Orchideenkultur

Fachbereich => Orchideenvermehrung und Kultur => allgemeine Kultur => Thema gestartet von: Max sch am 10.Okt.11 um 08:33 Uhr

Titel: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 08:33 Uhr
Hallo zusammen,

ich habe am WE ein Bericht über Calcium als wichtigen Bestandteil für die Düngenung von epiphytischen Orchideen gelesen.
In dem Bericht wurde unter anderem geschreiben das vor allem Cattleyen unter Calciummagel leiden können.
Wie macht ihr das mit dem Calcium und habt ihr da überhaupt schon drauf geachtet das eure Pflanzen ausreichend mit Calcium versorgt sind?
Ich hatte nachdem ich den Bericht gelesen hatte gleich mal auf den Dünger geschaut den ich benutze und von Calcium keine Spur.
Reicht es denn einfach nur aller zwei Wochen mit Leitungswasser oder kalkhaltigen Brunnenwasser zu gießen oder sollte man extra Dünger mit Calcium kaufen?
Woher bekommen epiphytisch wachsende Orchideen denn überhaupt den Kalk?

Fragen über Fragen...

Ich freue mich auf eure Antworten  :wink

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Claus am 10.Okt.11 um 09:04 Uhr
Zunächst einmal nur die Antwort, weshalb in den meisten Düngern weder Calcium noch Magnesium drin ist. Weil der Hersteller davon ausgeht, dass Leitungswasser zum Gießen verwendet wird und dieses ausreichende Mengen an diesen Stoffen enthält.

Es gibt aber auch Calcium enthaltende Dünger.

Ich habe nur ein paar Plopsen, und die erhalten 1-2x pro Jahr etwas gemahlenen Dolomit ins Gießwasser. Danach beobachte ich eine gesteigerte Wurzelbildung.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 09:25 Uhr
Also reicht es auch wenn ich z.B. dest.Wasser mit Leitungswasser mische?
Es gibt doch auch diese Sepiaschalen für Vögel, kann man die auch ins Gießwasser geben , was gibt es denn noch für Hausmittelchen?
Dass, das Wurzelwachstum durch Kalk gesteigert wird stand übrigents auch in diesem Bericht.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Claus am 10.Okt.11 um 10:31 Uhr
Zitat von: Max sch am 10.Okt.11 um 09:25 Uhr
Also reicht es auch wenn ich z.B. dest.Wasser mit Leitungswasser mische?
Es gibt doch auch diese Sepiaschalen für Vögel, kann man die auch ins Gießwasser geben , was gibt es denn noch für Hausmittelchen?
Dass, das Wurzelwachstum durch Kalk gesteigert wird stand übrigents auch in diesem Bericht.
MfG Max

Da Leitungswasser sehr unterschiedliche Zusammensetzung hat, müsste man dies zunächst überprüfen. Ich würde lieber einen Ca- und Mg-haltigen Dünger kaufen und mit Regen- oder dest. Wasser gießen.

Calcium kannst du z.B. auch durch Mörsern von Eierschalen gewinnen. Die nutze ich aber lieber im Garten. Und Magnesium ist da auch nicht viel drin.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 10:56 Uhr
Also werde ich mir erstmal so einen Dünger zulegen.
Kannst Du da einen empfehlen?

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 10.Okt.11 um 11:02 Uhr
Zitat von: Claus am 10.Okt.11 um 10:31 Uhr
Calcium kannst du z.B. auch durch Mörsern von Eierschalen gewinnen. Die nutze ich aber lieber im Garten. Und Magnesium ist da auch nicht viel drin.

Max, wenn Du demnächst wieder Austern essen gehst, lass Dir die Schalen im Doggy Bag mitgeben und mörsere sie.

Aber ich würde auch wie Claus normalen Dünger benutzen und zweimal jährlich einen Löffel Dolomitkalk rein kippen.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 11:08 Uhr
Hallo Berthold,

da ich keine Austern esse werde ich wohl oder übel auf den herkömmlichen Dünger zurück greifen müssen  ;-).

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 14:35 Uhr
Hallo Yarek,

keine schlechte Idee mit den Eierschalen im Substrat.
Ich werde mich heut erstmal auf dem Baumarkt umschauen ob es da etwas passendes gibt.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 17:18 Uhr
So nun habe ich mal ein Kostprobe von so einem Gartenkalk bekommen.
Leider habe ich mir nicht aufgeschrieben wie der Hersteller hieß.
Hier die Zusammenstetzung:
70% CaCO3
25%MgCO3
50% basisch wirksame Bestandteil bewertet als CaO
Dieser Dünger ist ein hellbrauses Pulver.
Ist diese Zusammensetzung für Orchideen geeignet?
Wenn ja wieviel Pulver macht man da an z.B eine Liter Wasser?

