Cypripedium acaule und acaule album

Begonnen von Stick †, 10.Mär.10 um 10:49 Uhr

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cepha

Zitat von: Stick am 20.Mai.21 um 16:40 Uhr
Berthold, ich habe soeben mein Moorwasser getestet. Das Wasser stand ungefähr 20 cm unter der Oberfläche in einem Überlaufrohr. Es hat die letzten 4 Tage kräftig geregnet. Ein riesenschreck - ph 7 - 8. Wie kann das sein?

Ich habe dasselbe Problem. Am Grenzes Moores ist Wasser mit ca PH 7-7,5. Du mus viel mehr weiter hineingehen, dann wird PH fallen. Mein distance ist ca 500m und dann Tief zwischen Sphagnum. Regnet oder nicht, PH ist da immer rund um 4. Moor selbst was ich benutze ist nicht groß, vielleicht ca 2km Diameter.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 20.Mai.21 um 16:46 Uhr
Die Huminsäuren aus einem Moor dürften den Pflanzen zugute kommen.

Ja, aber er können andere Dinge hinzu kommen, die man nicht kennt , deshalb immer messen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

So ein Überlaufrohr kann auch zu merkwürdigen Messergebnissen führen. Das ist ja Wasser das im Rohr steht und kaum Austausch mit dem Wasser im Moorkörper hat, wird ja im Rohr nur hochgedrückt. Wenn also Regen in das Rohr fallen kann, hast Du z.B. den Wert Deines Regenwassers.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Ja, sehr guter Hinweis, Mischen ist ein Grundprinzip der Messtechnik :thumb
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

cepha

Das Resultat 2021. Bilder Heute gemacht.

Berthold

Great, Rainar, You have a good climate for this species.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.


partisanengärtner

Der Pionierwald in den Grantsteinbrüchen hat wohl seine ersten C. acaule Besiedelungen auch durch die ersten Pioniergehölze erhalten.
Besonders aufgefallen sind mir die diversen Birkenspezies, die auch bei uns Erstbesiedler sind und eine vielfältige Mykorrhiza Besiedelung haben.
Mein Plan für das Substrat meiner schwimmenden Insel sind Substrat aus dem hohen Fichtelgebirge mit zwei oder drei kleinen Birkensämlingen und anderer Begleitflora aus saurem Rohbodengebiet von dort.
Auf dem saugenden Mikrofasertuch das etwas über der Wasseroberfläche ist werde ich erst grob verwitterten Granit legen und darüber gewachsen Boden den ich aus einem Windbruch gewinne. Dabei wird die urspüngliche Bodenschichtung und Struktur relativ einfach zu erhalten sein.

Alle diese Bestandteile habe ich bei meinen Wanderungen schon gefunden und in Beuteln heimgetragen.
Die ersten Funde habe ich mit Knorbs geteilt.

Der Rohboden dort ist sehr fest und zerlegt sich auch nicht ohne mechanischen Eingriff.
Ähnlich einem alten Moorboden aus gutgeführten künstlichem Moor. Rhizoiden von Moosen und vermutlich auch Pilzhyphen verfestigen diese Bestandteile, sodaß über dem Wasserspiegel immer aerobe Zustände herrschen und ein Abbau auch in Jahren nicht zu bemerken ist.

Ich habe in meinen Moorbeeten auch diverse Sphagnum Arten die in der obersten Schicht auch bei meinen jetzigen Experimenten gute Dienste tun.
Dabei können die in nicht einmal einem Jahrzehnt höher als 30 cm wachsen.
Solche Schichten verhalten sich ganz anders als das eingebrachte ungeordnete Sphagnum als Substrat. Vermutlich ist ihre Ionentauscherkapazität auch nicht so leicht zu erschöpfen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

wölfchen

Klingt spannend !

Wie hoch ist die Substratauflage nach Fertigstellung auf der schwimmenden Insel?

partisanengärtner

Bisherige haben 10-15 cm. Mit seitlichem Rand oder ohne,
Für die anderen Moorspezialitäten fängt es im mm Bereich an und hat an Bulten auch mal 5-10 cm. Die Sphagnumpolster können das relativ schnell zu erheblichen Substrathöhen aufstocken.

