Wider den Fortschritt in der Informationsverarbeitung

Begonnen von Claus, 17.Jun.20 um 15:50 Uhr

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Claus

Das geht doch immer so weiter. Als meine Bedürfnisse mit einem IPhone 4 gedeckt wurden, machte WhatsApp nicht mehr mit. Mein IPhone 6 kann die App nicht laden, was solls? beim Umstieg mussten die Kontoeinstellungen erneuert werden. Dann musste ich einen neuen "Finger" im Touch ID aufnehmen, schon meckerte der Bankzugang, der nur den alten "Finger" kannte. Da sind dann reichlich Tastatureingaben notwendig, die kann man sich ja nicht ausdenken. Mein Buhl-Programm funktioniert immer noch nicht richtig. Wer weiß denn, was man eingeben muss, wenn das Programm sagt: Der Bankzugang muss synchronisiert werden? Oder wenn bestsign ein neues Gerät braucht.

Windows 7 wurde nicht mehr gepflegt, also umsteigen auf Windows 10. Mache ich so nie wieder, nachdem ganze Reihen von Programmen nicht übernommen wurden. Unser Dritt-PC bleibt auf Windos 7, der Schul-PC meiner Sonnenforscherin bleibt auf Windows XP. Viren? Die scheitern an der Schul-Firewall.

Never change a running system! Wie wahr. Also, wenn alle die App haben und nur ich nicht, ist ja auch alles in Ordnung.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Rüdi

Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Ahriman

Nimmst du Linux, irgendeine Distribution läuft auch auf den schwächsten und ältesten Geräten. Man sollte sich prinzipiell nicht von 'Apps' abhängig machen denn diese erfordern zwangsläufig ein gewisses Umfeld an Hard und Software.
Ist halt unbequem aber Freiheit ist unbequem.

Berthold

#3
Zitat von: Ahriman am 17.Jun.20 um 20:40 Uhr
Nimmst du Linux, irgendeine Distribution läuft auch auf den schwächsten und ältesten Geräten. Man sollte sich prinzipiell nicht von 'Apps' abhängig machen denn diese erfordern zwangsläufig ein gewisses Umfeld an Hard und Software.
Wenn man sehr schnelle Hochleistungssoftware bauen will, muss man ganz nahe an die Hardware heran, um spezielle Befehle des Prozessors direkt zu nutzen. Da gibt es keine allgemeingültige Software-Schnittstellen.
Ein solcher Fall ist z. B. die Funktion, über Bluetooth die Entfernung eines Kontaktes zu ermitteln.
Die Kernfunktion davon muss im Betriebssystem ablaufen und nicht auf Anwender-Ebene in einer App.
Eine App verbraucht dafür viel zu viel Strom, weil zu viele Befehle durchlaufen werden müssen.
Die jetzige Hardware ist im Grund noch zu langsam, um die Entfernung mit der gewünschten Genauigkeit zu ermitteln.
Deshalb wird hierfür im Grunde ein neuer Prozessor bzw. ein eigener Controller benötigt, der die Funktion in der Hardware abwickelt. So was kann man natürlich nicht bei einem vorhandenen Smartphone nachrüsten.
Dafür muss ein neues Gerät angeschafft werden, ebenso wie für den neuen 5G-Kommunikationsstandard.

Analoges galt auch für die Positionsbestimmung über das GPS mit dem Smartphone.
Man kann mit einem alten Laptop mit Windows XP z. B. keine GPS-Signale verarbeiten.
Man kann auch bei einem alten Mobiltelefon keinen Smartphone-Bildschirm nachrüsten.

Eine App ist ein ganz normales Anwenderprogramm, das auf die Schnittstellen des speziellen Betriebssystems aufsetzt.
Es gibt eben für UNIX nicht annähernd so viel Apps wie für die beiden Smartphone-Betriebssyetme   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Ich habe gezögert das hier einzustellen, aber wenn es einem hilft, so ein Problem zu lösen, dann wäre es sinnvoll. Sonst löschen.

