Es geht los! Einheimische Orchideen, Saison 2014 Thüringen

Begonnen von Alexa, 23.Apr.14 um 21:39 Uhr

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Berthold

Zitat von: Niko am 24.Apr.14 um 14:41 Uhr
Die Pallens-Standorte auf der Schwäbischen Alb, die ich kenne liegen alle im oder am Rande von Buchenwäldern...

Gruß Niko

ja, ich kenne eigentlich auch nur Buchenwälder, aber hier geht es um Hainbuchen, die eigentlich mehr Birken sind. Das wundert mich.

Oder Phil muss noch mal genau hin schauen :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tyr

Ich kenne verschiedene Standorte mit unterschiedlichen Baumarten sowie welche auf Wiesen am Rand von Sträuchern. Da stellt sich die Frage ob es sich um einen einzigen kompatiblen Pilz handelt und wie weit der von Symbiosepartner überhaubt abhängig ist. Beispielsweise könnte der/die Pilz(e) auch nur bestimmte Umweltbedingungen benötigen die im schattigen Bereich von Gehölzen geboten werden. Es könnte auch sein das wir mit den Pilzen auf dem Holzweg sind, da ich auch schon O.pallens mitten in Schutthalden gefunden habe und da war keine andere Pflanze weit und breit.
Good manners don't cost nothing.
Ian Fraser ,,Lemmy" Kilmister

Berthold

Zitat von: Tyr am 24.Apr.14 um 18:38 Uhr
Es könnte auch sein das wir mit den Pilzen auf dem Holzweg sind, da ich auch schon O.pallens mitten in Schutthalden gefunden habe und da war keine andere Pflanze weit und breit.

Keimen muss die Pflanze ja mit Pilzpartner, da ihre Embryonen für einen Selbstkeimer zu klein sind.
Als adulte Pflanzen können die Individuen vieler Arten ohne Pilze autonom leben, wenn sie sich mit Chlorophyll selber ernähren können, was pallens sicherlich kann.
Ist sie aber ohne Pilzpartner als adulte Pflanze resistent genug, um nicht abzufaulen? In dieser Hinsicht ist sie viel schwieriger zu pflegen als viel andere Knollenarten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tyr

Zitat von: Berthold am 24.Apr.14 um 18:55 Uhr
Zitat von: Tyr am 24.Apr.14 um 18:38 Uhr
Es könnte auch sein das wir mit den Pilzen auf dem Holzweg sind, da ich auch schon O.pallens mitten in Schutthalden gefunden habe und da war keine andere Pflanze weit und breit.

Keimen muss die Pflanze ja mit Pilzpartner, da ihre Embryonen für einen Selbstkeimer zu klein sind.
Als adulte Pflanzen können die Individuen vieler Arten ohne Pilze autonom leben, wenn sie sich mit Chlorophyll selber ernähren können, was pallens sicherlich kann.
Ist sie aber ohne Pilzpartner als adulte Pflanze resistent genug, um nicht abzufaulen? In dieser Hinsicht ist sie viel schwieriger zu pflegen als viel andere Knollenarten.
DAs mit dem Keimen steht auser Frage. Ich meinte nur ob O.pallens im Alter überhaupt eine Symbiose mit einem Pilz eingeht oder ob es reicht das im Boden Schadpilze/Organismen ferngahalten werden.
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Berthold

Zitat von: Tyr am 24.Apr.14 um 19:07 Uhr
Ich meinte nur ob O.pallens im Alter überhaupt eine Symbiose mit einem Pilz eingeht oder ob es reicht das im Boden Schadpilze/Organismen ferngehalten werden.

Wenn eine Art ausreichend viel Chlorophyll besitzt, was bei pallens der Fall ist, braucht sie zur reinen Ernährung sicherlich keinen Pilzpartner. Das beweist doch schon die erfolgreiche fast sterile Topfkultur von unserem Forum-Teilnehmer "orchis pallens"
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=1530.msg336802#msg336802
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tyr

Das habe ich auch nicht angezweifelt. Ich frage mich nur ob es nicht reicht wenn ein Pilz im Boden da ist der schädliche "Einflüsse" fern hält oder ob es einer ist der zwingend eine Partnerschaft mit O.pallens eingehen muss. Es könnte auch was ganz anderes sein und wir es nur übersehen.
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Berthold

Zitat von: Tyr am 24.Apr.14 um 20:17 Uhr
Ich frage mich nur ob es nicht reicht wenn ein Pilz im Boden da ist der schädliche "Einflüsse" fern hält oder ob es einer ist der zwingend eine Partnerschaft mit O.pallens eingehen muss.

