Schwups, da ist sie eingeglast (SGK Substratglaskultur)

Begonnen von Jill, 20.Jan.16 um 10:41 Uhr

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purpurea †

Ich dünge auch hier mit Osmocote.
Eine andere Frage;gibt es ein Grössenverhältniss zwischen Pflanze und Glasbehälter??
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Zitat von: purpurea am 21.Jan.17 um 12:13 Uhr
gibt es ein Grössenverhältniss zwischen Pflanze und Glasbehälter??
Dieses Problem mit dem bevorzugten Einsatz kleiner Töpfe, wo die Wurzeln schneller abtrocken, gibt es bei SGK nicht, da die Wurzeln immer in Luft mit gleichbleibender Feuchtigkeit wachsen (im Idealfall).
Alles andere ist Ästhetik und Standfestigkeit.

Du wirfst das Osmokote also unten ins Wasser und hoffst, dass die Nährstoffe nach oben ins Substrat wandern, wo die Wurzeln Kontakt mit dem Substrat haben, oder? Die Wurzeln wachse ja auch manchmal direkt ins Wasser unten im Glas.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †


Ich arbeite Osmocote etwas in's Substrat ein.
Da die Rinde etwa feucht ist wird genug Dünger freigesetzt.
Jetzt noch eine frage.Ich bekomme nächste Woche einige Paphis,nichts sagendes Groppzeug.
Die will ich auch einglasen.Will ich aber  nicht in Rinde setzen sondern in ein grobes Cypripediensubstrat.
Funzt oder funzt es nicht?
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Zitat von: purpurea am 21.Jan.17 um 13:39 Uhr

Ich arbeite Osmocote etwas in's Substrat ein.
Da die Rinde etwa feucht ist wird genug Dünger freigesetzt.

Eigentlich sollte das Substrat so grob sein, dass grosse Luftlöcher entstehen, durch die der Wind pfeiffen kann.
Dann würde Osmocote durchfallen. Nur oben drauf sollte eine feinere Schicht liegen, die das Abdampfen des Wassers etwas verhindert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Durch die Feuchte des Substrats "klebt" das Osmocote an den Subtratbrocken.Die sind ja nie ganz trocken.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Zwockel

Rudolf,
da solltest Du mal experimentieren und uns mitteilen was geschieht mit dem Osmocote.
Wir handeln nach Hauzis SGK.
Er düngt garnicht oder nur gering,wenn ich ihn recht verstanden habe.

Was jeder dann daraus macht oder nicht ist sein eigenes tun.

Vielleicht kann Hauzi ja mal was dazu sagen im Laufe der Nacht.

Die Größe des Glases sollte meiner unbedeutenden Meinung nach zur Pflanze passen. Ich habe einige in den letzten Wochen entweder etwas versetzt im Glas oder größere Gläser genommen.
Solange ich sie bewegen kann geht es,ansonsten werde ich verkleinern.
Morgen mache ich weitere Bilder.

Liebe Grüße

Will

Berthold

Zitat von: Zwockel am 21.Jan.17 um 20:27 Uhr
Rudolf,
da solltest Du mal experimentieren und uns mitteilen was geschieht mit dem Osmocote.
Wir handeln nach Hauzis SGK.
Er düngt garnicht oder nur gering,wenn ich ihn recht verstanden habe.
Will, ich denke, unsere Ex-Vanilla-Königin Marina (hier Impera) hat die Glaskultur als erste auf ihrer Homepage beschrieben. Hauzi hat auf ihren Erkenntnissen aufgebaut.

