Fortschritte bei der HIV-Bekämpfung

Begonnen von Berthold, 19.Aug.14 um 18:01 Uhr

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Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Hört sich nach einer sehr kostenspieligen exklusive Angelegenheit an.

Berthold

Ja, insbesondere wenn man jede befallende Zelle einzeln säubern muss.

Aber ich habe von der Technologie überhaupt keine Ahnung und kann es deshalb nicht wirklich beurteilen, ob der Weg sinnvoll ist
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Im Reagenzglas würde auch DanKlorix reichen.  grins
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

Der Teufel steckt im Detail. Wird sich zeigen ob das wirklich funktioniert. Inzwischen profitieren die meisten Patienten von den etablierten Therapien; sogar in fortgeschrittenen Stadien sieht es nicht mehr so hoffnungslos aus.
Grüße Jürgen

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Naja Restriktionsenzyme auf der Basis repetetiver Sequenzen und dann an nur einer Zellinie getestet. Da sollte man doch noch einige Tests machen bis man damit wirklich jemanden behandeln kann. Aber schonmal ein Hoch auf CRISPR, ich hoffe ich bekomme noch gelegenheit damit rumzuspielen.  :thumb

Gruß Volzotan

Jakob

Hab mir den Artikel nicht durchgelesen, ich kenne aber die Methode.

Bis jetzt habe ich keine negativen Stimmen dagegen gehört. Genetische Medizin ist denke ich auch sehr wichtig in der Krebsforschung, und wer weiß, vielleicht kann man damit irgendwann sogar die beschwerden bei erblich bedingten Krankheiten gegen Null senken. Wenn die Symptome durch ein einzelnes mutiertes Gen hervorgerufen werden, sollte es zumindest theoretisch möglich sein dieses in fast allen Körperzellen zu reparieren.

Überhaupt finde ich dass es "dumm" ist Gentechnik insgesamt zu verurteilen. Das Risiko hängt ja völlig davon ab welches Gen verändert/hinzugefügt wurde. Verschiedene gentechnische Methoden bergen verschiedene Risiken, manche überhaupt keine.

Berthold

Jakob, das gebe ich Dir absolut Recht. Aber warum haben nur so viele Menschen in Deutschland Furcht vor den Gentechnik?
Wie erklärt sich die berühmte German Angst, die hier sicher auch eine Rolle spielt? Bilden sich die Deutschen um so eher eine feste Meinung je weniger Fachkenntnis sie besitzen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jakob

Ich denke es ist oft eine instinktive Angst vor dem Unbekannten.
Interessanterweise ist aber selbst in meiner Klasse (Agrafwissenschaftliches Gymnasium) die Mehrheit gegen Gentechnik, obwohl das Thema behandelt wurde.

Ich persönlich sehe herbizidresistente Pflanzen kritisch, da Erfahrungsgemäß mehr Herbizide angewendet werden, und das Risiko besteht dass Landwirte Pflanzen kurz vor der Ernte behandeln. Gemüse ist schon jetzt oft Pestizidbelastet...

Bt-Mais und ähnliche Pflanzen halte ich für eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Spritzmitteln, da das Pestizid nicht durch Wind verweht werden kann, wodurch Gewässer und andere umliegende Habitate nicht beeinträchtigt werden. Außerdem ist Bt für den Menschen unschädlich, im Gegensatz zu anderen Pestiziden.
Ich vermute dass es, da es ein Protein ist, im Boden schnell abgebaut wird. Das bedeutet dass es sich nicht im Boden ansammelt, wo es irgendwann gefährlich werden könnte.
Natürlich muss das verwendete Protein wirklich ungefährlich für den Menschen sein, bei Bt besteht aber kein Risiko. Jeder Fall wird natürlich individuell geprüft.

Die meisten anderen Anwendungen, z.B. Industriekartoffeln (Amflora) und Antimatschtomaten, halte ich für unbedenklich, auch wenn sie nicht immer nützlich sind. Ich kann mich nicht erinnern jemals eine verfaulte Tomate gesehen zu haben.


