Ich habe mal vor einigen Jahrzehnten in Südfrankreich weiße wildförmige Hyacinthen in einem aufgelassenen Garten neben einer Ruine mitgenommen. Habe sie damals aber nicht als das erkannt, da nur noch Laub da war.
Nach langem Suchen habe ich aus Italien aus einem alten Garten einen sehr ähnlichen Typ bekommen.
Des weiteren hat mir eine nette Dame hellblaue aus Griechenland gegeben die dort auf den Wiesen blühen.
Die letzten haben sich als ziemlich zickig erwiesen, weil sie bei mir regelmäßig im Jan.-Feb. schon austrieben und darum jedes Jahr erfroren.
Dieses Jahr sind sie endlich zur Blüte gekommen. Sie haben auch zu vernünftigen Zeiten angefangen zu treiben. Liegt vielleicht auch daran das es im Januar keine Warmperiode gab. Im Hintergrund sind die weißen aus Italien.
Nach vielen Jahren haben meine angefangen sich sehr gut zu vermehren. Häufiges Verpflanzen war der Trick. Ich habe sie auch teils heftig gedüngt, was die Vermehrung sehr angekurbelt hat. Blüten sind allerdings nicht größer geworden.
Sie sind nicht einmal halb so groß wie die jahrzehntelang degenerierten aus alten Gärten.
http://forum.garten-pur.de/index.php?topic=51540.0
Ich habe noch dunkelblaue von einem Holländer die haben aber in der Regel deutlich größere Zwiebeln. Meine sind normal daumennagelgroß oder auch ein wenig mehr.
Die blauen aus Griechenland haben ihre Blüten jetzt völlig zurückgeschlagen und die weißen strahlen jetzt so zart wie es die abgebauten aus holländischer Produktion wohl nie erreichen mit ihren etwas plumpen Einzelblüten.
Die Weißen finde ich recht reizvoll!
Was ist eigentlich die Wildform der Kultur-Hyazinthe und wie sieht die aus?
Viele Grüße
Walter
Die als Roman Hyacinth zu kaufenden sind auf jeden Fall was anderes. Mehrtriebige Zwiebeln von einiger Größe sind für die typisch.
Diese Form die ich da in weiß habe scheint dem Wildhabitus zu entsprechen. Zwiebeln sind etwa Daumennagelgroß bei meiner Variante aus Südfrankreich. Die aus Italien sind etwas größer.
Es ist mir selber nicht gelungen die Zwiebeln wesentlich zu vergrößern. Dünge ich sie stärker teilen sie sich mehr. Sehr kleine Zwiebeln von nur fingernagelgröße können schon blühen.
Bisher hatte ich bei meiner Variante noch nie mehr als einen Blütentrieb. Samenansatz auch erst seit ich die aus Italien daneben habe.
Die Wildform der Gartenhyazinthe ist Hyacinthus orientalis mit den beiden Unterarten orientalis und chionophyllus.
Das Verbreitungsgebiet reicht von der Zentaltürkei bis nach Israel. Pflanzen aus Frankreich oder Griechenland sind also vermutlich auch 'nur' Nachkommen von Gartenzöglingen.
Hier gibt es Bilder der beiden Wildformen: http://pacificbulbsociety.org/pbswiki/index.php/Hyacinthus
http://yabanibitkilerimiz.blogspot.de/2010/03/hyacinthus-orientalis-subsp.html?m=1
Da ist ja auch mein Hauptproblem. Die normalen H.orientalis var orientalis die da gezeigt werden sind auch nur aus Europa importierte die halt seit ein paar Jahrzehnten eben in den USA wachsen.
So wie diese bei mir wachsen auch nicht von den Zuchtbemühungen der Holländer beeinflusst zu sein scheinen.
Was früher die sogenannte Roman Hyacinth war (ein angeblich schon seit der Römerzeit im Mittelmeergebiet eingeführte Auslese) wird ja mittlerweile auch bei den Holländern nachgeahmt. Die vieltriebigen zarteren Sorten sind aber was anderes als die Pflanze die ich hier zeige.
Solche Riesenzwiebeln können die gar nicht machen wie diese Fake Roman Hyazinth haben.
Vom Naturstandort in der Türlkei habe ich nur die H.o. chionophyllus gefunden. Wobei einige auf der betreffenden Seite schon sehr H.o.orientalis förmig aussehen.
Diese Form ist nicht besonders gartentauglich eine richtige Zicke selbst in Topfkultur wie mir erfahrene Besitzer vermittelt haben.
Hier gibt es noch diverse Bilder aus Israel : http://flora.org.il/en/plants/hyaori/ Das müsste dann die Hyacinthus orientalis orientalis sein.
Das gefällt mir schon mehr. Danke.
Der Klon den ich vom Holländer als Wildform habe der teils mehrere Blütenstiele und ziemlich große Zwiebeln hat ist selbstfruchtbar. Die anderen sind da nicht ganz so freigiebig mit Samenansatz.
Die blauen aus griechischer Verwilderung setzen deutlich mehr Samen an als ich es von den beiden weißen Herkünften bis jetzt kenne.
Hier mal ein Bild von den Holländern wie sie jetzt aussehen. Die Blüten sind bei der nicht so stark zurück geschlagen wie bei den Griechen die ich habe. Die Holländer haben frisch gepflückt beim Aufblühen in der Wohnung starken Fruchtansatz.
