.Jun.10 um 11:52 Uhr
Sorensen, der gestern wieder Raupen im Substrat fand...

Nematoden, 'zig Arten Milben, Trauermücken, Raupen und Schnecken.
Habe ich alles besiegt. Ach, diesen Fafnir werde ich auch noch killen.

Grüße
Burki
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werner

ich bin nicht überzeugt, dass Fafnir der Bösewicht ist,
Pilze mit solch kräftigen Myzelien gehen nicht einfach so direkt vom Substrat in die Pflanze über.
Ausserdem sieht so manches Schadbild nicht nach Pilzbefall aus.
Mir kommt es so vor als hätte da ein richtiger Kollaps in der Vitrine stattgefunden.
Entweder durch kurzzeitige Überhitzung, oder Sauerstoffmangel, oder CO2 Überschuss, etc....
und das normale Gleichgewicht war gestört und ein Konglomerat aus Pilzen, Bakterien, Milben konnten rasch zugreifen an der reichen und momentan geschwächten Kost.

Ich hatte Jahrelang auch nur Vittrinenkultur. Den größten Fehler den man machen kann ist, die Vitrine ständig geschlossen zu halten und zu versuchen, dass die Luftfeuchtigkeit ständig hoch ist.
Aufmachen, lüften und mal richtig abtrocknen lassen !

Grüße, Werner

Zeppi

Ich denke, dass Werner recht hat. So einfach kommen Pilze nicht in gesunde Pflanzen rein und selbst dann haben die Pflanzen Abwehrstrategien.

Das innerhalb weniger Tage ein Großteil der Pflanzen betroffen ist, muss auf ein längerfristiges Problem mit endgültigem Auslöser zusammenhängen. Burki, hattest du nicht erst kurz davor über 30°C in deiner Vitrine?

Grüße ... Ricci

Burki

Hatte doch geschrieben, daß ich einen ständigen Luftdurchsatz habe.
Tag und Nacht etwa 100 l/h Frischluft von Außen + 200 l/h Innenumwälzung.
Die 30°C hatte ich zuletzt im oberen Viertel, aber da waren die Pflanzen schon einige Tage vorher stark angeschlagen.

Bakterien und/oder Viren kann ich natürlich nicht ausschließen.
Luft/Co2 Versorgung war aber optimal, zumal das Fenster daneben tagsüber offen ist und Frischluft von draußen eintritt.
Milben o.ä. hatte ich schon lange nicht mehr.
Und wie erkläre ich mir dann die Pilzmasse in den runden Blattstengeln der Leptotes bicolor? Vom ersten braunen Stengelstück bis zum Auseinanderfallen waren es gerade mal drei Tage. Dabei waren gerade diese Blätter ganz frisch in den letzten Wochen gewachsen und noch nicht ganz dunkelgrün.
Vorstellen kann ich mir auch, daß die Pflanzen zuerst vom Pilz geschwächt wurden und dann von Bakterien/Viren befallen wurden.

Außerdem lese ich hier im Forum oft genug, daß Pflanzen, insbesondere Sämlinge, von Pilzen "gefressen" werden. Habe sogar aus dem 4cm Topf der zuletzt hier gezeigten Psygmorchis pusilla diesen weißen Pilz herausgeholt. Von Außen konnte man nur sehen, daß innerhalb drei Tage die Blüten abfielen und die BTs braun wurden. Diese bilden eigentlich weitere Knospen.
Die meisten der betroffenen Pflanzen hatten die Größe einer Streichholzschachtel oder wesentlich kleiner.

Grüße
Burki
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Lisa.

Würdest Du denn die Pflanzen von diesem Gemeinschaftsast einigermaßen lösen können? Dann könnten zumindest die kräftigeren mal an die frische Luft und das evtl. befallene Holz könnte in die Tonne. Ich persönlich würde lieber auf so Gemeinschaften verzichten als generell auf Moos.
Grüße
Lisa

werner

30 Grad ist kein Problem,
schlimm wirds ab 40 Grad wenn keine ausreichende Ventillation gegeben ist.

und der Pilz in den runden Leptotes Stengeln (oder ist es doch Bakterium?) ist sicher ein anderer als Fafnir.
Grüße, Werner

Frodo

Also ich hatte in meinem kleinen Tank mit Heizmatte immer um die 33-35 Grad ohne Probleme, ich habe das ganze dann meist klatschnass gehalten, und 2x die Woche die Abdeckung aufgelassen (über den Tag). Somit war abends alles pfurztrocken, und wurde dann wieder klatschnass in die Nacht geschickt.  Ventilator im Becken  (Mini-Computer Fan) lief den Tag über durch, und meist noch die halbe Nacht. Ich hatte nie Probleme damit.