Volzotan

Leider ist die ganze Gentechnikdebatte sehr verzerrt dadurch, das es im Prinzip nur ganz wenige Technologien gibt die angewendet werden. Nur ein Hand voll Unternehmen haben entsprechende Sorten auf den Markt gebracht haben. Glyphosat-Resistenz ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen und der Erfinder zurecht in der Kritik, allerdings nicht wegen der Technologie sondern wegen der Geschäftspraktiken.
Nun haben wir diese eine große Technologie, die für viele vieleicht ein 'Geschmäckle' hat. Andere Technologie werden nie verständlich für die Öffentlichkeit erklärt und es wäre auch verdammt schwer so etwas jemandem zu erklären der keine Biologie in der Oberstufe gelernt hat.
Dann kommt noch dazu das viele Leute Neuerungen die andere, warum auch immer, für Gefährlich halten nicht akzeptieren.
Zusätzlich lehnen einige die Technologie aus religiösen Gründen ab.
In den letzten Jahren hat sich in Deutschland leider auch ein gewisses Misstrauen gegenüber der Wissenschaft entwickelt, dass liegt meiner Meinung nach daran das die Medien häufig schlecht recherchiert berichten und eine ganze Menge Politiker sich wissenschaftliche Titel erschlichen haben.
Alles in allem glaube ich, dass Grüne Gentechnik in Deutschland auch in den nächsten Jahren keine Akzeptanz finden wird. Ich schätze, dass in den nächsten 3 Jahren ein großer "Skandal" über gentechnisch veränderte Agrarprodukte aus China aufgedeckt werden wird (von Menschen verzehrte Produkte). Die EU wird irgendwann einsehen, dass kleinste Gentechnische Veränderungen mittlerweile auch Marker-frei durchgeführt werden können und GVO's deswegen schwer identifizierbar werden. Schrittweise wird die EU Zulassungen neuer GVOs erleichtern. Deutschland wird sich bockig noch mal 10 Jahre gegen GVOs sträuben. Irgendwann bauen alle unsere Nachbarn so viel davon an das intelligente Landwirte darauf drängen werden das das auch in Deutschland möglich wird.

Gruß Volzotan

Ruediger

Ich denke die Gentechnik bietet große Chancen, aber auch große Risiken, nicht nur wisseschaftlich sondern auch wirtschaftlich.

Z.B.  Monopolstellungen bei Saatgut oder Keimbahnmanipulation bzw. gezielte Embryonenselektion "Wunschbaby".

Das berührt vieles in der Gesellschaft, teilweise in den Grundfesten, daher kann ich schon verstehen, daß es da vielen Menschen etwas mulmig wird. Da kann man nur offen und ggf. kontrovers eine Akzeptanz schaffen, was erlaubt ist und was nicht.

Nicht alles was geht ist legitim, das gilt auch in der Wissenschaft.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

#12
Zitat von: Ruediger am 09.Mär.16 um 20:07 Uhr
Ich denke die Gentechnik bietet große Chancen, aber auch große Risiken, nicht nur wissenschaftlich sondern auch wirtschaftlich.

Z.B.  Monopolstellungen bei Saatgut oder Keimbahnmanipulation bzw. gezielte Embryonenselektion "Wunschbaby".
So manchen Eltern würde ich ein Wunschbaby zubilligen :yes

Eine Monopolstellung kann sich ja nur auf das beste selber entwickelte Saatgut beziehen. Jeder hat doch die Freiheit, ein schlechteres Saatgut einzusetzen, das nicht geschützt ist.
Die geschützte Monopolstellung eines Produktes ist doch gerade die ökonomische Triebfeder, etwas besonderes zu entwickeln.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Es gibt ja den Sortenschutz aus gutem Grund, gerade als Anreiz für die Unternehmen neue Sorten zu entwickeln. Im Zusammenhang mit GVO ist es im Moment immernoch so kostspielig neue GVO zu entwickeln und vor allem auch zugelassen zu bekommen, dass sich das im Prinzip nur die ganz großen Unternehmen leisten können.
Eine Kombination aus ausschließlich wissenschaftlich objektiver Risikobewertung und beschleunigte Zulassungsverfahren (weniger Kostenintensiv) würde den Wettbewerb am Mark beflügeln und für mehr GVO-Saat Alternativen sorgen.
Als Landwirt und Verbraucher würde ich mich über Gelbrost resistente Weizensorten mit Resistenzgenen aus der Gerste wirklich freuen. Oder Virusresistente Zuckerrüben durch RNAi bei Papaya auf Hawaii funktioniert das  schon Jahrzehnte (zum menschlichen Verzehr in USA).

Gruß Volzotan

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)