Fallwindkraftwerke

Begonnen von Berthold, 07.Mai.14 um 20:00 Uhr

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Berthold

Eine neu Idee zur Erzeugung von alternativem Strom.
Ich halte die Idee für abwegig. Im Bericht wird zwar auf den extrem niedrigen Wirkungsgrad hingewiesen, aber ich denke, es ist viel schlimmer.
Wenn man Wasser in die Luft spritzt, kühlt sie sich zwar ab und fällt nach unten, aber sie nimmt auch den Wasserdampf auf und wird dadurch leichter als trockenen Luft. Dann fällt sie nicht mehr nach unten sondern steigt nach oben.
Deshalb wird so ein Kraftwerk nur bei ganz extremen Wetterbedingungen etwas Leistung abgeben. Wenn in der Wüste die Luft nachts am Boden auf den Gefrierpunkt abnimmt, was oft passiert, wird die befeuchtete Luft von oben überhaupt nicht mehr unten ankommen, geschweige denn dort Generator-Turbinen antreiben die auch noch 1 Gigawatt Strom erzeugen können.

Wenn also jemand eine Aktiengesellschaft für den Bau eines Fallwindkraftwerkes gründet und Geld von alternativen gutgläubigen Bürgern einsammeln möchte mit den Versprechen fetter Gewinne, rate ich, sich nur zu beteiligen, wenn man das Geld nicht zurück haben will.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Warum bauen die nicht Windanlagen am Rande der Wüsten. Wer mal in/bei einer Wüste war, kennt den Effekt das es Tags in die eine Richtung braust und Nachts in die Entgegengesetzte. Muss man nur das Windrad drehen. :ka
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: orchitim am 07.Mai.14 um 22:26 Uhr
Muss man nur das Windrad drehen. :ka

Und das dreht sich sogar von alleine. Aber in den Abend- und Morgenstunden weht überhaupt kein Wind und das mit grosser Zuverlässigkeit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Zitat von: Berthold am 07.Mai.14 um 22:31 Uhr
Und das dreht sich sogar von alleine. Aber in den Abend- und Morgenstunden weht überhaupt kein Wind und das mit grosser Zuverlässigkeit.

Zu der Zeit dreht sich ja auch das Windrad. :-D
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Claus

Zitat von: Berthold am 07.Mai.14 um 20:00 Uhr
Wenn man Wasser in die Luft spritzt, kühlt sie sich zwar ab und fällt nach unten, aber sie nimmt auch den Wasserdampf auf und wird dadurch leichter als trockenen Luft. Dann fällt sie nicht mehr nach unten sondern steigt nach oben.

Wenn also jemand eine Aktiengesellschaft für den Bau eines Fallwindkraftwerkes gründet und Geld von alternativen gutgläubigen Bürgern einsammeln möchte mit den Versprechen fetter Gewinne, rate ich, sich nur zu beteiligen, wenn man das Geld nicht zurück haben will.

Wenn man davon ausgeht, dass die Luft in 1.000 m Höhe heiß ist - vielleicht in der Wüste - und man dann dort Wasser einspritzt, dann wird die Luft kälter und auch schwerer und sinkt nach unten. Das Problem: Woher das Wasser in der Wüste nehmen?

Dem zweiten Absatz stimme ich aber voll zu.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

#5
Zitat von: Claus am 08.Mai.14 um 10:01 Uhr
Wenn man davon ausgeht, dass die Luft in 1.000 m Höhe heiß ist - vielleicht in der Wüste - und man dann dort Wasser einspritzt, dann wird die Luft kälter und auch schwerer und sinkt nach unten.

Sie wird zwar durch das verdunstende Wasser kälter aber wird dadurch nicht zwingend schwerer, da sie gleichzeitig durch die Zumischung von H2O leichter als trockene Luft wird, die kein H2O enthält. Ein H2O-Molekül ist leichter als ein O2 oder N2-Molekül. Deshalb ist trockene Luft schwerer als feuchte Luft.
Genau deshalb wird die Luft nur bei ganz bestimmten Temperaturprofilen der Aussenluft bis auf den Boden des Turmes absinken können.

Wenn die Luft am Boden in der Wüste in der sternklaren Nacht auf den Gefrierpunkt absinkt, wird man die Luft oben im Turm durch Wassereinspritzung nicht hinreichend stark abkühlen können, dass sie nach unten durchsinkt.

Man hat dann ähnliche Verhältnisse wie in einem Hochdruckgebiet. Hier ist die Luft oben auch kälter als unten, aber dadurch nicht so schwerer, dass sie nach unten durchsinken kann (sie ist ja auch dünner wegen des geringeren Druckes). Man hat dann eine stabile Luftschichtung, typisch für unsere Inversionswetterlagen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Haben die dort nicht eigentlich genug Sonne, wieso also diese blöde Idee????
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Die glauben, mit dem System auch nachts Strom erzeugen zu können. Sie können ja auch nachts oben in 1 km Höhe die Luft durch Wassereinspritzung abkühlen. Aber ob sie dadurch wirklich schwerer wird als die Luft unten am Boden, die ja auch sehr kalt wird in der Wüstennacht, halte ich für fraglich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)