hallo,
ich war gestern mal wieder in der Rheinebene unterwegs und habe mich der bunten Straßenrändern und Böschungen gefreut. Obwohl ich eigentlich nur 20 km östlicher, im Kraichgau wohne unterscheidet sich der Blühaspekt erheblich. In der Rheinebene fand ich gestern Unmengen von blühenden Diplotaxis tenuifolia, der Schmalblättrigen Doppelsame, die ich so gerne im Salat verarbeite. Die gibt es auf unseren Lößlehmböden im Kraichgau wesentlich seltener. Weiter blühte an der Straße, Galium verum, Silberfingerkraut, Heidenelke, Schwarznessel und eine extrem große Karthäuser-Nelke, die mich etwas irritierte. Die Pflanzen gingen mir fast bis zur Brust und ich bin 1,85.
Die Bestimmung zuhause mittels SChmeil bruingt mich zur Karthäuser-Nelke. Zufällig hab ich dann noch den Rothmaler in die Hand genommen und da gibt es noch ein Hinweis zur Großen Nelke D. giganteus. Ich denke das ist meine Pflanze. Das ist mir jetzt schon einige Male passiert, dass ich wesentlich detailliertere Infos über den Rothmaler bekomme. Liege ich richtig mit der Bestimmung?
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Peter, Dianthus giganteus gibt es eigentlich nur auf dem Balkan und in den Zentral-Apenninen, deshalb ist die Pflanze unter den deutschen Pflanzen nicht aufgeführt.
Sie ist ähnlich zu den pannonischen Nelke, Dianthus pontederae, ist aber insgesamt kräftiger. Sie soll bis 100 cm hoch werden, Blüten 10 bis 16 mm, Kelch 17 bis 20 mm.
Dein Bild könnte passen
Aha! Interessant, danke!
Ich habe nämlich vor ein paar Tagen Samen von einer hohen Nelke, die der Karthäusernelke ähnelt, mit dem Vermerk, daß es vielleicht Dianthus giganteus sein könnte, bekommen. :-)
Hallo,
ja, das sieht ziemlich nach Dianthus giganteus aus. Im Gegensatz zu D. carthusianorum verjüngen sich die trockenhäutigen (meist hell gefärbten) Kelchschuppen langsam zu einer recht langen Grannenspitze, während sie bei D. carthusianorum eiförmig sind und sich sehr plötzlich zu einer Granne verjüngen. Außerdem sind sie in der Regel braun gefärbt.
D. carthusianorum ist normalerweiser auch in allen Teilen zierlicher, nicht bereift und der Blütenstand ist armblütiger und etwas lockerer.
Leider ist D. giganteus bisher nicht in die klassische Bestimmungliteratur aufgenommen wurden, obwohl sie inzwischen durch den Gartenhandel und Ansaaten an Straßenrändern in Deutschland doch recht häufig ist.
Bleibt abzuwarten was sie mit der heimischen D. carthusianorum anstellt, da sie konkurrenzkräftiger zu sein scheint und möglicherweise auch mit D. carthusianorum bastadisieren kann.
Zitat von: pit am 08.Jul.13 um 12:28 Uhr
Das ist mir jetzt schon einige Male passiert, dass ich wesentlich detailliertere Infos über den Rothmaler bekomme.
Das geht mir ähnlich. Der Rothmaler ist meiner Meinung nach der beste Bestimmungsschlüssel für Wildpflanzen in Deutschland. Sehr hilfreich kann auch der Rothmaler Band 5 sein, der eine große Zahl von krautigen Zier- und Nutzpflanzen verschlüsselt und so auch im Garten mal zum Einsatz kommen kann oder weiterhelfen kann, wenn man versuchen möchte irgendeinen Gartenflüchtling zu bestimmen.
danke für eure Antworten. Da hab ich wieder was gelernt!
Gruß
Peter
und hier nun noch die echte D. carthusianorum zum Vergleich.
Ich denke man erkennt ganz gut die unterschiedliche Form und Größe der Kelchschuppen und das der Blütenstand der Karthäusernelke armblütiger ist.
Leider hab ich hier die D. giganteus nicht zum Größenvergleich da, aber ev. bekomme ich das in den nächsten Tagen auch noch hin.
Eine alpine Nelke aus Friaul. Kennt jemand die Art?
Nach mehreren Jahren ist sie hier angewachsen und blüht jetzt.
In der Wand.
(http://fs2.directupload.net/images/150607/yzppdimp.jpg) (http://www.directupload.net)
(http://fs1.directupload.net/images/150607/8rqjimic.jpg) (http://www.directupload.net)
Auch Dianthus superbus, wie von Rudolf, nur mein Foto ist besser :classic.
Kennt jemand die Art von Beitrag 7?