Ich benutze bei meinem Banking das System BestSign und dazu ein Gerät 3200 mit digitaler Signatur von Seal One, bin damit auch zufrieden. Beim Umstieg von Windows 7 auf 10 hatte ich mir schon ein solches Gerät zerschossen, kostet 30 Euro. Mit dem Gerät kann ich alles auf dem PC abwickeln und muss mich nicht mit den kleinen Zeichen des Handys rumquälen. Meine Bank bietet die mobile TAN leider nicht mehr an.

Vorgesten abend schaute ich nochmal in mein Konto und wollte dann den PC herunter fahren. Da tauchte in der Mitte ein kleines Rechteck auf mit der Mitteilung, dass die Datei msvcrt.dll fehlt. Man könne sie evtl. neu installieren. Das Rechteck war nicht zu löschen, und herunterfahren konnte ich den PC dann auch nicht mehr. Also abschalten, schließlich Strom ausschalten. Ein Neustart ergab immer das gleiche Problem. Ich habe dann auf dem gesamten PC diese verdammte Datei gesucht, und sie war an verschiedenen Stellen mehrfach vorhanden. Da hätte ich sie kopieren können, aber in welchen Ordner? Im Netz wurde angegeben, dass diese Datei auch als Träger von Viren genutzt wird. Also vielen Dank. Das Seal One-Gerät konnte man zwar im Explorer finden, aber nicht aktivieren. Es war kurz vor Mitternacht, als ich aufgab, geschlafen habe ich schlecht. Mein PC-Fachmann ist im Urlaub,  O-) O-) O-)

Anderntags. Ich habe noch einen Laptop, auf dem das Seal One-Gerät auch funktioniert. Geprüft, ja, das funktioniert, also ist das Gerät nicht defekt. Mit dem PC konnte man auch arbeiten, man konnte das Rechteck zur Seite schieben. Ich habe dann nachgeschaut ob und was an Updates gemacht werden könnte, ggf. wäre ja auch ein Wiederherstellungspunkt aufzurufen. Und es warteten viele Updates mit vielen Neustarts. Immer blieb dieses blöde Rechteck zu sehen, bis auf das letzte Update, dann war es verschwunden. Bei den Updates werden ja größere Teile des Betriebssystems ersetzt. Glück gehabt.  grins

Das Ganze zeigt aber auch die Schwäche der Betriebssysteme. Es müsste doch möglich sein, dass die sich selbst überprüfen. Bei den Hunderttausend kleineren und größeren Dateien eines modernen Systems kann doch mal was kaputt gehen. Die Werkzeuge dazu gibt es ja, aber geholfen haben sie mir noch nie. Meist kam zum Schluss als Vorschlag: Befragen Sie einen Experten.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Ahriman

Betriebssysteme werden immer komplexer und Updateintervalle immer kürzer. Unglaublich viele unterschiedliche Leute tragen unabhängig voneinender permanent massenhaft Code bei. Es ist ein Wunder dass das überhaupt funktioniert. Windows sollte eigentlich permament das Dateisystem überprüfen und wichtige Dateien auch mehrfach in Reserve haben wenn eine verloren oder kaputt geht.

Diese msvcrt.dll  - Fehler kommen meist daher dass die Bibliothek zwar vorhanden ist, die Version aber nicht zu einer anderen Komponente passt bzw. andere Betriebssystemteile oder Treiber als veraltet angesehen werden / nicht mehr kompatibel sind. Durch Updates wird das normalerweise behoben aber es zeigt die Schwäche beim Zusammenspiel aller Einzelkomponenten.

Berthold

Ja, das Zusammenspiel der Einzelkomponenten ist natürlich das Hauptproblem in den aktuellen Systemen.
Ursache dafür ist die Zunahme der wünschenswerten Schnittstellen zwischen Betriebssystem und Anwendungen (APPs).
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)