Clowesia mit Blattschäden

Begonnen von Berthold, 12.Mär.14 um 12:45 Uhr

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Eerika

Ich würde sie gar nicht trocken halten.
Da wo sie wächst, gibt es keine Trockenperioden.

Eigentlich habe ich mein Zweifel, dass es eine C.dodsoniana ist.
Deine Pflanze hat für eine dodsoniana viel zu schmale Blätter.
Schau hier:
http://forum.theorchidsource.com/gallery/60/medium/20786.jpg

Berthold

Zitat von: Eerika am 13.Mär.14 um 20:17 Uhr
Eigentlich habe ich mein Zweifel, dass es eine C.dodsoniana ist.
Deine Pflanze hat für eine dodsoniana viel zu schmale Blätter.

ja, das stimmt schon, Natascha ist da auch unsicher. Aber ich weiss nicht, wie stark die Art durch Kulturbedingungen oder generell variieren kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ansich dürften die Kulturbedingungen kein Einfluss auf Blätterform haben.

Ich habe nie beobachtet, dass meine Pflanzen bei mir andere Blätter machen, als in Heimatland gemacht haben. Sie können grösser oder kleiner werden bei manchen Arten (abhängig vom Licht) aber ich denke, Blätterform bleibt gleich.

Berthold

Ich sehe die Lage inzwischen folgendermaßen:

Die Pflanze sieht sich am Ende des Vegetationszyklusses und möchte ihre Blätter einziehen, angetriggert durch die kühlen Nächte in den letzten 3 Wochen. Dabei wird das Zellgewebe in den Blättern weich, weil Komponenten zurück in die Scheinbulbe verlagert werden. Diese Gelegenheit nutzen hier im Gewächshaus überall vorhandene Bakterien aus, dringen in die Blattoberfläche ein verstoffwechseln die noch im Blatt verbliebenen Pflanzensäfte.

Nachdem fast alles Chlorophyll von der Pflanze in den Blättern abgebaut worden ist, Haben auch die Bakterien keine ausreichende Ernährungsgrundlage mehr und ihre Ausbreitung kommt zum Stillstand.
Die Pflanze hat also keinen Schaden genommen.

Ich werde die Pflanze jetzt 4 Wochen ganz trocken und lauwarm halten, dann heiss und sehr feucht bis nass.

Dann wird sie einen Neutrieb und eine Blüte entwickeln oder auch nicht. :classic

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Schreckliches Schadenbild! :garnichtda:blinzel
Die Blätter werden sonst schön gleichmässig gelb.
Warum ziehst Du die Blätter nicht ab?

Wenn es wirklich dodsoniana ist, verstehe ich es wirklich nicht, warum Du so stur bist und sie ins GWH bringst.
Du kannst es evtl. Temperiert halten - 17-18°, wenn die Wurzel vorhanden sind, dann leicht feucht und nicht kalt und knochentrocken.

Wenn Du die Pflanze los werden willst, kannst Du sie ja mir schicken.
Meine Stangen treiben schon aus.

Berthold

Eerika, die Pflanze steht im Haus in einer kühlen Ecke trocken bei ca. 20° bis alle Blätter weg sind. Das ist doch völlig in Ordnung denke ich. Wenn sie in der Blatteinziehphase ist, braucht sie doch kein Wasser. Das könnte doch höchstens zum Abfaulen der Wurzeln führen, denn die Wurzel sind in dieser Wachstumsphase auch nicht aktiv.

Die Blätter werden hier auch gleichmässig gelb, nur an den infizierten stellen nicht. Ich ziehe sie nicht ab, damit der letzte Tropfen Saft noch in die Bulben zurück transportiert werden kann.
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Eerika

Oben hast Du noch vom GWH geschrieben.

kete

Zitat von: Eerika am 15.Mär.14 um 11:18 UhrWenn Du die Pflanze los werden willst, kannst Du sie ja mir schicken.
Meine Stangen treiben schon aus.

