Herminium monorchis

Begonnen von Martijn, 12.Jun.14 um 22:09 Uhr

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Eveline†

Patrick, ich habe keine Orchideen mehr bzw. nur mehr wenige. Bitte, von Beileidsbekundungen Abstand zu nehmen, sonst fange ich zu weinen an.

Manne

ich vermute, das dich der fluch der mineralischen kultur eingeholt hat.
das ist immer hart. hat aber schon häufiger zugeschlagen.

manilson

Wie meinst du das Manne? Das es nicht so gut funktioniert?

Manne

#63
Nun, ich will es mal so sagen. die forummitglieder welche rein mineralisch kultivieren
sind natürlich nicht die ersten welche dies versuchen. in den letzten vierzig haben das
schon diverse leute versucht (möller, peitz, kohls usw.).
das ergebnis war immer, das dies im ersten jahr gut funktioniert, im zweiten jahr viel
schon nicht mehr blüht und ab dem dritten jahr die bestände zusammenbrechen.
man konnte nie wirklich die ursache finden.
es muss ein stoff fehlen. die frische knolle aus erdkultur bringt diesen mit und in den
weiteren jahren baut er sich ab.
ja und daran haben mich evelines worte erinnert.

ansonst soll natürlich jeder kultivieren wie er mag.

ich halte es da mit wilhelm busch:" doch wehe wenn ich das ende sehe".

manilson

Naja, aber auch umgekehrt haben es schon viele versucht. Leider auch ohne Erfolg. Du bist denke ich der Einzige der das erfolgreich über Jahre praktiziert. Die meisten Erdorchideen sind stark an den Mykorrhiza Pilz gekoppelt. Der ist gleich mal weg im organischen Substrat. Anorganisch kombiniert mit Fungiziden und Dünger funktioniert denke ich am Besten.
Klar wachsen einige Arten in einer organisch und anorganischen Substrat Kombination. Ich denke zB Orchis morio ist da nicht so heikel, bei zB Orchis pallens glaube ich nicht, dass es organisch funktioniert.

Berthold

Zitat von: manilson am 22.Apr.21 um 20:57 Uhr
bei zB Orchis pallens glaube ich nicht, dass es organisch funktioniert.

Das kann ich bestätigen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

natürlich macht es die kombination.
ein von mir entwickeltes gutes standartsubstrat, welches wirklich jeder anmischen kann,
geht quasi für alle knollenorchideen trockener standorte. plus d. sambucina u. d. romana.

4 teile lehmige boden aus garten oder vom feld
5 teile mittelgroben quarzsand
1 teil weißtorf.

gut mit dem mörtelquirl mischen.

haben auch möller und kohls in ihren letzten jahren verwendet.

manilson

Danke für deine Substratempfehlung Manne. Einen Versuch ist es allemal wert. Was ist das für ein Sand?

Manne

den quarzsand gibt es im baumarkt. wird auch als filtersand angeboten.

für den einen organischen teil kann man statt torf bestimmt auch
neudohum oder eine gute blumenerde verwenden.

ohne den organischen anteil funtioniert es nicht.

walter b.

Danke für den Rezepttipp! Und das verwendest Du für Töpfe oder für Beete im Freiland?

Manne

da verwende ich einfache plastikkästen.
immer eine drainageschicht unten.
im freilan verwende ich nur noch schwarzerde. die hat natürlich
nicht jeder. ein sandiger lehm oder lößlehm funktionieren auch.

walter b.

Grundsätzlich lebe ich in einem Schwarzerde-Gebiet. #Ich hätte Angst dass das Ganze zu fett ist...

Manne

Zitat von: walter b. am 23.Apr.21 um 22:36 Uhr
Grundsätzlich lebe ich in einem Schwarzerde-Gebiet. #Ich hätte Angst dass das Ganze zu fett ist...


ja walter, dachte ich füher auch. schwarzerde kommt ja nur in gebieten mit steppenklima vor.
In deutschland sachsen anhalt, sachsen und thüringen.
im östlichen österreich daher auch.
im freiland benutze ich sie fast ausschließlich. also alle orchis, ophrys, himantoglossen usw.
auch im feuchtbereich ist sie sehr gut für dactylorhiza und sogar o. palustris geeignet.
Nur cypripedien wollen darin gar nicht. Faulen sofort ab.

walter b.

Machst Du irgendetwas mit der Schwarzerde, hat es vielleicht Sinn etwas kalkigen Sand oder Ähnliches einzuarbeiten?

Manne

Zitat von: walter b. am 24.Apr.21 um 20:07 Uhr
Machst Du irgendetwas mit der Schwarzerde, hat es vielleicht Sinn etwas kalkigen Sand oder Ähnliches einzuarbeiten?

ich verwende sie pur. experimente mit sand wären interessant.