Himantoglossum hircinium

Begonnen von Volzotan, 25.Okt.08 um 21:13 Uhr

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Volzotan

Hi,
hier sollen die Erfahrungen zu H. hircinium gesammelt werden, es dürfen sich hier auch gern alle beteiligen, die welche von mir bekommen haben.

Ausgesät habe ich im November 2007, gebleicht habe ich mit 0,5% NaOCl , gestaffelt von 5-11min, in allen Gläsern erfolgte Keimung.
Nährboden war Malmgren mod. ohne Zusätze.
Ab Jannuar waren sie 1 Monat im Kühlschrank.
Beim Umlegen habe ich dann Malmgren mod. mit Kokoswasser und Malmgren mod. mit Kokoswasser und Ammoniumnitrat benutzt.

Das Ergebnis ist nicht gerade überraschend:

1. Malmgren mod. mit 10% Kokoswasser

Die sind schon ganz gut, alles in allem aber etws labbrig und die Wurzeln sind ziemlich dunkel geworden.

2. Malmgren mod. mit 10% Kokoswasser + 75mg/l NH4NO3

Die gefallen mir besser, da gibts nichts zu mäkeln.

Gruß Volzotan

Berthold

Roman, sind die Wurzeln auf dem ersten Bild abgestorben? Sie werden so dünn zur Pflanze hin.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Nö eigentlich nicht, die Spitzen sind noch lebendig, bis jetzt.

Gruß Roman

Berthold

Zitat von: Volzotan am 25.Okt.08 um 22:01 Uhr
die Spitzen sind noch lebendig, bis jetzt.

Gruß Roman

ja, das schon, nur müssen sie auch noch Nährstofftransport in die Pfalnze hinein schaffen. Wenn Du die Wurzeln abschneidest würden sie auch noch lange weiterleben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Hmm ich hab die jetzt alle getopft, gebuddelt wird nun nicht mehr, bin grundsätzlich hart zu meinen Pflanzen, wenn die drauf gehen sind noch genug andere da außerdem kann ich ja wieder eine Aussaat machen, Samen hab ich noch mehr als genug.

Gruß Volzotan

Berthold

Zitat von: Volzotan am 25.Okt.08 um 22:21 Uhr
Hmm ich hab die jetzt alle getopft, gebuddelt wird nun nicht mehr,
Gruß Volzotan

ja klar, wäre nur ein ungewöhnlicher Prozess wenn die Würzeln angeschnürt würden. Habe sowas noch nie gesehen. Es kann ja auch sein, dass sie anfänglich nur dünn, später kräftiger in besserem Nährboden gewachsen sind
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Hallo,

die Pflanzen von Roman sind gut bei mir angekommen, nur etwas durchgeschüttelt. Manche haben ein richtiges Bad in dem relativ weichen Nährboden genommen. Werde sie heute rausnehmen und komplett abwaschen müssen. Danach will ich die Blätter auf Küchenpapier gut trocknen und dann soll es ebenfalls in Neudohum gehen. In die Töpfe geb ich unten immer etwas Kalksplitt. Im Freiland steht die Riemenzunge auf einem fast rein mineralischen Boden. Gibt es Erfahrungen wie lange die von Neudohum profitieren? Wenn alles gut geht dachte ich sie nach Einziehen im Frühjahr in ca 5 Monaten umzutopfen.

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 26.Okt.08 um 12:53 Uhr
Werde sie heute rausnehmen und komplett abwaschen müssen.
Gruß Jürgen


Jürgen, wenn Du sie in Neudohum setzt, sollte an den Wurzel Gel vorhanden sein, damit der Kontakt zum Nährboden und damit der Stofftransport besser ist. Also nur die Blätter reinigen.
In Neudohum einschlämmen, abtropfen lassen, Klarsichttüte drüber und bei Zimmertemperatur aufstellen und nie mehr giessen.
Im Frühjahr werden die Blätter einziehen oder vorher auch schon an- oder abfaulen. Dann bilden sich bis Spätfrühling unterirdisch neue Knollen, die im Herbst wieder austreiben. Einen halben Monat, nachdem alles eingezogen ist, sollte man nachschauen und das Substart wechseln (dann aber nicht giessen, nur mit der Grundfeuchtigkeit des Substrates über die Sommerruhe kommen lassen) 
Wenn die Blätter Pilzinfektionen bekommen sollte man bis ins gesunde Fleich abschneiden und Fungizide sprühen. Das muss schnell passieren, da sich Infektionen vom Blatt schnell bis in die Knolle runterziehen und die Knolle killen.  
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Zitat von: Berthold am 26.Okt.08 um 13:12 Uhr

... bei Zimmertemperatur aufstellen und nie mehr giessen.


danke für die Infos; ich weiß ja nicht wie kalt Zimmertemperatur bei einem Calypsozüchter ist :whistle
Wird der Boden bei temperaturen von 18-20°C nicht nach spätestens 2 Wochen knochentrocken? Muss ich evt doch gießen, falls er bügelfeuchte unterschreitet?

