Elektroautos und Alternativen

Begonnen von pierre, 14.Nov.09 um 15:51 Uhr

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Biscaya

Danke Niko für das Argument!
Carola, die jüngeren Leute in der Stadt besitzen bereits gar keine eigenen Autos mehr. Carsharing ist in. Sowas wie Stadteilauto, Zebramobil, usw. Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass das stimmt. Meine Nachbarn (je 32 und 43) nutzen diese Angebote. Auch viele Studenten machen das. Außerdem gibts die Öffentlichen. Wofür brauch ich da noch ein Auto?
Ich stimme dir aber zu, das Hybrid die erfolgversprechenste Lösung ist.
Eine Reichweite von 50 km reicht auch für Landbewohner um gemütlich überall hinzukommen. Denn mehr als einfach 50 km am Stück pendelt eine MInderheit zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt.

Berthold

Zitat von: Ralla am 15.Mai.12 um 13:15 Uhr
Dummerweise will sich nicht jeder einen Elektrozweitwagen anschaffen. Wenn man mal länger fährt, will man das normalerweise mit dem gleichen Auto machen.

Eigentlich braucht man drei unterschiedliche Autos:

1. Elektroauto für den Einsatzfall von Niko

2. Hybrid-Auto für den städtischen Einsatz mittlerer Länge

3. reines Dieselfahrzeug für lange Autobahnstrecken.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

stpo2009

Das freut aber wieder den Staat  :lol

Manne

Zitat von: Berthold am 15.Mai.12 um 14:21 Uhr
Zitat von: Ralla am 15.Mai.12 um 13:15 Uhr
Dummerweise will sich nicht jeder einen Elektrozweitwagen anschaffen. Wenn man mal länger fährt, will man das normalerweise mit dem gleichen Auto machen.

Eigentlich braucht man drei unterschiedliche Autos:

1. Elektroauto für den Einsatzfall von Niko

2. Hybrid-Auto für den städtischen Einsatz mittlerer Länge

3. reines Dieselfahrzeug für lange Autobahnstrecken.

also ich verwende das dritte für alle aufgaben. damit bin ich auch ganz zufrieden.
der restliche quark ist nicht mein ding. warum soll man sich das leben sinnlos komplizierter machen.
es wachsen schon gute lösungen.

http://www.dw.de/dw/article/0,,4538508,00.html

Ralla

Zitat von: Berthold am 15.Mai.12 um 14:21 Uhr

Eigentlich braucht man drei unterschiedliche Autos:

1. Elektroauto für den Einsatzfall von Niko

2. Hybrid-Auto für den städtischen Einsatz mittlerer Länge

3. reines Dieselfahrzeug für lange Autobahnstrecken.

Mmmhh, ich bin ein Hybridauto mal probegefahren. Stadt und Land und das auch längere Strecken sind perfekte Einsatzorte dafür. Als Taxi tauglich. Nur lange, richtig schnelle Autobahnfahrten machen dem Akku den Garaus (und Sprit sparen ist dann auch bei dem Hybrid nicht drin).

@Melanie: In großen Städten sind solche Carsharing Angebote und ähnliches sicher gut vorhanden. Bei meinen Eltern in der Nachbarschaft kann man das haken, da kommt alle 15 Minuten ein Bus, zu dem man noch 10 Minuten hinlaufen muss.

Beim Arbeitgeber kann man den Akku nicht unbedingt aufladen (fehlende Installationen). Wenn doch, übernimmt entweder der AG die Stromkosten, dann ist der verbrauchte Strom als geldwerter Vorteil zu versteuern oder man müsste dem AG den Strom bezahlen. Also muss das Ding hin und zurück schaffen, vielleicht noch nach der Arbeit was einkaufen fahren... Das wird dann bei vielen schon knapp mit der 50km Grenze. Die Einzelfahrten sind auch bei diesem Beispiel eher kurz.

