Orchis elegans symbiotische Aussaat

Begonnen von Berthold, 24.Sep.08 um 19:56 Uhr

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Berthold

Zitat von: Claus am 07.Sep.09 um 21:06 Uhr
Berthold,

wieviel Stück von den 50 ?


Claus, ich habe nicht so viel Geld, dass ich sie alle zeigen könnte.

Aber es sind schon einige. Die Töpfe standen halt ziemlich trocken und das Substrat wurde gewechselt, dann fault da in Neudohum auch nichts ab. Die grössten standen in reinem Neudohum, logischerweise wegen des hohen Nährstoffgehaltes.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Wenn sie richtig groß werden sollen, müßte ich was von meinem Lehm schicken.
Dann müßtest du aber Silberdollar daneben legen. Das wird dann teuer. :whistle

Berthold

Manfred, Deine Orchis palustris sind auf ähnlichem Wege. Sie wachsen genau so gut, nachdem ich den Pilz wieder sauber habe und den Samen ordentlich desinfiziert habe. Du hast da verdammt viele Pilze an den Samen kleben gehabt.
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=2719.0
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Die Pilze stören mich nicht. Im O. palustris Beet haben wieder ca. 20 Pflanzen gekeimt.
Habe deshalb ein neues Beet von 5 x 1 m angelegt. Dort kommen jetzt die Jungpflanzen rein. Dazu ziehen dort noch meine P. leucophaea ein. Mal sehen wie da die Keimungen sind.
Ihr wisst ja, ich stehe auf Rohboden als Nährboden.

Berthold

Zitat von: Manne am 07.Sep.09 um 21:51 Uhr
Ihr wisst ja, ich stehe auf Rohboden als Nährboden.

Aber 1 cm Knollen in 23 Monaten (eigentlich 20 Manten) schaffst Du nie, glaube ich. Und ich glaube, Du brauchst 100 mal mehr Samen pro Pflanze als ich. Damit kommst Du niemals zu einem kleinen Vermögen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

#20
Zum Ersten kann ich nicht viel sagen, ich sehe sie ja erst, wenn sie Blättchen haben. Ja und Samen habe ich ja genug. Der Hauptvorteil ist aber wohl, es macht sehr wenig Arbeit.
Aber jeder hat da so anders seinen Spass.
Was soll ich mit noch einem Vermögen. :whistle

Berthold

So, die erste blüht nach 2 Jahren und 6 Monaten



ich glaube, die Natur kann das nicht so schnell, denn sie benutzt kein Neudohum.
Leider hat der Sämling etwas Orchis laxiflora im Blut.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Berthold, das ist keine A. elegans. A. elegans faltet die Lippe nicht nach hinten. Die Lippe ist ganz flach und sehr groß. Jedenfalls die Pflanzen auf dem Balkan.

erdorchideen

... und laxiflora keimt und wächst auch ganz leicht mit B1. Kostet daher auch nicht so viel. Zum Glück leben wir nicht von den erwarteten Orchideen-Vermögen :whistle

Liebe Grüße,
Frank

Berthold

Zitat von: Manne am 01.Jun.10 um 19:56 Uhr
Berthold, das ist keine A. elegans. A. elegans faltet die Lippe nicht nach hinten. Die Lippe ist ganz flach und sehr groß. Jedenfalls die Pflanzen auf dem Balkan.

Manfred, der Samen ist von einer echten elegans, nur der Pollen stammt wohl von laxiflora. Ich kenne die elegans auch nur mit flacher Lippe, einzelne Blüten sind aber auch etwas gefaltet. Sie sind sehr gross, bis zu einem Meter. Aber jetzt habe ich echte laxiflora im Moor, die war letztes Jahr genau so gross.

Ich nehme ja stark an, dass der Samen von Deinen beiden palustris reinrassig ist. Sie wachsen auf B1 genau so gut, auch Orchis robusta aus Mallorca.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Berthold, mir ist eingefallen, das ich dir ja zu Rumänien was suchen wollte. An Unterlagen habe ich nichts mehr finden können. Aber es passt zum Thema. Du kannst in ganz Rumänien im Flachland A. elegans finden. In der Walachei besonders reichlich. Es ist dort die dominierende Form.
Die Blütezeit kommt auch gut hin. Die Spezies liegt ja in der Blütezeit ca. zwei Wochen später als A. palustris. Sie kann dort bis 1,50 m werden, nicht zu übersehen.
Die zwei interessantesten Art D. cordigera und Leucorchis frivaldii kommt in den Gebirgen in den meisten Mooren vor. Ich habe damals jedenfalls in den Karpaten die Arten fast überall gefunden. Die anderen Arten sind wie sonst auch in Europa.

Berthold

12 Jahre später ein weiterer Aussaat-Versuch.

2 Monate nach der Aussaat auf A36 sind nur 2 Samen gekeimt in insgesamt 8 Gläsern.
Der Samen besaß etwa zu 60% Embryonen, teilweise verkrüppelt. Da schien etwas mit der Bestäubung nicht geklappt zu haben. Vielleicht war es ein Bestäubungsversuch mit eigenem Pollen in der Natur.
Auch der A36 war nicht mehr ganz sauber.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Nach dem Umlegen auf neuen Nährboden gab es einen enormen Wachstumsschub der Pilzhyphen.

Ich weiss leider nicht, ob die im Haferflocken-Agar mit sterilisierten Äste irgendwelche Stoffe enthalten, die das Pilzwachstum stark fördern oder ob sich ein Fremdpilz in die Gläser eingeschlichen hat.
Das Basis-Substrat enthält 2.5 g/l Haferflocken und 1 g/l Weizenmehl, und 8 g/l Agar, also der hier übliche Standard.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Zitat von: Berthold am 29.Dez.20 um 22:33 Uhr
Nach dem Umlegen auf neuen Nährboden gab es einen enormen Wachstumsschub der Pilzhyphen.

Ich weiss leider nicht, ob die im Haferflocken-Agar mit sterilisierten Äste irgendwelche Stoffe enthalten, die das Pilzwachstum stark fördern oder ob sich ein Fremdpilz in die Gläser eingeschlichen hat.
Das Basis-Substrat enthält 2.5 g/l Haferflocken und 1 g/l Weizenmehl, und 8 g/l Agar, also der hier übliche Standard.

Naja, du arbeitest nicht steril, ein Fremdpilz wird sich sicher einnisten.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 30.Dez.20 um 08:08 Uhr
Naja, du arbeitest nicht steril, ein Fremdpilz wird sich sicher einnisten.
Bisher ist das sehr selten passiert, eigentlich nur, wenn ich den Samen nicht desinfiziere, was ich nicht mehr mache. Man muss allerdings sehr sauber arbeiten durch Raumluftfilterung, Atemschutz und Entstaubung der Arbeitsfläche und Desinfizierung der Geräte. Die Gläser sind bei den Arbeiten nur sehr kurz geöffnet, unter 5 Sekunden. 
Allerdings habe ich in den letzten Aussaaten manchmal gelartige Verflüssigungen auf der Agar-Oberfläche entdeckt. Das ist vermutlich eine bakterielle Infektion, die aber durch die Impf-Klumpen zur Vorinfizierung eingeschleppt wurden.
Antibiotika benutze ich nicht, was wahrscheinlich nützlich wäre, aber ziemlich unübersichtlich bezüglich der Umweltbelastung bei der Entsorgung.
In diesem Fall wurde der Agar nicht vorinfiziert, sondern durch Einsetzen der Sämlinge, die den Pilz am Protokorm tragen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)