Cypripedium acaule und acaule album

Begonnen von Stick †, 10.Mär.10 um 10:49 Uhr

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walter b.

Aber auch lebendes Sphagnum hält Pilze und andere Keime ab!

Berthold

Zitat von: walter b. am 11.Okt.21 um 17:38 Uhr
Aber auch lebendes Sphagnum hält Pilze und andere Keime ab!
Aber wenn es vom Regen durchgespühlt wird, senkt es niemals den pH-Wert auf unter 4 ab, sodass acaule überleben kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Sphagnum gibt aber keimtötende Stoffe ab und senkt den pH-Wert ab. Dem acaule ist es wahrscheinlich egal, warum keine Keime im Substrat sind, wesentlich ist ihm dass keine Keime im Boden sind.

Berthold

Zitat von: walter b. am 11.Okt.21 um 17:47 Uhr
Sphagnum gibt aber keimtötende Stoffe ab und senkt den pH-Wert ab. Dem acaule ist es wahrscheinlich egal, warum keine Keime im Substrat sind, wesentlich ist ihm dass keine Keime im Boden sind.

Ja, das ist doch bekannt, aber dennoch kann man mit der Kenntnis kein acaule-Biotop bauen, weil die pH-Ionen weggespült werden können.
Man muss dauerhaft einen pH-Wert unter 4 einhalten können und dabei darf das Substrat nicht dauernass sein, wie es in Hochmooren meist der Fall ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Mag so sein, dass mein Ansatz kein C.acaule Biotop ergibt.
Aber schlüssig ist Deine Argumentation leider nicht.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Wenn eine Infektion die Ursache ist, kann ein lebendes System wohl am ehesten die nötige Redundanz bieten.
Regnen wird es im Verbreitungsgebiet  wohl öfter mal länger. Da wird der PH-wert auch dort zeitweilig schwanken.

Mein Wasserkörper speichert ja den größten Teil des anfallenden Wassers.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Axel, ich könnte mir auch vorstellen, dass der Ansatz mit dem lebenden Sphagnum erfolgreich sein kann.
Wie bereits gesagt, dem Cpripedium acaule ist es egal warum keine Keime da sind, wesentlich ist dass keine Keime da sind. Und das erreicht das Sphagnum auf zweierlei Arten, wie wir wissen. Und da ist dann der pH-Wert nebensächlich, wird er doch auch kaum in große Höhen steigen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Cypripedium acaule nicht so sauer pflegen, weil es die Art unbedingt derart sauer braucht, sondern weil in unseren (toten) Substraten nur so keine Keime überleben können.

partisanengärtner

Wenn ich das auf dieser Seite richtig interpretiere können Shagnummoose den PH des Regenwassers auf bis zu 2,5 senken. Hängt vermutlich auch von der Art ab. Ganz unten:
http://www.hydrologie.uni-oldenburg.de/ein-bit/11822.html

Wie effektiv die sein können sehe ich gerade an einer kalkhaltigen schwimmenden Insel mit Dolomitsplitt.
Da ist ein kleines Sphagnumstück gelandet. Das war im Juli.
Ist mir nicht aufgefallen, aber jetzt ist es mehr als dreimal so groß und zeigt eine gesunde Farbe.

Irgendwann habe ich dann dort ein Hochmoor ;)
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 11.Okt.21 um 19:26 Uhr
Wenn ich das auf dieser Seite richtig interpretiere können Shagnummoose den PH des Regenwassers auf bis zu 2,5 senken. ... Ganz unten:
http://www.hydrologie.uni-oldenburg.de/ein-bit/11822.html

Ja, aber das geht nur in einer Umgebung wie dem Moor, wo der Regen die H-Ionen nicht wegspülen kann und wo sie sich deshalb unten sammeln können.
Ich gehe davon aus, dass Sphagnum selber bei 2.5 nicht leben kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: partisanengärtner am 11.Okt.21 um 19:26 Uhr
Wenn ich das auf dieser Seite richtig interpretiere können Shagnummoose den PH des Regenwassers auf bis zu 2,5 senken. Hängt vermutlich auch von der Art ab. Ganz unten:
http://www.hydrologie.uni-oldenburg.de/ein-bit/11822.html

Wie effektiv die sein können sehe ich gerade an einer kalkhaltigen schwimmenden Insel mit Dolomitsplitt.
Da ist ein kleines Sphagnumstück gelandet. Das war im Juli.
Ist mir nicht aufgefallen, aber jetzt ist es mehr als dreimal so groß und zeigt eine gesunde Farbe.