Könnte man den Hybrid nicht mit einem Dieselmotor kombinieren?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Charlemann

Zitat von: Niko am 15.Mai.12 um 13:10 Uhr
Hallo,
beim Thema Elektroauto kann ich meinen Schnabel einfach nicht halten... Das Argument "Reichweite ist ja nur 100km" oder so reizt mich jedesmal  :motz Welcher Anteil der Fahrten liegt jetzt bei ca. 6 km? waren es 75% oder sogar 90% aller Fahrten in D (mal zum Bäcker um die Ecke....). Also ich wäre froh um eine elektrische Kiste à la Smart die mich bei Sauwetter die 8km zu meinem Arbeitsplatz und Abends wieder zurück bringt.

25% meiner Fahrten liegen deutlich über 100km, Niko.
Du kannst da nicht von Dir auf alle anderen schließen.
Für die anderen 75% werde ich mir nicht extra ein Elektroauto anschaffen.

Ich fahre Diesel, meine Frau einen kleinen Benziner. Damit bestreiten wir zurzeit sehr gut unseren Alltag.

Biscaya

Zitat von: Ralla am 15.Mai.12 um 14:50 Uhr
@Melanie: In großen Städten sind solche Carsharing Angebote und ähnliches sicher gut vorhanden. Bei meinen Eltern in der Nachbarschaft kann man das haken, da kommt alle 15 Minuten ein Bus, zu dem man noch 10 Minuten hinlaufen muss.

Ich will dir ja nicht zunahe treten, aber findest du nicht, dass du (bzs. deine Mutter) da hohe Ansprüche stellst? Ich gehe ca 8 Min. zur U-Bahn, die tagsüber alle 10 Minuten fährt. S-Bahnen in München fahren außerhalb der Rush Hour nur alle 20 Minuten und viele tausend Menschen kommen damit gut klar. Auch Busse und Trams fahren im 10 bis 20 Minuten Takt. Wie hoch müsste denn die Taktung sein, dass sie deinen Ansprüchen genügen würde bzw. fändest du es toll eine Tram-, Bus- oder U-Bahnhaltestelle direkt vor dem Küchenfenster zu haben?

Biscaya

Michael, du bist dann wohl eine Ausnahme:
ZitatDie Einwände gegen E-Autos sind fast alle unbegründet. Zum Beispiel wird oft behauptet, E-Autos könnten nur kurze Strecken fahren, sie dienten deshalb nur als Zweitwagen, und kaum einer würde sich einen Zweitwagen anschaffen. Engel argumentiert mit harten Zahlen: 10 Millionen Zweitwagen gäbe es in Deutschland, die "überwiegend für kurze Strecken eingesetzt" werden.
[...]
Der Clou: 2034 würden selbst diese 40 Millionen Fahrzeuge den Spritverbrauch halbieren, den Stromverbrauch aber nur um 10% (des heutigen Niveaus) ansteigen lassen. Der Grund: E-Autos ersetzen Verbrennungsmotoren auf Kurzstrecken, wo erstere besonders sparsam und letztere besonders ineffizient arbeiten.

In der Praxis könnte die Welt dann so aussehen: Fast jeder besitzt ein E-Auto und mietet ein Auto mit Verbrennungsmotor für gelegentliche Strecken über mehrere hundert Kilometer. Und wer meist nur lange Strecken außerorts fährt, kauft sich eben keinen PHEV.

80% der Strecken, die ein Deutscher durchschnittlich fährt, sind unter 20 km - somit ließe sich dieser Umstieg leicht mit E-Autos schaffen, die nur alle 90 km an die Steckdose müssten und danach immer noch mit dem Verbrennungsmotor zur Not weiterfahren könnten.

Hervorhebungen von mir. PHEV sind Elektro-Hybridmotoren. Die Ladezeit nach 90 bis 100 km beträgt übrigens nur 15 Minuten. Zeit um einen Kaffee zu trinken und aufs Klo zu gehen.
Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/26/26669/1.html

Ralla

Wenn ich den Bus verpasse habe ich 25 Minuten verbraucht, ohne irgendetwas erreicht zu haben. Mit dem Auto wäre man schon da, wenn es Kurzstrecke ist. Es ist das einzige Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Alternativ gibt es das Auto oder das Fahrrad. Was glaubst du, warum so viele Leute mit dem Auto fahren? Carsharing gibt es an dieser Stelle nicht, was in der Innenstadt anders aussehen mag (ich wohne da nicht mehr). Solange ein Parkplatz in kurzer Distanz ist, ist das Auto bei der Bequemlichkeit unschlagbar - und die meisten Leute sind bequem. In München scheitert das Autofahren vermutlich schon durch die Parkplatzsuche. Da lohnt sich dann die Bahn.

