Laelia lobata und Laelia lobata alba

Begonnen von WernerH, 04.Okt.08 um 20:29 Uhr

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WernerH

Hallo Leute,

seit einigen Jahren habe ich eine Laelia lobata alba (so die Theorie) sie steht an einem Ostfenster und bekommt im Winter volle Nachmittagssonne. Ich habe gelesen das sie sehr wuchsfreudig ist aber das trifft nicht für die Blühfreudigkeit zu. Sie macht jedes Jahr einen Neutrieb aber Blüten fehlanzeige.
Die Neutriebe sind alle gleich groß. In diesem Jahr war sie im Sommer auf der Terasse und hat da auch Sonne abbekommen. Jetzt macht sie 2 Neutriebe die spinnt doch oder? soll ich etwas am Standort ändern? Oder was könnte ich sonst noch tun das vielleicht mal blüht? Der letzte Trieb ist 25 cm lang ist der evtl. zu klein? Aus dem Topf wächst sie auch schon wieder raus aber nachdem was ich gelesen hab soll mann sie einfach drüber wachsen lassen. Hat jemand einen Tipp für mich ?


Uhu

Hallo Colt,

eigene Erfahrungen habe ich nicht. Hab dieses Jahr einen Vortrag über brasilien gesehen. Sie sollen bei Rio an sehr heißen, voll sonnigen Klippen wachsen. Da geht auch immer Wind. In Brasilien wird sie angeblich auf die Dächer gesetzt, da sie mit weniger Licht nicht blühen soll. Vielleicht gönnst Du ihr ganzjärhig dan absolut hellsten Platz, den Du zu bieten hast.

Viel Erfolg und dann gerne weitere Bilder

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

WernerH

Zitat von: werner am 06.Okt.08 um 07:32 Uhr
im Orchiverein bei uns gibts einen, der seine L.lobata immer mit Salzwasser übersprüht um die Meeresgischt nachzumachen und seitdem blüht sie regelmäßig.
nicht umsetzen und jahrelang über den Topfrand wachsen lassen.

Hallo

also das mann sie wild weiterwachsenlassen soll hab ich auch schon gelesen, aber Salzwasser?? Ich weiß nicht - Ich denke ich werd sie jetzt mal Südseite Sonne stellen und weiter wachsen lassen - Biotonne hab ich Ihr schon angedroht.

Danke schon mal für eure Antworten.

:wink Colt

Carsten

Ihr kennt sicher diese Seiten:

http://www.mirandaorchids.com/species10lobataVGA.htm

Aus der Habitatbeschreibung sehe ich, daß zumindest die größte Population von lobatas keinen direkten Kontakt mit Salzwasser hat, den a)liegt der Pedro de Gavea etwas landeinwärts, und b) wachsen die lobatas zwischen 100m und 800m Höhe.
Wohl wird es dort Seewasseraerosole geben, wie in jeder Küstenregion, aber ob die die Blüte beeinflussen, glaube ich nicht. Andere Laelien und Cattleyen entlang dieser Küste blühen doch auch ohne Solebäder.
Viel Licht, Luft und Wärme halte ich für wichtiger. Außerdem vermute ich, daß deine alba ein Meristem einer in der Natur gefundenen Pflanze ist. Wie Miranda sinngemäß schreibt: Pflanzen aus Nachzuchten (Aussaaten) sind generell blühfreudiger als jene vom Felsen gekratzten.
Ich habe meine lobata alba von Currlin: sie wächst seit 5 Jahren gut...

Viele Grüße, Carsten

Muralis

Hallo!

Die wirklich interessanten Themen stehen in diesem Forum weiter hinten  :-D
Der thread über Laelia lobata var. alba ist der allererste in diesem board  ;-)
Der interessiert mich aber  :yes . Laelia lobata ist bei mir schon lange in Kultur. Früher hatte ich eine Normalform und eine alba. Bei beiden ging es je nach persönlichem Einsatz auf und ab und einmal wurde sogar eine BS gebildet; Blüte sah ich allerdings nie.

Dann überwogen andere Interessen und die lobatas bekamen es zu spüren. Die Normalform verreckte schließlich (was mich heute maßlos ärgert), während ich die alba im letzten Moment vor 2 oder 3 Jahren vorm Himmeln rettete.
Heute habe ich 4 lobatas: Diese alba, eine Normalform vom Zinterhof (erst seit kurzem, aber durchaus ausbaufähige Pflanze), eine coerulea (von O&M, die auch gut aussieht) und eine JP (auch von O&M, ein echter Mickerling, dessen Blühstärke wirklich in sehr weiter Zukunft liegt)

Die Trendwende kam im Herbst, als ich Blaukorn als Orchideendünger entdeckte. Es gibt kaum eine Orchidee, die derartig darauf abfährt wie L. lobata!
Die alba hat reagiert, und zwar an beiden Leittrieben jeweils mit der Ausbildung von 2 NT, diese wuchsen in tiefgrüner Farbe wie der Teufel! Der größere Trieb hat den Vorjahrstrieb bereits bei weitem an Größe übertroffen und ich habe ihn immer wieder abgetastet, ob denn nicht doch eine BS im Inneren ertastbar wäre.