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 17:21 Uhr
Der Hersteller ist die Firma Garden.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Claus am 10.Okt.11 um 17:30 Uhr
Das Pulver löst sich ja nicht in Wasser, weil es aus Carbonaten besteht. Ich streue einen halben Teelöffel pro Plopse auf das Substrat, habe den Topf in einem Übertopf und gieße von oben auf das Substrat bis der Übertopf voll ist. So wird das Pulver im Substrat verteilt, allerdings wird ein großer Teil auch durch das Substrat in den Übertopf gespült. Das macht nichts.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 10.Okt.11 um 17:35 Uhr
Danke für den Tipp Claus  :thumb.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 10.Okt.11 um 18:37 Uhr
Zitat von: Max sch am 10.Okt.11 um 17:18 Uhr
Hier die Zusammenstetzung:
70% CaCO3
25%MgCO3
50% basisch wirksame Bestandteil bewertet als CaO
Dieser Dünger ist ein hellbrauses Pulver.
Ist diese Zusammensetzung für Orchideen geeignet?
MfG Max

Max, das ist kein Dünger im eigentlichen Sinne, denn es enthält keine der wesentlichen Nährstoffe, wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium.

Das Ca und das Mg sind nur Mikronährstoffen, die Pflanzen nur in extrem geringen Mengen aufnehmen. Deshalb spiel die Zusammensetzung des Pulvers praktisch keine Rolle, Hauptsache, es enthält überhaupt etwas Ca und Mg.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 11.Okt.11 um 08:10 Uhr
Hallo und danke für die Antworten,

ich werde erstmal das Pulver verwenden und beobachten wie sich die Pflanzen entwickeln.
Bei einigen meiner Pflanzen ist das Wurzelwachstum nicht so überwältigend vielleicht wird das nun besser.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Jensli am 11.Okt.11 um 09:52 Uhr
Ich habe mir ebenfalls spezielles Kalkpulver für den Gartenbedarf besorgt (für die Balkonpflanzen) und habe das mal auf das Plopsensubtsrat gestreut. Ich mache das nicht mehr, denn das Zeug wird beim Tauchen sofort wieder ausgeschwemmt, der Rest verklebt und verklumpt auf der Oberfläche zu einer unansehnlichen Pampe - das braucht kein Mensch.

Ich verwende nur Osmosewasser, das ich mit Currlin 2-Komponentendünger aufdünge, fertig und gut is. Der enthält Ca + Mg und somit spare ich mir alle Panschereien und den Chemiebaukasten...
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 11.Okt.11 um 10:23 Uhr
Hallo Jensli,

danke für die Empfehlung  :thumb.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 25.Okt.11 um 13:39 Uhr
Könnte man nicht auch Mineralwasser zum Kalken von Orchideen benutzen?
Es gibt doch die 5 l Mineralwasser Kanister für n Appel und n Ei und in dem Wasser sind Ca und Mg doch gelöst. Wäre das nicht eine sinnvollere Alternative zum Kalken mit Pulver?

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 25.Okt.11 um 14:09 Uhr
Zitat von: Max sch am 25.Okt.11 um 13:39 Uhr
Wäre das nicht eine sinnvollere Alternative zum Kalken mit Pulver?
MfG Max

ja, schon, aber es ist sicher auch teurer. Ein kleiner Beutel mit Dolomitmehl für ein paar Euro hält 300 Jahre.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Max sch am 25.Okt.11 um 14:30 Uhr
Wenn dieses Dolomitmehl ausreichend ist für die Bedürfnisse ist dann kann ich ja munter die nächsten 300 Jahre weiter meine Orchis kalken  :yes.

MfG Max
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 25.Okt.11 um 14:40 Uhr
Der Dolomit enthält im Gegensatz zu vielen anderen Kalken einen hohen Anteil an Magnesium und alles andere, was es auf der Welt noch so an guten Mineralien für die Pflanzen gibt.

Da bleiben einer Phalaenopsis keine Wünsche offen.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Robert_S am 26.Okt.11 um 18:51 Uhr
Hallo Berthold,

habe diesen Beitrag mit Spannung gelesen, habe aber dazu noch eine Frage, es wurde auch gesagt, das man Muscheln nehmen kann, da sie auch aus Kalk besteht, aber wie sieht es mit den Magnesiumgehalt in einer Muschel aus. Ist da auch was vorhanden wenn nicht dann wäre ja wirklich der Dolomitkalk besser?
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 26.Okt.11 um 18:59 Uhr
Kann ich nicht beurteilen. Aber Muschelschalen enthalten auch fast alles.
Ich denke, wenn man Muschelschalen fein mahlt, geht das auch. Die Pflanzen benötigen ja nur minimale Mengen von diesen Elementen.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Robert_S am 26.Okt.11 um 20:32 Uhr
Danke Berthold