Mir persönlich geht es darum, die zugrunde liegenden entscheidenden Vorgänge im Glas dieser Kulturtechnik raus zu arbeiten, um das Verfahren weiter vereinfachen zu können.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Hauzi

Nur noch zur Ergänzung. Bei einseitiger Substratzusammenstellung (nur Pinienrinde, nur Blähton, ...) ist zusätzliche Düngung notwendig. Will man zusätzliche Düngung vermeiden muss das Substrat entsprechend zusammengestellt sein.

gez. Hauzi




Zwockel

Ha Berthold,
so hatte ich angefangen wie die Vanilla Marina.
Jedes Glas füllen,über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag ausschütten.    :tsts

Viel zu viel Arbeit,wo sollte man jetzt im Dauerfrost das Wasser herbekommen ???
Ich brauche jetzt nur zum nachfüllen,da ja täglich die Sonne scheint 1,5 Gießkannen am Wochenende.
Wenn ich sprühe 2,5 Kannen.
Ich bin in ca. 2 Stunden fertig mit meinen 190 Gläsern.

Jetzt frage ich Dich was man da noch vereinfachen will ???

Schönen Sonntag  grins


Liebe Grüße

Will

PS: Wußte nicht das sie hier ist, werde da mal schauen.


Eerika

Zwei Stunden  :swoon

Wenn ich NUR giesse, keine Pflanze mir anschaue usw, brauche ich im GWH 17 Minuten, da sind etwas mehr als 300 Pflanzen. Das momentan jeden zweiten Tag, da es kalt ist. Am längsten dauert es mit Draculas, die muss man gut durchwässern.

Und Fensterbank + Vitrine dauern 5 Minuten, das aber jeden Tag.

Regenwasser ist genug da, jedes Jahr kommt eine grosse Tonne mit dem Wasser in den Keller, das sind ca 200 Liter Reserve.

Jill

Eerika, Du vergleicht Äpfel mit Birnen. Niemand hat gesagt, daß SGK eine Methode fürs Gewächshaus ist! 7 x 20 Minuten = 140 Minuten, im Sommer gießt Du täglich, richtig? Noch dazu wäre Will deutlich schneller fertig, wenn er nicht sprühen würde.

Soll ich mit der Gießkanne vielleicht auf mein Parkett gießen, Eerika? Ich brauche für 42 Pflanzen derzeit 5 Minuten alle 10 Tage. Die Gläser bleiben dabei auf ihrem Platz stehen, ich fülle bissel Wasser auf, fertig. Und nun stell Dir normale Töpfe vor - jeden Topf nehmen, zur Spüle tragen, wässern, abtropfen lassen, wieder zurücktragen - nee. Noch dazu blühen meine Orchideen besser und länger mit SGK.

Es ist eine Methode für Fensterbänkler und Wintergärtler, nicht für Gewächshäusler.
Winterhärtezone tF

Eerika

Ich giesse ja nicht mit der Giesskanne, sondern mit Drucksprüher, damit wird das Substrat gleichmässiger durchgewässert.

Auf dem Parkett geht es natürlich nicht, das ist mir klar. Im Wohnzimmer stehen hier auch drei Pflanzen, die Flecken kenne ich. Blattdüngung kriegen sie im Zimmer nicht, auch wenn es den Pflanzen gut tut, da sie über die Blätter den Dünger gut aufnehmen. Blattdünger bekommen sie bei mir nur im Sommer, dann werden die Pflanzen an den Düngertagen anschliessen überbraust.

Iris, ich habe nirgend wo geschrieben, dass du mit Giesskanne auf dem Parkett stehende Pflanzen giessen sollst.
Ich war lediglich überrascht, dass man so lange braucht. Und du hast übersehen, dass ich auch Orchideen auf den Fensterbänken habe.

Berthold

Zitat von: Hauzi am 22.Jan.17 um 00:59 Uhr
Nur noch zur Ergänzung. Bei einseitiger Substratzusammenstellung (nur Pinienrinde, nur Blähton, ...) ist zusätzliche Düngung notwendig. Will man zusätzliche Düngung vermeiden muss das Substrat entsprechend zusammengestellt sein.

gez. Hauzi
Hauzi, ich verstehe nicht, warum man bei der Mischung des Substrates weniger düngen muss als bei einheitlichem Substrat?