Burkis Becken würde ich total neu beginnen. Alles was organisch ist austauschen, 2-3X aufs heftigste das Becken selbst desinfizieren, und dann neu bestücken. Ich stehe nicht auf halbe Sachen, da so was meist nach Hinten losgeht. Bezüglich des Schadbildes an den Pflanzen...sehe ich da ebenfalls einige Bakteriose-Verdächtige Pflanzen, was wiederum am Gesamtbild einige Fragen aufwirft.
My Flickr Stream:

http://www.flickr.com/photos/10293393@N02/?saved=1

Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

werner

Burki

hast du vor der Katastrophe vielleicht ein oder mehrmals mit Insektiziden oder Pestiziden gesprüht (vorbeugend)? Auch sowas kann kurzfristig die Abwehrkräfte der Pflanzen stark verringern und ein plötzlicher Bafall mit diversem Zeug ist dann durchaus möglich.
Wenn ich Antibiotika nehmen muss krieg ich auch immer Fieberblasen, weil die Abwehrkraft gegen das Herpesvirus momentan nicht groß genug ist weil der gesamte Organismus durch die Krankheit und die Antibiotika geschwächt ist.


Grüße, Werner

Burki

Also,
Werner,
ja, Ende April hatte ich eine Trauermücke im Becken und vorsorglich gesprüht.

Nach dem Gau hatte ich, wie übrigens bereits geschrieben, das Becken komplett auseinander genommen und mit Desinfektionsmittel und fungizid ausgewaschen, und ALLES, was wieder rein mußte, vorher gründlich und stundenlang desinfiziert.
Der Ast ist nagelneu und wurde vorsorglich im Backofen bei 150°C 1h lang erhitzt.
Die Pflanzen, die wieder rein kamen, wurden 1h lang in konzentriertem NeoChinosol getaucht.
Es gibt kein Substrat mehr.
Trotzdem haben wenige Sporen wohl überlebt oder neu ins Becken gefunden.
Daß das in den Leptotes Blattstengeln dieser Pilz war, war eindeutig. Das kommt leider auf den Fotos nicht gut rüber. Aber der ganze Wurzelstock war damit überzogen.
Zur Theorie der vorgeschwächten Pflanzen:
Ok. dann hätte ich das ja noch verstanden. Aber gerade in den letzten Wochen war das Wachstum überragend gut. Neue Blätter und Wurzeln. Es sah eben einfach alles klasse aus. Der Gau kam innerhalb von 5-6 Tagen, von den ersten Anzeichen aus.

Im Moment, komme gerade nach Hause, sieht alles gut aus. der Pilz ist vollkommen verschwunden.
Ich werde heute Abend und morgen Früh noch einmal NeoChinosol sprühen und morgen Abend nach dem Wässern wieder über Nacht die Lüfter ausstellen. Dann werde ich ja sehen, ob da noch was ist.

Grüße
Burki
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Frodo

@Burki: Ich will Dir keinesfalls Deine Theorie ,,zerreden", dafür verstehe ich von Pilzen viel zu wenig, doch ein Gau!!!, in der von Dir benannten Geschwindigkeit, ohne Vorzeichen ist soweit es mich betrifft, und so was habe ich mal life miterleben dürfen (ich sage nur Haus 6 und Bulbophyllum) immer eine Bakteriose...
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Zeppi

Zitat von: Frodo am 23.Jun.10 um 19:42 Uhr
... dafür verstehe ich von Pilzen viel zu wenig, doch ein Gau!!!, in der von Dir benannten Geschwindigkeit, ohne Vorzeichen ...

Bei einer dermaßen starken Durchpilzung der Vitrine hatte der Pilz (wenn es denn nur eine Art war) sicher einige Wochen/Monate Vorlaufzeit. Doch solange man ihn nicht sieht .... hätte man ihn nur riechen können.

Z.B. ist der typische Waldbodenduft ein sicheres Zeichen für pilzliche Substratzersetzung, was ja nichts Schlimmes sein muss. Nur wird dadurch eine Verdichtung des Substrats angezeigt und das kann für die Wurzeln schlimm werden.

Grüße ... Ricci

Burki

Stimmt, dieser typische Waldbodengeruch war schon länger und intensiv wahrnehmbar.
Jetzt so im Nachhinein.....
Nur, das aller äußerer Anschein auf beste Gesundheit hinwies.

Na, beim nächsten Mal bin ich schlauer, bzw, kommt mir kein Substrat oder gar Moos aus den Nebelwäldern der Kanaren mehr da rein.
So hält man sich auch Milben oder Trauermücken vom Hals..

Trotz nassem Stamm sieht es gerade immer noch gut aus.
Werde jetzt noch mal mit chinosol rumpantschen.

Grüße
Burki
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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