Bei allen soll der Wasserstand auf den Platten max. wenige mm betragen, eher ein Film als ein Wasserstand.
Das ganze sehr luftig und in allen Bereichen gleichmäßig feucht (Konstruktionsbedingt)

Bei erhöhtem Pflanzgewicht schiebe ich weitere Plattenstücke unter die Konstruktion. Wenn möglich seitlich, aber das Teil rauszunehmen und ein paar Stücke ins Wasser zu legen bevor man es zurück setzt ist kein Ding.

Staunässe und anaerobe Zonen kommen so nicht mehr vor. Die Birken werde ich mit der Schere klein halten wie ich das auch bisher mit den anderen Zwerggehölzen mache. Getrocknet und zwerkleinert kann man das problemlos wieder zugeben.

Ich gehe nicht davon aus das ich die umtopfen muß. (Wäre aber wohl auch nicht schwieriger als in einem Topf, ich füttere halt das Bodenleben ein wenig nach mit natürlich anfallenden Stoffen die ich an entsprechenden Stellen sammle) Schadstoffe werden ja in den Wasserkörper geschwemmt und wohl auch mineralisiert. Allenfalls ein gelegentlicher Teilwasserwechsel sollte wohl sein.

Für die Sommermonate könnte man noch einen Aquariensprudler zur Durchlüftung in Erwägung ziehen und für diejenigen die meinen ein kühler Bodengrund sei günstig wird sich das Wasser sicher auch an Extremtagen kühlen lassen. Meine sind mit Dämmplatten eingebaut und eine zu starke sommerlicher Erwärmung war noch kein Thema.
Das ist sicher nicht steril aber die Bedingungen sind für viele Pathogene denkbar schlecht soweit ich das beurteilen kann.

Prüfung von Leitwert und PH ist im Wasserkörper wohl ideal und sollte für unserere Zwecke auch reichen.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Sehr interessant, Axel, vielen Dank!

Zur Kühlung des Wasserkörpers könnte man die Wasserbehälter eventuell auch (teilweise) versenken und/oder Substrat darum aufhäufen bzw. mit Styropor einfassen.
Hier wäre die Erhitzung wohl ein Thema...

wölfchen

@Axel, theoretisch müsste sich Limodorum doch auch mit deinem System kultivieren lassen ...

Berthold

Zitat von: wölfchen am 22.Jun.21 um 11:28 Uhr
@Axel, theoretisch müsste sich Limodorum doch auch mit deinem System kultivieren lassen ...

Wolfgang, die Mykorrhiza-Pilze des Dingel existieren angeblich nur auf lebenden Baumwurzeln, über die sie ihren lebensnotwendigen Stoffwechsel durchführen.

So leben auch die Trüffel, nämlich auf den Wurzeln bestimmter mediterraner Eichen.
Darüber wissen die Trüffel-Züchter inzwischen relativ gut Bescheid. Man kann Eichen mit infizierten Wurzeln kaufen und in bestimmte Böden einpflanzen. Nach 10 Jahren kann man mit dem ersten Trüffel rechen und finden, sofern man Schwein hat. :-D
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

Genau deshalb, Berthold. Wenn Axel Birken mitpflanzt, kann man auch Linde oder Hasel mit integrieren...( beide leben mit dem Dingel bzw. andersherum  :-D


partisanengärtner

Lassen sich auch ganz gut klein halten.
Das Experimentierfeld ist allenfalls durch das passende Saatgut begrenzt.
Meine Kübel sind ja mit dicken Dämmplatten eingebaut, die bei mir mit Keramikplatten verkleidet sind die ich auch noch bepflanze kann. Aber Holz geht sicher auch und Teileinbau machte ich schon länger.

Man kann auch die Pflanzbehälter an eine Hauswand stellen damit sie von der Wärme im Winter profitieren.
Den eventuellen Lichtmangel kann man auch gut mit Spiegeln ausgleichen falls dort nicht ausreichend Sonne ist.
Macht auch ein kleines Moorbeet/Orchideenbeet tiefer ohne das man Pflegeprobleme bekommt.
So wie ich das handhabe kann man auch Gebirgspflanzen dort besser pflegen. Die mangelnde Regenhäufigkeit im Flachland und Kühlungsprobleme machen so ein Setup weitgehend wett. Verdunstungskälte und ein dauerfeuchter gut durchlüfteter Pflanzgrund sind schon mal die halbe Miete.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.