Ich nehme Pinienrindenbrocken, weil darauf einige Moosarten ganz gut wachsen. Dabei wird die Pinienrinde bakteriell langsam zerlegt und gibt auch Nährstoffe frei.
Ich denke, die Brockengrösse (Verdunstungsoberfläche) spielt keine wesentliche Rolle, wenn oben eine brauchbare Dampfsperrschicht aufgebracht ist.

Man könnte ein Glas auch alle 3 Monate auf den Kopf stellen (mit der Hand das Substart festhalten), um das Wasser unten im Glas auszukippen, falls es versalzt oder durch anderes versifft ist. Dann kann man destillierten Wasser neu einfüllen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Hauzi

Grundsätzlich ist organisches Material dabei sinnvoller, da eine größere Variation an Substanzen und Elementen vorliegt. --> Mehr kann zersetzt werden und das in unterschiedlicher Geschwindigkeit (kann von Nutzen sein) in unterschiedlichste Substanzen. Ein Nachteil dabei ist aber, dass unbrauchbare, giftige, herbizide Substanzen vorhanden sein bzw. entstehen können. Bei anorganischem Material ist das zumeist immer dasselbe. Der Zersetzungsvorgang bei org. Material ist aber weniger durchschaubar aufgrund der Vielfältigkeit und Komplexität.

Betrachtet man nun Rinde etwas genauer, ist die Vielfältigkeit reduziert, vor allem dann wenn man dieselbe im System verwendet. Rinde ist totes Material, das Wertvolle/Vielfältigkeit (Pflanzensaft mit Enzyme,...) in den Zellen ist nicht mehr vorhanden oder in sehr verminderter Form. Diverse Substanzen (Gerbstoffe, ...)  werden abgelagert/angehäuft, Zersetzungsvorgänge reduziert, da Rinde als Schutz für die Bäume wirken soll. In der geringen Vielfältigkeit liegt aber nun das Problem, denn dadurch sind  diverse Elemente oft nur kurz oder erst spät für die Pflanze verfügbar aufgrund unterschiedlicher Zersetzung. Dabei spielt aber auch eine Rolle, in welcher Form das Element für den Eigenbedarf verfügbar ist. Es ist hoffentlich bekannt, dass gewisse Moleküle besser/schlechter aufgenommen bzw. verwertet werden können als andere. Sind aber nun beide oder mehr Formen für Stickstoff vorhanden zerrt  die Pflanze verstärkt an der Quelle  die besser verwertbar ist, möglicherweise aber nicht ständig verfügbar. Durch die Vielfältigkeit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze das aufnehmen kann bzw. verfügbar ist was sie benötigt.

Das ist ein großer Vorteil, wenn man über das Substrat die Nährstoffe zuführt bzw. verfügbar macht, vor allem auch deshalb weil bei organischem Material, generell (mit etlichen Ausnahmen natürlich) ein gesundes Verhältnis der Elemente im Allgemeinen vorliegt.

Nun muss man aber auf weiteres achten, nämlich, dass die Bedingungen stabil bleiben. pH-Wert-Veränderungen, Konzentrationsanstieg, etc. können dabei so schnell Extreme annehmen, mit der die Pflanze nicht mehr klar kommt, wenn sich zum Beispiel das Material zu schnell zersetzt, bei guter Feuchte natürlich verstärkt, oder weil sich eine Substanz vermehrt bildet/anhäuft.

Dementsprechend ist es nötig das Material mit Sorgfalt auszuwählen und auch praktisch zu testen.

Ich hoffe das ist nachvollziehbar.

gez. Hauzi

Berthold

Zitat von: Hauzi am 22.Jan.17 um 12:10 Uhr

Ich hoffe das ist nachvollziehbar.

gez. Hauzi

Mit allem einverstanden, Hauzi.

Wenn man nur inertes Material ohne jegliche wasserlösliche Bestandteile einsetzt, müsste man entsprechend komplexen Vollwert-Dünger mit sehr genauer Dosierung und Klimaführung einsetzen.
Man hätte dann eine fast sterile Kultur, wie es die Holländer im Zierpflanzen- und Gemüseanbau oft machen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)