Medikamente und Impfstoffe gegen Covid-19-Virus

Begonnen von Ruediger, 26.Feb.20 um 23:28 Uhr

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Ruediger

Ach so, es gibt auch eine partiell gute Nachrichten, in  China sind 3 antivirale Medikamente in erster Erprobung, natürlich haben sie auch andere Virostatika u.a. aus der HIV-Reihe ausprobiert, diese sollen erfolgsversprechender sein.

Angeblich ist die Produktion eines chinesischen Wirkstoffs diesen Sonntag in der Nacht angelaufen, eine anderer ist von Gilead, der andere Chloroquin, ein bekannter Malariawirkstoff.
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

In Wien wurde ein weiteres potentielles Medikament enwickelt das am ACE2 Rezeptor ansetzt. Soll bereits an Chinesen getestet werden.
https://science.orf.at/stories/3200089

Hier wachen die  Leute auch langsam aber spät auf und beginnen die Supermärkte und Apotheken zu stürmen. Wer meint jetzt noch Masken kaufen zu müssen darf tief in die Tasche greifen.

Ahriman

#2
Du kannst beruhigt sein, läuft bereits in China. Menschen sind dort Verbrauchsmaterial. Ich würde an einer Impfstudie jedenfalls nicht teilnehmen.

Der österreichische Genetiker Josef Penniger zu medikamentöser Therapie und Impfstoffentwicklung:
ZitatIn China soll bald ein Wirkstoff der Wiener Biotechnologiefirma Apeiron getestet werden – Penninger ist mit an Bord. ,,Wenn alles gut geht, machen wir in drei, vier Wochen eine große klinische Studie. Im Endeffekt sind wir dann vielleicht sogar schneller als ursprünglich geplant", so Penninger.

,,Viele, viele Firmen" würden momentan versuchen Impfstoffe zu entwickeln. ,,Da reden wir aber von eineinhalb bis zwei Jahren, denn das muss man beim Menschen sehr sorgfältig testen, um nicht durch den Impfstoff die Krankheit zu verschlimmern".
https://wien.orf.at/stories/3038270/

Ich denke da machen sich viele Menschen falsche Hoffnungen. Die Impfstoffentwicklung wird aus den von mir erwähnten Gründen lange dauern und schwierig werden, besonders falls es zur Bildung einer Vielzahl von CoVid19 Stämmen/Serotypen kommt. Man kann nicht riskieren durch eine verpfuschte Impfung ADE auszulösen und möglicherweise alles noch viel schlimmer zu machen. Deswegen setzt Penninger auch auf medikamentöse Therapie um die Symptome von schweren Fällen zu vermindern.

Mittlerweile haben sich auch Hoffnungen zerschlagen dass das Coronavirus wie die Grippe im Frühling auslaufen könnte. Darauf deutet nichts hin, die Welle dürfte auch in der warmen Jahreszeit ungebremst weiterlaufen.
https://www.n-tv.de/panorama/Virologen-hoffen-nicht-mehr-auf-Fruehlings-Effekt-article21629089.html

Berthold

Zitat von: Ahriman am 09.Mär.20 um 21:38 Uhr
Der österreichische Genetiker Josef Penniger zu medikamentöser Therapie und Impfstoffentwicklung:
ZitatIn China soll bald ein Wirkstoff der Wiener Biotechnologiefirma Apeiron getestet werden – Penninger ist mit an Bord. ,,Wenn alles gut geht, machen wir in drei, vier Wochen eine große klinische Studie. Im Endeffekt sind wir dann vielleicht sogar schneller als ursprünglich geplant", so Penninger.

,,Viele, viele Firmen" würden momentan versuchen Impfstoffe zu entwickeln. ,,Da reden wir aber von eineinhalb bis zwei Jahren, denn das muss man beim Menschen sehr sorgfältig testen, um nicht durch den Impfstoff die Krankheit zu verschlimmern".
https://wien.orf.at/stories/3038270/

Es ist also von Penniger kein Impfstoff, der das Immunssytem gegen das Virus trainiert, sondern ein anderer Wirkstoff, der direkt auf das Virus einwirkt oder die Angriffspunkte des Virus schützt, oder?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Im Prinzip ist es eine rekombinante lösliche From des menschlichen Enzyms ACE2 (Angiotensin-converting enzyme 2), sie nennen den Wirkstoff APN01.
https://www.med.ubc.ca/news/pilot-clinical-trial-in-china-to-test-ubc-researchers-findings-as-a-targeted-therapy-for-covid-19/