In Friaul gibts 87 verschiedene Dianthus species, da muss ein Experte ran
sind eure D.superbus ausdauernd oder 2-jährig?
bei mir ist sie leider nur 2-jährig :swoon
Jürgen, wenn Du mein etwas missratenens Foto genau anschaust siehst Du abgeblüte Strünke vom letzten Jahr.
Ich habe die Pflanzen vor 4 Jahren reingesetzt.Vieleicht hälst Du Deine zu nass.
Zitat von: Uhu am 10.Jun.15 um 07:34 Uhr
sind eure D.superbus ausdauernd oder 2-jährig?
bei mir ist sie leider nur 2-jährig :swoon
Jürgen, hier steht die Pflanze auch schon 4 bis 5 Jahre. Bei Dir wird eine Infektion die Pflanze hin gerafft haben.
Der Standort hier ist sehr trocken unter einem Dachvorstand in einer gut drainierenden Dolomitsplitt/Sand-Mischung.
Zum Anwachsen dort musste ich sie 2 Jahre regelmässig begießen, damit die Wurzeln Tiefe und damit Feuchtigkeit im Boden erreichen.
Danke Euch für die Hinweise; bei mir war es sicherlich die Nässe. Sie standen zwar nur am rand des Sumpfbeetes - dort kommt noch reichlich Feuchtigkeit/Nässe hin. Werde beim nächsten Versuch einen nelkentypischeren Standort wählen.
Bei Dianthus superbus kommt es ganz sicher auch darauf an, welchen Ursprungs die Pflanzen sind.
Die in Deutschland einheimische Typen mögen meines Wissens eher frische bis feuchte Standorte und werden außerdem auch höher als die beiden gezeigten. Außerdem dauert es bei denen auch noch ein paar Wochen bis zur Blüte.
Wir haben hier in der Gegend eine Fall, wo die Art in einem Trockenrasegebiet angesalbt wurde. Sie hält sich dort nur auf halbschattigen und frischeren Standorten und leidet dieses Jahr ziemlich unter der Trockenheit hier in der Gegend.
Knospen waren bei denen letzte Woche auch noch nicht zu entdecken.
In den Alpen und weiter südöstlich gibt es aber glaube ich kleinwüchsigere und frühblühende Typen (ssp. alpestre). Möglicherweise auch im Handel?
Eine Nelke mir unbekannter Art aus Südeuropa, möglicherweise Bulgarien. Sie wächst hier gut in Kalkschotter
Meine Lieblingsnelke aus Samen, die ich letzten Juli in Griechenland gesammelt habe.
Zitat von: Berthold am 16.Jun.15 um 14:07 Uhr
Eine Nelke mir unbekannter Art aus Südeuropa, möglicherweise Bulgarien. Sie wächst hier gut in Kalkschotter
Sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre es
Dianthus carthusianorum. Vielleicht eine Unterart oderauch eine nah verwandte Art.
Tobias, sie ist wieder da.
Dianthus biflorus ist im zweiten Jahr nach der Aussaat größer geworden und es kommen einige Pflanzen zur Blüte.
Ganz eine tolle Farbe!!!
Viele Grüße
Walter
Eine schwefelgelb blühende Nelke, Dianthus knappii aus dem nordwestlichen Balkan
Silene armeria, das Nelkenleimkraut
Lychnis flos-jovis, die Jupiternelke. Haben wir vor vielen Jahren aus den Schweizer Alpen mitgebracht. Jetzt blüht sie erstmalig
Dianthus knappii am neuen Standort, arider als vorher.
Wer kennt diese Dianthus?
Sie stammt vom Standort der Primula hirsuta ssp. valcuvianensis (Varese, Tal von Vacuvia, etwa 1100msm)
Eine wunderschöne Nelke. Leider weiß ich auch nicht wie sie heißt. Meine Nelke aus Samen vom Gardasee blüht zum ersten mal, aber deine sieht noch puscheliger aus. Bilder hoffentlich morgen.
Diese vielen genagelten Blütenblätter verwirren mich. Dagegen ist die Fransennelke ein Waisenknabe.
Mhhh... Eine besonders schöne Form/Subspezies von Dianthus arenarius ?
Edit: Der Ortsangabe nach, kommt laut Flora alpina eigentlich nur Dianthus monspessulanus = Dianthus hyssopifolius ssp. monspesselanus in Frage. Die Art scheint recht variabel zu sein.
Dianthus superbus ist auch ein Kandidat.
Danke für die Hilfe.
Ich habe sie damals im Herbst nichtblühend mitgenommen. Ist vielleicht wirklich nur eine Form der variablen monspessulanus. Obwohl diese Gruppe recht verwirrend ist (bei uns in Österreich sternbergii, plumarius, neilreichii...)