Wenn ich das so recht bedenke sind in dem Vasenteil alle Blüten mit aufgeschwollenem Fruchtknoten. Vielleicht haben die bei mir ein Temperaturproblem, bezüglich der Selbstbefruchtung. Draußen war das bei denen nur vereinzelt der Fall.
Das nächste Jahr mach ich das mal mit weißen Blütenständen. Bei den Italienischen war der vom Spender gezeigte Fruchtansatz viel besser als bei mir.
Der israelische Hyacinthus orientalis gefällt mir sehr gut!
Vielen Dank auch für die Infos!!!
Für den Fruchtansatz scheint die Temperatur zur Blüte entscheidend zu sein. Selbst mein Klon aus Frankreich hat mehr Samenansatz als je. Interessanterweise auch während des Aufblühens abgeschnittene Blütenstile die in der Wohnung sind
haben einen guten Samenansatz.
Ich habe diesmal eigene Bestäubungsversuche ganz eingestellt.
Scheinbar sind sie alle selbstfruchtbar, haben nur in meinem etwas ungünstigen Klima wenig bis keinen Samen angesetzt. Der Klimawandel muß doch einen Vorteil haben.
Die Sämlinge werden dann mal gedüngt so viel sie vertragen. Das sollte bei denen an die blauen Kaiserkronenkragen ranreichen. Im ersten werde ich etwas sparsamer sein.
Das Bild von den Holländern in ihrem Umfeld gefällt mir sehr! Ich mag es wenn Beikraut und Blütenstengel vom Vorjahr nicht komplett weggeschrubbt werden, :blume
Heute habe ich eine von meine französischen weißen im Garten eines Freundes gesehen. Das sie bei mir früher keinen Samen ansetzten scheint auch bei denen am Klima zu liegen. Weit und breit keine anderen Hyazinthen und sie setzen Samen an.
Also nicht selbststeril.
@partisanengärtner:
Kann es sein, dass eine kleine Zwiebel Deiner weißen Hyacinthen den Weg zu mir fand?
Die Kleine blüht schon eine Weile. Leider hat der Frost das Laub beeinträchtigt.
Ja ich habe Dir, glaube ich eine ins Packerl mit reingelegt. Zu der Zeit hatte ich viele ausgegraben und verteilt.
Meine ausgepflanzten sind nicht so zimperlich gewesen allerdings sind die noch lange nicht soweit.
Nur die blauen Griechen sind etwas frostgeschädigt. Haben sich allerdings bis auf die Spitzen wieder regeneriert.
In den ersten Jahren sind die Blätter bei den baluen Griechen immer erfroren, die sind deutlich weiter als die weißen bei mir. Darum haben die auch nicht geblüht. Seit ich die ein wenig behandle sind sie blühfreudig und alle machen jetzt guten Fruchtansatz.
Obwohl sie ganz schön weit waren als der Frost zuschlug sehen sie gerade wunderbar aus. Nur die äußersten Blattspitzen haben sich öfter nicht erholt.
Selbst die Griechenherkunft (blau) hat sich weitgehend regeneriert. Ob es am Borax liegt, ist schwer zu beurteilen. Der Zweitgarten hat bei den Blauen totalen Blattschaden gehabt. Das war aber auch füher bei denen immer so, weil die deutlich früher treiben.
Diese beiden Hübschen haben gar nicht bemerkt, daß sie nach Kärnten umgezogen sind.
:-)
Beim Ausgraben habe ich eine Blüte abgerissen. Die bekam meine Liebste. Da stand sie erst mal. Nach dem Abblühen haben sich zwei Samenkapseln entwickelt.
Vor ein paar Tagen sind die dann aufgegangen. Zwei kleine Körner waren drin.
Aber das Beste war das sich an einem einzelnen Blatt und dem Blütenstengel kleine Brutzwiebeln gebildet haben.
Vielleicht geht das auch bei interessanten Züchtungen die man als Straußbestandteil bekam.
Meine blühen seit ein paar Tagen wieder.
Das mit den Brutzwiebeln an Blättern und Stengel scheint bei der Form ganz normal zu sein.
Falls Ihr also was in die Vase stellt, vor allem auch abgerissene Blätter, lasst sie einfach stehen bis sich Zwiebeln gebildet haben.
Ich habe soeben meine beiden Pflanzen von Dir inspiziert. Jede hat 5 Blätter, Samen gibt es nicht. Ich könnte also je ein Blatt und den Stängel abreissen. Wie lange dauert es im Wasser, bis sich die Zwiebelchen bilden?
Bei mir war es von Blühbeginn bis jetzt. Ob die jetzt noch in der Lage sind Zwiebeln zu bilden kann ich also nicht sagen.
Wäre aber interessant.
War beide Male keine Absicht aber beim Ausgraben habe ich den Trieb oberhalb der Zwiebel abgerissen oder abgestochen.
Ansonsten nehme ich sie alle 2-3 Jahre auf und pflanze sie an neuer Stelle. Das bringt sie auch schnell zur Teilung.
Danke, dann werde ich aber lieber keine Experimente machen.
Sie sind wieder da
Schön :classic
Sehen jetzt so aus wie es sich gehört sie scheinen sich zuhause zu fühlen, im nächsten Jahr erwarte ich 4 Blütenstengel.
:-)
Diese Hyazinthe müßte auch eine von Dir sein, Axel.