Extrem gute Verbindungen mit Bus und Bahn habe ich z.B. in Basel kennengelernt. Wenn man da 15 Minuten auf eine Straßenbahn wartet, ist es nach den Ladenschlusszeiten. Das ist eine Stadt, in der ich nie ein Taxi genutzt habe, wenn ich beruflich da war. Innerhalb der Innenstadt von Frankfurt/Main braucht man auch kein Auto (das spart das Parkplatzproblem). In Offenbach war ich froh, ein Auto zu haben.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Biscaya

Tja, Planung ist das halbe Leben. Ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wir sind ja nicht in Indien, wo die Öffentlichen kommen wann sie grade Lust haben. :ka

Ralla

Sicher muss man planen, wenn man Oeffis nutzt.

Aber verstehst du, dass der Mensch grundsätzlich faul ist und wenn es bequem geht, er sich nicht umstellt? Wenn du das ändern willst, muss das andere Angebot einfach gut sein, nicht nur 'vorhanden'.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Biscaya

Ne, das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn der Mensch faul wäre, gäbe es nicht http://img.fotocommunity.com/photos/14829551.jpg oder http://de.wikipedia.org/wiki/Majesty_of_the_Seas_(Modell) oder http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Recht_auf_Faulheit.
Der Mensch ist nicht von Natur aus "faul". Das ist auch das falsche Wort. Wenn  es verpönt ist, seinen fetten Hintern ins Auto zu hieven um zum 300 Meter entfernten Bächer zu fahren, dann tut es auch keiner mehr. Reine Konditionierung, keine Faulheit.
Aber das ist nicht das Thema dieses Freds. Mit Faulheit kommt bei mir jedenfalls keiner davon!

Ralla

Wie möchtest du eine andere Konditionierung der Menschen erreichen?
Liebe Grüsse, Carola     

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Berthold

Zitat von: Biscaya am 15.Mai.12 um 16:54 Uhr

Der Mensch ist nicht von Natur aus "faul".

Aber der kluge Mensch versucht, immer den einfachsten Weg zu gehen.
Man kann kaum einen Menschen davon überzeugen, einen andere Weg zu wählen, wenn in 100 Jahren die Menschheit oder Aliens auf Exoplaneten irgendwelche Vorteile dadurch hätten.

Letztendlich ist der Kommunismus daran gescheitert, weil kaum jemand glauben mochte, dass man im Kommunismus glücklicher lebt als ohne ihn. Selbst die Ausübung von Gewalt auf Körper und Seele hat nicht zum Erfolg geführt.

Eine Umerziehung eines erwachsenen Menschen ist sehr schwer, deshalb versuchen viele Glaubens- und andere Ideologiegemeinschaften schon den Menschen als Kleinkind in die Finger zu bekommen.  
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: Berthold am 15.Mai.12 um 17:20 Uhr
Letztendlich ist der Kommunismus daran gescheitert, weil kaum jemand glauben mochte, dass man im Kommunismus glücklicher lebt als ohne ihn. Selbst die Ausübung von Gewalt auf Körper und Seele hat nicht zum Erfolg geführt.


Ich glaube eher, dass der Kommunismus nicht funktioniert, weil er den von der Natur angelegten Egoismus des Menschen ignoriert.

Erst komme ich, dann meine Familie, dann die Nachbarn und Freude und dann der Rest der Welt. Beim Kommunismus ist der Fokus auf der großen Gemeinschaft und der Einzelne zählt nicht wirklich. Zwischendurch zwackt aber jeder für sich ab, was er kann, was natürlich der Idee zuwider läuft. Das kann nicht gut gehen.
Liebe Grüsse, Carola     

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