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 26.Okt.08 um 22:02 Uhr
ich weiß ja nicht wie kalt Zimmertemperatur bei einem Calypsozüchter ist :whistle
Wird der Boden bei temperaturen von 18-20°C nicht nach spätestens 2 Wochen knochentrocken? Muss ich evt doch gießen, falls er bügelfeuchte unterschreitet?
Gruß Jürgen

Jürgen ich meinte den üblichen genormten Wert von 293 K (20°C). Etwas wärmer geht auch.

Die Klarsichttüten umschliessen den gesamten Topf bei mir fast vollständig, sodass kaum Wasserdampf raus- und keine Pilzsporen reinkommen. Wenn das Substrat nach dem Einpflanzen richtig nass war, hält die Feuchtigkeit ewig darin.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Also ich würde das zusammenschnüren etwas anderst bezeichnen.Mir scheint das die Wurzeln aus irgeneinem Grund abfaulen. Ob es grossen Sinn hat die Pflanzen zu setzen wage ich zu bezweifeln. Denn was nützen die schönsten Blätter wenn keine Wurzeln vorhanden sind die sie ernähren.
Entgegen Tropischen ist eine Erdorchidee nicht in der Lage beliebig und zu jeder Zeit Wurzelmasse zu bilden.
gruss Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Claus

Hallo Rudolf,
du musst berücksichtigen, dass diese Sämlinge bereits einen Jahresrhythmus hinter sich haben. Außer Rhizomorchideen bilden die meisten Erdorchideen im ersten Jahr Wurzeln aus, die sich dann wieder auflösen. Das könnte der abgebildete Zustand sein.

Ich lasse sie deshalb normalerweise länger als ein Jahr in den Gläsern und kann dann erkennen, dass sich eine zweite Wurzel bildet, die im Unterschied zur alten dann rein weiß und frisch ist.

Von dem Foto her kann ich es nicht genau erkennen, aber es könnte sein, dass diese Wurzeln bereits in den Abbauzustand übergehen. Dann ist es entscheidend, ob das verbliebene Protokorm ausreichend Stärke gesammelt hat, um im Auspikiersubstrat eine neue Wurzel zu bilden.

Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 27.Okt.08 um 09:32 Uhr
Von dem Foto her kann ich es nicht genau erkennen, aber es könnte sein, dass diese Wurzeln bereits in den Abbauzustand übergehen. Dann ist es entscheidend, ob das verbliebene Protokorm ausreichend Stärke gesammelt hat, um im Auspikiersubstrat eine neue Wurzel zu bilden.

Grüße
Claus

Rudolf, abfaulen kann es ja nicht sein, denn die Pflanzen waren ja steril aber:

Bei dem normalen Einziehen transportieren die Pflanzen noch möglichst viel Substanz von den Wurzeln in die neue Knolle und dann fangen sie klugerweise mit dem Abbauprozess nicht da an, wo die Wurzel an der Pflanze angewachsen ist sondern eher am anderen Ende der Wurzel. Und das scheinen mir diese Sämlinge hier auf dem oberen Teller übersehen zu haben. Deshalb würde ich hier von Absterben reden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Berthold
Absterben oder abfaulen, das ist oder hat doch den selben Effekt :whistle :whistle
Oder irre ich mich? :rot
Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Zitat von: purpurea am 27.Okt.08 um 11:31 Uhr
Berthold
Absterben oder abfaulen, das ist oder hat doch den selben Effekt :whistle :whistle
Oder irre ich mich? :rot
Rudolf

Rudolf, wir sind ja hier alle sehr scharfsinnige Menschen, die auch auf Feinheiten achten.

Bei dem Abfaulen sind Bakterien oder Pilze im Spiel. Diese können, wenn sie ein Pflanzenteil platt gemacht haben auch noch den Rest der Pflanze verstoffwechseln wollen. Da muss man mit Aktivkohle und Fungiziden gegen vorgehen.
Beim Absterben ist zwar ein Pflanzenteil futsch aber der Rest kann normal weiterleben und sich fort entwickeln, wenn die Bedingungen stimmen.
Einverstanden?
Gruss Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)