für deine schnelle Antwort. Werde es zuerst mal mit den Muschelschalen ausprobieren, da ich diese zu Hause runliegen habe. Wenn es nichts bringt kann ich immer noch auf den Kalk umsteigen.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Jürgen a.d.E. am 03.Dez.11 um 11:10 Uhr
Zitat von: Berthold am 25.Okt.11 um 14:40 Uhr
Der Dolomit enthält im Gegensatz zu vielen anderen Kalken einen hohen Anteil an Magnesium und alles andere, was es auf der Welt noch so an guten Mineralien für die Pflanzen gibt.

Da bleiben einer Phalaenopsis keine Wünsche offen.

Unser Trinkwasser hat, laut Waschgerätemonteur, 0,3 GdH. In den Düngern ist oft kein Kalk.

Ist es sinnvoll einmal monatlich auf 10 Liter Düngelösung 1 Teelöffel Dolomitkalk
beizumischen - ich denke, dadurch wird der Kalk gleichmäßiger bereitgestellt

oder
                                                                                ist es besser 1 mal jährlich, so machen wir es zur Zeit bei den Phals, 1 Teelöffel Dolomitkalk auf´s Substrat zu geben und einzuspülen?

Welche Arten brauchen überhaupt Kalk zum gedeihen?

Kalkmangel könnte EINE Ursache sein, dass zur Zeit unsere Colmanara eingeht.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Jensli am 03.Dez.11 um 12:59 Uhr
Zitat von: Jürgen a.d.E. am 03.Dez.11 um 11:10 Uhr
Ist es sinnvoll einmal monatlich auf 10 Liter Düngelösung 1 Teelöffel Dolomitkalk
beizumischen - ich denke, dadurch wird der Kalk gleichmäßiger bereitgestellt


Hast du meinen Post weiter oben nicht gelesen? Darin habe ich geschrieben, dass es nach meiner Erfahrung wenig sinnvoll ist...  O-)
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Claus am 03.Dez.11 um 14:03 Uhr
Ich würde auch kein Dolomitmehl regelmäßig an die Pflanzen geben, da es den pH-Wert des Substrats verschiebt. Weshalb versuchst du es nicht einmal mit der Zugabe von Calciumnitrat zum Düngewasser? Z.B. 0,5 g/l.

Das kannst das immer noch unter der Bezeichnung "Kalksalpeter" bei UROPEA kaufen: http://www.udopea.de/product_info.php/info/p10754_Kalksalpeter--1kg.html

Aber das ist ein Growshop, da bekommst du alles für die Hanfplantage. Da kommst du sicher auf die schwarze Liste. Du solltest die Chemikalie also nur dann dort kaufen, wenn deine Plantagen absolut hanffrei sind. :-p  :-D  O-)

Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 03.Dez.11 um 14:13 Uhr
Zitat von: Claus am 03.Dez.11 um 14:03 Uhr
Du solltest die Chemikalie also nur dann dort kaufen, wenn deine Plantagen absolut hanffrei sind. :-p  :-D  O-)


Claus, wo kaufst Du ein?
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Claus am 03.Dez.11 um 14:32 Uhr
Zitat von: Berthold am 03.Dez.11 um 14:13 Uhr
Zitat von: Claus am 03.Dez.11 um 14:03 Uhr
Du solltest die Chemikalie also nur dann dort kaufen, wenn deine Plantagen absolut hanffrei sind. :-p  :-D  O-)


Claus, wo kaufst Du ein?

Bei UROPEA, dort auch Perlite; denn meine Plantage ist absolut hanffrei. Falls du nicht bei mir Vogelfutter gestreut hast.  O-) O-) O-)
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Jürgen a.d.E. am 03.Dez.11 um 16:11 Uhr
Zitat von: Jensli am 03.Dez.11 um 12:59 Uhr


Hast du meinen Post weiter oben nicht gelesen? Darin habe ich geschrieben, dass es nach meiner Erfahrung wenig sinnvoll ist...  O-)

Doch,Jensli, hab ich.
Bei uns hat bisher nichts gepammpt (liegt vielleicht am Kalk). Es kann durchaus sein wenn ich den kohlensauren Rasenkalk verwenden würde, dass dieser auch klumpt.

Im Currlindünger ist Calcium enthalten, ob allerdings in ausreichender Menge um hier eine pauschale Empfehlung abzugeben weis ich nicht.

Ich habe diesbezüglich heute mal mit Herrn Kopf jun. gesprochen, da wir zur Zeit seinen Dünger verwenden.
Er hat empfohlen bei kleinen Arten z.B. in der Vitrine seinen Dünger nach Anleitung zu verwenden.
Bei großen Pflanzen sollte man allerdings einmal jährlich zusätzlich Kalk geben.
Auch wenn der größte Teil des Kalkes sofort wieder ausgespült wird, bleibt genug für die Pflanzen am Substrat hängen.

Den Tipp vom Klaus mit dem Calciumnitrat behalt ich mal für alle Fälle im
Hinterkopf.

Das hab ich gerade zum Thema gefunden:

http://www.forum.orchideen-forum.de/archive/index.php/t-738.html
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: FlorianO am 27.Apr.20 um 11:51 Uhr
Kann ich statt Kalksalpeter zum aufkalken auch "Branntkalk" benutzen in einer niedrigeren Dosis? Dabei handelt es sich wohl um reines Calciumoxid ohne extra Nitrate wie bei Kalksalpeter.
Titel: Re: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Berthold am 27.Apr.20 um 12:13 Uhr
Aber vorher löschen.
Titel: Aw: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Reinhold am 28.Okt.22 um 14:46 Uhr
Kalken oder nicht?
Wir hatten mal einen Vortrag zur Orchideenpflege von einer erfahrenen Orchideenpflegerin (Fensterbänklerin übrigens) aus München.
Sie stellt sich vor die versammelte Mannschaft der Zuhörer und sagt: Orchideen muß man kalken.
Da war es Stille im Saal.
Weil wir doch alle gelernt haben, unser Wasser zu entkalken usw.

Aber so ist es genau nicht. Das kann man schon bei der Klassikerin Gertrud Fast, 1985, nachlesen.
ALLE PFLANZEN BRAUCHEN KALK.
Und wenn z.B. die Blattspitzen bei Orchideen schwarz werden, dann deutet das auf Kalkmangel hin.
Wenn nun jemand im Gartencenter ORCHIDEENDÜNGER kauft, dann muß er damit rechnet, daß der kalklos ist! Das ist einfach so. Marketing.
Deshalb muß mehr oder weniger Kalk zugesetzt werden.

Ich habe mir vor vielen Jahren eine Umkehrosmoseanlage (aus der Aquaristik) zugelegt und mache aus dem sehr kalkhaltigen Leitungswasser praktisch Regenwasser.
Und ich setzte etwa 5% Leitungswasser wieder zu (nach dem Vortrag) und dünge dann auf. Auf Feinheiten der Kalkchemie achte ich nicht!
Das paßt bestens. Ich habe (fast) keine schwarzen Blattspitzen mehr.
Meinen Orchideen geht es ziemlich gut.
Titel: Aw: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: FlorianO am 28.Okt.22 um 20:48 Uhr
Zitat von: Reinhold am 28.Okt.22 um 14:46 UhrKalken oder nicht?
Wir hatten mal einen Vortrag zur Orchideenpflege von einer erfahrenen Orchideenpflegerin (Fensterbänklerin übrigens) aus München.
Sie stellt sich vor die versammelte Mannschaft der Zuhörer und sagt: Orchideen muß man kalken.
Da war es Stille im Saal.
Weil wir doch alle gelernt haben, unser Wasser zu entkalken usw.

Aber so ist es genau nicht. Das kann man schon bei der Klassikerin Gertrud Fast, 1985, nachlesen.
ALLE PFLANZEN BRAUCHEN KALK.
Und wenn z.B. die Blattspitzen bei Orchideen schwarz werden, dann deutet das auf Kalkmangel hin.
Wenn nun jemand im Gartencenter ORCHIDEENDÜNGER kauft, dann muß er damit rechnet, daß der kalklos ist! Das ist einfach so. Marketing.
Deshalb muß mehr oder weniger Kalk zugesetzt werden.

Ich habe mir vor vielen Jahren eine Umkehrosmoseanlage (aus der Aquaristik) zugelegt und mache aus dem sehr kalkhaltigen Leitungswasser praktisch Regenwasser.
Und ich setzte etwa 5% Leitungswasser wieder zu (nach dem Vortrag) und dünge dann auf. Auf Feinheiten der Kalkchemie achte ich nicht!
Das paßt bestens. Ich habe (fast) keine schwarzen Blattspitzen mehr.
Meinen Orchideen geht es ziemlich gut.

Wobei man unterscheiden muss zwischen Substrat aufkalken gegen ein Übersäuerung des Substrates (Calciumcarbonat/ Gartenkalk) und Calcium als ein für die Pflanze verfügbaren Dünger (Calciumoxid).
Titel: Aw: Kalken von Epiphyten
Beitrag von: Reinhold am 28.Okt.22 um 20:57 Uhr
Ich überlasse es den Pflanzen, sich aus dem Wasser das rauszusuchen, was sie brauchen.