Drosophyllum lusiticanum

Begonnen von johan, 10.Apr.16 um 15:39 Uhr

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johan

in italien kalkfrei ausgepflanzt,mild maritim,sollte gehen.
versuch

lg
johan

walter b.

Tolle Pflanzen!

Bitte berichte weiter!

Viele Grüße
Walter

johan

danke walter,
sind etwas heikel,aber versuch wert

lg
johan

Berthold

Im Gartentorfmoor sind sie hier schnell abgefault. Im frostfreien Gewächshaus auf einem Sandtorfgemisch im BG Berlin sind sie sehr gut gewachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

johan

hallo berthold
drosophyllum wächst wie orchis/ophrys aber kalkfrei,also seramis perlite etc. wäre erste wahl.
sie wächst auch sehr meernähe und fängt tau gut auf.
umpflanzen verträgt er nicht,nur gut durchwurzelte topfpflanzen kannst du umsetzten,sonst stirbt er sehr langsam ab.

lg
johan

plantsman

Moin,

wie in Berlin stehen sie bei uns in einem Gemisch aus gröberem Quarzsand und Torf. Wir haben auch Pflanzen in ein rein mineralisches Bims-Sand-Gemisch gesät und diese wachsen ebenfalls.
Es sind ja keine Moorpflanzen und auch nicht sehr frostfest, deshalb war der Versuch im Gartenmoor von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. In Andalusien wollte ich mir damals einen Standort ansehen, dieser war aber von den Naturschützern abgezäunt. Ich konnte mit dem Fernglas den Standort sehen. Sie wachsen dort hauptsächlich an vollsonnigen Stellen unter Pinien auf Sandstein. In den Spalten des Untergrundes sind die Wurzeln immer kühl und mäßig feucht, von oben dürfen sie aber gerne in der Sonne bruzzeln. Begleitpflanzen sind einige der kalkfeindlichen Zistrosengewächse. Darunter auch Tuberaria lignosa.
Drosophyllum und die genannte Tuberaria haben bei uns, als jeweils zweijährige Sämlinge, dieses Frühjahr geblüht und die Blüten sind wirklich zum Verwechseln ähnlich. Die Drosophyllum-Blüten gehen nur nicht so weit auf, aber der Farbton ist identisch (auch wenn es auf den Fotos evtl. nicht ganz so aussieht).
Tschüssing
Stefan

partisanengärtner

Ich habe die Aussaaten vorletzten Winter im Sand, Perlite Torfgemisch gemacht. Die Sämlinge ließen sich gut im Zweiblattstadium pikieren. Einige habe ich dann in Sand/Waldhumusboden von der abgeschobenen Deckschicht einer kalkfreien Sandgrube  gesetzt. Dicker relativ niedriger Tontopf. Dauernd nass gehalten und eine Preisselbeere aus dem Substrat als Mykorrhiza Lieferant ist auch noch drin.

Dazu habe ich diverse Samen die ich von einem Freund aus einem Habitat in Portugal gesäht. Im wesentlichen war das ein grasblättriger Wegerich, Tausengüldenkraut, eine Königskerze und eine Jasione, die dann keimten. Die meisten mußte ich entfernen oder durch dauerndes Blätter brechen kleinhalten, vor allem die Verbascum.

Aber mittelerweile blühten alle diese Begleitpflanzen.

Die Drosophyllum haben im Februar angefangen zu blühen.  Dabei begannen sie aus den Blattachseln stark auszutreiben. Diese neuen Triebe haben mittlerweile fast alle angefangen auch zu blühen.
Der Samenansatz war nicht so doll da ich nicht bestäubt habe.

Im Waldboden ist das Wachstum etwa doppelt so stark obwohl da deutlich mehr Pflanzen pro Topf drin sind.

Der einzige Mickerling den ich habe hat schon im ersten Jahr geblüht, lebt aber immer noch zwischen den anderen 10 Pflanzen in diesem Topf. Hatte 10 Samen die ich in andere Töpfe geschmissen habe die ich verschenkte.

Eigentlich stehen die Pflanzen das ganze Jahr im Anstau. Allenfalls mal ein paar Stunden im Jahr trocken.

Den Dauerregen haben sie offensichtlich nicht so gemocht. Da haben sie kaum nach Honig geduftet und natürlich jedesmal den Schleim verloren. Aber wie gesagt sie zicken nicht und blühen schon wieder.
Ich überwintere sie im kalten Atelier bei Temperaturen knapp über Frost.
Als zusätzliches Licht habe ich eine Alufolie hinter dem Westfenster als Reflektor im Dezember angebracht da das Licht schon sehr wenig war und sie sich zu stark Richtung Fenster neigten.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Der Topf ist oben 24 cm breit und 17 cm hoch.
Alles wird bei mir seit diesem Fühjahr mit Borax gedüngt. Sehr schwache Lösung aber fast wöchentlich mal etwas Nebel.
Brauchen die aber vermutlich nicht, sie wachsen nicht besser als vorher. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Sei gegrüsst, Axel.

Eine schöne Kultur hast Du angelegt.
Im BG Berlin habe ich die Pflanzen nie so üppig gesehen. Hast Du Hinweise darauf, dass die Art Mykorrhiza-abhängig ist oder ist es nur ein reiner Versuch von Dir?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#9
Ich habe nur die Vermutung. Allerdings hat man auch neuerdings selbst bei einheimischen Drosera sowas nachgewiesen.
Vorher behauptete man das es das nicht gibt.

Das Habitat in dem Drosophyllum vorkommt ist mit vielen Pflanzen bewachsen die auf Mycorrhiza angewiesen sind.
Da lag der Verdacht nahe.

Mein Substrat war ja auch ursprünglich mit Kiefern bewachsen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 27.Jun.16 um 22:00 Uhr
Ich habe nur die Vermutung. Allerdings hat man auch neuerdings selbst bei einheimischen Drosera sowas nachgewiesen.
Vorher behauptete man das es das nicht gibt.

Ich habe da einen Verdacht bei Drosera anglica. Dieser Sonnentau wächst bei mir auch so schlecht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ausgepflanzt mit Begleitpflanzen?
Hier ein Link zu den Mykorrhiza Untersuchungen, war rotundifolia.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20012108
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 30.Jun.16 um 09:34 Uhr
Ausgepflanzt mit Begleitpflanzen?

nein, anglica immer solo eingepflanzt. Das ist vielleicht ein Fehler.

Mit rotundifolia hatte sich nie Probleme. Es hat sich auch auf langsam wachsendem Sphagnum stark ausgesät. Dann ist aber das Sphagnum samt Drosera von schnell wachsendem Sphagnum überwachsen worden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ich nehme wenn es schon ein Topf sein muß nur noch lebendiges Substrat. Also wenigstens angeimpft mit meinem Waldboden aus der Sandgrube oder aus dem Moorbeet.
Wenn Du Samen brauchst oder ein paar Pflanzen mit Substrat aus dem Moorbeet, oder eine andere Kombi PN.
Sie  tauchen an immer mehr Stellen auf.
Heidekrautgewächse sind ja sichere Lieferanten für Pilze.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Ich werde vermutlich bald die erste Samengeneration abgeben können wenn also jemand Lust hat.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.