Orchideentour im Juli nach Italien

Begonnen von sokol, 07.Okt.20 um 22:12 Uhr

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sokol

Vorbei geht es an den Monti Alburni in den westlichsten Zipfel der Basilikata, wo wir uns immer wieder gerne mit unserem italienischen Orchideenfreund treffen. Gefühlt kennt er jede Epipactispflanze seit 20 Jahren und ist mit jeder längst per du.
LG Stefan

sokol

Es wird natürlich immer fleißig diskutiert und fotografiert.
LG Stefan

sokol

Die Samen von zwei Nelkenarten wurden gesammelt, eine unbekanntermaßen, Dianthus sylvestris blühte noch.
LG Stefan

sokol

Drinnen im Buchenwald dann sehr viele Epipactis lucana, ähnlich Ep. helleborine aber mit dickerem Stängel, kürzeren und blaugrünen Blättern, gewellten Blatträndern und einer späteren Blütezeit.
LG Stefan

sokol

Nachdem diese Gebiet am Beginn des Lukanischen Appenins sehr artenreich ist, gibt es noch weitere Epipactisarten von dort. Epipactis exilis ist eine der wenigen Epipactisarten, die man in jedem Zustand sofort erkennt. Sie ist zierlich, hat kleine hoch ansetzende blaugrüne Blätter und Stängel, Blätter und Fruchtknoten sind völlig unbehaart.
Sie ist von Griechenland über den Pannonischen Raum bis nach Frankreich und den Süden Italiens verbreitet.

LG Stefan

sokol

#65
Epipactis naousaensis wurde aus dem Vermio oberhalb Naoussa gleichmal mit Schreibfehler "nauosaensis" beschrieben, was man nachträglich korrigieren konnte.
Sie kommt nur in einem kleinen Gebiet Nordgriechenlands und in Süditalien vor. In Italien ist sie stellenweise recht häufig. Sie blüht in Italien gerne kleistogam, man findet aber auch Pflanzen mit normal offenen Blüten. Es ist eine meist recht große Pflanze, die gerne Büschel bildet.
Im ersten Bild sieht man die typische Situation, die meisten Blüten spreizen nur vorne die Sepalen etwas bleiben aber zu.
LG Stefan

Berthold

Zitat von: sokol am 18.Okt.20 um 21:26 Uhr
Epipactis naousaensis wurde aus dem Vermio oberhalb Naoussa gleichmal mit Schreibfehler "nauosaensis" beschrieben, was man nachträglich korrigieren konnte.


Lebt die Art über einen Pilz auf den Baumwurzeln?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sokol

Ich kenne die Gegend ja bereits aus Mai und Juni, hätte aber nicht gedacht, dass man Mitte Juli noch blühende Magerrasenorchideen finden kann, wenn auch auf 1400m.
LG Stefan

sokol

Da gibt es auch noch anderes, eine Glockenblume mit einem kaum zu merkenden Namen und Feuerlilien.
LG Stefan

sokol

Am Nordhang des Monte Viggiano geht es mit Epipactis purpurata so richtig los. Im weiteren Verlauf des Höhenzugs gibt es Stellen mit hunderten von ihnen.
LG Stefan

sokol

Von einer der schönsten Ständelwurzarten geht es nun zu einer der zumindest merkwürdigsten Arten, klein, verdreht, manchmal unvollständig - irgendwie verkorkst.

Man muss dem Höhenrücken nur noch einige Kilometer folgen, bis man die Pflanzen findet.
LG Stefan

sokol

Bis jetzt sieht Epipactis torqueta noch ganz ordentlich aus. Sie ist autogam und hat nichts mehr, was die Pollen hindert, direkt auf die Narbe zu rutschen, also tun sie das. Wozu muss ein vollautogame Pflanze eigentlich schön sein? Eigentlich muss sie das nicht. Man kann da ordentlich sparen und trotzdem wird man bestäubt.

Meine Freunde sind die Marienkäfer. Die Ameisen tragen unermüdlich die Läuse auf die Epipactis und dann schauen sie nicht mehr schön aus. Beim nächsten Besuch, ich habe manche Stellen in einem Jahr mehrfach besucht, sind sie wieder weg.
LG Stefan

Berthold

Zitat von: sokol am 21.Okt.20 um 19:49 Uhr
Bis jetzt sieht Epipactis torqueta noch ganz ordentlich aus. Sie ist autogam und hat nichts mehr, was die Pollen hindert, direkt auf die Narbe zu rutschen, also tun sie das. Wozu muss ein vollautogame Pflanze eigentlich schön sein? Eigentlich muss sie das nicht. Man kann da ordentlich sparen und trotzdem wird man bestäubt.
Sie kann leider nicht gut an der genetischen Vielfalt teilnehmen und sich dadurch nicht am der evolutionären Fortschritt beteiligen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sokol

Wir sind jetzt ziemlich am Ende des Lukanischen Appenins und fahren über das Valle d'Agri weiter nach Süden.
LG Stefan

sokol

Zitat von: Berthold am 21.Okt.20 um 19:55 Uhr
Zitat von: sokol am 21.Okt.20 um 19:49 Uhr
Bis jetzt sieht Epipactis torqueta noch ganz ordentlich aus. Sie ist autogam und hat nichts mehr, was die Pollen hindert, direkt auf die Narbe zu rutschen, also tun sie das. Wozu muss ein vollautogame Pflanze eigentlich schön sein? Eigentlich muss sie das nicht. Man kann da ordentlich sparen und trotzdem wird man bestäubt.
Sie kann leider nicht gut an der genetischen Vielfalt teilnehmen und sich dadurch nicht am der evolutionären Fortschritt beteiligen.

Ja, das kann zur Sackgasse werden.
LG Stefan