Meine auch! Nachdem meine Clowesia mir zu Weihnachten über 30 Blüten geschenkt hat, treibt die letzte Bulbe jetzt zwei(!) NTs. Glatte vier Wochen früher als letztes Jahr.

Ich habe sie ja noch nie in irgendeine Ruhezeit geschickt und die Blätter warden halt irgendwann gelb und fallen ab, aber solche Flecken hatte ich noch nie.
Hybriden !!!

plantsman

Moin,

nur um mal kurz auf die Ruhezeiten einzugehen. Clowesia dodsoniana wächst in den Tieflagen des pazifischen Oaxaca und etwas weiter nördlich. Dort gibt es eine sehr ausgeprägte trockene Ruhezeit von Dezember bis April in der praktisch kein Regen fällt. Niederschlag für die Stadt Tehuantepec, liegt mitten im Verbreitungsgebiet. Vielleicht gibt es durch Nachtabkühlung morgens ordentlich nebel, aber eine trockene Ruhezeit hat sie definitiv. Ob sie sie braucht kann ich nicht sagen, aber sie ist daran angepasst!
Die Temperaturen sollten aber stets im warmen Bereich bleiben, es sind Warmhauspflanzen. Das dürfte auch der Knackpunkt bei den Blättern sein. Diese schmeisst die Pflanze jetzt ab um den "Müll", der sich darauf angesiedelt hat, loszuwerden.
Tschüssing
Stefan

Berthold

Zitat von: plantsman am 15.Mär.14 um 14:13 Uhr
Dort gibt es eine sehr ausgeprägte trockene Ruhezeit von Dezember bis April in der praktisch kein Regen fällt.

Ich denke, dass alle Orchideen mit dicken Speicherorganen und dünnen kurzlebigen Blätter eine ausgeprägte Trockenheit durchleben. Ohne Trockenheitsperiode macht diese Anatomie überhaupt keinen Sinn.
In der Trockenheit würden diese dünnen Blätter viel zu viel Wasser verdunsten, wenn sie nicht abgeworfen würden.
Man kennt das doch von Anguloa und Lycaste auch.
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Berthold

Hier ein anderes Beispiel für die Entstehung von Blattflecken bei Dendrobium kingianum.

Die Pflanze stand draussen bei einer Nachttemperatur von nahe 0° mit anschließendem intensiven Sonnenschein. Die Blattzellen sind durch die den leichten Frost beschädigt worden und die folgende Sonnenstrahlung hat die Zellen weiter geschädigt. Sofort haben sich an mehren Stellen auf dem Blatt Bakterien eingenistet und haben zu diesen ringförmigen Infektionen geführt.

Man muss offensichtlich also immer mit dieser fleckigen Infektion rechen, wenn die Blattzellen geschwächt sind, egal ob durch natürliches Einziehen oder durch Kulturfehler.
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Berthold

#41
Auf einem Blatt konnte ich heute 3 Quaddeln erkennen. Sie sehen aus viel die Beutelpest. Der Erhebnung hat einen Durchmesser von ca 5 mm und ist von abgestorbenen Blattgewebe umgeben.
Nach Öffnung der Quaddel tritt Flüssigkeit aus und in der Mitte sitzt ein Körper mit rauher Oberfläche und ca. 1 mm Grösse. Er ist sehr hart wie ein Samenkorn und lässt sich kaum zerquetschen.
Um was kann es sich handeln?

Klicken verdeutlicht
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Ralf

Vermutlich eine Schildlausart.
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Berthold

Kann ich mir kaum vorstellen, Ralf.
Die Schildläuse kleben doch aussen auf dem Blatt, beissen ein kleines Loch hinein und bilden über sich ein Schild zum Schutz.
Hier ist die Oberfläche der Quaddel aber die obere Blattzellschicht, sie ähnelt einer Wasserblase im Blatt.
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Ralf

Sonst fallen mir nur Minierfliegen ein, vielleicht hast du dir auch etwas aus den Tropen eingegfangen, Berthold.

http://www.kuebelpflanzeninfo.de/pflege/schaedling.htm#Minierfliege
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.