Aber heute nach der Gartenarbeit war es so weit: Ich habe das noch gefaltete Blatt unten etwas auseinandergedrückt und erkannte tatsächlich die Spitze einer BS  :rofl

Fazit: Was ich mir immer im Geheimen gedacht hatte: Die Blühfaulheit einer lobata ist ein Märchen. Man muss diese Dinger nur richtig kultivieren. Und vor allem ordentlich futtern...  grins

Aber noch blüht sie nicht. Wie tue ich jetzt weiter? Wie gesagt hatte ich vor Jahren schon einmal eine BS, aus der dann nichts kam. Diesmal soll es funktionieren.
Die aktuellen Kulturbedingungen sind: Wintergarten, ziemlich nahe am Glas (hinter den Steinlälien), Südseite. Spätestens ab Juni Außenaufenthalt mit mehr oder weniger Licht, je nach Empfehlung....

klaus

Meine lobata alba ist ein ganz problemloser Wachser und Blüher. Steht zwischen den purpuratas und wird gepflegt wie diese, also mehr oder weniger durchkultiviert. Füttern tu ich auch kräftig.

Ich habe den Eindruck, dass die alba und auch die coerulea wüchsiger und blühwilliger sind als die Typusform.

viele Grüße
klaus

Berthold

Zitat von: klaus am 06.Feb.14 um 18:23 Uhr
Ich habe den Eindruck, dass die alba ... wüchsiger und blühwilliger sind als die Typusform.

viele Grüße
klaus

Nach der Theorie sollte das Gegenteil der Fall sein, was ich z. B. vom Laelia pumila alba absolut bestätigen kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Unterschiede in der Blühwilligkeit sind wohl nur klonbedingt, sind ja alles dieselbe Art von denselben paar Standorten letztlich.

Also ich mache jetzt einfach so weiter wie bisher, nur eben mit mehr Nährstoffen. Wenn das so funktioniert, habe ich in wenigen Jahren eine Schaupflanze  grins
Ich halte es für möglich, dass alle 4 NT eine BS bringen...

klaus

Zitat von: Berthold am 06.Feb.14 um 18:32 Uhr
Zitat von: klaus am 06.Feb.14 um 18:23 Uhr
Ich habe den Eindruck, dass die alba ... wüchsiger und blühwilliger sind als die Typusform.

viele Grüße
klaus

Nach der Theorie sollte das Gegenteil der Fall sein, was ich z. B. vom Laelia pumila alba absolut bestätigen kann.

Da stimme ich zu. L. lobata ist die einzige meiner Arten, bei der ich diesen Eindruck habe. Ansonsten sind die albas in der Regel schwächer oder höchstens gleich stark wie die Typformen.

viele Grüße
klaus

Muralis

Anscheinend braucht man wirklich nicht mehr zu tun als regelmäßig zu düngen  :classic

Muralis

Ich bin schon furchtbar ungeduldig - daher ein Rätsel: Wieviele Blüten können es werden?

Ich habe am Anfang auf 4 getippt, aber vielleicht werden es ja sogar mehr?


Berthold

Zitat von: Muralis am 25.Apr.14 um 20:21 Uhr
- daher ein Rätsel: Wieviele Blüten können es werden?

Ich denke, es handelt sich bei der Erscheinung um ein Artefakt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Berthold am 25.Apr.14 um 21:36 Uhr
Ich denke, es handelt sich bei der Erscheinung um ein Artefakt.

Ja, nach 10 Jahren erfolgloser Kultur könnte man es tatsächlich als "Artefakt" bezeichnen  :-D
Inzwischen wächst es von Tag zu Tag schneller. Meistens sehen solche Artefakte dann wie Knospen aus, wenn sie aus der BS kommen...

Muralis

Schon wieder so ein Artefakt  :nee
An meiner C. porphyroglossa Jungpflanze. Diesmal tippe ich auf 3....

Berthold

Zitat von: Muralis am 28.Apr.14 um 20:15 Uhr
Schon wieder so ein Artefakt  :nee

Ich denke, es sind Luftspiegelungen. Man kennt das von der Wüstendurchquerung. Man sieht das Ziel vor Augen aber es sind noch 300 Kilometer :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)