Phragmipedium kovachii

Begonnen von pierre, 19.Dez.08 um 11:05 Uhr

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GuRu

Zitat von: Berthold am 20.Mai.10 um 16:41 Uhr
Werner, dann hat man aber das Problem mit der berühmten Staunässe als Infektionsquelle. Das ist mir sehr unheimlich,....
Berthold,
'Staunässe' gibbet (O-Ton Burki) bei Phrags nicht, die lieben nasse Füsse.
Der Begriff 'Staunässe' kommt in der alten Orchideenliteratur vor und da hat ein Autor vom anderen abgeschrieben ohne sich eigene Gedanken zu machen. Auch heute ist die Meinung noch weit verbreitet, 'Staunässe' sei der tod für die Orchideen.
Ich pflege aber ca. 15 epiphytische Orchideen schon seit Jahren in Hydrokultur, also quasi in permanenter 'Staunässe'.
Was nun??

orchitim

Berthold, lass die kovachii mal lieber in Deinem Substrat und wässere lieber regelmäßig. Meine stehen in einem ähnlichen Gemisch, zwar ohne Drainage aber nur weil ich sie nicht direkt auf dem Tisch sondern auf einem 1cm hohem Gitter stehen habe. Die Wurzeln wachsen bestens und die Neutriebe auch. Viel gefährlicher ist das Problem der Nässe von oben, wenn da über Nacht was stehen bleibt dann haste am nächsten tag gleich einen braunen Fleck. Ich giese immer noch von oben, habe aber jetzt den Luftstrom meines Lüfters höher reguliert und die Pflanzen in den Prallschatten gestellt, wo sie nunmehr nach 3-4 Stunden abgetrocknet sind. Gegen das Austrocknen des Substrats habe ich oben eine 3-4cm Schicht Sphagnum, lebendes, welches mir auch als Salzanzeiger dient. in dieser Form kultiviere ich alle meine Phragmis und habe noch nie Ausfälle gehabt. Nur mal ein Problem mit unserer Osmoseanlage, was dann zu häßlichen Flecken auf den Blättern geführt hat. Mit meinem Salzanzeiger(Sphagnum reagiert eigentlich fast sofort) umgehe ich längere Kalkbehandlungen.

Man sollte auch immer mal daran denken das unsere Pfleglinge in den tausenden Jahren ihrer Existenz mehr überlebt haben als unsere hingebungsvolle Bemutterung. Meine Kenntnis der Gegebenheiten am Standort, ich war in der Nähe von Standort 3 am Machu Picchu(leider war die da noch nicht entdeckt und ich vom Austieg gestresst), ist die von einem ziemlich rauhen Klima. Dauernde Regenschauer, sehr böige und teils scharfe Winde auch(oder besonders) in den Talsenken und eigentlich nichts wirklich angenehmes, einschließlich der Touristen.

orchitim
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: GuRu am 20.Mai.10 um 19:14 Uhr
Zitat von: Berthold am 20.Mai.10 um 16:41 Uhr
Werner, dann hat man aber das Problem mit der berühmten Staunässe als Infektionsquelle. Das ist mir sehr unheimlich,....
Berthold,
'Staunässe' gibbet (O-Ton Burki) bei Phrags nicht, die lieben nasse Füsse.
Der Begriff 'Staunässe' kommt in der alten Orchideenliteratur vor und da hat ein Autor vom anderen abgeschrieben ohne sich eigene Gedanken zu machen. Auch heute ist die Meinung noch weit verbreitet, 'Staunässe' sei der tod für die Orchideen.
Ich pflege aber ca. 15 epiphytische Orchideen schon seit Jahren in Hydrokultur, also quasi in permanenter 'Staunässe'.
Was nun??


Rudolf, Staunässe gibt es. Es ist stehendes Wasser, in dem sich Bakterien ansammeln. Das weiss ich nicht aus alter Orchideenliteratur sondern eigenen Beobachtungen.

Es gibt nun Pflanzen, die gegenüber Infektionen empfindlich sind und andere, die nicht empfindlich sind.
Da dieses Phrakov in der Natur in "fliesendem" Wasser an Hängen vorkommt und nicht in stehenden Pfützen, kann ich mir vorstellen, dass es empfindlich ist. Die Pflanzen sind teuer. Deshalb meine Vorsicht. Hast Du Einwände dagegen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

GuRu

Zitat von: Berthold am 20.Mai.10 um 22:58 Uhr
....Die Pflanzen sind teuer. Deshalb meine Vorsicht. Hast Du Einwände dagegen?
Berthold,
natürlich nicht...hab' ja weiter oben schon geschrieben, dass die Kultur letztlich jedem selbst obliegt!!
Wünsche Dir dabei viel Glück und Deinen kovachii's gutes Gedeihen!! :thumb :thumb

Berthold

Zitat von: Berthold am 18.Mai.10 um 11:42 Uhr
So, wir wollten ja Bilder von vorher nachher einstellen, also vorher.


