Physikalische Fotofrage

Begonnen von Muralis, 14.Apr.20 um 21:41 Uhr

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Muralis

Ich denke, diese Frage passt am ehesten hierher.
Ich habe vorgestern dieses Flussregenpfeifer-Bild geschossen. Ich habe den Vogel mit seinem Spiegelbild fotografiert, leider war da teilweise schon Uferschlamm, sodass Teile des Körpers im Spiegelbild fehlen.

Das Interessante, was mir beim Betrachten des Bildes aufgefallen ist: Während das Spiegelbild des Vogels ähnlich scharf abgebildet ist wie der Vogel selber, ist der Wasserbereich, in dem sich das Spiegelbild befindet, durch die geringe Entfernung bereits unscharf.

Wie kann man dieses Phänomen erklären, dass sich ein scharfes Spiegelbild in einem unscharfen Wasser zeigt?

doc snyder

Wer ein Objekt im Spiegel fotografieren möchte und die Entfernung nur bis zum Spiegel am Objektiv einstellt, erhält ein unscharfes Bild! Das Licht nimmt den Weg zum Spiegel und von dort zur Bild-Ebene. Bei Spiegelreflexkameras begeht man diesen Fehler nicht, man stellt eben scharf, bei Sucher-Kameras muss man die doppelte Entfernung zum Spiegel einstellen um das gespiegelte Motiv scharf abzubilden. Deshalb ist bei deinem Foto die Wasseroberfläche/Spiegelebene unscharf.
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Muralis

Danke, doc, für deine Erklärung. Für mich dennoch skurril - ein scharfes Spiegelbild in einem unscharfen Wasser.

Ralla

Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann