Symbiotische Aussaat

Begonnen von Berthold, 13.Sep.08 um 12:57 Uhr

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Berthold

Zitat von: Claus am 12.Jan.12 um 18:54 Uhr
Das Neudohum hast du aber wohl nicht sterilisiert?

Doch, der wurde vor dem Sterilisieren in den Agar gerührt.

Neudohum Natur nach dem Sterilisieren auf den Agar zu streuen oder mit Neudohum "nachzufüttern" wäre eine andere Variante, die man auch mal testen könnte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Als sterilisierter Nährbodenzusatz funktioniert es gut. Ich hab jedoch keine quantitative Versuchsreihe gemacht. Berthold, bin gespannt auf Deine Ergebnisse.
Grüße Jürgen

Berthold

Ich habe heute beim Impfen mit den Sämlingen festgestellt, dass das Neudohum in der 1cm dicken Gelschicht nach unten auf den Boden gesunken ist und bin jetzt unsicher, ob der B1 das Neudohum am Glasgrund überhaupt erschliessen kann, da er eigentlich Luftsauerstoff braucht, weshalb er in dem reinen Haferflockenagar auch nur einige mm in den Boden hinein wächst.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 13.Jan.12 um 00:31 Uhr
Ich habe heute beim Impfen mit den Sämlingen festgestellt, dass das Neudohum in der 1cm dicken Gelschicht nach unten auf den Boden gesunken ist und bin jetzt unsicher, ob der B1 das Neudohum am Glasgrund überhaupt erschliessen kann, da er eigentlich Luftsauerstoff braucht, weshalb er in dem reinen Haferflockenagar auch nur einige mm in den Boden hinein wächst.

Der B1 wächst ca. 1,5 - 2 cm in den Haferagar hinein, dann ist zunächst Schluss. Über lange Zeit können aber die von ihm produzierten Enzyme tiefer eindiffundieren und die Stärke langsam in Zucker verwandeln und dann durch Diffusion auch nutzbar machen. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber die begrenzte Eindringtiefe kann man sehr gut in einem Reagenzglas anhand der unterschiedlichen Lichtbrechung im Agar erkennen.

Du kannst aber folgendes machen, was ich zur Zeit auch praktiziere. Vor dem Umlegen rührst du den Agar mit einem sterilen Löffel so zum, dass Berge und Täler entstehen und so der Sauerstoff tiefer an das Material heran kommt. Die Sämlinge müssen ja nicht unbedingt in einer Ebene wachsen.  :-D
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Der Zusatz von Neudohum zum Haferflockenagar scheint gut zu funktionieren. Die Frage ist allerdings, ob die Orchideen auf dieser Bodenmischung länger vom Pilz im Wachstum gefördert werden. Dazu konnte bisher noch keine Aussage gemacht werde.
Bei reinem 2,5 g/l Haferflocken-Nährboden lässt die Förderung nach etwas 2 Monaten merklich nach. Dann muss umgelegt oder pikiert werden.

Hier ein Glas mit ca. 10% Neudohum im Haferflocken-Agar, Orchis elegans.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Ich will sie mal drin lassen und schauen, ob man auf Agar bis zur Blüte ein Jahr einsparen kann. Ich brauche dann nur bald 2-l-Erlenmeyerkolben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Die Sämlinge sehen prima aus.:thumb  Wenn die erst 2 Wochen auf dem Boden sind würde ich mit dem Pikieren noch etwas warten, bis die Wachstumzeit richtig beginnt. 3-4 Wochen halten die darin wohl noch aus. Und wer oben anklopft fliegt raus.
Grüße Jürgen

Eveline†

Berthold, warum verwendest Du einen Erlenmeyerkolben? Da kommt man doch schwer ran an die Sämlinge.

Berthold

Zitat von: Eveline am 25.Jan.12 um 17:38 Uhr
Berthold, warum verwendest Du einen Erlenmeyerkolben? Da kommt man doch schwer ran an die Sämlinge.

Ich mache das nur aus ästhetischen Gründen. Die Gläser stehen meist im Wohnzimmer auf der Fensterbank und dann erweckt der gesamte Raum einen professionelleren Eindruck als mit alten Marmeladengläsern.
Ich besorge mir jetzt noch Quarzgläser, die kann ich bei 400° sterilisieren ohne dass ein Kratzer dran kommt. Ich mag HighTec-Material, einschliesslich Wanderhose aus Kevlar.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 25.Jan.12 um 18:58 Uhr
Zitat von: Eveline am 25.Jan.12 um 17:38 Uhr
Berthold, warum verwendest Du einen Erlenmeyerkolben? Da kommt man doch schwer ran an die Sämlinge.

Ich mache das nur aus ästhetischen Gründen. Die Gläser stehen meist im Wohnzimmer auf der Fensterbank und dann erweckt der gesamte Raum einen professionelleren Eindruck als mit alten Marmeladengläsern.
Ich besorge mir jetzt noch Quarzgläser, die kann ich bei 400° sterilisieren ohne dass ein Kratzer dran kommt. Ich mag HighTec-Material, einschliesslich Wanderhose aus Kevlar.

Eveline, Berthold hat zum Aussaat-Tag 2006 auch 100 Reagenzgläser aus Jenaer Glas mitgebracht.  :thumb
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 25.Jan.12 um 19:11 Uhr
Eveline, Berthold hat zum Aussaat-Tag 2006 auch 100 Reagenzgläser aus Jenaer Glas mitgebracht.  :thumb

Ich glaube, Claus mag das Material nicht. Der Nährboden verpilzt darin so leicht nach der Aussaat
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 25.Jan.12 um 19:21 Uhr
Zitat von: Claus am 25.Jan.12 um 19:11 Uhr
Eveline, Berthold hat zum Aussaat-Tag 2006 auch 100 Reagenzgläser aus Jenaer Glas mitgebracht.  :thumb

Ich glaube, Claus mag das Material nicht. Der Nährboden verpilzt darin so leicht nach der Aussaat

Nein, so ist es nicht. Die Gläser sind enger und mit der Bürste nicht so leicht zu reinigen, neigen bei rascher Bürstenbewegung zur Kavitation, ansonsten sind sie aber fast unkaputtbar.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Eveline†

Erlenmeyerkolben aus welchem Glas? Schott, Jena oder ähnliches?
Quarzgläser, 100 Reagenzgläser aus Jenaerglas? Hui, das klingt alles sehr teuer! Selbst die Wanderhose!

Und ich Ahnungslose dachte, ich könnte mal eben bei Jenaer-Glas anrufen und ein Stück Eprouvettchen für den Anfang bestellen.

Ich würde ja Gläser aus Bornitrid bevorzugen, denn mir kam zu Ohren, daß diese etwas stabiler als die Silikatgläser seien.

Nun, ob so oder so, ich muß noch etwas sparen, bevor ich mit der Aussaat beginne. Schließlich sollte das erforderliche Equipment ja auch dezent modisch schick aufeinander abgestimmt sein und perfekt in mein Kellerlabor passen, welches sich derzeit im Aufbaustadium befindet.

Berthold

Zitat von: Eveline am 25.Jan.12 um 19:33 Uhr
Erlenmeyerkolben aus welchem Glas? Schott, Jena oder ähnliches?

Du kannst solche Kolben nehmen. Die gehen bis 1100°C. Da kannst Du auch Gold drin schmelzen.

Du kannst aber auch normale Marmeladengläser bzw. normale Reagenzgläser nehmen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Wie bringst Du denn die Sämlinge aus dem Kolben heraus? Stellst Du den Kolben auf den Kopf oder verwendest Du Schlüssellochchirúrgiebesteck?