Bislang älteste Fossilien mehrzelliger Organismen entdeckt

Begonnen von Ahriman, 02.Jul.10 um 03:10 Uhr

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Ahriman

In Gabun wurden die bisher ältesten Fossilien makroskopischer mehrzelliger Organismen gefunden.
Das Alter wurde auf 2,1 +/- 0,03Mrd Jahre geschätzt.

http://science.orf.at/stories/1652255/
Den ganzen Nature-Artikel kann ich auf Wunsch nachliefern, sind auch gute Bilder dabei. :yes

Die Strukturen erinnern mich ein wenig an Dickinsonia aus der Ediacara-Fauna, nur sind die maximal 600Mio Jahre alt. Auch ist keineswegs gesagt dass es sich dabei um Eukaryoten handelt, möglicherweise sind das ganz andere Organismen die nicht mit heute vorkommenden Lebewesen verwandt sind. Man nimmt an dass  Vielzeller mehrmals entstanden und wieder ausgestorben sind. Heutige Eukaryoten sind genetisch relativ homogen verglichen mit Bakterien was eher gegen ein extrem hohes Alter spricht. Andereseits hat man eukaryotenspezifische Biomoleküle in 2,7 Mrd. Jahre alten Sedimenten nachgewiesen. Jedenfalls denke ich dass sich das erste Auftreten von Lebewesen - von Bakterien bis zum Menschen - auch weiterhin noch nach hinten verschieben wird.

LG,
Christian

werner

Grüße, Werner

Sorensen

Und du bist dir sicher, dass die nicht schon hier im Forum posten?

Gruss

Sorensen, stark beunruhigt

Ricarda

Das ist spannend, Christian.
Bin neugierig, ob es sich klären läast, ob es tatsächlich koordiniertes radiales Wachstunm ist oder eine einfachere Haufenbildung.

Ich bin immer etwas erstaunt, was für Strukturen und Details aus solchen Fossilien und deren Bildern so alle gesehen werden. Andererseits haben die auch Übung darin :ka.

Aber wundern würde mich das auch nicht. Wie Du sagst.
Die Phase der Einzeller war so immens lang, die hatten alle Zeit, alles mögliche auszuzprobieren - und wir finden kaum etwas davon.

Mich würde interessieren, was Dawkins zu dem Fund sagt.

Manne

#4
Ja, das sind die Funde an welchen bestimmte Forscher verzweifeln. Nun hatten sie eine so schöne Theorie zum Gesetz erklärt und nun das.
Die Auswirkung auf die menschliche Entwicklung, sind nicht von der Hand zu weisen.
Bisher wird ja immer behauptet, das der Mensch etwa 1 Mio. Jahre alt ist.
Warum gibt es aber behauene Faustkeile welche schon wesentlich älter sind.
War wohl IT.

Ricarda

Manne:
ZitatDie Auswirkung auf die menschliche Entwicklung, sind nicht von der Hand zu weisen.

Du meinst, deshalb sehen unsere Ohren so aus?

Ahriman

Spannend wird es erst wenn noch andere Mrd. Jahre alte menschliche Körperteile auftauchen...  :whistle

LG,
Christian

matucana

Hi,

ich finde es auch erstaunlich, dass zwei MILLIARDEN Jahre nichts Wesentliches passiert ist, wo doch Mehrzelligkeit und Arbeitsteilung eine so offensichtlich nutzreiche Richting ist. Sind in der Zeit so viele große Meteore niedergegangen bzw. Vulkane der Stufe 8 ausgebrochen?
Schöne Grüße Helli


Ich mag alle Farben, nur schwarz müsen sie sein.

Berthold

Zitat von: matucana am 03.Jul.10 um 02:04 Uhr
Sind in der Zeit so viele große Meteore niedergegangen bzw. Vulkane der Stufe 8 ausgebrochen?

Wahrscheinlich zu wenige. Wenn nichts passiert hat die Evolution keinen Grund sich anzustrengen um neues zu schaffen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ricarda

Helli:
Zitatich finde es auch erstaunlich, dass zwei MILLIARDEN Jahre nichts Wesentliches passiert ist, wo doch Mehrzelligkeit und Arbeitsteilung eine so offensichtlich nutzreiche Richting ist.

Das sagen wir jetzt, wo wir das Prinzip ja kennen. Die kannten es ja nicht. Nicht mal die Evolution selber hat daneben gestanden und gesagt, meine Geüte, wird Zeit für die Mehrzelligkeit, ist ja nicht mitanzusehen dieses Gestümper...

Und wie Berthold sagt, ohne dass Engpässe entstehen, z.B. Ressourcen werden knapp, weils zu viele gibt, sind zufällige Mutationen kein Vorteil.

Da hat sich bis heute nicht viel geändert, man sieht, wessen Kinder wirs sind: Solange alles so weiter läuft, gibts keinen Grund, was zu ändern... ;-) Ist sogar ein Fußballprinzip: Never change a winning team...

Mr. Kaizer

Ich dachte bislang, der älteste mehrzellige Organismus wäre Jopi Heesters. Und fossil ist er ja auch.

Ahriman

Neues zu den (eukaryotischen?) Makrofossilien aus Gabun:
Manche scheibenförmige Organismen mit bis zu 17cm Durchmesser und erinnern an Schleimpilze, andere offenbar dazu fähig im Sediment zu wühlen, also sich selbstständig fortzubewegen. Dies wie gesagt von 2100 Mio Jahren. :wacko
https://en.wikipedia.org/wiki/Francevillian_biota
https://www.pnas.org/content/116/9/3431

walter b.

Das ist ja auch höchst interessant!
Vielen Dank für's Teilen, Christian!!