Der Rezeptor für dieses Enzym auf der Oberfläche der Lungenzellen dient dem Coronavirus ebenso wie SARS als Andockstelle für den Zelleintritt. Außerdem kommt es durch das Blockieren des Rezeptors durch andockende Viren zu einem Ungleichgewicht zwischen den beiden Enzymen ACE und ACE2 und damit zu einer Signalkaskade welche dazu führt dass der Körper das eigene Gewebe angreift. Führt man ACE2 im Übermaß zu konkurriert es mit den Viren um die Andockstellen an der Zelloberfläche. Sind diese besetzt kann das Virus nicht mehr in Zellen eindringen und sich auch nicht mehr vermehren.
https://link.springer.com/article/10.1007/s00134-020-05985-9/figures/1

Das Schöne ist dass ACE2 nicht nur den Rezeptor für das Virus blockiert sondern gleichzeitig auch gewebeschützende und entzündungshemmende Prozesse bewirkt. Das scheint schon recht gut erprobt zu sein. Wie gesagt - die massiven Lungenschäden werden nicht unmittelbar durch virale Zell-Lyse sondern (zumindest teilweise?) durch Verdrängung von ACE2 von dessen Rezeptoren an der Zelloberfläche hervorgerufen. Dadurch baut sich das Lungengewebe im Übermaß ab.

Die Frage ist nun ob das für alle Patienten gilt oder nur eine Form der Erkrankung darstellt. Kommenziell interessant denn ACE2 müsste regelmäßig und dauerhaft zugeführt werden damit eine Schutzwirkung besteht, nicht nur einmal wie eine Impfung.

Berthold

Wann steht ein Impfstoff zur Verfügung?

Ende Juni 2021 soll die Studie für einen Impfstoff abgeschlossen sein. Die klinische Testphase hat schon begonnen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Die Idee von m-RNA-Impfstoffen gibt es schon eine Weile, bisher hat sie noch niemand richtig erfolgreich umsetzen können.

Also warten wir ab, auch andere Impfstoff-Ansätze sind im Rennen.

Bevor der Impfstoff kommt, wird es ein Virostatikum geben, so daß zumindest die schweren Verläufe ihren Schrecken verlieren.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 17.Mär.20 um 00:28 Uhr
Bevor der Impfstoff kommt, wird es ein Virostatikum geben, so daß zumindest die schweren Verläufe ihren Schrecken verlieren.
Müssen diese Virostatika auch so genau auf ein spezielles Virus angepasst werden wie die Impfstoffe?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

#9
Je nach ihrem Target sind Virostatika relativ breitbandig im Vergleich zu Impfungen und oft zumindest gegen gewisse Virentypen wirksam. Viele haben aber mehr oder wenige schwere Nebenwirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Virostatikum

Was man beim Coronavirus mittels ACE2 machen könnte habe ich schon zur Firma von Josef Penninger geschrieben.

Generell sind mRNA Impfstoffe ein Riesenfortschritt aber RNA ist ein schwieriges Terrain und die hochreine Herstellung von mRNA die vom Körper nicht sofort abgebaut und effizient translatiert wird ist technisch sehr anspruchsvoll. Dann braucht man noch ein Vehikel um die mRNA ins Cytoplasma zu schleusen. Das Problem geringer Haltbarkeit hat man dagegen mittlerweile im Griff aber da ist noch viel Forschung nötig bis zum fertigen Impfstoff.

Hier noch zum Thema wie mRNA Impstoffe funktionieren:
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fimmu.2019.00594/full

Berthold

37 Unternehmen arbeiten zur Zeit an einem Impfstoff.
Wer ist der erste, der mit den geringsten Qualitätskontrollen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Erste Testperson geimpft.

1100 $ Schmerzensgeld, wäre mir zu wenig, trotz des aktuellen DAX-Standes.
Test zuerst an Menschen, dann erst an Tieren, wenn überhaupt.

Aber wer infiziert diese Testpersonen denn jetzt definiert?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Tierversuche sind bei hoch wirtsspezifischen Erregern schwierig wie im Artikel erwähnt. Mit ein Grund warum Impstoffentwicklung so lange dauert. Ich bin aber sicher die Chinesen haben genug Häftlinge als Versuchskaninchen. Wissenschatlich sind die aber immer noch im Rückstand. In den USA gibt es auch viele bedürftige Menschen und wenig Regulierungen und sehr viele extrem gute Unternehmen. Ich setze auf USA. Deutschland ist viel zu überreguliert. Deswegen testet Josef Penninger sein ACE2 Medikament auch in China.