Irgendwann habe ich dann dort ein Hochmoor ;)

Ja, und in dem Sphagnum-Polster kannst Du vielleicht sogar Cypripedium acaule setzen, trotz kalkhaltigem Untergrund. Solange die Wurzeln des Frauenschuhs im Sphagnum bleiben, mag vielleicht die keimfreie und saure Umgebung das Pflänzchen sogar schützen können.

Berthold

Zitat von: walter b. am 11.Okt.21 um 19:22 Uhr
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Cypripedium acaule nicht so sauer pflegen, weil es die Art unbedingt derart sauer braucht, sondern weil in unseren (toten) Substraten nur so keine Keime überleben können.

Ja, das ist richtig, aber das Sphagnum erzeugt nicht genügend Fungizide oder andere Giftstoffe, um acaule sicher zu schützen.
Deshalb ist die hohe H-Ionen-Konzentration zusätzlich noch sehr wichtig, die im Moor entsteht. Deshalb wächst acaule auch auf trockeneres Stellen, wo die Säure durch Bodensubstrat und verrottender Biosubstanz (Nadelverrottung) gesichert ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 11.Okt.21 um 20:06 Uhr
Zitat von: walter b. am 11.Okt.21 um 19:22 Uhr
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Cypripedium acaule nicht so sauer pflegen, weil es die Art unbedingt derart sauer braucht, sondern weil in unseren (toten) Substraten nur so keine Keime überleben können.

Ja, das ist richtig, aber das Sphagnum erzeugt nicht genügend Fungizide oder andere Giftstoffe, um acaule sicher zu schützen.

Ja, vielleicht, aber es erzeugt darüber hinaus noch eine saure Umgebung, die zusätzlich schützt. Aber woher willst du das denn so genau wissen?


Zitat von: Berthold am 11.Okt.21 um 20:06 Uhr

Deshalb ist die hohe H-Ionen-Konzentration zusätzlich noch sehr wichtig, die im Moor entsteht. Deshalb wächst acaule auch auf trockeneres Stellen, wo die Säure durch Bodensubstrat und verrottender Biosubstanz (Nadelverrottung) gesichert ist.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass die Art auf sowohl trockenen wie auch feuchten Standorten zu finden ist.

Berthold

Zitat von: walter b. am 12.Okt.21 um 11:01 Uhr
Aber woher willst du das denn so genau wissen?

Weil ich es getestet habe.
In reinem Sphagnum auf 5 cm-Torf-Schicht, das von Regenwasser durchspült wird, existiert acaule nur kurze Zeit (1.5 Jahre). Dann ist der pH-Wert auf 5 gestiegen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Was war unter dem Torf?
5 cm erscheinen mir wenig wenn das im Topf war und als Substratauflage genauso.
Ist das Sphagnum so überhaupt gewachsen? Du hältst es ja scheinbar recht trocken, wenn ich Deine Aussagen so durchgehe.

Momentan hat das Wasser auf dem das schwimmt ja noch einen PH von 2,8.
Es regnet ja gerade und ich werde regelmäßig messen. Das Sphagnum auf dem sauren Wasser scheint noch nicht zu leiden.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 12.Okt.21 um 16:08 Uhr
Was war unter dem Torf?
5 cm erscheinen mir wenig wenn das im Topf war und als Substratauflage genauso.
Ist das Sphagnum so überhaupt gewachsen? Du hältst es ja scheinbar recht trocken, wenn ich Deine Aussagen so durchgehe.

Ein Teil des Sphagnum stand über Torf mit einer Folie darunter und ist auch gewachsen. Anfänglich lag der pH-Wert bei 3.8 und das acaule hat auch geblüht. Im nächsten Jahr lag der pH-Wert bei ca. 5  und das acaule ist abgefault.
Ein anderer Teil des Sphagnums steckte auf Rheinsand. Es ist dort auch langsam gewachsen, acaule aber ist schnell abgestorben
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)