Blütenstiel Infektion bei Steinlaelien

Begonnen von Berthold, 24.Dez.18 um 16:18 Uhr

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Berthold

Bei mehreren Steinlaelien hatten sich die Blütenstiele schön entwickelt und Knospen gebildet.
Dann trat plötzlich in der Mitte der Stiele ein schwarzer Fleck auf, der sich langsam ausbreitete. In Folge sind alle Blüten abgestorben, da sie nicht mehr über den Stiel versorgt werden konnten.
Hier ein Beispiel bei Laelia endfeldzii.

Kennt jemand diese Erscheinung? Ich vermute, dass es sich um einen Pilz handelt
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ramarro

War das denn erst jetzt oder doch eher schon im Sommer?

Berthold

Es fing vor 2 Monaten an, als die Pflanze noch im feuchten kühlen Gewächshaus stand. Es hatten sich 5 prächtige Blütenstiele entwickelt, die schon Knospen bildetet.
Bei einem nach dem anderen Stiel trat eine schwarze Stelle auf, die die Versorgung der Blüten am Ende des Stieles verhinderte.
Ich habe alle Stiele im Gesunden abgeschnitten.
Dann stellte ich die Pflanze in den Wohnraum, wo niedrigere Luftfeuchtigkeit herrscht. Es entwickelte sich ein weiterer Blütenstiel bis zur vollen Grösse, dann aber trat auch bei ihm die braune Stelle auf, was zum Abwurf der Blütenknospen führte. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika


Ramarro

Steinlaelien habe ich nicht, aber ich beobachte seit ein paar Jahren regelmäßig im Sommer ein ganz ähnliches Phänomen bei anderen Pflanzen wie manchen Tulbaghia, aber auch an Pachyphytum compactum. Pilzbefall ist unwahrscheinlich, es wird zumindest in meinem Fall wohl eher ein stechendes/saugendes Insekt sein. Die Substanz der Blütenstengel ist bei den betroffenen Arten wohl lockerer, jedenfalls werden sie irgendwo im oberen Bereich weich, knicken nach unten ab und verfärben sich dunkel, die Knospen vertrocknen dann natürlich. Einstichstellen konnte ich jedoch nicht entdecken.

Berthold

Zitat von: Eerika am 24.Dez.18 um 18:31 Uhr
In welchem Substrat sind sie?

In unterschiedlichen Substraten, die meisten in Pinienrinde, einige in Lava mit Moosschicht. Die Pflanzen selber sehen sehr gesund aus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich würde weder in Lava noch Moosschicht benutzen.

Gröbere Steinchen, 3 - 5 mm im Durchschnitt, auch grössere dazu.
Und Bulbenbasis über das Substrat, sicher ist sicher.

Irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, dass so was durch die Bedingungen in der Luft kommt, es müsste am Substrat liegen. Lavastrinchen sind auch viel zu fein, ichvermute, dass das Substrat auch über die längere Zeit zu nass bleibt.
Meine waten in mittlerer Rinde oder aufgebunden, denen ging es prima.

Ramarro

#7
Ist doch eher unwahrscheinlich, dass sich das Substrat nur auf die Infloreszenzen auswirkt, sowas würde ich dann doch zuerst an den Bulben erwarten.

Eerika

Berthold, zeig die ganze Pflanze.

Du hättest den Fleck mit Zimt behandeln sollen.

Berthold

Hier die Pflanze, sie macht insgesamt eine sehr stabilen Eindruck.

Ein Behandlung des Stiel mit Zimt machte vermutlich keinen Sinn, da die Infektion sofort den gesamten Querschnitt des Stiels erwischt hat, noch bevor man sie bemerkt und dann ist die Versorgung der Blüten unterbrochen.
Ich weiss auch nicht, ob Zimt vorrangig für die Seele des Kultivateur von Nutzen ist und weniger für die Pflanze selber. 

Nach Aussage von erfahrenen Laelia-Pflegern soll Lava das am Besten geeignete Substrat für Stein-Laelien sein, wegen seiner Langzeitsatbilität.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Die Pflanze sieht gut aus.

Ich habe meine am Anfang im Steinchengemisch gehabt, sie haben aber keine gute Wurzel gemacht. In Rinde war Topf schnell mit Wurzel.

Eerika

In Steinsubstrat blieben die Wurzel klein, wuchsen nicht weiter und im Topf war nicht viel los.

Hier ein Bild der Laelia lucasiana Hybride in Rinde. Die ganze Schale ist voll mit Wurzeln.
Wie sieht es bei dir im Topf aus?

Eerika

Zitat von: Berthold am 25.Dez.18 um 11:26 Uhr
Nach Aussage von erfahrenen Laelia-Pflegern soll Lava das am Besten geeignete Substrat für Stein-Laelien sein, wegen seiner Langzeitsatbilität.

Interessant, wenn man nach Bilder googelt, sieht man nicht eine Steinlaelie in Lava!

Berthold

Der Topf ist auch bei mir gut durchwurzelt, sodass ein Umpflanzen schwierig wird.

Ich kenne Leute, die Steinlaelien nur in Lava kultiviert haben und Du kennst sie auch.

Es gibt viele Gründe, warum die Laelien nicht gut wachsen. Da kann man nicht zwingend dem Substrat die Schuld geben.
Hier haben die meisten Pflanzen 6 bis 10 Jahre benötigt, um richtig anzuwachsen und die Existenzgrenze zu überwinden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Mir fiel noch etwas ein.
Einige Mexicaner oder Orchideen aus der Umgebung soll man ganz sparsam giessen, wenn sie einen Blütentrieb machen. Kann sein, wenn zu viel Wasser, der Blütentrieb matschig wird. Dann aber die Spitze.
Oder war der schon im GWH zu kalt?

Ich lese nämlich gerade über endsfeldzii folgendes:

This species requires, potting in a well drained mix to allow drying after each watering, bright light, warm temperatures and a long, dry winter rest with occasional mistings.