Aussaat von Wintergrün (Pyrola sp.) ?

Begonnen von Stefan_S., 15.Sep.21 um 20:58 Uhr

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Stefan_S.

Guten Abend, liebe Forums-Mitglieder.
Mein Name ist Stefan und ich bin erst seit kurzem hier im Forum. Normalerweise beschäftige ich mich mit Karnivoren und deren Begleitpflanzen, sowie deren Aussaat (auch Nepenthes Aussaat).
Neulich erhielt ich jedoch von einem Bekannten einige Ziplock Beutelchen mit Samenständen einiger Wintergrün Arten (unter anderem P. rotundifolia, die anderen unbestimmt), die er aus seinem Urlaub im Hohen Norden mitgebracht hat.
Da die Samen der Wintergrüne denen der Orchideen in Größe und Aussehen sehr ähneln, trotzdem es sich um Heidekrautgewächse handelt und auch wie Orchideensamen zur Keimung auf Mykorhizza Pilze angewiesen sind, dachte ich mir, dass ich hier eventuell Tips für die Keimung der Samen bekommen könnte oder sich jemand findet, der die Samen eventuell In-Vitro keimen lassen könnte, da ich leider keine Vorkenntnisse auf dem Gebiet habe.
Ich bedanke mich jetzt schon für jede Hilfe :)

Lg.: Stefan

Berthold

Stefan, ich persönlich habe keine Erfahrung mit der Pyrola-invitro-Aussaat.
Aber ich würde sie durchführen wie die sterile asymbiotische Aussaat den Erdorchideen-Samen, auch mit gleichem Nährboden zum ersten Test.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stefan_S.

Danke für die schnelle Antwort. Werde noch etwas warten, ob jemand nicht doch schon Erfahrung auf dem Gebiet gemacht hat, sonst werde ich mich mal nach einer "Anfängerfreundlichen" Methode zur In Vitro Kultur  informieren und mich einlesen.

Berthold

Die meisten Arten sind auch als adulte Pflanzen sehr pilzabhängig. Hier überlebt nur Pyrola rotundifolia.
Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Samen auch nur mit Pilzen keimen, bzw. mit Zucker im Substrat, was aber nur steril möglich ist, da sonst der Zucker Pilze und Bakterien anzieht, die den Samen zerstören.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stefan_S.

Wäre es dann sinnvoll mit den Sämlingen (falls es klappen sollte) Tests mit verschiedenen Waldböden z.b. aus Kiefernwäldern, (wo die Arten natürlicherweise vorkommen) durchzuführen um mit viel Glück einen geeigneten Pilz zu finden ?

Berthold

Ja, das wäre sinnvoll, ist aber sehr mühsam.
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Stefan_S.

Habe ja genug Samen um zu testen. Muss sie halt nur erstmal zum keimen bringen. Dann herrscht kein Mangel an Testsubjekten mehr ;)

Berthold

Du musst viel testen, um sie zum Keimen bringen, meinte ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stefan_S.

Achso, ja. Das denke ich auch.  Glaube, das wird auf jeden Fall ein größeres Projekt...

Berthold

Ja, aber solange Du Deinen Lebensunterhalt damit nicht bestreiten musst, sollte es kein Problem sein, oder?
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doc snyder

Bei mir hat sich der Sumpf-Porst ohne Probleme im Moorbeet ausgesäet. Er ist ja auch auf Mykorrhizza angewiesen.

Vielleicht eine Probe auf Torf versuchen, kann aber dauern, sicherlich erst nach Frost...
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Berthold

Zitat von: doc snyder am 17.Sep.21 um 19:09 Uhr
Bei mir hat sich der Sumpf-Porst ohne Probleme im Moorbeet ausgesäet. Er ist ja auch auf Mykorrhizza angewiesen.

Vielleicht eine Probe auf Torf versuchen, kann aber dauern, sicherlich erst nach Frost...
Aber der Sumpfporst hat dicke Embryonen im Samen und kann selbständig Triebe bilden, die Photosynthese machen können.
Deshalb ist er beim Keimen nicht auf Pilze angewiesen.
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