Ich hänge meine Nelke mal hier an. (Wir können meine Bilder ggf. verschieben) Diese hier ist vom Gardasee. Ich habe im September 2016 Samen mitgenommen und ausgesät. Zunächst dachte ich es ist D superbus. Die Blätter sind grasartig und sie fühlt sich im trockenen Halbschatten anscheinend wohl. Es gab am Standort nicht nur weiße sondern auch hellrosa blühende. Auf dem 3. Bild eine gekaufte D superbus. Sie sehen sich schon ähnlich, aber Blätter und Habitus sind verschieden. :ka
LG
Kirsten
Ja, sind wahrscheinlich alles drei Dianthus superbus. Die ersten gehören vermutlich der Subspezies Dianthus superbus alpestris an, die letzte wahrscheinlich Dianthus superbus superbus ... Auch diese Art ist ziemlich variabel. Ich werde heute Abend, wenn ich zu Hause bin, nochmal einen Blick in die Flora alpina riskieren ;-)
Bei der von Herbert schließe ich, auch im Vergleich mit deinen Exemplaren Dianthus superbus aus.
Tobias, vielen Dank für deine Mühe, auch schonmal im Voraus. :blume
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gardaseenelke Dianthus monspessulanus ist. Ich habe auch mal Samen mitgenommen und sie jetzt seit 25 Jahren im Garten.
Für Italien greife ich gerne auf folgende Seite zurück:
http://luirig.altervista.org/flora/taxa/regioni.php?regione=5&famiglia=Caryophyllaceae&genere=Dianthus
Für Herberts Pflanze habe ich aber auch keinen Vorschlag daraus, wenn man für die Lombardei auswertet.
Stefan Danke! Der Link ist gut, die Fotos bei D. monspessulanus sind überzeugend. Habitus, Zeichnung der Blütenblätter Farben, alles passt. Ich gehe ein Schild schreiben :thumb
Der Duft ist wunderbar!
Hier meine schönsten. Die Samen stammen von irgendwo am Mittelmeer, vielleicht Toskana, ich weiß es nicht mehr.
Zitat von: sokol am 28.Jun.18 um 09:12 Uhr
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gardaseenelke Dianthus monspessulanus ist. Ich habe auch mal Samen mitgenommen und sie jetzt seit 25 Jahren im Garten.
Ich denke du hast recht, Stefan. Die Nelken anhand von Fotos zu bestimmen ist nicht immer so ganz einfach :nee.
Für den Monte Baldo (also die Ostseite des Gardasees) werden folgende
Dianthus-Arten angegeben:
Dianthus carthusianorum ssp. atrorubens
Dianthus monspessulanus
Dianthus seguieri
Dianthus sternbergii ssp. sternbergii
Dianthus sylvestris
Für Reisen zum Monte Baldo gibt es übrigens eine recht umfangreiche Checkliste der dort vorkommenden Arten;
https://publikationsserver.tu-braunschweig.de/receive/dbbs_mods_00001702
Weiteres zum Thema Nelken. 1993 kam ich mit Samen ohne Namen diverser Nelken aus dem Toskana/Ligurien-Urlaub zurück. Seitdem wachsen sie hier und kreuzen sich mit anderen Arten. ich glaube die meisten davon waren Dianthus seguieri und wenige Dianthus monspessulanus. Dianthus superbus blieb anfangs rein und wuchs nur an feuchteren Stellen.
Inzwischen kommen Hybridformen von letzterer auch an den trockensten Stellen des Steigartens vor.
Die Verwandtschaft von Dianthus sylvestris scheint beim Kreuzen nicht mitzumachen.
Und jetzt ein paar Hybriden, ohne dass ich genau wissen muss, was für welche.
Na dann freue ich mich schon jetzt auf die Hybriden. Wenn sie so ähnlich werden wie deine wäre ich sehr zufrieden. Bis jetzt habe ich 2 Pflänzchen gesehen die Sämlinge von Dianthus superbus sein könnten. Es gab Samenansatz im vergangenen Jahr und Hybriden sind ausgeschlossen weil die Gardasee-Nelke da noch nicht geblüht hat.
Ich habe da auch eine Nelke, von der ich nicht weiß, welche es ist. Selbst gesät, Schildchen verlustig.
Kennt sie vielleicht jemand?
Schöne Zeichnung der Blütenblätter! Leider kenne ich den Namen nicht.
Ein schlichtes Blümchen, unauffällig, aber bei näherem Hinsehen sehr apart, ist Silene inflata. Auch nach dem Verblühen sehen die Kelche mit der grün-weißen Zeichnung noch schön aus. Und sie kommt ganz gut mit der Trockenheit klar.