Agar-Problem

Begonnen von Uhu, 05.Jun.12 um 21:12 Uhr

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Berthold

Zitat von: stpo2009 am 19.Jun.12 um 11:03 Uhr
Immer diese Wortspielereien  :-D

aber die Richtung des Prozesses ist schon wichtig, denn es ist ein grosser Unterschied, ob man aus einem Hühnerei ein Rührei herstellen will oder aus einem Rührei ein Hühnerei. :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

stpo2009

Ich geb mich geschlagen  ;-)

Claus

Jürgen, löst du denn nicht alles vorher im Kochtopf auf, ehe du sterilisierst?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Matthias

Zitat von: Claus am 19.Jun.12 um 11:14 Uhr
Jürgen, löst du denn nicht alles vorher im Kochtopf auf, ehe du sterilisierst?
Ich rühre es auch kalt an ... den Rest erledigt der Autoklav. Aber man muss vor dem Autoklavieren dennoch schütteln, sonst bildet das Agar einen Klumpen am Boden und dieser löst sich dann nicht, sondern verklumpt. Ich sehe schon, wie brauchen einen Workshop mit vergleichenden Durchgängen.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Uhu

Zitat von: Berthold am 19.Jun.12 um 09:54 Uhr
Jürgen, eine Entmischung durch Druck, Unterdruck, Abkühlung oder Erwärmung kann ich mir selbst bei grösster Anstrengung nicht vorstellen.

ich eigentlich auch nicht. Aber tatsächlich hat sich sonst gar nichts im Arbeitsablauf geändert. Agar rühren - das schaffe ich gerade noch. Ihn dann gleichmäßig unter rühren zu portionieren klappt auch. Der Agar ist in Ordnung! Geliert nach kurzem Aufkochen in der Mikrowelle problemlos. Die Temperatur im Autoklaven kann ich nicht ablesen, da dieser nur eine Druckanzeige hat. Ich habe nun mit 1,5 bar autoklaviert. Das Gerät wird richtig heiß, mangelnde temp. scheidet auch aus - zumal bei solchen Drücken (bis 3 bar). Da der Agar am Boden in einer festen, dünnen schicht abbindet, wird er sicher nicht zerstört. Als Ursache der Entmischung kommt meiner Meinung nach nur der höhere Druck oder die Druckunterschiede im Sterilisationsverlauf in Frage.

Nun werden wir den Steri erstnochmal durchchecken lassen - dann berichte ich weiter.
Grüße Jürgen

Uhu

Zitat von: Claus am 19.Jun.12 um 11:14 Uhr
Jürgen, löst du denn nicht alles vorher im Kochtopf auf, ehe du sterilisierst?

na klar, ich erhitze die Hafersuppe richtig kräftig unter ständigem Rühren und fülle dann ab.

Matthias, bisher hat das Aufkochen während der Sterilisation für eine gute Druchmischung ausgereicht. Als nächstes werde ich direkt vorher nochmal gut durchmischen. Wird nun Zeit mein Problem auf die Reihe zu kriegen - die Samen werden reif.
Grüße Jürgen

Matthias

Zitat von: Uhu am 19.Jun.12 um 12:51 Uhr
Zitat von: Claus am 19.Jun.12 um 11:14 Uhr
Jürgen, löst du denn nicht alles vorher im Kochtopf auf, ehe du sterilisierst?

na klar, ich erhitze die Hafersuppe richtig kräftig unter ständigem Rühren und fülle dann ab.

Matthias, bisher hat das Aufkochen während der Sterilisation für eine gute Druchmischung ausgereicht. Als nächstes werde ich direkt vorher nochmal gut durchmischen. Wird nun Zeit mein Problem auf die Reihe zu kriegen - die Samen werden reif.

Weiß ja nicht, weiser Uhu ;) , welche Samen du aussäst, aber wenn wir dir kurzfristig mit einer Aussaat hier aushelfen können, dann lasse es mich wissen. 
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Uhu

Zitat von: Matthias am 19.Jun.12 um 13:08 Uhr

Weiß ja nicht, weiser Uhu ;) , welche Samen du aussäst, aber wenn wir dir kurzfristig mit einer Aussaat hier aushelfen können, dann lasse es mich wissen.  

naja, mit der Weisheit ist so eine Sache - ich geb mit Mühe. Den Namen habe ich gewählt, da der Uhu hier durch Wiederansiedlung nun wieder heimisch geworden ist - da können sich die Botaniker eine Scheibe abschneiden.

Ich säe Erdorchideen, gar nicht mal so schwierige Arten. Neben eigenem Saatgut mache ich Standortnachzuchten für ex situ Kulturen beim botanischen Garten. Dactylorhiza, Anacamptis säe ich auf B1. Andere Arten gebe ich auch schonmal in Auftrag. Ich kann nicht alles selbst machen, da meine Zeit zu begrenzt ist.