Die Orchideen werden im Boden von vielen Pilzen bewachsen, die rein zufällig da sind. Die Pilze haben unterschiedliche Wirkung auf die Orchideen. Es ist schwer zu sagen, wann man von einer Partnerschaft reden kann oder wann es nur ein zufälliges Zusammentreffen ist.
Wenn der Pilz die Orchidee ernähren muss, ist die Frage einfach zu beantworten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tyr

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Timm Willem

Zitat von: Berthold am 23.Apr.14 um 21:51 Uhr
Auf welchen Wirtspflanzen wachsen denn nun ihre Mykorrhiza-Pilze? Bärlauch wird es ja nicht sei, denn sonst hätte ich hier vermutlich auch massenhaft Orchis pallens im Garten
Hallo Berthold,
so einfach wird es wohl nicht sein, Dactylorhiza und Anacamptis morio mögen sehr das Wurzelwerk von Gräsern, Iridaceae und vielen Dicotyledoneae, da gibt es eine sehr große Bandbreite.
Ein Problem stellt offenbar der Wasserbedarf der Wirtspflanzen dar, ist dieser zu hoch vertrocknet die Orchidee einfach.
Es liegt also möglicherweise nicht an der Art der Wirtspflanze, sonsern oft auch an anderen Bedingungen.

Berthold

Simon, aber Orchis pallens stellt sicher sehr viel spezifischere Anforderungen an ihre Pilzumgebung als die von Dir aufgeführten Arten.

Dactylorhiza majalis/maculata sähen sich hier überall aus, Orchis morio bisher überhaupt nicht, obwohl morio als adulte Pflanze extrem robust ist und fast nirgendwo abfault.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Zitat von: Alexa am 23.Apr.14 um 21:45 Uhr
Alter Fruchtstand vom letzten Jahr


Rosetten:
Orchis pallens?


Wenn die beiden Bilder zusammen gehören dürfte es sich um Platanthera handlen.
Danke für die schönen Bilder.
Grüße Jürgen

Alexa

Hallo zusammen!
Wir waren gestern mit Carola in Günserode zur kleinen Forumwanderung.
Bereits im letzten Jahr hatten wir den Standort erkundet.
Obwohl wir fast zwei Wochen früher dran waren als im letzten Jahr, waren die ersten Pflanzen bereits abgeblüht. Und wenn man die Bilder aus dem letzten Jahr vergleicht, waren die Pflanzen gestern eher gargelig und nicht so schön dicht mit Blüten besetzt, wie im letzten Juni.
Macht nichts, wir haben trotzdem noch etwas neues, ganz besonderes entdecken können.





Aber fangen wir erst mal mit Orchis purpurea an.


Bekannt ist der Standort insbesondere für seine üppige Population von Orchis tridentata und allen Hybriden um die Art herum. Keine Pflanze gleicht der anderen und die Farb- und Formvielfalt ist unglaublich groß.








Dactylorhiza (fuchsii?) mit Gipfelstürmer




Laub




Ophrys insectifera



Alexa

Und jetzt haltet euch gut fest. Mal sehen, ob jemand anders hier im Forum so eine Pflanze schon mal gesehen hat. Wir waren total begeistert!

Orchis purpurea alba






Wir haben ca 7 Pflanzen mit rein weißen Blüten in unmittelbarer Nähe zueinander gezählt.





Berthold

Zitat von: Alexa am 25.Mai.14 um 20:13 Uhr
Wir haben ca 7 Pflanzen mit rein weißen Blüten in unmittelbarer Nähe zueinander gezählt.

haben die sich vielleicht aus einer Knolle vegetativ vermehrt? Bei 7 Albinos müssen eigentlich 3500 Normal-Formen in der Gegend stehen. Sonst stimmt die Statistik nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alexa

Sehr dekorative Tridentata-Gruppe






Ophrys mit Bestäuber