Nach nur 5 Tagen, die linke Pflanze auf obigem Bild (um 180° um die Hochachse gedreht). Sie wächst wie Radieschen unter hiesigen Bedingungen. Hoffentlich ist sie nicht auch einjährig:
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Berthold, könnte es sein das Du da eine von ES hast, schon mal aufs Schild gesehen?
Was ich da sehe sieht doch fast wie Peruflora's Spirit (Eric Young x kovachii) aus. Der Fett markierte Teil scheint ja mit auf dem Schild zu stehen.
ES hatte diese bis vor ca. 1 Woche für 139 ->79 drin stehen. :nee

orchitim
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orchitim

Wollte das nur anmerken, wegen des rasanten Wachstums. Ist bei Gieswasser aus dem Anklingbecken bei ES ja nicht verwunderlich. :thumb

orchitim
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Ruediger

Zitat von: Berthold am 18.Mai.10 um 11:42 Uhr


Wieviel Neudohum verträgt die Pflanze wohl?

Die Frage solte eher lauten:
Wieviel Berthold vertragen die Pflanzen wohl? :bag :-p


Ich bin gespannt, wie sie wachsen und hoffentlich bald blühen.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: orchitim am 22.Mai.10 um 18:16 Uhr
Berthold, könnte es sein das Du da eine von ES hast,..

orchitim

Da ES hier mitliest, kannte ES natürlich meinen Wunsch und hat die Pflanze persönlich aus Pru für mich mitgebracht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Jaja, Beziehungen sind alles.
Aber mal Ernst beiseite, wie stehen die bei Dir? Meine begnügen sich mit eher gemächlichem Wachstum. Das Neudohum alleine kann es ja nicht sein, noch dazu nach erst 5 Tagen Eingewöhnung.

orchitim

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Berthold

Neudohum ist ja nicht drin, nur 10% Kokoshum und 10% Kalksplitt, war zu feige.

Pflanze steht in einem kleinen Anzuchthaus im Gewächshaus. Temperatur schwankt so zwischen 15 und 30°, Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 95%.
Das Substrat wurde nach dem Topfen nass gemacht und war bis heute oberflächlich noch nicht angetrocknet (Seramis wird heller). Es ist also ein ziemlich dichtes Substrat mit viel Kontakt zur Oberfläche der Wurzeln.

Ob sich auch neue Wurzeln bilden habe ich nicht geprüft, ist mir im Moment zu riskant, die wieder freizulegen. 

Auch die beiden Triebe der anderen Pflanze sind deutlich gewachsen, erstaunlicherweise.  
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Hmmm, das mit dem AnzuchtGWH bekomme ich hin, auch die Temperaturen. Nur würde ich denken, das die Frischluft in so einer Kabine nicht unbedingt Sturmstärken erreicht. So wie ich bei Decker gelesen habe sind die kovs aber Frischluftfanatiker.
Habe meine in Nopsentöpfen stehen um das Wurzelwachstum besser im Blick zu haben.
Das Wachstum der drei ist bei gleichen Bedingungen wie meine anderen Phragmis bedeutend langsamer.
Da werd ich wohl ein bissel experimentieren müssen. Habe ja 3 Versuche grins.

orchitim
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Berthold

Zitat von: orchitim am 22.Mai.10 um 21:19 Uhr
Nur würde ich denken, das die Frischluft in so einer Kabine nicht unbedingt Sturmstärken erreicht. So wie ich bei Decker gelesen habe sind die kovs aber Frischluftfanatiker.

orchitim

Luftbewegung ist da in der Tat wenig. Aber man braucht sie ja auch nur, um Infektionen zu verhindern, ähnlich wie "fliessendes" Wasser im Substrat.
Ich denke, dass ich eimal wöchentlich den Deckel des Anzuchthäuschens öffne, dann trocknet es oberflächlich in wenigen Stunden komplett aus.

5 Tage sind aber auch noch kein Langzeittest, deshalb möchte ich im Moment auch keine Empfehlung in irgend einer Richtung aussprechen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Jedenfalls Danke, es ist gut zu wissen, das man nicht alleine ist wenn etwas daneben geht. :tsts

orchitim
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Berthold

Zitat von: orchitim am 22.Mai.10 um 21:52 Uhr
Jedenfalls Danke, es ist gut zu wissen, das man nicht alleine ist wenn etwas daneben geht. :tsts

orchitim

Ich fürchte, in diesem Falle wirst Du Dich noch einsam fühlen.
Bei dem Selenipedium kann ich Dir vielleicht zur Seite stehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)