Matthias, ich nehme an Du bist auf Epiphyten spezialisiert.
Grüße Jürgen

Matthias

Zitat von: Uhu am 19.Jun.12 um 20:33 Uhr
Matthias, ich nehme an Du bist auf Epiphyten spezialisiert.
ja, ausschließlich, nicht einmal Schlapf´n (Paphiopedilen et al.) halten hier wirklich oder nachhaltig Einzug. Ich hoffe, dass du dieses Problem mit dem Agar lösen kannst. Schließlich sind solche Schwierigkeiten aber oft die Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Agar fällt auch dann gerne zusammen, wenn das Medium beim Prozess des Erkaltens bewegt wird, viell. wurde das hier schon erörtert, mir fehlt oft die Zeit, mir threads komplett durchzulesen.
Ansonsten bleibt mir nur, dir die Daumen zu drücken. 
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 19.Jun.12 um 21:33 Uhr
Ansonsten bleibt mir nur, dir die Daumen zu drücken. 

Aber Jürgen die Daumen zu drücken, damit sein Agar-Gel fest wird, erscheint mir doch als sehr emotionaler Weg.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Zitat von: Berthold am 19.Jun.12 um 21:56 Uhr
Zitat von: Matthias am 19.Jun.12 um 21:33 Uhr
Ansonsten bleibt mir nur, dir die Daumen zu drücken. 
Aber Jürgen die Daumen zu drücken, damit sein Agar-Gel fest wird, erscheint mir doch als sehr emotionaler Weg.
Wären 7 Ave Maria zielführender? Ihr braucht es nur zu sagen, habe alles im Repertoir.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Charlemann

Wenn man(n) die Brühe kurz vor dem Umfüllen stehen lässt, setzt sich der Agar unten ab. Genauso macht er das in dem Gläsern nach dem autoklavieren.
Ein kurzes schwenken kurz nach der Entnahme der Böden aus dem Autoklavmischt den Boden nochmal durch und sollte ausreichend sein damit sich das E406 nicht am Boden absetzt.
Das Ave Maria kann man sich sparen, oder hat eher nur eine homöopathische Wirkung.

Claus

Langsam werde ich hier irre in dieser Diskussion.  O-) O-) O-)

Wenn man den Agar in einem ganz normalen Kochtopf gelöst hat, dann setzt sich nirgendwo wieder etwas ab - außer der Aktivkohle. Gelöst ist gelöst.

Dazu ist aber Kochtemperatur notwendig, der Agar schmilzt zwar bei 95°C, so dass man beim Rühren glaubt, alles ist bereits aufgelöst, weil man keinen Bodensatz mehr spürt. Aber da liegt noch eine zweite flüssige Phase am Boden so wie Wasser unter Öl. Also muss man noch weiter rühren, so ca. 2 min reichen aus.

Wenn man dann die ganze Suppe oder zuvor verteilt in Gläsern in den Autoklaven gibt, dann trennt sich der gelöste Agar nicht mehr vom Wasser, weil er das in völlig hydratisierter Form gar nicht mehr kann.

Falls sich also nach dem Autoklavieren und Abkühlen noch eine feste untere Schicht bildet, dann war der Agar beim Kochen nicht vollständig gelöst.

Die angedachten Wirbel in der Flüssigkeit beim Autoklavieren reichen natürlich nicht zum Lösen aus.   
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Matthias

Zitat von: Claus am 20.Jun.12 um 10:06 Uhr
Die angedachten Wirbel in der Flüssigkeit beim Autoklavieren reichen natürlich nicht zum Lösen aus.  

Meister Claus ... und es reicht doch aus zumindest im oststeirischen Hügelland.
Man bereite das Medium kalt, dann kommt das Agar in Pulverform genau abgemessen in 1.2 Literflaschen (Duranglas). Wir brauchen bei unserem Agar eine Menge von 6.8 - 6.9 g /  1.000 ml Medium. Danach wird das noch immer kalte Medium in die Flaschen geleert und kurz aber heftig geschüttelt, aber nicht damit sich das Agar löst (ginge ja auch nicht), sondern ausreichend verteilt. Liegt der komplette Agarklumpen am Boden der Flasche, dann löst es sich auch nicht in Hitze auf, sondern schmilzt als widerliche, gelbliche Masse zusammen. 9 Flaschen passen in unseren "Junior" und dieser erledigt dann das Sterilisieren. 20 Minuten, mehr gebe ich ihnen nicht. Dann abkühlen lassen und das Medium wird so bei ca. 40°C in die sterilen Becher umgefüllt, vorher nochmals die heiße oder warme Flasche schütteln. Diese Arbeit muss zügig gehen und die Becher sollten danach zum weiteren Erkalten eben und vor allem ruhig stehen. Schüttelt man das noch flüssige Medium in den Bechern, dann kann es sein, dass das Agar "zusammenfällt". Nach ca. 1 Std. sind die Becher gebrauchsfertig und werden mit Pflanzenmaterial befüllt.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Claus am 20.Jun.12 um 10:06 Uhr
.Die angedachten Wirbel in der Flüssigkeit beim Autoklavieren reichen natürlich nicht zum Lösen aus.   

Wahrscheinlich sind bei Jürgen in dem alten Autoklaven durch einen anderen Aufheizablauf etwas mehr Wirbel ausfgetreten, die zur Durchmischung im Glas zufällig ausgereicht haben
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)