Man sieht aber welche beeindruckenden Kapazitäten frei werden wenn mal der Hut brennt. Siehe technische Entwicklung im 2. Weltkrieg und während des Kalten Krieges. Seitdem wurden ungeheure Ressourcen in der Unterhaltungsindustrie verschwendet weil sich die Entwichlung von Arzneimitteln oft nicht rentiert im Vergleich dazu nutzlosen Müll an die breite Masse zu verkaufen. Das ist das Ärgerliche an der menschlichen Gesellschat. Wir werden schnell faul und überheblich wenn es keine unmittelbaren Bedrohungen gibt. So gesehen hat diese Pandemie auch etwas Gutes. Sie holt die Leute au den Boden der Tatsachen zurück.

Ruediger

#13
Zitat von: Ahriman am 17.Mär.20 um 17:43 Uhr
Tierversuche sind bei hoch wirtsspezifischen Erregern schwierig wie im Artikel erwähnt. Mit ein Grund warum Impstoffentwicklung so lange dauert. Ich bin aber sicher die Chinesen haben genug Häftlinge als Versuchskaninchen. Wissenschatlich sind die aber immer noch im Rückstand. In den USA gibt es auch viele bedürftige Menschen und wenig Regulierungen und sehr viele extrem gute Unternehmen. Ich setze auf USA. Deutschland ist viel zu überreguliert.

Die klinische Phase ist auch in den USA hochgradig reguliert, und das ist gut so.
Nur so kann man den Nutzen von neuen Wirkstoffen bewerten und zugleich die Probanden schützen.

Wer mal die FDA im Haus hatte, der weiß das ist als ob der Staatsanwalt im Haus ist.
Sie kontrollieren weltweit alle Study-Sites per Zufallsverfahren bei den amerikanische Unternehmen ihre Studien machen, wer schlampt kommt auf die schwarze Liste und ist gesperrt.
Die Pharma-Firmen schauen selbst darauf, denn sie wollen saubere Studien mit validen Daten, da ist eine unzuverlässige Site gerne weg vom Fenster.

Das dient letztlich allen, denn so kann man sicher sein, daß die Studie sauber läuft.
In Europa sind die Anforderungen ähnlich hoch, das kann eben nicht jeder erfüllen.
Beste Grüße

Rüdiger

Ruediger

#14
,, In den USA beginnt gerade eine Phase-1-Studie mit einem ersten Impfstoff gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2. 2021 könnten größere Gruppen geimpft werden, berichtet PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek im Gespräch mit der ,,Ärzte Zeitung".

Langen. Etwa 30 bis 40 Impfstoffkandidaten werden weltweit gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 erforscht, und erste klinische Tests werden gerade gestartet. Das berichtet der Präsident des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen, Professor Klaus Cichutek, im Interview mit der ,,Ärzte Zeitung".

Die Entwicklung brauche jedoch Zeit, um sorgfältig die Wirksamkeit und Sicherheit solcher Vakzinen abklären zu können. Als vielversprechendes Antigen für solche Vakzinen wurde das Spike-Protein von der Oberfläche des SARS-CoV-2 ausgemacht. Man hofft, die genetische Information dieses Proteins direkt oder mittels Vektoren in die Zellen der Impflinge einschleusen zu können.

[...]

,,Wir können uns glücklich schätzen, dass in Deutschland drei Impfstoffprojekte auf moderner Basis vorangetrieben werden", betonte Cichutek. Auch Herstellungsstätten in Deutschland würden gestärkt. Mit der RNA-Technologie ließen sich in relativ kurzer Zeit große Impfstoffmengen produzieren.

Auch wenn Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 für die Pandemie erst spät kommen, würden sie langfristig gebraucht. Experten gehen davon aus, dass sich das Virus nicht ausmerzen lässt und künftig weiter zirkulieren wird.,,

https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/PEI-Praesident-betont-Fruehere-Fehler-nicht-wiederholen-407757.html


Womöglich wacht sogar die Bundesregierumg mal auf und sorgt endlich dafür, das die Pharmabranche in Deutschland gestärkt wird, das war mal eine sehr starke Industrie, bis man sie ignorant völlig verlottern ließ.

Ob Forschung, Wirkstoffsynthese oder Fertigung, fast überall hat man gravierend verloren, weil das nie besonders interessiert hat
Selbst strategische oder nationale Interessen hat man gar nicht verfolgt, die Globalisierung hat es halt weggeweht, eine ignorante Politik hat das gefördert.

Es ist zum Kotzen, was die Politik in Deutschland alles vergeigt hat, und Merkel ist die Kirsche auf dem Eisbecher der Unfähigkeiten.


Beste Grüße

Rüdiger